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#1
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Liebe Bianka,
mein tief empfundenes Beileid und viel viel Kraft für die Zeit nun ohne Deine Mama. Schön aber sicherlich nicht wirklich tröstlich, dass Deine Mama bei ihrem Abschied ihre Familie um sich hatte. Ich umarme Dich ganz fest, Kathleen! |
#2
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Hallo Ihr Lieben,
nach einer Woche völligen Umzugs-Stress-Chaos und 4 Tagen ohne Telefon und Internet möchte ich mich heute wieder bei Euch melden. Ich bin tief betrübt, dass nun auch Biankas Mama gehen hat müssen. Manchmal frage ich mich, wie ich es aushalten kann, über 2 Jahre hier immer wieder diese zuerst hoffnungsvollen und später immer traurigeren Berichte zu lesen, die doch immer wieder gleich enden... Meine Mama wurde gestern von der Wachstation auf "normale" Station verlegt. In der letzten Woche haben sich ihre Blutzucker- und Kaliumwerte auf Normalmaß eingependelt. Dennoch hat sie noch immer Katheter und 2 andere Schläuche in ihrem Bauch. Man versucht jetzt, sie wieder zu mobilisieren. Muskelmasse und Kraft ist überhaupt keine mehr vorhanden. Die kleinsten Dinge strengen sie an. Vor ein paar Tagen sagte sie zu meinem Papa: "Ihr müsst Euch damit abfinden, dass ich nicht mehr lange lebe..." Sie hat die Schnauze voll von Krankenhäusern und auf fremde Hilfe angewiesen zu sein... Es gibt ja auch immer so ein paar bösartige Schwestern, die Patienten das Leben schwer machen können. Manche kamen völlig grußlos ins Zimmer hinein, rissen ihren Arm hoch und stachen ihr ohne Vorwarnung in den Finger. Wieso reicht es nicht mehr für ein Grüß Gott, wie geht es ihnen und wir müssen schnell noch einmal Blut abnehmen...? Wieso ergreifen solche Personen diesen Beruf? Wieso erkranken sie nicht so schwer und liegen hilfslos im Bett und freuen sich vielleicht über einen netten, aufmunternden Satz? Meine Mama möchte so schnell wie möglich nach Hause, aber solange die Schläuche noch drinnen sind, wird dies nicht möglich sein. Im übrigen erbricht sie seit Samstag nicht mehr!!!! Nahrung bekommt sie keine, sie trinkt schluckweise Wasser und das behält sie bei sich. Ein Fortschritt - ich wage nicht mehr zu hoffen. Ich möchte sie nicht mehr leiden sehen... Im übrigen sind wir immer noch in Kontakt mit Herrn Dr. Müller. Er berät uns weiterhin und er hat mir eine ganz liebe Mail geschrieben. Ich habe wirklich Hochachtung für sein Engagement und seine unglaublich menschliche und mitfühlende Art! Auch mein Papa verdient meinen höchsten Respekt. Er stand jeden Tag 7:00 Uhr vor unserer Tür - ohne ihn hätten wir unseren Umzug nie geschafft. Mittags fuhr er nach München zu meiner Mama und abends wieder zurück. Ich werde es wieder gut machen...!!! Liebe Bianka, an dieser Stelle noch einmal: Ich fühle mit Dir und Deiner Familie. Deine Mama ist meiner vorraus gegangen... Kathleen |
#3
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Hallo Kathleen,
was für ein RIESENKRAFTAKT, den du gerade meistern musst. So ein Umzug alleine ist ja schon Stress pur, aber dann noch deine schwerkranke Mutti.... Respekt, dass du immer noch aufrecht gehen kannst, ist es nicht unglaublich, was man für Reserven mobilisieren kann, wenn es darauf ankommt? Ich wünsche dir Power, Energie und Glück, dass es deiner lieben Mama nochmal deutlich besser geht! Halte durch! Ganz liebe Grüße Elke |
#4
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Liebe Bianka,
auch von mir mein aufrichtiges beileid. nun auch wurde deine mutter von ihren schmerzen und qualen erlößt. ich glaube ich weiß wie du dich jetzt fühlst ,denn auch ich habe heute vor 3 wochen meine mutter verloren,ich war mit meinem papa auch bei ihr als sie uns für immer verlassen hatte. es ist immer noch so schwer wieder daran zu denken. ich wünsche dir und deiner familie und deinem papa ganz viel kraft, haltet fest zusammen denn ihr habt euch. lieben gruß markus |
#5
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Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für eure tröstenden Worte, ich versuche die gesendete Kraft aufzunehmen aber es fällt so unsagbar schwer, die letzen Tage aus dem Kopf zu bekommen. Besonders schlimm ist es wenn man im Bett liegt, der Körper ist erschöpft jedoch die Seele läßt einen kein Auge zu machen. In mir laufen so viele Dinge ab, die mir gar nicht so bewußt waren, Erinnerungen die viele Jahre zurück liegen, so viele Kleinigkeiten die mich an meine Mom erinnern und besonders der letzte Tag (Mittwoch) an dem ich noch fünf Stunden mit ihr zusammen sein dürfte, bevor es an fing, dass es ihr so schlecht geht. Ich (wir) habe viel geredet ... dieser Tag läuft ständig wie ein Film in meinem Kopf ab und ich denke was hätte ich ihr noch alles gesagt und hab ich etwas versäumt, was ich noch hätte sagen können, ihr genug zum Ausdruck gebracht wie lieb ich sie habe, wie sehr ich sie vermisse ... dies quält mich sehr ! Ich kann es einfach nicht glauben, meine Mom hat mich (uns) für immer verlassen. Ich kann nie mehr zu ihr gehen, ihr zeigen wenn ich mir etwas Schönes gekauft habe, sie nach ihrer Meinung fragen, nach einem Kochrezept oder einfach nur einen kleinen Rat holen ... es sind so so viele Kleinigkeiten oder Problemchen die man eben nur mit seiner Mama ausgetauscht hat. Mit meinem Vater war ich zusammen die Beerdigungsangelegenheiten erledigen, wir sind geschockt ... die Bestattung wird erst am 6.März möglich sein. Es ist unfassbar, wir leben in der Großstadt und nur einmal in der Woche gibt es Feuerbestattungen auf dem Friedhof, welche Zumutung für die Hinterbliebenden. !!! MAMA ICH VERMISSE DICH SO SEHR !!! (Pink war eine ihrer Lieblingsfarbe ) Traurige Grüße und ganz lieben Dank für euer Beistand Bianka Geändert von Bianka.N. (30.01.2008 um 01:51 Uhr) |
#6
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Liebe Kathleen,
schön zu lesen, das es deinem Mama wieder etwas besser geht, das sie nun von alledem die Schnauze voll hat, kann ja wohl jeder nachfühlen. Klar das sie sich auf Zuhause freut, es kaum erwarten kann, ich hoffe sehr, sie muß nicht mehr lang darauf warten... Wir haben die Erfahrung gemacht, das es mit den Schwester und Pflegern im Krankenhaus wirklich nicht einfach ist, auf der Palliativstation haben sich alle größte Mühe gegeben, jedoch die liebevollste Betreuung und Fürsorge war wirklich im Hospiz. Wir waren so zufrieden und meine Mom hat auch immer wieder gesagt, das sie sich nicht nur hier gut aufgehoben fühlt, sondern wirklich liebevoll umsorgt. Besonders die ehrenamtlichen Hospizhelferinnen hat meine Mom sehr bewundert, sie hatten immer ein offenes Ohr und kamen zu ihr ans Bett, nahmen sich viel Zeit für Gespräche. Deshalb habe ich mit meinem Papa entschieden, auf Blumen von Bekannten und Freunden zu verzichten und eine Spende für die Mitarbeiter im Hospiz zu sammeln, da die kleine Urnenzweierstelle schnell überhäuft ist mit Blumen. Bitte nimm es mir jetzt nicht böse, das ich es anspreche aber vielleicht erkundigst du dich mal, ob es so eine Einrichtung auch in eurer Umgebung gibt, denn da es einfach zu wenig davon gibt, haben die Hospize immer eine lange Warteliste. Wirklich toll, das es mit eurem Umzug, dank Papas großer Hilfe, so gut geklappt hat, nun ist die Doppelbelastung erstmal etwas geringer, denn alles was jetzt noch ansteht, kann man nach und nach erledigen. Wünsche deiner Mama weiterhin so viel Kraft und Durchhaltevermögen, vorallem aber das es mit dem Essen bald besser klappt, damit wieder ein paar Kilos an sie ran kommen ... Alles Liebe für Dich und deine Familie Bianka Geändert von Bianka.N. (30.01.2008 um 01:59 Uhr) |
#7
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Hallo Ihr Lieben,
jetzt haben wir es geschafft, obwohl noch ein paar Kartons zum Auspacken bereit stehen... So schnell ziehe ich nicht mehr um!!! Am Dienstag habe ich noch mein Auto auf der Fahrerseite gecrasht, ein Hoch auf die Vollkasko... Wenn es kommt, dann aber richtig... Meine Konzentrationsfähigkeit ist momentan nicht mehr die Beste... Liebe Bianca, wie geht es Dir? Wie kommst Du klar? Es tut mir sehr leid, dass Deine Mama so lange auf eine würdige Bestattung warten muss! Aber wenn schon oft die Bedürfnisse der Lebenden nichts mehr wert sind... respektiert man die der von uns Gegangenen gleich gar nicht...! Im übrigen haben wir uns bereits mit dem Thema Hospiz auseinandergesetzt. Es gibt in einem kleinen Dorf genau in der Mitte zwischen dem Wohnort meiner Eltern und mir ein sehr schönes Hospiz, wo auch die Betreuung, wie ich schon von sehr Vielen erfahren (musste), sehr gut ist. Aber daran möchte ich TROTZALLEM im Augenblick noch nicht denken, denn morgen kommt meine Mama auf ihren eigenen Wunsch nach Hause. Sie ist sehr schwach, aber ihr Geist ist hellwach. Seit ein paar Tagen versucht sie wieder klare Brühe zu essen (ca. 8 Esslöffel), das verträgt sie. Zwischenzeitliche Versuche mit Griessuppe + Toast sind fehlgeschlagen, sie musste alles wieder erbrechen. Meine Tante ist heute angereist und wird für ca. 1 Woche bleiben. Wir werden dann sehen, wie es weitergeht. Wir sind alle sehr froh, sie ab morgen wieder bei uns zu haben. Ich denke, zu Hause hat sie noch einmal die Chance, sich etwas zu erholen. Ich möchte jetzt soviel Zeit, wie irgend möglich, mit ihr gemeinsam verbringen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich innerlich etwas ruhiger bin. Ich bin dankbar und glücklich, dass meine Mama unser neues Heim noch sehen darf und ich die Dinge, die ich ihr noch so gerne sagen möchte, noch oft genug wiederholen kann. Nein, oft genug kann ich es nicht sagen, dafür müsste sie ja noch 20 Jahre leben... Liebe Grüße Kathleen |
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