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#1
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Hi Nadine,
ich hatte auch 4 Zyklen PEB Chemo. Ihr solltet positiv denken- 4 Zyklen von der PEB ist so ziemlich das Maximum. Das positive ist, daß dieses Zellgift in der Regel auch wirkt und auch entferntere Metastasen verläßlich killt. Nach der Therapie erholt man sich auch eigentlich wieder relativ schnell. Wichtig während der Therapie ist die Zahnpflege und bloß nicht zu laute Musik hören, da der Hörnerv sonst geschädigt werden kann. Und natürlich kein Kontakt mit erkälteten Leuten, da im Laufe der Therapie das Immunsystem total runtegefahren wird. Eventuell wird man nach der Chemo noch den hinteren Bauchraum von Lymphknoten befreien um die Rückfallwahrscheinlichkeit auf ein Minimum zu begrenzen. Kopf hoch! In 2-3 Monaten sieht die Welt schon wieder viel freundlicher aus. Das ist schließlich nur eine Phase die vorübergeht. Viel Glück, Frank |
#2
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Ich habe den Thread jetzt mal überlesen und kann Euch beiden nur Mut zusprechen! Aber nehmt es mit Humor, das ist das einzige, was wirklich hilft, mir jedenfalls hat es geholfen. Drüber lachen hat noch jeden Krebs erledigt, wenn man sich runterziehen lässt, schwindet die Körpereigene Abwehr und damit auch die Kraft der Chemo.
Wie dem auch sei: Krankenhaus ist kacke, Chemo ist kacke, aber es ist kein Untergang. Der eine kotzt sich die Seele aus dem Leib (ich), der andere steckt's wie Wasser weg (der andere Typ bei mir im Zimmer im KH). Immer dran denken: In zwei, drei Monaten habt Ihrs überstanden und Deinem Freund wird es sehr bald wie ein böser Traum vorkommen. Außerdem wächst man an solchen "Herausforderungen" ![]() Beide Hodenkrebs-Arten sind zu über 90% heilbar und das solltet Ihr Euch immer wieder bewusst machen. Ist vermutlich statistisch weniger gefährlich als Autofahren oder Schwangerschaft. Also nicht verzagen! Dein Freund wird es überstehen, vielleicht mit Spuren auf der Seele und am Körper, aber zumindest bei ersterem kannst Du ihm helfen. Und was ihn nicht umbringt, macht ihn härter! Was auch hilft, ist sich vor Augen zu führen, dass man im Grunde "Krebs light" hat, denn welche Krebsart sonst ist so gut heilbar wie Hodenkrebs? Sinnvoll wäre vielleicht auch, auf der Urologie zu liegen, nicht auf der Onkologie, das kann deprimieren. Wünsche Euch alles, alles gute! Gruß, Christian Geändert von iLive (31.01.2008 um 22:30 Uhr) |
#3
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Guten Morgen allerseits.
Raffe mich doch mal wieder auf, etwas zu schreiben, ist ganz schön schwierig momentan, weil mein Süßer ja im KKH liegt und ich außer arbeiten und ihn besuchen (ok, essen und schlafen ![]() Chrissie (also mein Freund) gehts körperlich immernoch blendend. *freufreufreu* Seelisch pendelt er im Minutentakt zwischen "alles ok", "ich bin krank und nicht tot", "mir gehts soooooo schlecht", "wo ist der nächste Bonsaibaum zum ausreißen?!" und "geht mir hier alles aufn keks". Ist ja normal und viele Sachen kann ich mir mit meiner "Psychologie für den Hausgebrauch" noch selber erklären, aber bei manchen Sachen komm ich dann einfach nicht mehr mit. Ich versteh ja, wenn man versucht, so stark und was weiß ich wie möglich zu sein und seiner Umwelt vorzuspielen, dass das alles nen Spaziergang ist und es ihm ja fast nichts ausmacht (seelisch) und all sowas. Aber ich kapier nicht, wieso er bei mir auch diese Fassade versucht um alles in der Welt aufrecht zu halten. Sorry, wenn ich das jetzt so schreibe aber: Mein Gott, er hat Krebs. Ja und? Deswegen liebe ich ihn doch genauso wie vorher. Egal was passiert, ich bin immer für ihn da und werde verdammt noch mal immer für ihn da sein. Wenn er dem Rest der Welt schon was vorspielen will: Bitteschön. Aber warum kann er nicht mal bei mir ehrlich sein? Und warum verlangt er von mir, dass ich gute Mine zum bösen Spiel mache? Am besten soll ich gar keine Emotionen zeigen, aber wenn ich dann so tue, als obs mir am A*** vorbeigeht, isses auch wieder nicht richtig. Sorry, aber es ist zum K*** ![]() Das macht mich fertig. Ich krieg das alles, auch gefühlstechnisch, gut auf die Reihe. Ich heule weder die ganze Zeit, noch betuttel ich ihn übermäßig, ich geh einfach ganz normal mit ihm um. Ich bin felsenfest überzeugt, dass wir das alles gut überstehen und er wieder richtig gesund ist. Aber dieses ständige "komm her - geh weg" und dann noch dieses "Fassade wahren" geht mir aufn Zünder. ![]() Oder ist das auch alles normal? ![]() ![]() ![]() *seufz* Auf jedenfall wünsch ich euch allen ein schönes Wochenende!!! Bis die Tage! |
#4
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Liebe Silverdragon,
ich denke, dass ich Dich ein wenig beruhigen kann. Diese schwankende Gefühlswelt Deines Freundes ist völlig normal. Da läuft im Moment soviel in seinem Kopf ab... das kann man von außen vielleicht nicht immer so nachvollziehen. Auch wenn ich es nicht mag, über die Gedanken anderer zu spekulieren, ein paar Beispiele, wie es bei mir war bei denen ich mir vorstellen könnte, dass Dein Freund ähnliches Kopfkino hat: Ich habe Krebs --> verunsichert, traurig, aussichtslos, Angst, er ist heilbar --> Yihaahhh.... her mit den Bäumen, ich baue ein Haus mir ging´s nicht so toll --> werde ich das alles überhaupt überleben, lohnt es sich ? mir geht´s so richtig gut --> okay...erfinden wir die Welt neu Ständig die Frage: "Na, wie geht´s Dir".... Wie soll es mir gehen.. ich habe Krebs... mir geht es sch***, ich hätte gerne mein altes Leben zurück, könnte auf diesen Zirkus verzichten, Am nächsten Tag die gleiche Frage.. Was soll sich geändert haben ? Ich habe immernoch Krebs... Was ich Dir damit sagen möchte, ist: Dein Freund hat im Moment mit Erfahrungen und Eindrücken zu kämpfen, die er so für sich ganz sicher nicht wollte. Das macht es nicht einfacher. Zudem bekommt er eine Chemotherapie. Super, dass er sie so gut verträgt, aber genau das hat auch mich verunsichert. "Wirkt sie überhaupt ? Ich habe noch nicht gekotzt...". Man(n) rauscht da von einem Zweifel zum anderen. Meiner Frau ging es während meiner Chemo gesundheitlich auch nicht so toll, so dass sie mich nicht besuchen konnte. Ich fand das letzten Endes gar nicht so schlimm, denn eigentlich wollte ich nicht, dass sie mich so krank sieht. Ich war doch bisher der Fels in der Brandung für sie... jetzt nur noch ein Kieselsteinchen... Versuche einfach für ihn da zu sein wenn er Dich braucht, aber akzeptiere auch, wenn er seine Gefühlswelt im Moment nicht so auf die Reihe bekommt. Das ist keine einfache Zeit... für keinen von Euch. Beruhige Dich damit, dass er in guten Händen ist und mache Dir Deinen Kopf auch mal etwas frei und gönne Dir mal einen schönen Abend / Nachmittag.. Nicht nur er braucht jetzt Kraft...... Durchhalten.... ![]() ![]() ![]()
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#5
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Hey ihr Lieben,
ja dieses ganze Gefühlschaos kenn ich nur zu gut... @Silverdragon: Ich find es ganz stark von dir, dass du jeden Tag bei deinem Schatz im Krankenhaus bist!! Trotz Arbeit etc.. Ich bin zwar auch jeden Tag bei meinem Freund wenn er im KH ist, aber ich habe auch zum Glück ab nächste Woche Semesterferien. Die erste Zeit mit OP und dem ersten stationären Chemoblock, waren zwar stressig, weil ich mitten in der Lernphase war. Aber ich hab versucht, dass beste draus zu machen und hab meine Bücher zum Lernen einfach mit ins KH geschleppt und da gelernt. Meinem Freund war einfach wichtig, dass einer da war. Naja heut fangen die Klausuren an und dann mal weitersehen. Es geht meinem Freund von Tag zu Tag besser. Außer, dass seine Mundschleimhaut ein wenig angegriffen ist und er deshalb zeitweise "nuschelt". Aber das kommt wohl auch von der Chemo?? Ansonsten lässt er sich momentan ganz gerne betuddeln. So nach dem Motto: "Ich werd zwar wieder gesund, aber jetzt bin ich grad totkrank. Also seid alle lieb zu mir!" So war er aber schon immer... Rumzicken kann er auch wieder gut. Für mich ein Zeichen, dass es ihm besser geht. Was ich aber gemerkt habe, ist dass ich zwischendurch auch Zeit für mich brauche. Wohnen jetzt zwischen den Chemoblocks bei seinen Eltern im Haus. In unserer Wohnung wird grade das Bad saniert (hatten da ein kleines Schimmelproblem, weil vor unserem Einzug gepfuscht wurde!) und die Ärzte meinten, er sollte sein Immunsystem dem nícht unbedingt aussetzen. Ich fahre trotzdem jeden Tag einmal zu unserer Wohnung. Post holen, Sachen tauschen und um einfach nur mal ne Stunde oder so allein für mich vorm Fernseher gammeln.... Was mir immer gesagt wird, ist, dass ich doch endlich mal alles rauslassen und mal richtig heulen soll. Ich würd das alles in mich reinfressen. Aber das tu ich ja gar nicht. Ich hab im Moment halt nicht das Bedürfnis danach, vielleicht kommt das irgendwann noch, aber jetzt nicht. Ok einmal bin ich kurz ausgetickt und hab meinem Freund gesagt, vor meinem nächsten Klausurenblock im Sommer soll er gefälligst nicht nochmal mit so nem Scheiß ankommen wie jetzt..Das tat mir dann doch leid.. Seh das aber sonst im Moment halt so, dass alles gut wird und ich mich jetzt nicht unnötig selbst fertigmachen will. Wenn ich jemanden zum reden brauche, dann "hol" ich mir einen. So, ich wünsch euch allen ein schönes Wochenende. Werd mal zu meiner Klausur fahren. Und morgen früh ist die nächste dran. ![]() LG Nina |
#6
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Hallo ihr Lieben!
Reinfressen tu ich das in mich auch nicht. Hab ja ne sehr gute Freundin zum Reden, wo ich dann auch mal einfach nur rummeckern kann. So wie gestern Abend zum Bsp. Da tat das einfach mal Not, weil es mich tierrisch aufgeregt hat, dass mein Herzallerliebster mich verarscht hat. Er hat mir erzählt, die Ärzte hätten die Tumormarker kontrolliert, sie wären zwar runtergegangen, aber nur so wenig, dass es ganz ganz schlecht aussehen würde. Da ich aber hier irgendwo mal gelesen hab, dass zwischendurch Tumormarkerkontrolle recht wenig bringt, weil der Krebs beim Sterben ja was "absondern" kann (weiß nicht, ob ich das jetzt überhaupt richtig wiedergebe, bei Fehlinfo bitte berichtigen!)...naja, ich habs ihm net so recht geglaubt und nochn paar mal nachgehakt. Irgendwann meinte er dann, dass er mich nur verarscht hätte. ![]() Und da bin ich dann fast geplatzt. Ich weiß nicht, jeder geht ja damit anders um, aber dieser Herangehensweise ist einfach nur verletzend für mich. Nuja, was soll´s. Lieb ihn ja trotzdem. Und wenn er der Meinung ist, er müßte zwischendurch mal so "ausklinken" dann renkt sich das hoffentlich irgendwann wieder ein. *hoff* Das mit der Mundschleimhaut kennt meiner auch. Bei ihm haben die Zähne 2 Tage lang richtig weh getan. Aber das ist auch wieder weg. Hängt eben alles irgendwie mit dem Chemozeug zusammen. Zwischendurch waren ja seine Leuko-Werte (und nochn paar andere Blutwerte) ziemlich weit unten (Leukos bei 1,6) da hat er dann ne Spritze zum Wiederanregen der Blutbildung bekommen. Schlug bei ihm auf die Knie. Aber auch das war am nächsten Tag wieder weg und seither steigen die Werte fröhlich. ![]() So, Mittagspause vorbei, muss wieder weiterarbeiten... Liebe Grüße, bis die Tage! Sil |
#7
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@ ninanani und silverdragon
Hat Euch keiner gesagt, dass zumindest während der stationären Chemo unbedingt eine Mundspülung genommen werden sollte ? Hintergrund: Die Chemo greift alle schnellwachsenden Zellen an. Dies sind die Tumorzellen wie aber auch leider u.a. die Schleimhäute. Dadurch dass die Schleimhäute gereizt sind, bieten sie einen klasse Nährboden für Infektionen aller Art. Und mit der simplen Anwendung von Mundspülungen (One Drop Only und wie die alle heißen) nach jeder Mahlzeit läßt sich das weitestgehend verhindern. @ Silverdragon Die Marker werden normalerweise immer direkt vor dem nächsten stationären Zyklus kontrolliert... Nach dem letzten Zyklus nach etwa vier Woche im Rahmen eines kompletten "Re-Staging" wo nochmal alles komplett angesehen wird: Blutbild, Marker, CT Abdomen und Thorax, ggf. CT Schädel. @Nina Lass Dir da von niemandem reinquatschen, es müsste Dir ja sooo schlecht gehen und Du musst das jetzt mal rauslassen... Ich kenne diese Sprüche. Aber Du scheinst das schon richtig zu machen.
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