Chemo hat nicht angeschlagen-jetzt ist die Angst groß...

[Carmen057]

Hallo Manuela,

habe heute über eine Chat-Freundin aus "Vertippsel" von Deinem Beitrag erfahren. Bin in einer ähnlichen Lage wie Du, denke ich. Habe meine Diagnose im November erhalten, die Stanzbiopsie ergab die Werte: T2, N1, M0, G3. Nach einem kleinen Ärzte-Marathon habe ich mich zu Chemo vor OP entschlossen, was jetzt evtl. doch falsch war. Habe gerade meine 4. EC hinter mir, die Sonographie ergab keine Reduktion des Tumors. Nächste Woche muss ich noch ins CT, hab grosse Sorge, dass mein Tumor auch gewachsen ist. Anlass dazu gibt mir der angestiegene Tumor-Marker CA15-3, der im November mit 18 und jetzt heute mit 23,7 gemessen wurde. Konnte noch keinen Doc erreichen, der Anstieg spricht aber wohl für sich. Morgen soll ich anrufen, da werde ich wohl näheres erfahren. Habe auch wie Du grosse Sorge wegen Metastasen, vor allem weil der Tumor ja noch "in mir drin" ist.
Ich überlege dauernd, ob ich die jetzt noch vorgesehenen 4 Chemos mit Taxotere erst nach der OP machen soll, hab so Panik, dass der Tumor, wenn er nicht entfernt ist, streut. Meine Docs behaupten zwar, es sei für die Prognose nicht entscheidend, ob die Chemo vor oder nach der OP gemacht wird. Ziel der vorgezogenen OP war ursprünglich, den Tumor zu verkleinern, aber das ist ja laut Sono nicht gelungen. Bliebe nur noch der Vorteil, dass man jetzt weiss, dass EC bei mir nicht wirkt. Aber was habe ich von der Erkenntnis? Ich komme mir schon ein bisschen wie eine Chemo-Versuchsmaschine vor. Was, wenn Taxotere auch nicht wirkt? Gibt's dann noch ein paar andere feine Chemos? Sorry, ich weiss, jammern hilft nicht, es gibt viele, viele unter uns die noch schlechter dran sind als ich, bei mir kann man wenigstens noch was probieren. Trotzdem dachte ich als naive "Gesunde" immer, das die Medizin über "Versuch und Irrtum" hinaus ist und man wenigstens weiss, ob eine Chemo was nützt oder nicht.

Liebe Grüsse
Carmen

[gertilong]

Liebe Lundup,

ich verstehe sehr gut, dass die Situation für Dich sehr beängstigend ist.
Ich hatte mich damals (2005) nach der Diagnose sofort für die OP entschieden. Man hatte mir auch die neoadjuvante Chemo angeboten, aber ich wollte das Ding (nachher waren es sogar 3 Stück) schnellstmöglich los werden. Ich weiß zwar nicht ob die Chemo, nur die Op oder beides gewirkt hat, aber ich bin seit fast 3 Jahren einbrüstig aber in der Remission und mir geht es gut.
Vielleicht solltest Du das auch mal überlegen, zumal Du ja auch Tumorschmerzen hast, das belastet Dich doch auch psychisch viel zu stark...

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft, Sabine

[Lundup]

Guten Morgen,

tja vermulich werde ich jetzt die nächsten 30 Jahre von Schlafmittel abhängig sein , da ich gestern eine Schlaftablette genommen habe um endlich mal wieder eine ganze Nacht zu schlafen. Das war richtig gut !!!

Liebe Carmen, so wie es aussieht sind wir in einer sehr ähnlichen Situation. Ich habe auch im November erfahren, dass ich BK habe, im Dezember gabs dann die erste Chemo. Schreibe Dir noch eine private Nachricht.

Als ich im November vor die Entscheidung gestellt wurde erst OP, oder erst Chemo, dachte ich der Arzt spinnt komplett mich das entscheiden zu lassen. Heute bin ich froh, die Wahlmöglichkeit gehabt zu haben. Ich glaube den Ärzten, wenn sie sagen, dass es für die Prognose in einem bestimmten Zeitfenster keinen Unterschied macht wann operiert wird. Mir ist jetzt auch klar geworden, dass die Ärzte bei mir eindeutig davon ausgehen, dass der Tumor auch wenn noch keine Metastasen nachgewiesen werden können, schon längst gestreut hat. Sonst würden sie ja gar nicht so großen Wert auf die Chemo legen. Hat mir mein Arzt auch bestätigt als ich ihn gestern gefragt habe, Ich hatte das irgendwie weggedrängt.
Für mich ist es unendlich wichtig zu wissen, ob die Chemotherapie wirkt oder nicht. Wirkt sie nicht, dann habe ich lediglich die negative, giftige Seite der Chemo und das kann ich mir so wirklich ersparen. Die Vorstellung mich jetzt operieren zu lassen, dass 6-8 THC mitzumachen und immer die Unsicherheit mit mit rumschleppen, ob das Gift, was die Chemo neben allem Hilfreichen ja auch ist, überhaupt wirkt, nein das ist nichts für mich.
Wenn sie wirkt, und der Tumor weiterhin so verdammt weh tut, überleg ich, ob ich nicht einfach eine Chemopause einschiebe, in der operiert wird. Denn froh bin ich schon, wenn der Tumor, bzw. die drei Tumore weg sind. Wie es mir dann ohne Brust geht ist die andere Frage. Aber da denk ich mir, eins nach dem anderen.

Wünsche euch allen einen schönen Tag, hoffentlich mit viel Sonne (hier herrschtgrade noch der Nebel vor,
liebe Grüße ,
Manuela

[Carmen057]

Liebe Manuela,

danke für Deine PN. Mich würde noch sehr interessieren, welche Kontrolluntersuchungen zur Beurteilung der Tumorgrösse bei Dir gemacht wurden, da mir "nur" Sono und CT vorgeschlagen wurden, wobei die Sono sehr ungenau sein soll und von jedem Arzt anders beurteilt wird. CT kommt bei mir ja nächste Woche, da sie aufgrund des Kontrastmittels nicht so oft gemacht werden kann. Melde mich auch nochmals persönlich bei Dir, sobald es mir ein bisschen besser geht.

Wünsche Dir und allen anderen einen sonnigen Tag.

Liebe Grüsse
Carmen

[Eleve]

Hallo Carmen,

kann Dir kurz zum US antworten: Mein Knoten war nur im US richtig klar und deutlich zu sehen und zu messen.
Mammo war etwas diffus aber doch BIRADS 5 eingeschätzt, MRT brachte nur völlig diffuses.
Das kann aber bei jedem Knoten und jeder Brust anders sein, manches läßt sich hier besser darstellen, anderes da.

Viele Grüße,
Eleve