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  #1  
Alt 29.03.2008, 00:25
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebe Aldente,

da Du keinen eigenen Thread eröffnet hast, frage ich hier: welcher Verdacht belastet Euch gerade? Auf jeden Fall tut es mir sehr leid, daß Ihr Euch nun auch mit diesen Gedanken herumquälen müßt!

Wer immer es ist, um den es in Deiner Familie geht: ich wünsche ihm oder ihr ausschließlich gute Befunde!

Dir alles Liebe und Gute
Deine Linnea
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Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -
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  #2  
Alt 29.03.2008, 00:28
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebes Zicklein, liebe Ina, liebe Lissy, liebe Birgit, liebe Aldente und Ihr anderen Lieben,

entschuldigt bitte, heute muß ich es einfach mal loswerden: es ist schrecklich, schrecklich, schrecklich mit dieser Krebserei!!!

Mein Vater ist höchstwahrscheinlich auch Krebssammler: er hat einen Tumor in der rechten Niere, einen in jedem Lungenflügel und es spricht einiges dafür, daß es sich um zwei verschiedene Geschehen handelt. Darüber hinaus ist die Schilddrüse im Ganzkörperszintigramm auffällig, es könnte also sogar noch ein Schilddrüsenkarzinom im Spiel sein. Vom Kopf-CT liegt noch kein Befund vor. Des weiteren wurden Lymphknotenmetastasen in Brustbeinnähe entdeckt, sowie zusätzlich zu den bekannten Knochenmetastasen in der Wirbelsäule, Metastasen in einem Oberarmknochen, in beiden Schultern, im Brustbein, in etlichen Rippen (von denen eine bereits pathologisch frakturiert ist), im Schambein, im Becken beidseitig und in einem Schenkelhals, auf der anderen Seite im Obeschenkelknochen - es ist praktisch nichts mehr übrig... Es wird mir immer mehr zum Rätsel, wie er bis vor knapp drei Wochen ohne größere Beeinträchtigungen leben konnte... Das Ausmaß ist so erschreckend...

Die Ärzte (allesamt wirklich ausgesprochen liebe nette Menschen, fast ausnahmslos sehr einfühlsam im Gespräch, aber eben auch berufsbedingte Verzweiflungstäter) schlagen eine große Nieren-OP, Bestrahlung und Chemo vor - als könnte er sich auch nur von einer solchen OP wieder erholen, abgesehen davon, daß jede OP-Lagerung schon den kleinen Ruck verursachen kann, der bei so aufgeweichten Wirbeln zum Querschnitt reicht. Da mein Vater bei dem Gespräch anwesend war, haben meine Mutter und ich nichts gesagt - nun müssen wir zusehen, daß wir mal einen Arzt alleine erwischen und natürlich meinem Vater, der langsam wieder klarer wird, auf irgendeine Weise deutlich machen, daß die vorgeschlagenen Therapien ihn nicht werden heilen können.

Vorhin revoltierten bei mir Magen und Herz um die Wette - es ist einfach so ätzend! Aber nun konnte ich etwas davon rausschrei(b)en - entschuldigt bitte, aber es hat mir wirklich geholfen...

Am Sonntag werde ich wieder mit meiner Familie nach Hause fahren und wir werden versuchen, uns nach und nach wieder etwas "Normalität" im Familienlebne zurückzuerobern... eigentlich würde das zur Zeit als Aufgabe ausreichen...

Alle, die noch auf private Antworten von mir warten, muß ich vorerst von hieraus um Nachsicht und Geduld bitten...

Herzliche Grüße sendet Euch allen hier
Eure Linnea
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  #3  
Alt 29.03.2008, 00:53
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Idee AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Meine liebe Linnea!



Auch an Dich musste ich heute sehr oft denken, habe zwar einiges geschrieben und bin jetzt erst bei Dir "angekommen"! Deine Zeilen zu lesen ist einfach fürchterlich und alleine schon vom Lesen her kommt wohl jedem das Grauen! Eine genaue Diagnose habt ihr eigentlich ja noch nicht wenn ich es richtig verstanden habe. Wurde von den Ärzten schon einmal "ein primär Tumor" angesprochen? Wurde schon einmal in Erwägung gezogen ob es sich um ein Cup Syndrom oder um einen Streukrebs handeln könnte? Mein Gott, was müßt ihr als Familie aushalten, was machst Du schon über so lange Zeit mit und wie sehr leidet inzwischen Dein Vater? Mir fehlen eigentlich die Worte: immer wieder frage ich mich an solchen Punkten ob es wirklich einen Gott gibt der all das grausame zulässt.
Liebe Linnea, auch heute möchte ich hier für Deinen Vater, für Dich und Deiner gesamten Familie den Kraftkreis aufrecht erhalten. Mir ist es ein Rätsel wie man all das ertragen kann. Und ich hoffe, wünsche und bete für euch dass es für Deinen Vater erträglich bleibt, dass ihr als Familie ganz dicht beieinander sein könnt!


Heute wurde mir eine riesige Freude bereitet, wofür ich sehr dankbar bin. Auch Dir möchte ich hier mit einem erfrischendem Bild eine Freude bereiten, damit auch die Farbenpracht des Lebens in diesen traurigen Momenten zu erkennen ist!








Ich nehme die Hand von Aldente und reiche sie stärkend für euch weiter an.......



Liebe Grüße und eine tröstende Umarmung


Deine Ina

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  #4  
Alt 29.03.2008, 09:46
flautine flautine ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebe Linnea,

Du brauchst Dich nun wirklich nicht zu entschuldigen, wenn Du hier Sorgen und Verzweiflung loswirst! Dafür sind wir doch (auch) da!
Beim Lesen dieser schrecklichen Nachrichten hatte ich das gleiche Gefühl wie Ina: Wie könnt Ihr das nur aushalten? Eigentlich ist es übermenschlich, was Euch abverlangt wird; Ihr hattet in der letzten Zeit schon so viel Belastung durch Deine Krankheiten, und jetzt auch noch Dein Vater, und in einem solchen Ausmaß ... Kein Wunder, dass Dein geplagtes Herz das nicht so einfach mitmacht. Pass auf Dich auf! Dafür ist es gut, wenn Ihr wieder nach Hause fahrt, auch wenn Ihr wahrscheinlich sehr gespalten seid.
Wenn man die bisherigen Befunde bei Deinem Vater liest, erscheint eine OP, ja überhaupt eine belastende Behandlung wie eine Verzweiflungstat. Aber das ist immer das Problem bei Ärzten: Sie wollen heilen, und die Einsicht, dass es nicht mehr möglich ist, erscheint ihnen wie eine Niederlage. Ich wünsche Euch, dass ihr mit Deinem Vater und den Ärzten einen Weg findet, der für Deinen Vater vertretbar ist.
Gern nehme ich Inas Hand und reiche meine weiter an ...

Liebe Grüße
flautine
__________________
Mein Mann hatte diffus großzelliges T-Zell-reiches B-Zell-Lymphom, Stadium IIIB
8 Zyklen R-CHOP ab März 07
August 07 Rezidiv
Dezember 07 BEAM-Hochdosischemo mit anschließender autologer Stammzelltransplantation
08. April 08 allogene Stammzelltransplantation
03. Juli 08 REMISSION

Juli 2014: 6 Jahre Remission!
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  #5  
Alt 29.03.2008, 10:38
Katinka 59 Katinka 59 ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebe Linnea,
eigentlich bin ich sprachlos und weiß nicht wie ich meine Worte wählen soll.

Wenn es mir schon nur beim Lesen so geht, wie mag es dann erst in Dir rumoren.
Kein Wunder, dass Dein Magen und Herz revoltiert.
Ich finde es ganz wichtig, dass Du es hier raus schrei(b)st!
Es gibt ja sonst so wenig Möglichkeiten. Die Familie ist ja selbst schon so belastet, dass man immer den Eindruck hat, die Last auf den Schultern kann man nicht tragen, aber auch nicht abgeben, weil die anderen genauso schwer tragen.
Dafür sind wir ja da und versuchen Dich ein wenig zu erleichtern, wenn Du es hier niederschreibst und damit das Gefühl haben kannst, es mal rausschreien zu können.

Du schreibst von Schilddrüsenkarzinomverdacht.
Dies ist ein Krebs, der sehr langsam wächst (hatte ihn ja selbst), aber ich glaube, das ist zZ die kleinste Baustelle, die Dein Pa bedenken muss.

Ich wünsche Euch ein gutes klärendes Gespräch mit den Ärzten, für Deinen Pa und Euch die richtige Entscheidung für das Kommende und Dir viel Kraft bei der Verabschiedung.
Wieweit sind denn Deine Eltern von Weimar entfernt?
Zu Hause wünsche ich Dir die Möglichkeit bei Deiner kleinen Familie Kraft zu tanken und auch auf andere Gedanken zu kommen, denn dieser Dauerkrankheitsgedankenwirrwarr ist auf Dauer nicht mal für gesunde Menschen zu (er)tragen.

Ich nehme die Hand von flautine, drücke sie mit meiner Kraft und reiche sie weiter an......

Herzlich lege ich meine Arme um Dich wie ein schützender Mantel und grüße Dich ganz herzlich
Katinka

Befiehl Du Deine Wege und was Dein Herze kränkt,
der allertreusten Pflege, des, der den Himmel lenkt,
der Wolken Luft und Winden, gibt Wege Lauf und Bahn,
der wird auch Wege finden, da Dein Fuß gehen kann.
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  #6  
Alt 29.03.2008, 12:08
HeikeL HeikeL ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebste Linnea !

Mit großer Traurigkeit habe ich Deine Zeilen gelesen.
Auch ich bin ziemlich sprachlos bei soviel Leid auf einem Haufen. Ich möchte Dir aber trotzdem meine Anteilnahme zum Ausdruck bringen und Dich wissen lassen,dass ich an Dich und Deine Familie denke.
Wieso ist Dein Vater an der Dosierungsgrenze des Morphins angelangt ? Eigentlich gibt es dabei keine Dosierungsgrenze. Es kann schmerzabhängig eigentlich immer höher dosiert werden. Ist in dieser Klinik ein guter Schmerztherapeut,oder haben die dort tätigen Ärzte Angst,Morphin in Höchstdosen zu geben,weil sie die Nebenwirkungen fürchten?
Da ja höchstwahrscheinlich keine Therapie mehr gemacht wird, habt Ihr schon daran gedacht,Deinen Vater in einem Hospiz unterzubringen? Dort ist die Atmosphäre doch viel angenehmer als auf einer überfüllten,hektischen,onkologischen Station. (Ich hatte mir auch schon einige angeguckt,um entscheiden zu können,wo ich im Zweifelsfall hingehen möchte.) Aber das muß letztendlich Dein Vater entscheiden,wenn er die Situation noch soweit erfassen kann.
Liebe Linnea,ich freue mich aber für Deinen Mann und den Rest der Rasselbande,dass sie in der Schweiz die Möglichkeit hatten,ihre Kräftetanks wieder aufzufüllen und hoffe,dass Dein Mann Dir wieder ordentlich unter die Arme greifen kann,wenn er daheim ist.

Ich schicke Euch gaaaaaanz viele Kraftpakete ,um diese scheinbar aussichtslose Zeit einigermaßen gut zu überstehen.
Sei lieb gegrüßt
Heike
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  #7  
Alt 29.03.2008, 13:08
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Oh nein, meine liebe Linnea(((((

Es ist ein Alptraum! Da wünscht man sich doch, daß endlich endlich der Wecker klingeln möge und man erschrocken, aber hellwach registriert, daß es ein ganz böser Traum war.... Leider wartet man bekanntlich auf so ein Klingeln vergeblich.

Es ist kaum möglich, etwas Sinvolles zu schreiben, deswegen möchte ich Dir ein Zeichen setzen und Dich lieb halten! Ach Linnea, so gern wäre ich bei Dir, um das wirklich zu tun...

Auch ich reiche meine Hände in den Kraftkreis und gebe sie weiter an...

Deine Leena
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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  #8  
Alt 01.04.2008, 10:28
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Aldente Aldente ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Zitat:
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Liebe Aldente,

da Du keinen eigenen Thread eröffnet hast, frage ich hier: welcher Verdacht belastet Euch gerade? Auf jeden Fall tut es mir sehr leid, daß Ihr Euch nun auch mit diesen Gedanken herumquälen müßt!

Wer immer es ist, um den es in Deiner Familie geht: ich wünsche ihm oder ihr ausschließlich gute Befunde!

Dir alles Liebe und Gute
Deine Linnea
Liebe Linnea,

das mal als erstes, eine Antwort auf Deine liebe Frage:

Meine Schwiegermutter bekommt eine Verdachtsdiagnose nach der nächsten, sie hat eine schwere Anämie unklarer Genese und wir haben uns mittlerweile über Leukämie-Verdacht bis zum Magen- oder Darmtumor vorgearbeitet. Leukämie ist mittlerweile ausgeschlossen lt. behandelndem Onkologen.

Wir sind leider zu weit weg, um genaueres zu erfahren oder gar zu den Ärzten mitzugehen, von daher bekommen wir die Infos nur Häppchenweise und bestimmt auch nicht alle Infos.

Mitte April wissen wir hoffentlich mehr, wenn die Histo der PE von Gastro- und Koloskopie vorliegt, bis dahin schweben wir so vor uns hin.

Ich - wir - hoffen einfach, daß ich nirgends im KK einen eigenen Thread aufmachen muß, sondern Euch hier einfach ein wenig aufmuntern kann und wenn es mit virtuellen Pastagerichten ist.

So, nun lese ich erstmal weiter, was es bei Dir sonst Neues gibt....

Liebe Grüße, Aldente
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  #9  
Alt 01.04.2008, 10:41
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Aldente Aldente ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebe Linnea,

ich bin entsetzt und bestürzt über die Nachrichten Deinen Vater betreffend. Ich wünsche Euch von Herzen eine Besserung und hoffe, Ihr habt noch eine gute, schöne und lange Zeit mit Deinem Vater.

So schwer es auch sein mag für Euch, aber bitte denk auch an Dich dabei. Du hast gerade Deine Reha hinter Dir und solltest Dich jetzt nicht total verausgaben. Ich bin selber Angehörige, wenn auch das, was mich bewogen hat hier mich anzumelden, schon fast 10 Jahre zurückliegt, aber ich weiß, daß man über seine Grenzen hinausgeht, wenn ein Elternteil betroffen ist. Bei uns war es kein NHL, sondern ein ganz anderer Tumor, aber das Gefühl und die Sorgen und Ängste sind sicherlich bei uns allen gleich.
Nun bin ich wieder Angehörige, diesmal aber anders, nun gut, wir wissen auch noch nichts, insofern wird meine Grenze noch nicht überschritten.

Auch wenn es schwerfällt, aber laß ab und an mal Deine Seele baumeln und denke an nichts oder an was sehr schönes, letzteres hilft mir in solchen Situationen oft.

Liebe Grüße, Aldente

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  #10  
Alt 02.04.2008, 00:54
AnnaLu AnnaLu ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

liebe Linnea,

trotz meiner eigenen Traurigkeit habe ich sofort nachgeschaut, was bei dir los ist.
Und ich kann dir nur sagen, dass es mir unendlich leid tut, es hört sich so an wie eine aussichtslose Diagnose bei deinem Vater. Wo soll man denn da anfangen zu behandeln, wenn der krebs praktisch überall sitzt?
Wie sollst Du damit klarkommen? du brauchst doch im Moment alle Kraft für dich, du kämpfst doch deinen eigenen kampf.
ich fand es übrigens sehr schön, wie du dich über gott geäußert hast. Ich bin kein gläubiger Mensch, aber deine Auffassung kann ich irgendwie teilen, wenn ich sie nicht falsch verstanden habe. Ich halte nichts von menschen, die einem einreden wollen, dass das alles prüfungen sind, die man bestehen muß. Wofür? ich habe eine Abi-Prüfung bestanden, weil ich chancen für die Zukunft wollte. Ich habe die Führerschein-Prüfung bestanden, weil ich unabhängig sein wollte, ich habe zig Prüfungen hinter mir, die mich irgendwie weitergebracht haben.
Solche "Prüfungen", wie wir sie erleben, braucht doch kein mensch.

ich glaube, dass ich einen ganz tollen mann gehabt habe, weil ich ihn auch einfach gebraucht habe, ich habe ihn gesucht, und er ist zu mir gekommen.
und ich halte mich fest an der vorstellung, dass wir uns irgendwann wieder begegnen werden, er hat mich immer beschützt, das tut er sicherlich weiterhin.

liebe Linnea, irgendjemand wird auch dich beschützen, da bin ich ganz sicher.

Ich wünsche dir alles gute
Deine Antje
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Mein Mann (48) hat am 15.10.07 den Kampf gegen den Krebs (NHL) aufgenommen und ihn am 1.4.08 verloren. er wird in Gedanken weiterhin bei mir sein.
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  #11  
Alt 02.04.2008, 10:52
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebe Anja, liebe Nicole, liebe Chris, liebe Grit, liebe Aldente, liebe Antje und Ihr anderen Lieben,

am Montag war ich bei meinem Psychotherapeuten und habe mit ihm ein sehr intensives Gespräch geführt - fast drei Stunden lang... Ich habe ihm von meinem Vater erzählt und von meinen Ängsten: von der Angst, daß unsere Beziehung diese Belastungen nicht aushält (nach der Schweizreise sind wir eigentlich wieder enger aneinander gerückt, aber davor habe ich erlebt, daß auch mein starker, energiereicher Mann mit alledem an seine Belastungsgrenzen gestoßen ist - das hat mir klar gemacht, wie wenig selbstverständlich es doch ist, daß er alles das mit mir durchzustehen versucht...und es hat mich sehr verunsichert). Und dann die Angst davor, daß der Hämatologe, wenn er am kommenden Montag meine suspekten Lymphknoten nochmals anschaut, eine weitere Chemo für erforderlich halten könnte. Ich habe mir verboten, auf den Knoten herumzutasten, um sie nicht zu reizen, aber seit kurzem kann ich die Verdickung an meinem Spiegelbild sehen....Ich habe ihm erzählt, daß ich mich schon bei dem Gedanken an eine weitere Chemo zweimal übergeben mußte, mein Herz natürlich muckert und ich mich zur Zeit mit Ablenkung über Wasser halte...

Er meinte - wie Ihr - ich solle auf mich aufpassen, daß ich nicht psychisch zusammenklappe. Und: nix mit jaja, ich paß schon auf, sondern jetzt mal ganz konkret: wenn ich nicht dafür sorgen würde, daß ich meine Kräfte beisammenhalte und ganz gezielt die Notbremse ziehe, wäre ein baldiger Zusammenbruch vorprogrammiert und dann könne er nichts mehr für mich tun, denn das, was er meine, sei dann nur noch psychiartrisch behandelbar Dann hat er mit mir zusammen überlegt, wo ich überall Kräfte sparen könnte, d.h. wo ich mich überall heraushalten sollte - eigentlich aus allem, das nicht unmittelbar mit meiner engsten Familie und mir zu tun hat

Seit diesem Gespräch habe ich auf diesen Gedanken herumgekaut.... Ich bin ein Großfamilienmensch - mir fällt es sehr schwer, mich nicht darum zu kümmern, wie es anderen lieben Menschen geht... trotzdem scheint es notwendig zu sein. Ich habe meinen Psychotherapeuten noch nie so eindringlich und konkret eingreifend erlebt...er scheint sich wirklich Sorgen zu machen... und irgendwie spüre ich, daß er recht hat, auch wenn ich den Gedanken bisher nicht wirklich aufkommen lassen möchte.

Das heißt: ich werde mich in der nächsten Zeit aus dem Forum zurückziehen. Ich kann noch nicht sagen, für wie lang. Vielleicht schreibe ich am Montag nach der Untersuchung nochmal. Aber ansonsten werde ich eine längere Pause einlegen müssen. Ich muß das hier so schreiben, damit ich mich selbst daran halte - ich kenne mich zu gut und habe Euch zu gern, Ihr seid wie eine große Familie für mich...

Aber Pause bedeutet auch: wenn ich meine Kreise wieder weiter ziehen kann, kehre ich gerne wieder zu Euch zurück. Ich freue mich schon darauf! Und gebt bitte auf Euch acht: ich möchte Euch alle wieder antreffen!

Unglückliche und trotzdem ganz herzliche Grüße sendet Euch
Eure Linnea
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- Christine Busta -
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  #12  
Alt 02.04.2008, 11:02
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Liebe Linnea,
ich finde dein Psychotherapeut hat recht. Es ist in deiner Situation wirklich 5 vor 12 und du musst es irgendwie schaffen deine Kräfte zu sparen. Und so schön und herzlich das Forum ist, es bringt einen doch auch immer wieder in Berührung mit schweren Schicksalen und Leid und Krankheit. Ein Mensch wie du kann dann nicht einfach sein Herz verschließen und nicht mitfühlen und ich denke es ist wichtig, dass du deine Seele schonst und sie mit diesen Themen eine zeitlang nicht in Berührung kommen lässt.

Vielleicht kannst du uns ab und zu eine Nachricht zukommen lassen, ohne zu lesen, was mit uns hier passiert. Ich wäre dankbar von Zeit zu Zeit zu wissen wie es dir geht.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe sehr, dass du diese schwere Zeit bald ganz hinter dir lassen kannst! Schon' dich und sei gut zu dir.
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #13  
Alt 02.04.2008, 11:31
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hope38 hope38 ist offline
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Liebste Linnea!

Es ist natürlich ganz wichtig, daß Du auf das alles achtest, was Dir an Kräften entfleucht und daran sparst. Du bist ein so warmherziger und liebevoller Mensch mit einer großen Ausstrahlungskraft und den Herzensworten. Deswegen wünsche ich Dir von meinem ganzen Herzen, daß Du Dich bald wieder in Deinem goldgelben Linnea-Licht findest und Dir den Wind um die Nase wehen läßt!

Ich habe Dich sehr lieb!

Deine Leena
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

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