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  #1  
Alt 17.06.2008, 19:21
blondchen blondchen ist offline
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Registriert seit: 12.04.2008
Beiträge: 78
Standard AW: Ärzte sind schlechte Patienten....

Hallo Koni,

mein Fall sah so aus: Vorsorge im Dez. 07 Pap schlecht (IIId); dann
nächste Kontrolle im Februar: Pap IVa High risk Typ 18 - sofort Koni
machen lassen, Ergebnis carcinoma in situ nicht im gesunden entfernt -
Rekoni machen lassen vor ca. 3 Wochen. Ergebnis: keine Dysplasien mehr.

Ich habe auch immer geackert wie sonstwas, mein Leben hat sich insofern
geändert, dass ich nun mehr Dinge zu schätzen weiß. In jedem Fall genieße
ich jeden Tag derzeit und sage mir: Es hätte schlimmer kommen können.
Vor den Koni´s habe ich mir gesagt: Ich schaffe das, ich werde wieder gesund.

Du schaffst das auch!


Alles Gute für Dich
blondchen
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  #2  
Alt 17.06.2008, 22:26
CARLOTTCHEN CARLOTTCHEN ist offline
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Ort: Luxemburg
Beiträge: 68
Standard AW: Ärzte sind schlechte Patienten....

Hallo
Ich kenne das Gefühl alleine zu sein mit seinen Ängsten.Ich wurde 2mal von meinem Gyn telefonisch gebeten sofort wieder in die Praxis zukommen.erster Abstrich war Anfang April-zweiter Abstrich war Mitte Mai-Ende vom Lied PAP IV-schwere Dysplasie-Krebsvorstufe.Das war ein Schock
Nächste Woche muss ich zur Koni was mich innerlich schon sehr aufwühlt.
Ich kann mit niemanden darüber reden...niemand weiss dass ich ins KH muss-ausser meiner Freundin,dass belastet mich sehr ,ich die immer für jeden und wann immer da ist.Selbst mein Partner verdrängt die Situation-nicht ein einziges Wort hat er bis jetzt darüber verloren-(aus Angst?)Meinen Kindern hab ich nichts erzählt bevor ich nicht den entgüldigen Befund habe,nicht um sie unnötig aufzuregen.
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  #3  
Alt 18.06.2008, 00:56
Koni113 Koni113 ist offline
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Registriert seit: 03.06.2008
Beiträge: 8
Standard AW: Ärzte sind schlechte Patienten....

Es tut gut, eure Antworten zu lesen...
Ich zweifel an mir, weil die Ängste überhaupt hoch kommen. Ein PAP IVa ist fast gleichbedeutend mit Carcinoma (in situ). Die Gewichtung sollte aber doch auf "in situ" liegen - heißt "örtlich begrenzt". Meistens hat es sich mit der Entfernung, also Koni, erledigt...Die Wahrscheinlichkeit, dass noch nicht einmal eine Rekoni nötig ist, ist erheblich höher, als dass es wieder schlechter wird. Ja, ich bin irgendwie wieder bei Statistiken, aber doch im positivem Sinn. Daher verstehe ich mich grade selber nicht, dass in einer ruhigen Minute wie jetzt wieder die Gedanken da sind, dass es auch schlimmer sein könnte. Es fällt mir schwer "einfach ab zu warten" wie die nächsten Abstriche aussehen - ich mag eigentlich gar nicht zu den Kontrollen gehen, weil ich überwiegend denke, dass alles gut sein wird.....aber dann meldet sich irgendwie eine innere Stimme, die mir sagt, dass ich ein wenig auf mich aufpassen sollte.
Ich bekomme das Mittelmaß noch nicht hin, wie ich mit meinem Freund oder grade mit meiner Mutter (die mich heute spontan besuchte) darüber sprechen kann. Wenn ich gedanklich ein Gespräch durchspiele, dann fallen mir nur Fachausdrücke ein und dass die Prognose beim derzeitigem Stand sehr gut ist. Ich kann nicht von "Krebs" sprechen, denn das ist ein Ausdruck, der sofort das Allerschlimmste vermittelt. Wie kann ich einerseits eine sachliche Aussage treffen und gleichzeitig die verbundene Angst beschreiben.
Ich mache mir selbst Vorwürfe, dass diese Angst überhaupt da ist - ich sollte es doch objektiv betrachten können. Während diese "egoistischen" Gefühle hoch kommen, denke ich gleich weiter ... es wird soviel auf HPV rum geritten - Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr, Impfung auch der Jungen und Männer (Karzinome der Mundschleimhaut sind auch angestiegen), aber was sagt definitiv der HPV-Status aus? Ich muss mich damit schon vor sehr langer Zeit infiziert haben (jetzt insgesamt vor gut mindestens 10 Jahren)...ach...ich bekomme mich grad selbst nicht auseinander zwischen dem ärztlichen/wissenschaftlichen Denken und den wirren ängstlichen Gefühlen.
Ich würde derzeit gerne eines von beidem ausschalten - beides zugleich erscheint mir zu unlogisch.

Charlottchen, schön, dass du NICHT mit niemandem reden kannst --- hier sind so viele herzensgute Menschen...auch wenn es "nur" virtuell ist.

blondchen, behalte es bitte bei, dass du jeden Moment im Leben versuchst zu genießen (auch die unangenehmen Momente)

Evche, ich hatte grad Tränen in den Augen, als ich sah, wie sehr deine Seele blutete ------ vielleicht ist es die Aufgabe einer Powerfrau, die Schicksalsschläge an zu ziehen und sie zu meistern.................(vielleicht passieren so lange solche Sachen, bis wir wirklich anfangen, auch mal an uns selbst zu denken?)

blueblue, das Gefühl sich unnutz, zu nichts zu gebrauchen...ja, das habe ich auch schon kennen gelernt -- umso mehr vielen Dank für deine Antwort! "Verdrängungskünstler" - der Ausdruck hat gesessen...muss ich erstmal sacken lassen

Nikita,...."zum Rezidiv habe ich keine Zeit"...."man kann nicht leben mit der Angst im Nacken" - hast du eine Idee, warum die Angst überhaupt da ist? Sicherlich kann jeder von uns etwas für die Genesung tun, aber bevor der erste Befund da war, haben wir doch auch nicht daran gedacht (obwohl man es von jeder Seite immer wieder mal hört).... und haben gelebt!

....und leben weiter - jeden Tag, jede Stunde, Minute und Sekunde.....

Ich habe schon angenehmere Zeiten erlebt, aber irgendwie bin ich auch froh, diese Zeit zu erleben - auch wenn ich noch nicht verstehe wofür....

Ganz liebe Grüße an euch alle
Koni
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  #4  
Alt 18.06.2008, 01:36
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.726
Standard AW: Ärzte sind schlechte Patienten....

Liebe Koni
das kling schon viel optimistischer
Es ist wichtig, die Gedanken zu sortieren, nach einer Krebsdiagnose (hier schreibe ich es mal ganz offen, wir sind ja unter uns...)

Schlimm ist, sein Leben und alle Gedanken nur von diesem einen Thema beherrschen zu lassen (wenigesten bei einem CIS) , dazu muss ich aber auch sagen, dass die Panik mit der Zeit verblasst, wie ich schon schrieb, niemand kann es unablässig in einem Dampfkessel aushalten. Es muss auch leichte, unbeschwerte Momente geben. Ich versuche es tapfer mit meinem Figo IIIb und es gelingt mir auch meistens. (obwohl der Tumor ja nicht rausgeschnitten wurde, sondern drin verblieb, was die sonnigen Gedanken etwas erschwert)

Ich , seit der Therapie zum Flusspferd mutiert , war heute beim Yoga, hab mich zwar so gesetzt, dass ich nicht in den Wandspiegel zu sehen brauchte, die Gelenke, steif wie Stahltrosse haben gekracht, dass es alle hören könnten , aber es war wunderschön !!!!
Wie wärs mit Yoga ?????

Man muss auch mal abschalten können, die Tage trotz allem geniessen und auch denken, dass es doch hätte auch viel schlimmer kommen können.
Klingt zwar doof, aber es ist was dran.

HPV: es ist nachgewiesen, dass die HighRisk-Viren zu 98% für das Zervixkarzinom "zuständig" sind.
Wenn also deine, die mit den roten Pantoffeln seit der Koni nicht mehr auffindbar sind, kannst du die Statistik bemühen und entgültig aufatmen, denn dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Krebs zurückkommst.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (18.06.2008 um 01:41 Uhr)
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  #5  
Alt 18.06.2008, 02:46
Koni113 Koni113 ist offline
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Registriert seit: 03.06.2008
Beiträge: 8
Standard AW: Ärzte sind schlechte Patienten....

Liebe Nikita,
du "Nachteule"...

du bist eine gute Seele und soviel ich hier mitbekommen haben unerlässlich für dieses Forum!

Ich hatte als Jugendliche 3 einschneidende Erlebnisse, die mein Leben schon damals veränderten. Ich hatte zum einen eine fast "zweite Geburt" - hatte einen Herzstillstand bei einer OP und kurz vorher eine Diagnose, die mein persönliches Leben veränderten - ein angeborener Wirbelsäulenschaden, wobei der "AOK-Chopper" sehr nah war. Ich musste dann auf einiges verzichten, habe aber meine Kraft durch "meine" Pferde schöpfen können. Für mich war damals schon klar, dass ich z. B. lieber in Kauf nehme "irgendwann" im Rollstuhl zu sein aber bis dahin meine Liebe zu den Pferden (insbesonderen zu bestimmten Individuen) auslebe. Das dritte Erlebnis war eigentlich schon ein paar Jahre zuvor - mein Bruder ist sehr krank - angeborenes Lungenemphysem. Damals gab man ihm ein maximales Alter von Anfang 20. Jetzt ist er 42 - und hat sein Leben ganz gut im Griff.
"Verdrängungskünstler" - der Begriff von blueblue lässt mich noch nicht los - sicherlich gehört "verdrängen" teilweise auch dazu.
Schön, dass du mir nochmal sagtest, dass die Panik verblasst - ich brauchte damals auch Zeit, um mich mit allem auseinander zu setzen...und zwischendurch passierte auch so einiges.......vermutlich ist es jetzt ähnlich.
Aus solchen extremeren Situationen heraus trifft man auch eher lebensweisende Entscheidungen - vielleicht brauche ich auch einfach wieder diese Zeit um wach gerüttelt zu werden. Im Moment kann ich noch nicht einen kompletten Tag genießen, möglich dass ich das die letzten Jahre auch etwas vergessen hatte.....sorry für den Monolog, aber ihr glaubt gar nicht, wie sehr man sich sortieren kann, wenn man jemandem eine Antwort geben möchte und dabei nach den richtigen Worten sucht......
Nikita, blueblue, Evche, blondchen, charlottchen und alle anderen, die so ehrlich hier im Forum schreiben - ihr tut einfach nur gut!!!
Nun fehlen mir weitere Worte und wünsche eine erholsame Nacht

Koni
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