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  #1  
Alt 14.07.2008, 12:33
Sanne72 Sanne72 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin,

o prima, dass das mit dem Sport wieder so toll klappt!
Ich merke auch immer, wenn ich keine Zeit habe, mich ordentlich zu bewegen (bin allerdings lange nicht so sportlich wie Du, aber ich versuche, regelmäßig zu Walken), dass ich völlig unleidlich werde.

Hoffe, dass ich jetzt, wo die Ferien angefangen haben, ein wenig mehr Zeit dafür finde, die letzten Wochen waren mit tausend Veranstaltungen hier echt sehr anstrengend.

Viele Grüße von Susanne
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  #2  
Alt 15.07.2008, 00:18
Benutzerbild von Utopia
Utopia Utopia ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo zusammen...

ich bin 24 und habe vor 2 Monaten die Diagnose Hodenkrebs bekommen. Der Hoden wurde dann sofort entfernt. An den Lymphknoten im Bauchraum hab ich 2 Metastasen, weswegen ich momentan bestrahlt werde (18 Bestrahlungen, 36 Gray). Meine Chancen sind aber super, dass ich danach wieder gesund bin. Mein Studium musste ich natürlich unterbrechen. Aber ich werde wohl Ende September wieder loslegen können mit Uni.

Die Bestrahlungen machen mich ein bisschen müde und träge, aber ansonsten hab ich keine Nebenwirkungen. Nur am ersten Tag musste ich einmal kotzen.

Leider muss ich auch die Erfahrung machen, dass ich inzwischen ein bisschen einsam geworden bin. Viele "Freunde" melden sich nicht mehr...
__________________
Mai 2008: Diagnose Hodentumor, Seminom Stadium 2b
Juni/Juli 2008: Bestrahlung mit 36 Gy
Oktober 2008: MRT - wieder gesund!

Der einzige Moment zum Glücklichsein ist die Gegenwart
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  #3  
Alt 15.07.2008, 17:58
Benutzerbild von Kerstin22
Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Utopia,
ich wunder mich immer, wenn ich hier so was lese, dass sich Freunde nicht mehr melden. So etwas habe ich meine ganze Krankheit über nicht erlebt.
Woran - meint ihr - liegt das?
Liebe Grüße
Kerstin
__________________
Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #4  
Alt 15.07.2008, 21:39
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Utopia Utopia ist offline
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Beiträge: 116
Standard AW: Krebs und Studium

Vielleicht ist es die Tatsache, dass sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Oder weil eine Krankheit wie Krebs einfach nicht in die schöne Party-Welt passt und man mit solch unangenehmen Dingen lieber nichts zu tun haben möchte. Von ein paar Leuten, die sich bei mir nicht mehr melden bzw. abweisend reagieren, wenn ich mich melde, habe ich wirklich gedacht dass es gute Freunde seien.
__________________
Mai 2008: Diagnose Hodentumor, Seminom Stadium 2b
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  #5  
Alt 16.07.2008, 01:20
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: Krebs und Studium

Hallo Utopia

s'wird Dich zwar nicht trösten - weils 'n alter Hut ist - aber ich sags trotzdem wer mit Deiner (unsrer) Erkrankung nicht umgehen kann, dem wein' keine Träne nach; isses nicht wert.

Meist ergibt sich dann eine gute Mischung zwischen alten und neuen Freunden - Mitstreitern.........

LG
__________________
Ilse
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  #6  
Alt 16.07.2008, 12:30
Sanne72 Sanne72 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Also, ich hatte während der Therapien sehr viel Glück mit meinen Freunden, die allerdings zum Teil auch in Telefondistanz leben. Ich habe mich eigentlich sehr getragen gefühlt, manche neuen Freundschaften haben sich auch ergeben (nicht nur mit Krebspatienten), manche bestehenden haben sich vertieft. Im Nachhinein denke ich, ein paar sind vielleicht mehr auf Distanz gegangen - konkret denke ich an eine, aber die hat mich vor meinem Brustkrebs auch viel mit ihren Problemen beschäftigt, und da war ihr dann wohl klar, dass das gerade in meiner Therapiephase doch ein bißchen viel von mir verlangt gewesen wäre.
Wir haben ja auf der Halbzeit der Chemos unsere Hochzeit groß gefeiert - die Einladungen waren kurz vor der Diagnose rausgegangen - und ich denke, sehr viele Freunde haben es wegen meiner Erkrankung möglich gemacht zu kommen. Ohne dass ich das Gefühl hatte, sie kommen "um mich noch ein letztes Mal zu sehen"
Probleme hatte ich eher mit meiner Mutter. Und dann später, als ich in der Wiedereingliederung war, im Beruf, weil die Leute einfach nicht kapierten, dass ich mit anfangs 10 Stunden in der Woche ganz vieles nicht gemacht habe, gelernt hatte, deutlich "nein" zu sagen. Die fühlten sich natürlich vernachlässigt... habe dann letztlich die Stelle gewechselt und bin heute mit 50% ganz zufrieden.

Ich glaube, das Problem mit meiner Ma liegt daran, dass sie meinem Krebs zu ihrem Problem gemacht hat - ich hatte immer das Gefühl ich muss sie trösten, weil ich Krebs hatte. Da habe ich doch lieber gesagt: ich möchte Dich nicht allzu oft sehen. Da fühlte sie sich dann aber als Rabenmutter und konnte nicht verstehen, dass es manchmal wirklich für die Patientin leichter ist, wenn man zu manchen Leuten keinen Kontakt hat (s.o.).

Geändert von Sanne72 (16.07.2008 um 12:34 Uhr) Grund: Was vergessen.
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  #7  
Alt 16.07.2008, 23:03
Benutzerbild von Kerstin22
Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Meine bestehenden Freundschaften haben sich kaum verändert, aber zwei Bekannte sind Freundinnen von mir geworden. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich jemand von meinen Freunden zurückgezogen hat. Mit meinem Vater habe ich schon immer Probleme. Das Verhältnis zu meiner Mutter ist enger geworden. Vielleicht auch, weil ich durch meine Krankschreibung mehr Zeit mit ihr verbringe, von den gemeinsamen Stunden im Krankenhaus mal ganz zu schweigen. Alle Komilitonen, mit denen ich jetzt befreundet bin, habe ich erst nach meiner Diagnose kennengelernt. Inzwischen bin ich auch mit Enkelinnen einer ehemaligen Bettnachbarin befreundet. Die hingen letztes Jahr bei meiner Hochdosis immer bei ihrer Großmutter rum. Das sind übrigens Drillinge. Ich bin ja "nur" ein Zwilling. Ohne jemanden jetzt auf die Füße treten zu wollen. Ich glaube, dass es in Hinblick auf Freunde auch darauf ankommt wie man mit der eigenen Krankheit umgeht und vielleicht auch wie man die eigenen Heilungschancen einschätzt. Ich habe das Gefühl, dass meine Krankheit mein Verhalten Freunden gegenüber nicht so verändert hat. Man merkt mir meine Krankheit nicht so an, was sicherlich auch an meinem sonst guten Allgemeinzustand liegt. Ich selber fühle mich nicht sterbenskrank. Deswegen ist es sicherlich auch für meine Freunde einfacher. Ich versuche ja immer normal weiter zu leben. Gestern z.B. war ich in der Uni mit Mathe-Komilitonen Beachvolleyball spielen.
Meine Haut ist jetzt echt besser, aber als ich heute meine Kortison-Salbe absetzte, wurde es wieder schlimmer. Geht im Moment wohl nicht ohne.
Liebe Grüße
Kerstin
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