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Hallo Henne,
das ist ja nicht schön, wenn Ihr so weit weg wohnt von Eurer Mutter... Das, was Du von Deiner Ma schreibst, kann ich gut nachvollziehen, weil es mir ähnlich erging. Ich war auch "patzig" und ganz schnell auch richtig wütend, teilweise wegen Nichtigkeiten, aber ich kam nicht dagegen an, so sehr ich mich auch bemüht habe. Dabei hat mir meine Patzigkeit sehr leid getan, weils auch die Menschen traf, die gut zu mir waren. Aber meine Angst war so groß, daß ich das einfach nicht abstellen konnte... Ich habe auch erst lernen müssen, zu akzeptieren, daß ich eben nicht mehr so kann wie früher und teilweise gelingt mir das heute noch nicht. Es ist halt nicht immer so einfach, sich zu schonen ("Ich bin 46 und nicht 86!" war einer meiner Lieblingssätze.) und sich schonen heißt ja irgendwie auch, zu akzeptieren, daß man krank ist. Dafür ist es vielleicht einfach noch zu früh, oder? Falls Deine Mutter Sorgen hat wegen ihres Arbeitgebers ein Tip: sie kann die Schwerbehinderung beantragen und bekommt - so weit mir bekannt ist - mindestens 50%; falls es dann Ärger mit dem Arbeitgeber gibt, muß der sich mit dem Versorgungsamt anlegen und das tun viele nicht, hab ich mir sagen lassen. Tja, und was das Verdrängen anbelangt, das habe ich mir auch anhören müssen... Wobei ich der Meinung war und bin, daß mein Verhalten mit "verdrängen" nichts zu tun hatte, mir war jeden Tag und jede Stunde klar, was die Glocke geschlagen hatte! Der Eindruck des "Verdrängens" ist vielleicht dadurch entstanden, daß ich von meiner Krankheit immer nur so viel an mich ran gelassen habe, wie ich in dem Moment aushalten konnte; auch Informationen konnte ich nur manchmal ertragen und habe mir die Dosis eben "häppchenweise" zugeführt. Und drüber reden konnte ich auch nicht von Anfang an, bzw. nur mit ganz wenigen Menschen, von denen ich wußte, daß sie weder blöd reagieren noch Dinge sagen, die meine Angst nur noch verstärken. Es ist halt alles nicht so einfach und jeder Mensch geht damit auf seine eigene Art um. Und wie es Dir geht, kann ich auch ein bißchen verstehen, weil mein Vater an Krebs gestorben ist. Da war ich "auf der anderen Seite", diese Hilflosigkeit ist einfach nur ganz schrecklich! In dieser Hilflosigkeit und Verzweiflung habe ich dumme Dinge gesagt, weil mein Vater seine Erkrankung auch sehr negativ gesehen hat und ich völlig ungeschickt versucht habe, daran etwas zu ändern. Ich hoffe er weiß, daß ich das nicht böse gemeint habe...! Mitfühlende Grüße, Uschi Geändert von Uschi16 (16.07.2008 um 19:03 Uhr) |
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