Mein lieber Papa hat uns verlassen - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Mai-Tai · #1 31.08.2008, 00:31

Hallo Ihr Lieben!!

Ich kann mal wieder nicht schlafen... Ich vermisse meinen Papa so. Es tut so weh. Heute hatte ich fast den ganzen Tag einen Kloß im Hals.
Ich war heute bei meiner Mama und dann sah ich das leere Bett im Schlafzimmer. Es sah nicht so aus, als würde er nie wieder darin liegen. Am Nachttisch standen seine Medikamente (immer noch). Aber es ist schwer auch nur irgendwas von ihm wegzutun, weil es alles so endgültig macht.

Ich hätte so viele Fragen an ihn....

Ich war an der Tankstelle, weil ich was für mein Auto brauchte und ich hab den Typ total gelöchert, weil ich mich da nicht auskenne und solche Sachen habe ich immer meinen Papa gefragt. Irgendwann habens alle in der Tankstelle mitbekommen und gelacht (was ja normal auch lustig wäre) aber dann sagte einer, ich soll doch meinen Papa fragen, der weiß das bestimmt....
Klar, die Leute wissen von nichts aber ich hätte losschreien können

Schlaft gut und genießt Euren Sonntag. Morgen soll es ja nochmal ein schöner Sommertag werden.

Gute Nacht

Dark Light · #2 01.09.2008, 13:23

Hallo, Ihr alle!
Ich wünsche euch / uns allen viel Kraft in der kommenden Zeit, die, weiß Gott, nicht einfach ist.

Mein Papa ist am 09.06.2007 ins Licht gegangen und ich kann es oft immer noch nicht glauben. Wenn ich von der Arbeit nach Hause fahre, denke ich, dass ich jetzt erst mal schnell zu ihm gehen muss, um ihm etwas, was mir passiert ist, zu erzählen. Dann kommt der Schlag: er wird nie wieder in seinem Sessel sitzen und mir zuhören können.
Es gibt hier im Forum einen sehr spannenden Thread zum Thema "Zeichen von unseren Verstorbenen". Ihr habt sicherlich auch ähnliche Erfahrungen gemacht. Diese Zeichen haben mir bestätigt, dass mit dem Tod nicht alles vorbei sein kann. Ebenso tat dies mein Vater, als er mit einem Lächeln im Gesicht einschlief.

Liebe Mai-Tai, mach dir keine Gedanken darum, dass du noch nicht die Sachen deines Vaters weggeräumt hast. Ich habe bis heute noch seine Jacke an der Garderobe hängen gelassen und seine Schuhe stehen auch noch da.
An manchen Tagen ist es ein großer Trost, seine Sachen zu berühren und sich vorzustellen, dass er das ja mal getragen hat.

Liebe Schneckchen, dein Gedicht ist total schön, erinnert mich irgendwie an finnische Rockmusik (bin ein Riesenfan von Nightwish und Co.).

Euch allen noch einen angenehmen Tag mit guten Gedanken an unsere Väter und Mütter, die von einer Wolke auf uns schauen!!

Dark Light

Wie weit du auch entfernst bist, du bist immer in meinem Herzen!
Papa, ins Licht gegangen am 09.06.2007

Ela4811 · #3 01.09.2008, 15:18

Hallo Mai-Tai,

nimm dich mal in den Arm!!!

Es werden noch viele Ereignisse kommen, die dich an der Verlust erinnern. Es sind Kleinigkeiten, die mich runter ziehen. Man hat alles als normal hin genommen und jetzt vermisst man das schmerzlich.

Drück dich

Ela

Ronnya · #4 01.09.2008, 17:59

Hallo Mai Tai...
Fühl dich auch von mir umarmt......

Ja diese schrecklichen Momente...
Ich denke das kennen wir alle.....
Mann würde am liebsten losschreien und heulen und .....

Meine Mama hat die Sachen von Papa relativ schnell wegeräumt.....

Dann hat sie meinem Mann 2 Polo T-Shirts von Papa gegeben...
Er konne nicht nein sagen und ich dachte ich seh nicht richtig als ich in den Wagen schaute....

Und soll ich dir sagen was ich gemacht habe...?
Ich konnte sie Mama nicht zurück geben,ich konnte sie noch nichtmals anfassen....
Also habe ich sie unter der Abdeckung im Kofferraum gelassen und fahre sie heute noch spazieren....

Ich weiß nicht wohin damit, ich kann sie doch nicht in unseren Keller packen...
Ich mein,ich kann sie auch nicht ewig im Auto liegen lassen....

Meine Mama hat nur seine Lieblingsschuhe behalten ....
Jeder macht es anders....und es is ok.....

Liebe Mai Tai ,
drück dich jetzt nochmal....
Regina

Mai-Tai · #5 03.09.2008, 10:44

Hallo Dark Light,

mir geht es genauso und das jeden Tag. Manchmal wenn was in der Arbeit war, denk ich mir, das muss ich ihm heute gleich erzählen und dann denk ich erst dran, dass ich ja gar nicht zu ihm fahren kann oder ihn anrufen kann

Bevor ich ins Bett gehe rede ich oft mit einem Foto von Papa und hoffe, er hört mir zu. Die Tränen kullern dann in Strömen, aber danach gehts mir meistens besser.

Liebe Ela,

du hast so recht. Früher habe ich mich über manche Sachen nicht aufgeregt, aber jetzt denke ich über viel mehr nach und mir macht einfach viel mehr zu schaffen.
Das hört sich jetzt total blöd an, aber wenn ich mit Leuten rede und die haben z. B. eine Meinung zu einem Thema, dann denke ich mir oft, mein Papa hätte das und das dazu gesagt und wäre ganz anderer Meinung und das kränkt mich irgendwie, wenn die dann eben was anderes sagen.
Sicher hat jeder immer seine eigene Meinung....
Ich weiß auch, dass das eigentlich total bescheuert ist...

Liebe Regina,

dass Du die Sachen immer noch in Deinem Auto rumkutschierst finde ich total süß und Dein Papa lacht bestimmt drüber und freut sich gleichzeitig.
Aber ich denke mir auch, ich kann doch die Sachen nicht einfach in den Keller packen. Es wär so, als würd man denjenigen abschieben und nicht mehr daran erinnert werden wollen, aber so ist es ja nicht.

Wegschmeißen können wir die Sachen nicht. Ich glaub ich hol mir mal ein paar T-shirts und zieh sie zum Schlafen an

Übrigens habe ich ein bisschen bei Dir gelesen und das mit dem Grabstein ist eine so wundervolle Idee. Es ist das Letzte, was wir unseren Lieben mitgeben können und deswegen sollte man da nicht gerad sparen.
Du machst das Richtige

So, jetzt muss ich wohl mal wieder weiterarbeiten, sonst sieht man mich bald nicht mehr hinter den ganzen Bergen auf dem Schreibtisch.

Ich drück Euch!