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#1
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Hallo Julia,
Wenn ich Dich richtig verstehe ist der Tod Deiner Mutter doch erst ein Jahr her. Nicht umsonstheißt es Trauerjahr.Wenn wir traurig über den Tod unseres Angehörigen sind dann sollten wir die Trauer auch zulassen. Wir dürfen nur nicht darin versinken. Ich selber habe eine liebe Freundin die mir bei der Trauerbewältigung geholfen hat und noch hilft. Als mein zweiter Mann gestorben ist hat sie in der ersten Woche nach seinem Tot bei mir gewohnt. Dies ist jetzt 7 Jahre her. Auch als jetzt mein Lebensgefährte am 17. Februar gestorben ist war sie wieder eine Woche bei mir. Sollte mir danach sein dass ich über meinen toten Mann bezw. Lebensgefährten reden möchte hört sie mir zu. Mein Lebensgefährte hat jetzt am 28 September Geburtstag und sie wird mit mir zusammen an sein Grab gehen. Ich sollte noch dazu erwähnen dass meine Freundin alle beiden Männer gekannt hat. Meine Freundin hat auch dafür gesorgt das ich auch an Unternehmungen teil nehme. Auch meine Arbeit hat mir geholfen und hilft mir noch. Ich halte auch in Gedanken Zwiegespräche mit meinen beiden verstorbenen Männern. Das hat sogar auch manchmal eine heitere Seite in dem ich wenn ich etwas gut gemacht habe sie gedanklich auffordere mich auch dafür zu loben. Auf alle Fälle drücke ich dich ganz fest. Ein guter Schritt ist wirklich dass du dich in diesem Forum geöffnet hast. |
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#2
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Hallo Julia,
hier bist du genau richtig. Hier kann man seinen Gedanken mal freien Lauf lassen und sich alles von der Seele schreiben. Meine Mutter ist im November letzten Jahres gestorben und es vergeht kein Tag wo ich nicht an sie denke. Das weinen hat einbißchen nach gelassen, aber es ist einfach ein Loch und dieses Loch kann niemand stopfen. Das normale Leben um einen herum geht weiter, aber mein Leben ist nicht mehr das was es war. Wie du schon richtig sagtest man funktioniert irgendwie. Aber die Trauer holt sich ihren Raum. Und den braucht man auch. Ich kann gut nachvollziehen wie es dir geht. Wie du schon richtig festgestellt hast es gibt kein Rezept. Ein Tag geht es einem besser und am anderen Tag einfach wieder schlechter, wenn Geburtstag oder Todestag ansteht kommt alles wieder hoch. Und ich kann dir nur den Rat geben, trauer wie du es für richtig hälst und wie du es brauchst. Und dumme Sprüche kommen meist nur von den Menschen die noch keinen lieben Menschen verloren haben. Alle anderen verstehen wie man sich fühlt. Ich drück dich ganz doll ![]() LG mutzel
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In Erinnerung an meine Mama 12.10.1946 - 05.11.2007 UND JETZT AUCH In Erinnerung an meinen Papa 12.07.1946 - 02.08.2009 |
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#3
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Liebe Julia,
meine Mutter ist im September 2005 gestorben - es treibt mich schon seit einiger Zeit wieder um. Es ist der beginnende Herbst, die kürzer werdenden Tage - der 22.09. ist ihr Todestag. Eigentlich bedeuten Jahrestage mir nicht viel und ich will ihn eigentlich nicht beachten, ihr Geburtstag im Dezember ist der Tag, den ich im Gedächtnis behalten will. Aber - nein, ich kann nicht dagegen an. Niemand reagiert gleich. Ich denke, Trauer ist eine Kombination aus verarbeiten und verdrängen. Je nach dem, wie stark man grade ist, so kann man verarbeiten. Wenn die Kraft nachlässt, wird wieder verdrängt. Es ist ein Prozess, beim einen länger, beim anderen kürzer. Für andere auch nicht nachvollziehbar, da Du kein Schild um den Hals trägst "ich verarbeite gerade, sprich mit mir über meine Trauer" oder "ich verdränge gerade und spreche gerne über belangloses" Nichts ist falsch und Du bist richtig! Liebe Grüße AndreaM |
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#4
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Hallo ihr,
danke für eure Antworten! Auch die Themen hier von anderen Menschen durchzulesen hat mir geholfen. Ich finde das sehr schön, dass wir uns in diesem Forum gegenseitig Trost und Mut zusprechen können. Mir geht es im Moment soweit wieder ganz gut. @ AndreaM: Das stimmt, dass die Leute ja nicht wissen können, ob ich jetzt grade in einer Phase bin, in der ich über meine Mutter reden will, oder ob ich grade verdrängen will. Das sage ich mir auch immer. Aber womit ich gerade bei meinen Onkeln und Tanten (den Geschwistern meiner Mutter) ein Problem habe, ist, dass es mir so vorkommt, als ob sie meine Mutter schon abgehakt haben. Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie so denken, aber auf mich wirkt es so. Ich versuche dann auch gar nicht erst, das Gespräch auf meine Mutter zu lenken, sondern rede dann lieber später mit meinem Freund oder meinen Freundinnen über meine Mutter. LG, Julia |
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#5
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hallo Julia..
ja so geht es mir auch...habe das gefühl das ich die einzige bin,die trauert.. ausser natürlich meine Kinder...aber sie gehen anders damit um..ich laufe rum wie ein häufchen elend wobei das leben meiner brüder und anderen verwanten ganz normal weitergeht...heute sind es genau 4 wochen her das mein mann verstarb...und heute ist es ganz schlimm..jedesmal wenn ich daran denke das er nie wieder kommt heule ich... wie mit der trauer umgehen??? lass einfach deinen gefühlen freien lauf..mach das wonach dir zumute ist... ich drücke dich ganz lieb
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geboren.am 17.09.1970 verstorben am 27.08 2008 Cup-Syndrom |
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#6
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Liebe Jul,
ich kenne natürlich Deine Familie nicht - aber für die Onkel und Tanten bis Du wahrscheinlich "das Kind" - und so versuchen Sie, für Dich stark zu sein. Die Normalität zu spielen im etwas hilflosen Versuch Dir den Halt nicht zu entziehen? Ich habe meinem Bruder auch immer versichert, es ginge mir gut - und er hat anfangs so getan als glaube er mir... Lilian, das könnte auch zu Deiner Familie passen, nicht? Sie wissen, Dein Leben ist aus den Fugen - aber sie wollen sich vielleicht so "normal" wie möglich geben um nicht auch ein Teil der Katastrophe zu werden? Ich wünsch Euch einen Sonnenstrahl! AndreaM |
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#7
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huhu andrea..
ja das kann sein.....mein bruder sagte vorgestern zu mir::::er würde gerne mit mir reden..weiß aber nicht wie anfangen..oder er möchte mich nicht daran erinnern.(obwohl ich ja eh an nichts anderes denken kann)... es ist einfacher für uns..also für mich wenn leute einfach kommen und reden ich will ja...ich möchte nur nicht den leuten auf den wecker gehen..sie kennen die geschichte sie kennen wie er verstorben ist aber ich habe das Gefühl immer und immer darüber reden zu müssen....vielleicht deswegen damit es nicht in vergessenheit gerät.ich weiß es nicht... ..ganz lieben gruß... simone...
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geboren.am 17.09.1970 verstorben am 27.08 2008 Cup-Syndrom |
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