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Alt 04.11.2008, 15:56
Strubbel Strubbel ist offline
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Registriert seit: 24.10.2007
Ort: Hagen
Beiträge: 45
Standard AW: Lebermetastasen - Taxotere

Liebe Sylvi,

das Leben geht weiter. Wie bei dir.
Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht weinen muß, am schlimmsten ist es, wenn ich alleine im Auto sitze, oder abends im Bett liege, dann kommen immer Erinnerungen hoch, die mich traurig machen. Teilweise schöne, oft muß ich auch an die Nacht denken, in der mein Pa gestorben ist. Noch heute erscheint mir alles so unwirklich. Mein Papa glich einer Puppe, wie er da so starr und ausgemergelt im Bett lag und kaum noch atmete. Er hatte nichts mehr mit meinem wohlgenährten, starken Papa gemeinsam, der nie geweint hat, der nie krank war oder gejammert hat, vor dem wir immer Respekt hatten, zu dem wir aufgeschaut haben, den wir immer liebevoll "unser Dicker" genannt haben.Noch heute, fast 2 Monate danach kann ich es manchmal immer noch nicht fassen, dass er nie wieder kommen wird.
Letztens mußte ich einen Krankenbesuch machen, als ich durch die Krankenhausgänge ging, blieb mir plötzlich die Luft weg, bei dem Gedanken, wie oft ich dort hergegangen bin, um meinen Vater zu besuchen. Alles zog sich zusammen, ich dachte, ich ersticke...
Es gab aber auch schon schöne Tage. Ich bin mit meiner Mama nach Texel gefahren, unserer geliebten Insel. Es war traurig ohne meinen Papa, die Erinnerungen aber waren sehr schön, und unser Hund, der süße Kobold, hat uns sehr abgelenkt.
Meine Mama steckt's bisher ganz gut weg, zumindest, wenn wir da sind. Allerdings ist sie total überfordert mit den alltäglichen Dingen, bei denen ihr mein Papa immer geholfen hat. Sie vergißt so viel, und er hat sie immer an alles erinnert. Jetzt muß sie für sich selber denken und lernen, alleine zurecht zu kommen. Ich bin oft bei ihr, und helfe wo ich kann, aber ich möchte sie auch nicht ständig an die Hand nehmen.

Es wird mit der Zeit besser werden. Wir werden meinen Papa immer vermissen, aber es ist gut so, dass er endlich gehen durfte. Das war kein Leben mehr, nur Quälerei für ihn und für alle. Ich merke auch selber, dass ich viel entspannter bin. Sonst hatte ich jeden Tag Angst: bei jedem Telefonklingeln, bei jedem Krankenwagen, dem ich begegnet bin, nach jedem Untersuchungsergebnis, nach jedem Arztbesuch..
Ich bin froh, dass es vorbei ist.

So liebe Sylvi, schlag dich weiterhin tapfer und lass dich umarmen
LG
Anja
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