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#1
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Liebe Angelika,
dass was du nach dem Tot deines Partners durchmachst ist ganz normal. Das alles gehört zur Trauerarbeit. Ich habe vor einem Jahr meinen Lebensgefährten durch dieses Schalentier verloren und vor acht Jahren starb mein zweiter Mann einen plötzlichen Herztot und vor zwanzig Jahren starb mein Vater an Krebs. Was mir hilft ist das ich mit ihnen in Gedanken rede. Das kann in der Straßenbahn sein wenn ich zur Arbeit fahre oder auch mal im Kaufhaus wenn ich lange in der Schlange an der Kasse warten muss. Für mich ist nach dem Tot das Leben auch nicht zu Ende. So habe ich manchmal so die Vorstellung dass alle drei auf einer Wolkenbank sitzen und aufpassen dass mir nicht zuviel passiert. ![]() Ganz liebe Grüße von Erika |
#2
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Liebe Angelika,
ich gehe auch jeden Tag zum Friedhof, rede mit meinem Spatz, weine und mag gar nicht wieder gehen. Das ist für mich immer die schönste Zeit des Tages. Wenn ich es einmal wirklich nicht schaffe zum Friedhof zu gehen, habe ich richtig ein schlechtes Gewissen. Zu Hause ist dann alles wieder leer und einsam, mein Spatz kommt einfach nicht wieder. Dabei wünsche ich es mir doch so doll! Ich wünsche dir noch viel Kraft Carmen
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So lass uns Abschied nehmen, wie zwei Sterne durch jenes Übermaß von Nacht getrennt, das eine Nähe ist, die sich an Ferne erprobt und an dem Fernsten sich erkennt. R.M.Rilke Für meinen geliebten Ronni (12.09.1964- 24.01.2009) |
#3
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Hallo Ihr Lieben,
heute vor zwei Wochen ist Günter eingeschlafen. Ich habe mich heute mit meinem Bruder getroffen. Wir haben die Gräber unserer Eltern besucht und sind anschließend essen gegangen. In diesem Lokal waren wir auch oft mit Günter. Diesmal war ein Platz leer. Dann bin ich zu seinem Grab und war wieder mal verzweifelt. Auf dem Weg zu ihm habe ich diesmal, obwohl schon tausend mal gefahren, die falsche Abfahrt genommen. Jetzt bin ich zu Hause und versuche mich zu beschäftigen. Aber es ist alles so leer. ich vermisse ihn unendlich. Eure traurige Angelika |
#4
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Liebe Angelika,
ich kenne auch das Gefühl der Leere und der Einsamkeit. Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit. Das Forum hilft hier sehr und ich bin dankbar das es das gibt. Alles Liebe Dani |
#5
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Gestern bin ich das erste Mal wieder arbeiten gegangen. Alle sagen: Das lenkt ab. Tut es auch zeitweise, aber im Grunde verschiebt sich nur der Schmerz. Um 9.00 Uhr warte ich auf seinen Anruf. Um diese Zeit hat er sich immer gemeldet. Wir haben kurz geredet und uns dann einen schönen Tag gewünscht. Mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke. Ich habe dann durchgehalten bis nachmittags. Bereits in der Tiefgarage habe ich den ersten Weinkrampf bekommen. Wenn ich sonst nach Hause kam, konnte ich schon Günters grauen Kopf in der Küche sehen - zuletzt meist vor dem Inhalier-Gerät. Er war meist zu Hause, wenn ich kam. Entweder sind wir noch spazierengegangen oder mit dem Fahrrad gefahren oder wir haben uns einfach einen gemütlichen Abend gemacht. Die Erinnerungen tuen so weh!
Morgen habe ich einen Termin für eine Trauerbegleitung. Mal sehen, ob das gut tut. Liebe Grüße Angelika |
#6
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Hallo Angelika,
ich finde es mutig und toll dass du den Weg in dieTrauerbegleitung gefunden hast. Ich denke dass du hinterher erst mal fix und fertig bist. Wenn du magst kannst du ja mal berichten. Ich könnte mir vorstellen das Günter sagen würde richtig so liebe Angelika. Mein Lebensgefährte ist ja vor einem Jahr gestorben Als er schon sehr krank war und eigentlich nur noch im Bett gelegen hat habe ich jeden Tag bei ihm gesessen und von meinen Tageserlebnissen berichtet. Auch heute noch passiert es mir dass ich bei einigen Erlebnissen denke: Wenn du nach Hause kommst musst du dass gleich Werner erzählen. Er war ja schon Rentner und wenn ich morgens aufstand um zur Arbeit zu gehen dann war das Frühstück schon fertig und Mittags stand das Essen schon auf dem Tisch. Am Sonnabend sind wir oft in den Baumarkt gefahren um Dinge zur verschönerung unserer Wohnung zu kaufen. Ich denke solche kleinen Alltagsbegebenheiten könnte hier jeder erzählen genauso wie auch du es gemacht hast. Ich wünsche dir und allen andern ganz viel Kraft. Erika ![]() |
#7
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Liebe Angelika,
ja, Arbeit lenkt ab- aber wehe ich komme nach Hause. Wie oft habe ich mir gewünscht, bitte bitte lass ihn da sein. Bitte lass ihn mit Essen warten und sagen:" Du kommst aber spät". Von mir aus kann er auch schlechte Laune haben, weil ich mich verspätet habe, ist mir alles egal, hauptsache mein Spatz ist da. Ist er aber nicht! Manchmal durchzuckt es mich ganz plötzlich auf Arbeit oder irgendwo anders und mir fällt ein: mein Spatz kommt nie nie wieder. Oh, man ein Sch...Gefühl. Schau mal am Stammtisch vorbei, da steht ein schönes Gedicht. Vielleicht hilft es dir auch etwas. Liebe Grüße Carmen
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So lass uns Abschied nehmen, wie zwei Sterne durch jenes Übermaß von Nacht getrennt, das eine Nähe ist, die sich an Ferne erprobt und an dem Fernsten sich erkennt. R.M.Rilke Für meinen geliebten Ronni (12.09.1964- 24.01.2009) |
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