AW: Druck auf der Seele - 1 Jahr nach der Diagnose
Liebe Hanna,
ich habe mich heute erst registriert und bin auf deinen Beitrag gestoßen. Ich finde es total ehrlich von dir, dass du so offen aussprichst, was sicher auch noch ganz viele andere empfinden.
Meine Diagnose bekam ich im Okt.09. Ein kleiner Knoten - kein Problem... OP ebenfalls im Oktober, dann Chemo und Bestrahlung. Jetzt ist es fast ein Jahr her. Ich bin Löwe, und hatte 2 Tage nach meinem Geburtstag meine erste Kontrolluntersuchung. Ich dachte, dass ich mir den Befund selber zum Geburtstag schenke, aber es kam ganz anders. Mikrokalk, der auch vorher schon da war, aber DCIS überall. Die Ärztin hat mich total verunsichert. Bin zu "meinem" Arzt gegangen. Weitere Untersuchungen folgten Nadelmarkierung, eine weitere OP um eine genaue Histo zu bekommen. Ergebnis steht seit Montag fest - die Brust muss ab. Das war so ein Schock, wo ich doch dachte, ich hätte alles überstanden! Einmal Hölle und zurück - reicht das nicht? Ich habe drei kleine Kinder und mir geht es jetzt wie dir; ich glaube keine Kraft mehr zu haben. Ich komme mir vor wie ein Läufer auf der Zielgeraden, nur dass ich nie im Ziel ankomme. Mir geht regelrecht die Luft aus.
Was mir oft gut hilft ist Sport. Mein Arzt unterstützt das sehr und für meine Seele ist das Balsam. Eine Stunde an nichts denken. Vielleicht hast du ja jemanden, der dich mal an die Hand nimmt und mit dir gemeinsam Sport macht, dich mitzieht. Gib nicht auf, ich bin ganz sicher, du kommst da wieder raus! Vielleicht auch mit psychologischer Unterstützung (habe ich auch gemacht - mir hat es gut geholfen. Brauchte aber mehrere Anläufe, bis ich an den richtigen für mich geraten bin...)
Ich wünsche dir alles Liebe
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