Angehörig und man geht mit durch die Hölle

[kerstin10]

Hallo Tanja,

ich hab Deine Zeilen gelesen und bin total überrascht, dass es tatsächlich noch jemanden gibt, der genau das gleiche Problem hat wie meine Mama zur Zeit.

Sie ist 59 Jahre alt, hat seit 99 BK und seit 2002 Metastasen. Die letzte Chemo hatte sie im Juli 09, hat aber aufgrund der starken Nebenwirkungen abgebrochen.

Letzte Woche von einer Stunde auf die andere ging es ihr plötzlich miserabel. Sie hat nur noch gebrochen, konnte nichts mehr essen, trinken ging auch nur noch wenig. Sie wurde immer schwächer. Sie hat auch die ganze Palette, MCP, Vomex, Paspertin... intus. Nichts hat geholfen. Deshalb ist sie seit 2 Tagen auch im Krankenhaus. Wir dachten natürlich, dass es von den Metastasen kommt, da die Chemo ja schon so lange her ist. Allerdings hat uns der Arzt heute gesagt, dass es organisch fast ausgeschlossen ist.

Es wird vermutet, dass bei Ihr eine schwere Depression vorliegt, was ja auch kein Wunder wäre nach diesen vielen Jahren und so vielen Niederschlägen. Ob das bei Deiner Mama genauso ist, kann und will ich nicht beurteilen. Aber vielleicht ist es auch ein Ansatzpunkt. Allerdings wurde uns auch gesagt, dass bei manchen Menschen nach der Chemo einfach der "Chemorezeptor" im Gehirn eine Weile braucht bis er sich beruhigt.

Wie auch immer. Zu sehen, wie jemand immer schwächer wird und wie hilflos man daneben steht, das macht einen fertig.

Ich wünsche Euch viel Kraft und schicke Dir ganz liebe Grüße.

Kerstin