Meine Mama/meine Seele -sie kämpft so tapfer -

[_Stefanie]

Liebe Luna, liebe Barbara,

es tut mir so unendlich leid für euch.....ich weine mit euch!!

Ich konnte mich eine Zeit lang nicht melden . Ma ging es sehr schlecht, Übelkeit und so. Dann ging es mal wieder etwas aufwärts, aber seit Samstag hat sie schlimme Schmerzen.
Seit heute nimmt sie wieder Morphium. Bin froh dass sie zuhause ist. Auch wenn es tagsüber schwer ist, sie alleine zu wissen. Aber ihr Mann fährt jetzt mittags immer nach Hause um nach ihr zu sehen.

Sie sagt ihr kann eh keiner helfen.
Ja verdammt. Das ist es ja......


Ich drücke euch mal ganz fest.......




LG
Stefanie

[Luna_]

liebe Angie! Liebe Stefanie!!

vielen lieben Dank!!!
die Beisetzung am 04.11. ist sehr gut verlaufen!!
ich bin froh das nun fast alles geschafft ist, was die organisatorischen sachen betrifft!!!

liebe angie!! ich wünsche dir ein tolles und schönes weiteres leben!!!

und liebe stefanie!! dir wünsche ich mal wieder viel kraft zum durchstehen!! und auch trotz allem schönes auch in dieser zeit! und auch schöne momente mit deiner mama!!!

[_Stefanie]

Hallo ihr Lieben...

nach langer Zeit melde ich mich mal kurz.
Mama ist jetzt über einen Pflegedienst/Palliativ versorgt gewesen, die kamen zweimal täglich nach Hause. Klappte ganz gut.
Samstag nacht mußte sie dann mit Rettungswagen ins Krankenhaus.
Sie hat wirr geredet, Übelkeit, viel gebrochen , gestöhnt. Ich hab nur noch geweint, gezittert, bin fast zusammengebrochen vor Trauer und Angst.
Montag abend/nacht hat sie gesagt ich solle mit ihr beten, gegrüßet seist Du Maria. Sie hat so gestöhnt dass sie solche Angst hat - - und ich konnte nur da sitzen, ihre Hand halten....

Dienstag ging es plötzlcih besser, sie war wieder klar, hat sogar wieder angefangen zu essen.
Und jetzt ist es meist morgens schlimm mit Übelkeit , so schlimm dass sie weint.
Sie liegt im Hospizzimmer, aber die Ärzte meinten, sie möchten sie wo weit fit kriegen, dass sie wieder nach Hause kann.
Heut morgen war ich vor der Arbeit (ja, ich bin wieder arbeiten, hatte zwei Tage frei) zu ihr und es war wieder so schlimm mit der verdammten Übelkeit. Und Kopfschmerzen (HIrntumore).
Bin bei ihr geblieben bis die Vomex-Infusion etwas gewirkt hat und sie ein wenig geschlafen hat. dann hab ich noch ein wEißbrot für sie geschmiert, hat sie auch fast ganz aufgegessen. Sie ist so traurig und hat solche Angst.
Sagte gestern zu mir, es wäre ja nicht so schlimm dass sie sterben muß (sie ist doch erst 54!! Ich finde es schlimm!!!) aber dass sie so leiden muß, findet sie schlimm. Sie möchte einfach einschlafen.

Am liebsten wäre ich 24 Stunden bei ihr, aber ich merke, dass ich zwischendurch gehen muß. Essen/Schlafen/Arbeiten ...das muß sein, damit ich weiter Kraft habe um weiterzumachen. Einfach funktionieren. Irgendwie. Nur für sie.
Langsam hab ich auch Angst um meine GEsundheit. Jeder Schmerz an den Rippen/beim Atmen oder im bauch....gibt mir Hinweise dass ich, wie schon mein Opa und jetzt meine Mama wohl auch Krebs kriegen werde. Und ich hab Angst. Wahrscheinlich dreh ich auch einfach durch. Verdränge diese Angst dann immer wieder, in der Hoffnung dass es schon wieder wird, weil ich jetzt einfach nicht krank werden darf.....

Bin traurig und hab solche Angst...und möchte dass es Mama gut geht.
Aber mehr als da sein, kann ich wohl nicht........

[_Stefanie]

immer wieder könnt ich heulen. muß mich stark zusammenreissen. Warum eigentlich?
Ich frage mich immer...wie schön ist wohl das Leben, wenn alles nach Plan verläuft....wie schön ist das Leben derer, bei denen die ganze Familie noch da und gesund ist...und die jetzt schon verheiratet sind/heiraten Kinder kriegen.
Wissen die überhaupt, was für ein Glück die haben?
Ich möchte tauschen.....einmal diese Gelassenheit und das Glück erleben....wie herrlich muß das sein.
Jeden Tag, jeden verdammten Tag denke ich an den Tod....seit Jahren....
Wie muß es da erst Mama gehen?
Bei allem was ich tue, kommen mir GEdanken an den Tod, immer wieder.
Der GEdanke, wie das Leben sein KÖNNTE...zerreisst mich....
Mein Neid tut mir selbst weh.
Und das Mitleid der anderen über mein Leben...tut noch mehr weh. Dadurch fühl ich mich bestätigt darin, dass eben alles Scheiße ist.
Kann es nicht besser beschreiben. bin am Ende. Und darf doch nicht schlappmachen.

[KGM]

Du darfst weinen!! Und du darfst auch diese Gedanken haben!

Ich denk mir das auch, wenn ich Babys sehe.. mein Bruder hat sich so sehr Kinder gewünscht und es tut weh zu wissen das ich nie Tante werde.. ich wäre es so gerne geworden.. nun gehts nicht mehr.. diese Unbeschwertheit die viele haben, die hat man einfach nicht mehr, weil man den Tod immer mit dabei hat.. ob man will oder nicht. Die Gedanken kommen und sie bleiben eine Weile, gehen wieder und kommen wieder.. mal mehr, mal weniger heftig.

Man müsste nochmal Kind sein und das Leben so naiv sehen können ohne zu wissen was es alles gibt, was kommen kann und wie schwer es sein kann.

Aber vielleicht können wir dann noch bewußter leben, weil wir wissen wie schnell es vorbei sein kann?

Wünsch dir viel Kraft und deiner Mama eine schmerzfreie Zeit!

LG steffi

[_Stefanie]

Hallo....

es ist für mich so schwer...wie muß es dann erst für meine liebe Mama sein...
Die Übelkeit morgens ist so schlimm....wenn sie dann vom Pflegedienst ihren Tropf bekommen hat, schläft sie so tief, dass es mir Angst macht.
Bin jetzt vormittags immer bei ihr, so lang es geht, habe meine Mittagspause ausgedehnt quasi, und arbeite also von früh bis spät.
Funktioniert alles - muß ja.

Gestern dann Routine-Untersuchung meiner Brüste im Brustzentrum. Siehe da - eine neue Auffälligkeit . Sogar ich habe den Unterschied gesehen.
Vielleicht nur eine Zyste, da hab ich ja einige von, aber die Umrandung ist so "dick", sie müssen eine Biopsie machen.
Wumm.
Klar, ich weiß ich habe Streß und Streß ist Ursache von Krankheiten...
Und das erste was ich dachte war: Nein, ich hab jetzt keine Zeit dafür, ich muß für Mama da sein.
Sie fragte wann es mir denn Recht sei...
Ähm ja , sagen wir NIEMALS????????
Was für eine Frage!
Habe einfach gar nicht mehr gesprochen, und als sie dann sah dass ich anfing zu weinen (ich weiß ich sollte erwachsen sein mit über 30, aber im Moment heule ich ständig und überall plötzlich drauf los, ob ich will oder nicht), fund ich sagte, dass meien Mutter todkrank ist, ragte sie, ob mir das jetzt alles zuviel sei.
Hahahahaha..ZUVIEL???? Mehr davon! Kann gar nicht genug Drama haben!!
Witzig.
Ich sagte ihr, dass ich es ja irgendwann machen MÜSSTE.
Und sie wollte noch wissen, ob sie irgendwas für mich tun kann.
Ja. Drücken sie die Stopp-Taste. Oder spulen sie zurück. Ich will das alles nicht mehr.
Jetzt weiß ich wirklich, woher der Begriff LEBENSMÜDE kommt.
Ich bin so schrecklich müde, ich bin es leid, ich mag nicht mehr. Es muß doch auch für mich irgendwann mal gute Nachrichtegn geben.
Ich kann das alles nicht mehr schaffen. Möchte Urlaub vom Leben. Oder überhaupt nicht mehr.
Das ist nicht nur schrecklich, das ist so furchtbar, dass ich mich gar nicht fühle, als passiert MIR das alles wirklich.
Will keinen mehr sehen oder sprechen, möchte hier raus. Reset. Neu anfangen. Vielleicht wird das nächste Spiel besser.

Und vor Mama konnt ich es natürlich nicht geheimhalten, weil ich vor meiner Mutter noch nie was geheimhalten konnte.
Aber sie sagte, bei ihr haben sie das damals auch schon mal gemacht, so eine Biopsie an ner Brust-Zyste.
Ich meinte auch, es ist bestimmt wieder nur ne Zyste.

Komisch nur, dass die im januar noch nicht da war. Und dass die bisher immer gesagt haben : "wir beobachten das mal".
Und diesmal war keine Rede von beobachten.

Ich mag nicht merh.
Und brauch doch Kraft für Mama.
woher noch....woher.

[_Stefanie]

Ich weiß nicht mehr weiter...
sie redet wirr...
manchmal ist sie klar, aber ganz oft sagt sie Dinge....es müssen wohl die Hirntumore sein...wie schrecklich...wie schlimm ist das doch alles...ich mag nciht mehr..ich kann nciht mehr.
weiß nicht wo ich die Kraft noch hernehmen soll.
Mein Stiefvater ist durchgedreht. Redet seit Monaten nicht mehr mit mir.
Sagt, ich wäre ein faules Stück...ist auf mich losgegangen, ich hab nur noch die Arme schützend über den Kopf gehalten. Der Mann ist für mich gestorben, dabei habe ich gedacht wir hätten uns immer Kraft gegeben. Seit Jahren lebe ich nur für Mama und für ihn. Und dann das.
Meine Welt bricht hzusammen ...immer mehr.
bis nichts mehr übrig ist.
Meine Mama...sie fehlt mir jetzt schon...ich vermisse sie ....wenn ich bei ihr bin, merke ich dass ich mich nicht lange fröhlich halten kann..ich will dann irgendwann da raus..abschalten....alles nicht wahrhaben.
Und wenn die Stunden so vorbeiziehen...und ich dann schaffe, zu gehen....schon auf dem Rückweg vom Krankenhaus...will ich wieder zu ihr. Möchte weinen, nur noch weinen... und es bringt doch nichts. Keiner kann trösten, keiner kann helfen. Keiner versteht.
Da nützt auch der Termin bei der Psychologin ncihts, den ich am 02.08. habe. Wie soll irgendjemand denn mir helfen können? ich verliere alles....und sehe noch mit wieviel Leid meine Mutter dort liegt.