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Alt 29.02.2004, 21:54
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Geteiltes Leid…bedeutet wohl wirklich „halbes“ Leid…
Verstanden zu werden in solch schwierigen Zeiten ist ein Auffangbecken für die eigenen unerklärlichen Gefühle. Für mich ist es momentan so, dass ich es einfach nicht raffe.
Ich bekomme es nicht in meinen Kopf, dass mein irdisches Leben ohne ihren Beistand weiter gehen wird und soll. Sie war das letzte Jahr über kaum zu Hause. War bei ihren Eltern und auch für eine alternative Therapie in Amerika (die nichts gebracht hatte!!!) Und, auch jetzt ist es so, dass ich denke sie wäre im Urlaub. Und sie kommt bald wieder.
Aber wenn man so ganz alleine in seinen vier Wänden sitzt und denkt…“hey…nein…nein….nein…..“ Dann könnte man schreien und einfach weinen ohne ende. Ich schreibe seit Jahren Tagebuch und die Gefühle die in einem hoch kommen.
Die sind einfach so stark und müssen raus.
(Auszug:“ … Das Leben ist eine Theaterbühne. Freud und Leid. Immer wieder…auf und ab. So ein Schmarrn! Ich kann das nicht akzeptieren. Ich kann nicht wahr haben, dass sie weg ist. Für immer weg. Wie soll man das begreifen…wie…23 Jahre lang an meiner Seite…Wie soll man das jemals begreifen können. Innere Verzweiflung und der dringliche Wunsch sie wieder zu sehen ist DAS, was sie hinterlässt. Es ist verdammt leer. Es ist verdammt dunkel. Es ist verdammt beschissen. Wie kann man das nur verstehen. Es geht nicht.
Aber „dem Leben“ interessiert das herzlich wenig…)
Lasst alles heraus, kann ich nur sagen. Und trauert intensiv und ohne Gewissenbisse. Nehmt Hilfe an, wo sie euch geboten wird, und scheut euch nicht einfach Hilfe zu beordern. Denn es ist hart…einfach nur hart. (Ich lese auch sehr viel in der Bibel, die mir Trost spendet.) Man muss versuchen sich einen Sinn zu erschließen im Leben. Warum…, es so übel ist.
Genau, damit man nicht verbittert wird. Denn das wäre zu schade um uns!!!!

Ich möchte euch bitten, es einfach immer raus zu lassen. Und wenn es hier in diesem Forum ist. Einfach niederschreiben, was einen bestürzt…all den Schmerz und die Wut…
Ich habe es jahrelang in mich hineingefressen und kann jetzt endlich über all die Dinge reden, die mich bewegen. Und es befreit immens. Auch in alltäglichen Situationen kann man ja vielleicht versuchen Rituale die man früher mit der Mama gepflegt hatte ein wenig zu umgehen und neu zu gestalten?! Zum Beispiel in einem anderen Zimmer zu frühstücken. Nicht um sie zu vergessen, versteht mich nicht falsch. Sondern um die Leere nicht auf kommen zu lassen. Gott, es ist so hart….verdammt schwer…
Und sie fehlt so sehr.

Aber, wir müssen versuchen, uns das Leben nun neu zu erschließen. Noch einmal anzufangen….irgendwie…

Allerliebste Grüße und kraft und geteilte Tränen!


P.s. ja, es ist wirklich ein Gefühl von „innerlich sterben“…Ein Teil in meinem Herzen ist unwiederbringlich kaputt…
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