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#1
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Das tut mir ehrlich leid. Ich wünsche Dir schon mal für alles was jetzt wieder auf Dich zu kommt viel, viel Kraft.
Das mit Verwirrtheit und Dinge vergessen bzw. ganz oft fragen, ist bei uns auch so. Allerdings haben wir das immer darauf geschoben dass er einfach viel zu denken hatte, Firma und solche Sachen. Das ging auch schon fast ein halbes Jahr vor der Diagnose so. Erst wurde auf Burn-Out getippt, das erschien uns allen recht plausibel. Nur zufällig wurde dann bei einer Gehirnwasseruntersuchung das Lymphom entdeckt. Ein riesen Glück also. Das Schlimme ist für mich auch, dass er dann wieder diese "ganz normalen" Momente hat, wo er lieb und nett ist. Es wechselt aber so extrem und schnell dass man den Übergang irgendwie gar nicht merkt. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, denke aber Du verstehst was ich meine. So alltägliche Sachen die macht er schon lange nicht mehr alleine (Essen selber schneiden, Schnürsenkel binden, ...). Hier merkt man allerdings, dass er es gezielt macht er könnte es nämlich selber. Er lässt sich gerne "bedienen" und kommandiert ziemlich rum. Im Gegenzug fährt er mit dem Auto, obwohl er es ausdrücklich verboten bekommen hat. Nicht dass das falsch rüberkommt, wir machen das alles, wir wollen ja dass er gesund wird und ihm Unterstützung bieten. Doch dann folgt wieder der nächste Hammer. Was mich am meisten mürbe macht ist dieses schlechte Gewissen das er in uns auslöst, für Sachen wo man weiß, dass man nichts dafür kann ![]() Liebe Grüße littlewitch |
#2
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Mein Problem ist, dass meine Eltern im Sommer umgezogen sind. Meine Mutter wollte das unbedingt. Jetzt wohnen sie etwa 500km von mir weg. Dafür dicht an meiner Schwester, aber ich kann gar nichts mehr tun, außer auf Neuigkeiten zu warten. Heute z.B. soll(te) entschieden werden, ob und wenn ja wie behandelt wird. Bei dem Gespräch wäre ich gerne dabei gewesen, um nicht immer alles aus dritter Hand zu erfahren, wo man sich dann nicht sicher sein kann, ob nicht die eine Hälfte falsch verstanden und die andere Hälfte weggelassen wurde...
Von daher beneide ich dich eher darum, dass du die Chance hast, zu helfen. Schuldig fühle ich mich auch oft. Am Samstag z.B. hat mein Vater mich innerhalb von 2 Stunden 6 Mal auf den Handy angerufen und ich habs nicht mitbekommen. Als ich die Nachrichten abgehört hab, die er mir hinterlassen hat, ist es mir kalt den Rücken runtergelaufen. Von intensivem Bitten, ihn zurückzurufen, bis Beschimpfungen, dass ich mir ein schönes Leben mache, statt mich um ihn zu kümmern war alles dabei ![]() Das ist schon eine Scheißkrankheit... |
#3
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Ich kann Dich wirklich gut verstehen. Als ob man sich keine Sorgen machen würde.
Ja, es stimmt, ich bin wenigstens nah da und kann ihn immer besuchen, aber manchmal ist das auch von Nachteil -> es wird erwartet, dass man ständig parat steht. Ein eigenes Leben, das haben wir seit der Krankheit nicht mehr. Auch darum hoffe ich, dass es wenigstens nicht allzu schnell einen Rückfall gibt. Es gibt auch noch Dinge, die wir planen und vorhaben, aber das Alles muss hinten anstehen. Ich mache das auch gerne, aber wehe wir sind mal einen Tag nicht erreichbar weil wir uns ausklinken, das ist teilweise schon wirklich ein Drama. Da hat der "freie Tag" auch keine Qualität mehr. Was die Ärzte und den Stand der Dinge betrifft, wir handhaben das so, dass wir einfach gleich bei dort anrufen, bzw. einen Gesprächstermin vereinbaren. Hat bisher immer gut geklappt und so können wir sicher sein, immer die richtigen Informationen zu bekommen. Außerdem sind die Ärzte in der Klinik sehr, sehr nett und auch sehr gut auf gerade diesem Gebiet. Wenn es nach unserem Vater geht, da können wir uns leider nicht auf die Auskünfte verlassen. Wir haben auch eine super Hausärztin zur Betreuung zwischen den Chemos und auch dort finden wir immer ein offenes Ohr bzw. eine offene Tür vor. Das ist wirklich ein großes Glück und es erleichtert uns auch viel. Lieben Gruß littlewitch |
#4
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Liebe Littlewitch!
Liebe Nadeshda! Ihr seid jetzt glaube ich beide in einer schwierigen Situation.Vielleicht wäre psychologische Hilfe hier auch sehr erleichternd (für die Patienten selbst).Viele Leute hier im Forum berichten,wie wichtig und gut das war soetwas zu beanspruchen.Für Krebspatienten steht das so viel ich weiß kostenlos zur Verfügung. Auch müßt Ihr es lernen,gewisse Grenzen zu ziehen.Ihr gebt Euer Bestes,aber Eure Gesundheit ist auch wichtig,um weiterhin Hilfe zu geben. Alles Gute,liebe Grüße Eva |
#5
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Liebe Eva,
danke für diese Antwort. Ich hatte mir das tatsächlich schon überlegt, auch mit meinem Mann darüber gesprochen. Er blockt hier aber ab. Er sagt er wolle nicht noch mehr machen, auch wegen der Anschuldigungen und dem Problem mit seinem Vater. Momentan klinkt er sich eh aus, das heisst, er will von solcherlei Dingen nichts wissen. Und alleine gehen mag ich auch nicht. Aber mir ist leider auch klar, dass das wirklich nötig wäre ![]() littlewitch |
#6
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Liebe Littlewitch!
Das hab ich befürchtet,die Männer stehen dem interessanterweise sehr skeptisch gegenüber.Mir kommt es immer so vor,dass soetwas für einen Mann so eine Art Schwäche-Eingeständnis darstellen würde,dabei wäre das ja wirklich nur eine berechigte Hilfestellung.Schade,man kann niemanden dazu zwingen.Wünsche Euch von Herzen,dass sich andere Wege ergeben diese Situation gut zu meistern.Liebe Grüße Eva ![]() |
#7
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Danke für deine Antwort Eva.
Mein Vater hat während der ersten Behandlung psychologische Hilfe in Anspruch genommen. Manchmal denke ich aber, dass die für meine Mutter hilfreicher wäre. Gestern hat sich leider niemand mehr gemeldet, um mir zu berichten, was das Arztgespräch ergeben hat. Ich weiß allerdings auch nicht, wann das Gespräch genau war. Da muss ich heute mal fragen, was es Neues gibt. @littlewitch Ja, das richtige Maß zu finden ist nicht leicht. Eigentlich müsste es ja einen gesunden Mittelweg zwischen sich aufopfern und nichts tun geben. Aber den muß man erstmal finden und dann auch konsequent gehen. |
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