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#1
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Ihr lieben Mädels, ihr!
Trauern... Was ist das eigentlich? Ist es das unentwegte Weinen und Klagen, das anderen deutlich zeigt, wie sehr wir einen Menschen vermissen? Wie trauere ich richtig? Gibts da eine Anleitung für? NEIN. Jeder Mensch ist anders und so geht jeder auch anders mit Verlust und Glück um. Manche können sich nicht freuen bzw. ihre Freude nicht vermitteln. Niemand sieht ihnen an, dass ihnen grade das Herz zerspringt vor Glück. Andersrum ist es ganz genauso. Ich habe mich gefragt, was ich am Besten tun könnte, damit alles raus kommt. Was soll eigentlich raus kommen? Die Wut über die Krankheit, die ihn so hat leiden lassen und uns so viele Sorgen gemacht hat? Der Druck, immer präsent sein zu wollen, der mit einem Mal vorbei war und wir „alles hinter uns hatten“? War damit alles schon vorbei? Die Angst, ohne den geliebten Papa bestehen zu können, wenn der Ratgeber und beste Freund fehlt? Was genau soll passieren? Ich schrieb schon mal, dass ich erleichtert war, als Papa auf seiner Reise ins Regenbogenland war. Es ist alles von mir abgefallen. Die 24-Stunden-Sorgen und –Ängste, die panikartigen Lauschattacken auf jeden Mucks, den er machte, das Kopfkarussell – alles. Und das war’s dann bei mir auch. Ich habe mich in Geschäftigkeit geflüchtet. Das neue Jahr hat begonnen und ich sollte wieder ins Büro. Ob ich GEMUSST hätte? Nein, bestimmt nicht. Jeder Arzt unterstützt einen dabei, sich nach solchen Erlebnissen eine Auszeit zu nehmen. Aber was wäre dann gewesen, wenn ich daheim gehockt hätte, bei meiner Mama? Es hätte sowieso alles drumherum organisiert werden müssen... Und meine Mama war damals 77 und gefasster als wir Kinder zusammen. Trotzdem hätte ich sie es nicht alleine organisieren lassen. Das wollte ich nicht. Ich hab fast alles an mich gerissen und erledigt. Ich bin geflohen. Und ich habe mich „wohl“ dabei gefühlt. Ich hatte noch eine Aufgabe, die mit Papa zu tun hatte. Ein letzter Dienst quasi. Ich habe während den ersten Monaten kein Gefühl vermisst, weil ich irgendwie keine Zeit hatte, mich fallen zu lassen – und ich wollte mich auch nicht ständig erinnern... Ein halbes Jahr später ca. kam was in mir hoch. Eine komische Stimmung, Traurigkeit, eine nie gekannte Leere, Erschöpftheit und Lustlosigkeit! Wir waren für eine Woche an der See, mein Schatz und ich. Ehrlich: Nur dort habe ich DAS fühlen können, was mich irgendwie befreit hat. Ich kann es nicht beschreiben, aber das Wasser, die Wellen und der Wind – überall habe ich den Papa gesehen und war ihm ganz nah. Jede Welle hat eine Botschaft für Papa mit weggeschwappt, jede Welle hat eine kleine Wunde aus dieser schlimmen Zeit verschluckt, jede Welle hat mich einfach beruhigt und hat meine salzigen Tränen mitgenommen. Ich war gefühlsmäßig Zuhause; ich war an dem Punkt angelangt, der mir gut tat. Vielleicht müssen wir unsere individuellen Vorstellungen von Trauer und -bewältigung überdenken. Ich trauere, wenn ich jeden Tag an meinen Papa denke; wenn ich sein Bild anschaue und mit ihm lache; wenn ich ihn dann neben mir sitzen sehe, wie ich seine Hand an meine Wange halte; wenn mir beim Nachdenken die Tränen laufen... Ich denke, ich würde gerne laut schreien, aber ich tu es nicht – ich kann es nicht. Nichts in mir hat das Verlangen danach. Ich bin seit Papas Tod stark geworden. Da ist eine Menge Stolz mit dabei. Immerhin bin ich durch „meine“ Hölle gegangen. Alles, was vorher in meinem Leben passierte, war Kindergarten, Pille-Palle. Ich habe das Recht darauf, stolz zu sein. Auf mich, auf uns, auf meinen Papa, der so tapfer gekämpft hat. Diesen Stolz trage ich mit mir rum und bin immer und überall die Starke. Gerne würde ich mich fallen lassen, aber ich kann es nicht. Wie geht das? Was passiert dann? Wer fängt mich auf? Meine Mama? Sie trägt die Last noch schwerer, denn sie ist alleine. Mein Freund? Er kann nicht trösten. Könnte mich dann wohl auch nicht auffangen. Mädels, ich bin seit fast 2,5 Jahren ohne meinen Papa. Mir ging es in dieser Zeit nicht wirklich schlecht. Es ging eben! (Wie diese Pseudo-Antwort auf die Frage "Wie gehts dir?" - "Naja, es geht!") Und bislang bin ich damit auch recht zufrieden. ICH möchte alles so behalten, wie es ist. Meine Erinnerungen, aus denen die schlimme Zeit überwiegend verblasst ist (weil ich es möchte), drehen sich um Papas Leben mit uns bis 1 Woche vor seinem Tod. ICH sehe keinen Grund darin, Papas letzte Woche ständig aufzuarbeiten. Das tue ich bislang jedes Jahr ab Heilig Abend. Und das langt mir. Ich habe eigentlich nicht vor, das zum Ritual werden zu lassen. Diese sentimentale Weihnachtsstimmung, der möchte ich mich nicht hingeben. Eine Hilfe bin ich nicht, wie ihr lesen könnt. Ich habe kein Rezept zum Trauern. Es gibt auch keins. Vielleicht sollte jeder von euch entscheiden, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Diesen Weg scheue ich, denn ich denke: gehste einmal hin, gehste ständig hin. Ich möchte außerdem keinem Fremden meine intimen Dinge erzählen, der dann meine Schwachpunkte freilegt und mir aufzeigt, was ich ändern sollte. Meine Umgebung, meine geliebten Menschen um mich herum sollen wissen, wenn es mir schlecht geht und warum. Aber auch DAS muss jeder selbst wissen. Ein Therapeut hat bestimmt schon einigen geholfen, mit einem schlimmen Verlust umzugehen. Ich drück euch alle und wünsche ganz viel Sonne für uns und die Papas!!!!! Liebe Chica - wie geht es dir und deinem Paps??? Ich denk an dich!
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Alles Liebe. ********************** Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007 Geändert von Annika0211 (21.05.2010 um 08:55 Uhr) |
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#2
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Liebe Schnuffine, Babe , Annika und Nofetari euch allen ein schönes,sonniges Pfingsten ....vielleicht könnt ihr ein bischen abschalten und das Wetter genießen ......ich schicke euch jedefalls viel Sonne von der Insel, bin eine Woche auf Kreta ...Kraft sammeln für die bevorstehende Op ....Machts gut liebe Grüße die Frohsinn
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#3
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Chica Liebe habe dich nicht vergessen alles Liebe auch für dich und Paps und schöne Pfingsten ![]()
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#4
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Hallo ihr Lieben,
wieder eine Woche rum, vermeintliche Normalität. Es ist alles schon so unglaublich weit weg und kommt trotzdem immer näher. Chica, wie geht es euch? Liebe Grüße und viel Kraft an euch alle, Schnuffine |
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#5
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Schnuffine,Chica,Babe,Annika und Nofertari
![]() sende euch Grüße...wir sind vom einwöchigen Kretaurlaub zurück,herrlich mal abschalten zu können...von allem .Freitag geht mein Männe nun zum Op-Vorgespräch und muß am Dienstag Nachmittag auf Station um Mittwoch operiert zu werden....Noch hat er keinen bammel,der Inselurlaub wirkt zum Glück noch nach ![]() auch ist ja nun endlich hier der Sommer ab Donnerstag in Sicht denn dieses Wetter zur Zeit hat ja nix mit Sommeranfang zu tun ![]() Schöne Woche für euch alle , die Frohsinn |
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#6
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Hallo,
ich habe mich nicht gemeldet. ich habe unsere kleine tochter elena zur welt gebracht. sorry, habe zwar wenn mal zeit war mitgelesen aber halt micht geschrieben. die kleine ist gesund wohlauf, für mich war es ein schlüsselerlebnis, denn ich stand kurz vor dem regenbogenland.... habe lang gebraucht um die gedanken zu verarbeiten, dass ich meinen mann und meine geliebten kinder hinterlassen hätte...Gott sei dank, HÄTTE...aber für meinen mann war es auch eine schwere zeit. jetzt ist alles gut. ich darf keine kinder mehr bekommen, aber ich bin mit zwei gesegnet und was möchte ich doch mehr...aber hören tut mam solche nachrichten nicht gerne... ich bin froh, dass papa die kleine kennenlernt. ja papa, papa lebt, ihm geht es schlecht, hat schmerzen, er ist soooo schwach. er hat nun sein bett im wohnzimmer, wer hat ein pflegebett und es scheint ihm gut zutun. UND ER LeBT.# Gestern war wieder die Palliativ da, und auch die meinten er kreist ständig drumrum, er ist ein wunder...er will leben...es wäre unglaublich... ich bin so froh das er noch da ist, aber bin so traurig, er ist so dünn, er hat seinen körper nicht mehr unter kontrolle, jeden tag gibt es etwas neues, wo wir angst um ihn haben...meine mutter geht auch allmählich am krückstock, es ist so hart einen papa zerfallen zu sehen. er sieht das sein körper nicht mehr so möchte, wie er es ihm befiehlt... er sagt er möchte viel essen, wir sollen ihm viel vitamine geben ,damit er bald wieder fahrrad fahren kann... er versteht nicht die ganzen medikamente und das keine besserung da ist... ausser wenn schmerzen da sind oder sich ankünndigen das wir ihm seine schmerzmittel geben... aber er weiss es ja...aber wir können icht darüber reden, ich weiss nicht ob er darübr reden möchte....eigentlich müssten wir ihn schon noch fragen ob er noch Etwas zu erledigen hat. offen ist.... Ratlosigkeit. Hoffnungslos. Traurig. Müde. Tränen. Er rafft sich so oft auf, daher möchte ich auch nicht das er schon geht, denn manchmal geht es ihm ja auch nur für ein Augenblick gut, und auch wenn er nur schläft. er ist noch bei uns... er ist so froh die kleine elena gesehen zu haben.....und sie zu sehen, zu berühen... ich melde mich. |
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#7
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#8
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hallo, vor allem danke für die deine worte liebe Annika 0211.
ich konnte die letzte zeit nicht ins forum weil ich angst hatte ich müsste auch bald die nachricht schreiben, bzw. ich könnte auch bald die nachricht schreiben, das papa ins regenbogenland ist.... ihm ging es nicht gut, wahrscheinlich war es wie du schon so oft gesagt hast, auch das wetter, was ganz schon auf die seele drückt. nun bei den sonnenstrahlen die wieder rauskommen, kommt er wieder ein bisschen aus sich selber raus... ihm geht es soweit gut, von tag zu tag schlechter, er baut ab, das ist auch nichts neues...aber ich dachte die letze zeit ich könnte auch nicht mehr... ichhabe so eine angst, das wenn meine tochter - sie soll im juli auf die welt kommen- papa sein ziehl für sich erreicht hat, das vielleicht seine enkelin ihm unbewusst auch noch eine portion kraft gibt, denn er ist schon sehr sehr müde , schwach... manchmal sitzt er nur da und "starrt" so dahin, wie oft habe ich schon genau hingeguckt um mich zu vergewissern, lebt er noch? klingt das nicht hart? ist das nicht irgendwie - ich weiss nicht einfach nur seltsam.... Es ist wie immer alle sagen, klasse, das er so durchhält, er ist eine Kämpfernatur und wie lange schon....und das in seinem Zustand... ES IST EIN ERTRINKEN - UND MAN KANN DEMJENIGEN LEIDER NICHT HELFEN, NUR BEI ZUSC HAUEN....... Ich denke mir, ich möchte jede freie Minute bei ihm sein, wenn Zeit da , dann mit ihm verbringen, auch wenn er schläft, aber dann sitzen wir halt bei meiner mama. Meine Schwester und ich denken auch ganz ähnlich und versuchen einfach da zu sein, da sonst meine Mutter alleine wäre- ja auch alleine ,mit der ganzen sitution. Ich habe noch zwei Brüder, der eine kommt oft, soweit es seine Arbeit erlaubt. Man merkt richtig wie gut dies auch meinem Papa tut. Mein anderere Bruder kommt auch soweit es die Arbeit wohl erlaubt, aber er ist wohl nur am Arbeiten, genauso wie seine Frau. Mich ärgerts dann innerlich dann ich dann zwischen den Zeilen lese, das Sie paar Tage im Urlaub war, mein Bruder noch schön den Garten und Pool pflege treibt und dann keine Zeit findet vielleicht regelmässig und öfter zu meinen Eltern zu kommen... Ich weiss ich weiss die Welt dreht sich weiter und meine schwägerin kann soviel und solang im Urlaub bleiben wie sie will, aber wenn sie dann da ist ist sie soooooooooooooooooooooooooo betroffen, mir fällt es dann schwer ihren gedanken nachzugehen. Für mich ist Urlaub abschalten, erholen, Ich persönlich kann es in der Situtation mit papa nicht, ich möchte es aber klar gesagt auch nicht! Liebe Annika wir haben auch beschlossen die Beerdigung zu planene, wenn es auch soweit ist, so in etwa wissen wir wie er es haben möchte. Für die ganzen finanziellen Angelegenheiten, sind wir auch schon am schauen, wie wir es am sinnvollsten machen, und ein Bruder (schon allein die Anteilnahme tat gut) meinte: egal was wir planen, wir sollen ihm Bescheid geben er ist dabei. Mein anderer Bruder, ja da kommt nichts. Bei ihm ist alles wie immer. Ich unterstell ihm nicht das er nicht trauert, sondern er wird es vielleicht jetzt schon auf seine weise machen, aber das verletzt, denn er gibt unsdas gefühl damit allein zu sein. Es ist schon schwierig geworden. und wie gesagt, klar wir rechenen nun seid oktober letzten jahrers jeden Tag mit papas reise... Ich denke es wird noch ein harter Kampf, den er letztendlich aber verlieren wird. das einzige was mir mut macht, ich werde ihn ja später auf jeden fall wiedersehen, das ist woran ICH glaube und mich "oben" hält. ich melde mich und nochmals liebe annika0211, du gibst mir soviel kraft aus deinen zeilen, danke.... euch allen wünsche ich auch noch einen schöne Tag, auch viel Kraft- bis die Tage eure *chica* |
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#9
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Liebe Chica .....gut das ihr so eine große Familie seid und euch im Großen und Ganzen doch auf einander verlassen könnt und man sich unterstüzt .....Für dich als Hochschwangere ist es aber besonders schwer mit der Situation umzugehen...laß dich umarmen und Mut zusprechen,denke auf jedenfall an dein Ungeborenes...und weil es heißt das Kind nimt schon im Mutterleib alle Stimmungen der Mama wahr und hört sogar Musik,mußt du ebend versuchen "gut" mit den Umständen umzugehen....Ist doch alles traurig der ScheixxKrebs.....
Mein Mann ist nun seit heute stationär,Morgen wird ihm die LKmetastase entfernt,er kämpft nun schon seit 2001 mit dem Prostatakrebs und seinen Folgen.... Gut das nun wenigsten der Sommer überall eingekehrt ist ,ist gut fürs Allgemeinbefinden....hast ja selbst bei deinem Paps gesehen was "Sonnenstrahlen" so ausmachen....Alles Gute für dich,deinem "Bauch" und deinem Paps....die Frohsinn |
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#10
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liebe frohsinn,
drücke euch die daumen, alles gute ![]() hoffe es geht den Umständen entsprechend.... lieben Gruss *chica* |
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