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  #1  
Alt 26.05.2010, 21:10
Jettel Jettel ist offline
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Registriert seit: 07.07.2008
Beiträge: 269
Standard AW: Anzeichen eines baldigen Todes...

Liebe Claudia
ich bin nur zufällig auf deinen Thread gestoßen.
Er hat mich zu tiefst berührt.
Ich finde auch solche Fragen sollte man hier akzeptieren .
Ich habe vorigen Jahres auch meinen Vater (kein Krebs) verloren und hätte
viel darum gegeben die Anzeichen die du suchst früher entdeckt zu haben.
Ich kam leider zu spät.
ich wünsche Euch allen viel Kraft für diesen schweren Weg.
LG Heike
  #2  
Alt 27.05.2010, 18:31
Benutzerbild von Wasser13
Wasser13 Wasser13 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.04.2010
Beiträge: 136
Standard AW: Anzeichen eines baldigen Todes...

Liebe Claudia, ich reihe mich mit meiner Abschiedsgeschichte einmal bei Dir/Euch ein.

Ich habe meinen Mann in seiner Krankheit und im Sterben begleitet. Nie hätte ich gedacht, dass mein Mann an jenem Tag gehen würde.

Austherapiert. Er hatte sich mit seiner Krankheit arrangiert. Wir wussten, wie es um ihn stand. So haben wir uns Zuhause zusammengesetzt, sind alle Unterlagen durchgegangen (haben es als "Workshop" bezeichnet - so klang es nicht so bitter), haben uns verabschiedet, das "danach" besprochen - und haben dann tatsächlich geschafft, zu einer (neuen/anderen) Normalität im Leben zurückzufinden.

Und dann kam der Abschied so plötzlich, völlig überraschend ... :

Vor 3 Tagen erst hatten wir die Grillsaison eröffnet, vor 2 Tagen war sein Bruder doch noch bei uns (lebt ca. 750 Kilometer von uns entfernt und ist kurzerhand eingeflogen, damit sie sich nochmal sehen - sie haben sogar noch mit einem Glas Wein miteinander angestossen) und gestern war seine Exfrau zum Abschiednehmen da. Und bis vorgestern hatten wir "einen ganz normalen Tagesablauf" - mein Mann war jeden Tag aufgestanden, ich ging halbtags arbeiten ... (er wollte nicht, dass ich aufhöre: "Du brauchst Deinen Job, musst unter Leute") und "für alle Fälle" hatte unser Arzt (gleichfalls unser direkter Nachbar) einen Hausschlüssel bekommen ...

Und jetzt war es soweit? Aber: heute morgen hatte er noch unter der Dusche gestanden (mit meiner Hilfe zwar, aber immerhin!), vorhin war doch noch die Pflegerin da (die uns, falls es nötig werden würde, betreuen würde ... - ja, "falls" ...) und er hat sie begrüßt. Und am Spätnachmittag sollte er Stützstrümpfe angepasst bekommen ...

Nichts hatte darauf hingedeutet ... nichts - mit (rückblickend) vielleicht der letzten Nacht ...

Er schlief unruhig. Sätze in der Nacht: ..."den kannst du gut einparken" (unser Wohnmobil) ... "Hochseeangeln" (eine Dienstreise) ... - er hat mir mehr oder weniger sein Leben erzählt. Ich bin immer wieder aus dem Schlaf hochgeschreckt: "was hast Du gesagt"? - "Nichts - ich habe nur geträumt!" Ich war an diesem Punkt so ausgelaugt, übermüdet. Ich habe es nicht verstanden (wieso werde ich jetzt geweckt?) ... aber offenbar durchlebte meinem Mann das, wovon ich schonmal gehört hatte (seine Lebensbilder zogen vorbei, wurden rückwärts gespult).

Ich bin ein bisschen traurig darüber, dass ich für unsere letzte Nacht nicht mehr Energie hatte; ich hätte ihm vielleicht zuhören sollen ... Am wichtigsten aber: sein Wunsch wurde ihm erfüllt ("ich wünsche mir nur, dass es jetzt schnell geht") und ich bin dankbar dafür, dass er friedlich einschlafen konnte/durfte. Ich war an seiner Seite.

Ein leiser Gruss ... Andrea
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