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Alt 26.03.2004, 21:16
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom

Liebe Nicole, liebe Alexandra, hallo an alle,
auch wir haben es jetzt überstanden. Heute haben wir die Beerdigung meiner Mutter hinter uns gebracht. Deshalb habe ich mich auch lange nicht im Forum gemeldet. Am Samstag früh rief das Pflegeheim an (nachdem wir am Freitag da waren), es wäre schön, wenn wir kommen könnten, meine Mutter hätte nun den ganzen Freitag und auch Samstag früh nichts zu sich genommen und es sähe gar nicht gut aus. Mein Mann und ich fuhren hin, konnten aber gegenüber Freitag keine Veränderung feststellen und fuhren nach einer guten Stunde wieder mit dem Versprechen, wir würden nachmittags noch einmal kommen. Nachmittags teilte man uns mit, man würde meine Mutter jetzt ganz in Ruhe lassen, würde sie nicht mehr mit Trinken quälen und sie auch nicht mehr lagern. Sonntagmorgen riefen sie wieder an mit dem Hinweis, die Schnappatmung habe eingesetzt. Unser Jüngster meldete sich spontan, er möchte mitfahren. Wir rieten ihm ab, da Mutters Anblick schon ziemlich erschreckend war. Er wollte. Auch unser Ältester kam mit seiner Freundin dazu. Es war ziemlich schlimm - für alle. Nach fast zwei Stunden hatte sie sich nicht einen Millimeter bewegt und wir fuhren wieder heim. Nachmittags dann machten wir uns gegen 17:00h wieder auf den Weg. Als wir im Pflegeheim ankamen, waren wir 10 Minuten zu spät. Um 17:30h hatte sie ihren letzten Atemzug getan. Als wir das Zimmer betraten, bemerkten wir,dass sie sich auch den Rest des Tages gar nicht mehr bewegt hatte. Sie lag immer noch so da, wie am Vormittag. Es war einerseits furchtbar, dass es vorbei war, andererseits dankten wir Gott, dass er sie endlich erlöst und zu sich genommen hat.Nun haben wir heute noch einen schlimmen Tag hinter uns gebracht. Die ganze Woche über haben wir uns tief in die Arbeit gestürzt, um ja nicht zur Ruhe zu kommen. Ich nehme an, das große Aufwachen haben wir dadurch noch vor uns. Aber nun muss ich nicht jeden morgen mit Magenschmerzen aufwachen und meine Mutter hat es endlich viel, viel besser als hier auf Erden in der letzten Zeit.

Liebe Gabi, ich würde gern noch etwas zu der Patientenverfügung schreiben. Wir waren sehr dankbar, dass meine Mutter sich dazu entschlossen hatte und wir eine so verständnisvolle Ärztin hatten, die sich voll und ganz danach gerichtet hat. Sie hatte im Pflegeheim einige Probleme dadurch, denn man bestand darauf, meiner Mutter künstlich Flüssigkeit zuzuführen und die Ärztin weigerte sich. Sie hat Recht behalten, denn der Leidensweg hätte sich nur noch verlängert. Wenn du möchtest, kann ich dir ein Muster mailen. Dieses muss vom Patienten angekreuzt und vom behandelnden Arzt gegengezeichnet werden. Es hilft dir, wenn es darum geht, irgendwelche lebensverlängernden Entscheidungen treffen zu müssen, unwahrscheinlich, denn der psychische Druck, der soundso schon besteht, wird dadurch erheblich größer. Du solltest versuchen, mit deinem Vater vorsichtig darüber zu reden, so lange er dazu noch in der Lage ist.

Ich grüße alle ganz herzlich und werde mit Sicherheit immer wieder im Forum lesen. Meine Mutter hat übrigens die OP seit August 01 überlebt und von dieser Zeit noch 18 Monate relativ positiv erlebt. So zum Beispiel ihren 70. Geburtstag, den sie sehr genossen hat.

Liebe Grüße an alle
Edi
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