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  #1  
Alt 20.06.2010, 11:47
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo zusammen,

meine Hörfunksendung über die Krebsdiagnose und meinen Umgang damit wurde heute vormittag auf NDR Kultur ausgestrahlt und steht ab sofort zum Anhoeren im Internet bereit:

http://www.ndrkultur.de/media/audio37408.html

Ich spreche übrigens selbst im Wechsel mit einer Sprecherin des NDR.

Beste Grüße
Ecki
  #2  
Alt 20.06.2010, 14:19
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo Ecki,

herzlichen Dank, dass du es hier eingestellt hast.

Nachdenkliche, bewegte Grüße
Blume
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
  #3  
Alt 20.06.2010, 14:56
Erika E Erika E ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen


Hallo Ecki ,

für die Chemo in der nächsten Woche wünsche ich Dir gutes Überstehen.
Die Zeit für die Reise rückt ja näher und da mußt Du gut auf den Beinen sein.
Es ist normal daß man jedes Mal ein wenig mehr geschlaucht ist , gib dem Ruhebedürfnis nach und lass das Medikament wirken .

Danke für das Gespräch, ich habe aufmerksam zugehört.

Liebe Grüsse Erika E
  #4  
Alt 20.06.2010, 19:51
Antiironie Antiironie ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

gerade höre ich deinen Radio Beitrag. Vielen Dank dafür.

Alles Gute
Anja
__________________
Mama 09.2006 kleinzelliges Bronchialkarzinom seit 03.2007 krebsfrei
Papa 03.2008 kleinzelliges Bronchialkazinom, 10.2008 Hirnmetastasen - gestorben Juli 2009
  #5  
Alt 22.06.2010, 18:43
Mariesol Mariesol ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

ich habe gerade deine Worte gehört.
Du drückst Dich sehr gefühlvoll aus und Deine Gedanken machen nachdenklich.
Es ist für mich als Hinterbliebene und ehemals Angehörige gut zu hören wie sich ein Patient mit der Diagnose Lungenkrebs auseinandersetzen kann.
Der offene Umgang mit der Krankheit das "hinsehen" wie ich es nenne...erspart Dir den Kampf gegen diese. Ein Kampf ist immer ermüdend und schwer,ich habe auch immer das Gefühl bei einem Kampf muss es Gewinner und Verlierer geben.
Beim, mit der Krankheit umgehen, fließt viel mehr Energie in Richtung "Ich lebe so lange gut wie es möglich ist".
Du tabuisierst nicht mal das Sterben! Mein Vater hat es manchmal angerissen dieses schwere Thema...es gab uns die Möglichkeit kostbare Stunden zu nutzen. Wir haben ganz viel geklärt...ganz viel aufgearbeitet und es gab ihm einen wunderbaren Frieden.Auch für mich war dieses sehr bewuste Abschied nehmen ein großes Geschenk.Ich habe in dieser Zeit mitbekommen, wie ein befreundeter Mensch am Morgen weg ging und nicht mehr heimkehrte. Keine Vorahnung, keine Zeit für klärende Gespräche...einfach nicht mehr da.
Auch ich empfand das als "böseb Tod".
Ich traue es mir selten zu sagen...weil die meisten die hier schreiben, so entsetzt und so schockiert sind von der Diagnose Krebs, dass sie dem kaum etwas positives abgewinnen können.Dies finde ich auch sehr sehr schwer.Ich kann hier nur für mich selbst sprechen. Durch die Krankheit meines Vaters, wurde mir auch meine eigene Endlichkeit wieder sehr bewust. Es ist gut, dass wir das wann und wie nicht kennen...aber wenn es sich durch eine so schwere Krankheit abzeichnet...dieses Ende...kann es eine ganz große Chance sein.
Es war so, dass die Zeit der Krankheit für mich und meinen Vater auch ein Geschenk war. Wir waren uns sehr nah...bedingungslose Liebe, bedingungsloses Vertrauen.Wir haben alles gesagt...mit und ohne Worte. Ich habe mir sehr viel Zeit genommen. Die hätte ich mir und ihm unter anderen Umständen gar nicht zugestanden. Ich habe meiner und seiner Angst täglich ins Auge gesehen.Chemo, Nebenwirkungen und ein Körper der immer schwächer wird, das ist kein Pappanstil, nichts was man man so im Vorbeigehen bewältigt. Es hat mich an meine Basis gebracht...an einen Punkt an dem ich wieder in der Lage war wichtig und weniger wichtig klar zu trennen.Auch das hat die Krankheit gemacht.
Lieber Ecki hab Dank für Deine guten Worte und auch dafür, dass Du Mut machst sich in der Not an seinen Glauben zu erinnern. Das Gespräch mit Gott war immer das ehrlichste und das tröstlichste, was ich in dieser schweren Zeit geführt habe.Ich habe auch manchmal böse Sachen zu ihm gesagt...aber ich glaube er hat mir verziehen

Herzlichst Mariesol
  #6  
Alt 22.06.2010, 20:35
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Linde030 Linde030 ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

ich habe dir eine Pn geschickt
und habe gerade deine Sendung gehört sie hat mich sehr berührt,ich gehe auch sehr oft zu meinen Mann und bringe ihn Blumen und erzähle ihn von was in unserer Fam.so los ist und wie sich unsere Enkelkinder entwickelndie große ist 4 jahre und fragt manchmal nach ihn und das sie traurig ist das ich allein schlafen muß ohne den Opa, der kleine ist jetzt 4 1/2 Monate alt und verändert sich täglich was ich ihn auch erzähle auch wenn mich manche für verückt halten aber ich denke das mein Mann immer noch bei uns ist und über uns wacht.

ich wünsche dir alles gute das du die Chemo eigendermaßen gut wegsteckst und ihr eure reise´machen könnt

liebe grüße linde
__________________
obwohl wir dir die Ruhe gönnen,
ist voller trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
war unser aller großer Schmerz.

mein Schatz geb 22.4.58 am 31.1.2010 im Regenbogenland,
  #7  
Alt 23.06.2010, 16:42
yagosaga yagosaga ist offline
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Hallo Mariesol,

(Linde hatte ich schon per PM geantwortet, aber auf Deinen Beitrag möchte ich noch eingehen.)

Zitat:
Zitat von Mariesol Beitrag anzeigen
Es ist für mich als Hinterbliebene und ehemals Angehörige gut zu hören wie sich ein Patient mit der Diagnose Lungenkrebs auseinandersetzen kann.
Das war auch meine Absicht gewesen: ich wollte als Betroffener zu Worte kommen, und ich wollte keinen Siegesgesang anstimmen, nach dem Motto, wie ich den Krebs besiege etc.. Ich wollte meine Erfahrungen ohne falsche Rücksicht und ungeschminkt erzählen und wie ich sie deute.

Zitat:
Zitat von Mariesol Beitrag anzeigen
Der offene Umgang mit der Krankheit das "hinsehen" wie ich es nenne...erspart Dir den Kampf gegen diese. Ein Kampf ist immer ermüdend und schwer,ich habe auch immer das Gefühl bei einem Kampf muss es Gewinner und Verlierer geben.
Deswegen habe ich sehr bald gesagt, ich kämpfe nicht, sondern gehe die Sache pragmatisch und ganz offen an. Dreh- und Angelpunkt jeder Auseinandersetzung ist für mich immer das Sterben, denn das ist das, wovor die Menschen am meisten Angst haben, und wenn ich diese Angst direkt angehe, verlieren die anderen Ängste ihr Gewicht. Auch das Darüber-Sprechen empfinde ich als sehr angstlösend. Ich möchte eben auch bei diesem Thema die Regie behalten, solange es geht.

Zitat:
Zitat von Mariesol Beitrag anzeigen
Ich traue es mir selten zu sagen...weil die meisten die hier schreiben, so entsetzt und so schockiert sind von der Diagnose Krebs, dass sie dem kaum etwas positives abgewinnen können.Dies finde ich auch sehr sehr schwer.Ich kann hier nur für mich selbst sprechen. Durch die Krankheit meines Vaters, wurde mir auch meine eigene Endlichkeit wieder sehr bewust. Es ist gut, dass wir das wann und wie nicht kennen...aber wenn es sich durch eine so schwere Krankheit abzeichnet...dieses Ende...kann es eine ganz große Chance sein.
Mir stelle ich immer wieder die Frage, was will mich der Krebs lehren? Ich habe in meinem Leben schon mehrere Schüsse vor den Bug bekommen, und ich habe jedesmal nicht die Lehren, die ich daraus gezogen habe, in meinem Leben angemessen umgesetzt. Immer wieder geriet ich in den "alten Trott", überarbeitete mich, ließ mich von anderen überfordern, weil ich nicht den Mut oder die Kraft hatte, zu widersprechen, ging auch mit meinem Körper nicht rücksichtsvoll genug um. Nun habe ich den ganz großen Hammer vor den Kopf bekommen, nun bin ich mit Gewalt gestoppt worden und habe viel Zeit zum Nachdenken über mich. Und wenn mir der Herrgott nochmal eine Chance einräumen sollte, dann ist es auf jeden Fall die letzte Chance, die ich habe, und die ich nutzen muss. Aber auch so habe ich bereits soviel Neues aus dem Krebs gelernt, dass ich ihn auch immer wieder als ein Geschenk empfinde, auch wenn das jetzt ganz komisch klingt, aber ich habe keine besseren Worte dafür. Es hat alles seinen tieferen Sinn (bei mir).

Zitat:
Zitat von Mariesol Beitrag anzeigen
Es war so, dass die Zeit der Krankheit für mich und meinen Vater auch ein Geschenk war. Wir waren uns sehr nah...bedingungslose Liebe, bedingungsloses Vertrauen.Wir haben alles gesagt...mit und ohne Worte. Ich habe mir sehr viel Zeit genommen. Die hätte ich mir und ihm unter anderen Umständen gar nicht zugestanden. Ich habe meiner und seiner Angst täglich ins Auge gesehen.Chemo, Nebenwirkungen und ein Körper der immer schwächer wird, das ist kein Pappanstil, nichts was man man so im Vorbeigehen bewältigt. Es hat mich an meine Basis gebracht...an einen Punkt an dem ich wieder in der Lage war wichtig und weniger wichtig klar zu trennen.Auch das hat die Krankheit gemacht.
Lieber Ecki hab Dank für Deine guten Worte und auch dafür, dass Du Mut machst sich in der Not an seinen Glauben zu erinnern. Das Gespräch mit Gott war immer das ehrlichste und das tröstlichste, was ich in dieser schweren Zeit geführt habe.Ich habe auch manchmal böse Sachen zu ihm gesagt...aber ich glaube er hat mir verziehen
Da bin ich mir sicher. Je ehrlicher und offener das Gespräch mit Gott ist, umso deutlicher reagiert er auch, da ist Klage, Anklage, Verhandeln, Austausch und alles andere erlaubt, und für mich war es eine der schönsten Gebetserfahrungen meines Lebens, als mir die Gewissheit geschenkt wurde, dass er mir hilft und stärkt, gerade da, wo der Weg für mich sehr schwer werden wird.

Seit 20 Jahren mache ich nun in unregel,mäßigen Abständen immer wieder Radiosendungen. Aber noch nie zuvor habe ich soviele Rückmeldungen per Email, Post und Telefon bekommen wie auf diese letzte Sendung. Und dabei habe ich noch nicht die Hörerpost bekommen, die im Funkhaus eintrifft. Das zeigt mir ja, wie sehr das Thema die Menschen beschäftigt, auch die, die nicht betroffen sind.

Übrigens war ich heute bei meinem Arzt, und er berichtete mir, dass der Tumormarker bereits bei der Blutuntersuchung unmittelbar vor dem vierten Zyklus im Normalbereich angekommen war, d.h. offenbar ist kein Krebs mehr nachweisbar. Natürlich das alles unter dem Vorbehalt, dass es immer unberechenbare und heimtückische Rückfälle geben kann, <witz ein>wobei ich im Prinzip eigentlich nichts dagegen habe, solange ich sie bis zum 90. Lebensjahr hinauszögern kann...</witz aus>

Herzlichen Dank für Deine Rückmeldung!
Ecki
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