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  #1  
Alt 28.08.2010, 16:11
Benutzerbild von MissLook
MissLook MissLook ist offline
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Registriert seit: 07.10.2008
Ort: Remscheid
Beiträge: 44
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Ich finde Du verhälst Dich schon sehr gut, Du tust alles mögliche um ihr eine schöne Zeit zu ermöglichen, aber da sie nicht will, kann man sie schlecht zwingen.
Wenn sie ihn liebt und bei ihm sein möchte, dann müssen die anderen es wohl oder übel akzeptieren auch wenn es schwer fällt
Du rufst an und Du fährst hin, es ist auch svhwierig zu wissen was der Betroffene lieber hat, Menschen um sich herum oder lieber Ruhe.
So eine Situation ist sehr traurig und schwierig.
Vielleicht hilft da wirklich nur die Zähne zusammen zu beissen Deiner Mutti zuliebe. Denn so wie es ausschaut will Sie auf gar keinen Fall ins Hospiz...
Und hier kannst Du Dir alles von der Seele reden, das tut gut
__________________
Ich habe Schmerzen in meinem Herzen. Du lebst an einem Ort, der ist zu weit fort.
Doch eins sollst Du wissen: Ich werde Dich Tag und Nacht vermissen!



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  #2  
Alt 29.08.2010, 03:00
misses-starlight misses-starlight ist offline
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Registriert seit: 28.08.2010
Beiträge: 6
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Danke dir. Aber ich weiß nicht so richtig, wie ich mich richtig verhalten soll. Nicht nur wegen ihm sondern allgemein wegen dem Krebs. Ich habe heute mit meiner Mama telefoniert und ihr geht es immer schlechter. Es ist so furchtbar, dabei zu sehen zu müssen, wie es bergab geht. Und ich weiß, dass es nur eine Frage der zeit ist. Ich habe heute ihren Befund gelesen und das hörte sich alles nicht so toll an. Letztes Stadium. egal...ich weine schon genug und fühle mich schuldig, weil ich nicht die Traumtochter war und erst jetzt in dieser schweren Zeit erkenne, wie sehr ich sie liebe und brauche und schätze.

Es war mir klar, dass man nicht ewig seine Eltern haben kann...aber mit 25 sie zu verlieren, finde ich einfach zu früh. Und dann auch noch an Krebs...der soviel Leid und Schmerz mit sich bringt.

Ich bete sogar zu Gott, obwohl ich nie daran geglaubt habe, aber es gibt mir Kraft und Halt. Sie fehlt mir jetzt schon so sehr.
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  #3  
Alt 29.08.2010, 08:56
Jane1972 Jane1972 ist offline
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Registriert seit: 05.08.2010
Beiträge: 7
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Misses-Starlight,

das ist mein erster Beitrag, den ich in diesem Forum schreibe (habe bisher nur gelesen!) aber ich möchte es nun tun, weil Deine Beiträge mich sehr berühren.

Kurz zu mir, meine Mama hat Brustkrebs, ich kann also annähernd verstehen, wie Du Dich fühlst.

So schwer es Dir auch fällt, bitte versuche zu akzeptieren, dass Deine Mama zu Hause bei ihrem Partner bleiben möchte. Sie liebt ihn, egal ob diese Liebe ihr schadet oder nicht. Es geht hier vermutlich nur noch um Wochen. Versuche sie nicht zusätzlich damit zu belasten, was DU möchtest. Auch wenn es für mich super verständlich ist, was Du schreibst.

Nutze die ZEit, suche Gespräche zu ihr, solange es noch geht. Konzentriere Dich bitte auf Euch nicht auf den Partner Deiner Mutter, selbst wenn er so blödes Zeug redet. Er ist bald abgehakt!!!!

Es ist so schwer, zu ertragen, dass die Mama so hilflos und krank ist und das ist eine super schwere Zeit für Dich und Eure Familie. Keiner von uns möchte jemals seine Eltern verlieren, egal wie alt jeder ist. Die Eltern sind eben die Eltern.
Dein Leben wird weitergehen und Deine Mama wird immer in Deinem Herzen sein, sodass Du nicht das Gefühl haben musst, dass sie nicht mehr da ist. Richte Dir einen Ort ein, wo Du Erinnerungen an sie wachhalten kannst. Dort kannst Du auch mit ihr reden und dort wird sie auf Dich warten, Miss-Starlight.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft um diese schwere Zeit durchzustehen!!!

LIebe Grüße
Jane
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  #4  
Alt 29.08.2010, 12:02
Benutzerbild von MissLook
MissLook MissLook ist offline
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Registriert seit: 07.10.2008
Ort: Remscheid
Beiträge: 44
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Liebe Ulrike,

es ist eine Situation die wohl jeden Menschen überfordert, wo Worte fehlen,
das Unbeschreibliche zu beschreiben, wo die Augen versagen,das Unabwendbare zu sehen, wo die Hände das Unbegreifliche nicht fassen können.
Der Gedanke Deine Mutti bald gehen lassen zu müssen ist ein Schmerz als wenn ein Schwert das Herz durchbohrt und besonders schlimm ist es wenn ein Mensch aus dem Leben gerissen wird, der jung ist. Mein Vater musste mit 54 gehen
Es ist ein Unterschied wann man aus dem Leben gerissen wird, es gibt Menschen die gehen mit 88 Jahren oder 90 Jahren, aber ich denke diese Menschen haben ihr Leben gelebt und wir alle wissen, dass niemand ewig lebt und ab einem gewissem Alter "stellt" man sich drauf ein, dass es demnächst vorbei sein könnte, aber mit 55 Jahren gehen zu müssen ist einfach zu früh.
Gleichzeitig stimme ich aber auch Jane1972, dass es in jedem Alter schwierig ist einen geliebten Menschen zu verlieren.
Und es ist wirklich so dass wir erst das zu schätzen wissen wenn wir es nicht mehr haben, das sind Dinge, die für uns ein Leben lang selbstverstöndlich waren. Aber was macht für Dich eine Traumtochter aus? Was genau meinst Du falsch gemacht zu haben? Das würde mich interessieren.
Ich denke nicht, dass Du eine schlechte Tochter gewesen bist und Deine Mutter weiss es auch.
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  #5  
Alt 29.08.2010, 22:14
maja008 maja008 ist offline
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Registriert seit: 16.07.2009
Beiträge: 14
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hi Misses Starlight,
Uns beide scheint vieles zu verbinden, wie du bin ich 25 und mein dad ist vor 4 Monaten an Magenkrebs gestorben. Ich weiß also wie du dich fühlst. Ich hatte sehr viel Glück, dass ich mich beurlauben lassen konnte und mehr als 1 Monat sehr vieles mit meinem dad unternehmen konnte, ehe sich sein Zustand so verschlechterte, dass er keine Kraft mehr hatte. Deine Mum scheint schon sehr schwach zu sein, ich wünsche dir trotzdem, dass du ganz viel Zeit mit ihr verbringen kannst, ihr ganz oft sagen kannst wie sehr du sie liebst und was für eine tolle Mama sie ist. Mir hat es sehr geholfen mit meinem dad nochmal über alles sprechen zu können, ich habe ihm alles erzählt was mir auf dem Herzen lag, viel über meine Kindheit gesprochen, über gemeinsame Erlebnisse und so viele schöne Momente mit ihm geteilt und es hat uns beiden geholfen Abschied zu nehmen.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass ihr noch viele Schöne Momente zusammen haben könnt und wünsche Dir ganz ganz viel Kraft! Es gibt Tage an denen du nicht mehr weiter weißt, aber er folgen Tage an denen du einfach nur glücklich bist, wie schön es war eine so tolle Mama gehabt zu haben!

Ich denke an Dich.
maja
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  #6  
Alt 02.09.2010, 08:09
Frank9911 Frank9911 ist offline
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Registriert seit: 16.01.2008
Beiträge: 6
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Liebe Ulrike,
ich kann mir ganz genau vorstellen, wie Du Dich fühlst.
Meine Mutter ist im Februar an den Folgen von Magenkrebs gestorben. Es kommen ganz unterschiedliche Phasen der Trauer und auch der Verarbeitung. Sie hat sehr lange gelitten - Magenkrebs und Totalentfernung - Darmkrebs - Bauchspeicheldrüsenkrebs - Milzentfernung - Nierenversagen und letzlich Bauchfellbefall, der in die Organe drückte. Zwei Tage vor Ihrem Tod wurde auch noch Knochenkrebs festgestellt - sie durfte nicht einmal mehr aufstehen. Da hat Sie mich gefragt, ob ich verstehen kann, wenn sie nicht mehr wolle. Ich habe da erstmals gemerkt, dass sie nun gehen wird und habe das auch aus ihrer Sicht verstehen könnnen. Leider habe ich mir da aber immer noch nicht klar machen können oder wollen, dass der Zeitpunkt immer näher rückt und ich habe es verpasst, mich voll auf die Bedürfnisse meiner Mutter zu konzentrieren. Sie ging, ohne dass ich es geschafft habe, Klarheit in unsere Beziehung zu bringen und ihr zu sagen, wie lieb ich sie habe und dass sie nun gehen kann, ohne Angst. Ich sehe - wie es bei uns in der Familie auch war - dass Dinge passieren, die mit dem Wohl oder den aktuellen Bedürfnissen Deiner Mutter recht wenig zu tun haben. Zank (wenn auch berechtigt) mit dem Lebenspartner Deiner Mutter und das, was Deine Mutter im Moment wirklich braucht. Verpasse es nicht, ehrlich mit Deiner Mutter zu reden und konkret zu fragen, was Sie sich wünscht. Verpasse nicht, aufrichtig zu sein und auch über den Tod zu reden. Ich habe es micht nicht getraut und spüre im Nachhinein, dass nur wir dem Sterbenden diese Ängste vor dem Tod nehmen oder zumindest lindern können. Diese Nebenkriegsschauplätze, um es mal so zu nennen, lenken natürlich auch ab und helfen zu verdrängen. (Vielleicht geht es dem Lebensgefährten Deiner Mutter auch so und er kann sich nicht mit der schrecklichen Situation auseinandersetzen). Mach Du das , was Dir und Deiner Mutter gut tut und schau auf sie. Ich habe es bitter bereut, dass ich mich nicht getraut habe, mit ihr zu reden. Mein Vater hat sich in den letzten Monaten, die meine Mutter noch lebte, völlig merkwürdig verhalten, manchmal auch wie ein A...., aber er konnte nicht aus seiner Haut. Klammerte sich an die Hoffnung, dass meine Mutter noch ein paar Jahre hat und konnte nicht hören, dass meine Mutter auch mal sterben muss. Er beschäftigte sich plötzlich mit Dingen, die völlig unwichtig waren und wir haben uns auch ständig gestritten. Am Schluss bleibt jedoch die Erkenntnis, dass es die reine Hilflosiglosigkeit war und erst als die Todesnachricht dann telefonisch kam, konnte er sich mit dem Sterben auseinandersetzen. Vorher hat er das Thema einfach ausgeblendet. Heute empfinde ich es als Erleichterung, dass meine Mutter sterben durfte und ich weiss, dass sie mir verzeihen würde, dass ich nicht mit ihr über ihr Befinden reden konnte. Trotzdem bleibt das Gefühl, dass ich ihr Vieles hätte leichter machen können. Es ist - so traurig das klingen mag - für Dich und Deine Mutter eine Chance, Euch zu zeigen, wie wichtig ihr Euch seid. Ich bin sicher, dass ein Sterbender spürt, dass er gehen muss und genau diese Zuwendung braucht. Verpasse diese Chance nicht!

Ich wünsche Dir alles Gute und ganz viel Kraft.

Frank
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  #7  
Alt 28.09.2010, 00:21
misses-starlight misses-starlight ist offline
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Registriert seit: 28.08.2010
Beiträge: 6
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Danke an euch allen für die aufbauenden Wort. Ich bin aus beruflichen Gründen nach Nürnberg gezogen und meine Mama liegt in Berlin im Krankenhaus. Ich war am Samstag bei ihr und habe mich verabschiedet, weil ich nicht weiß, wann und ob ich sie wiedersehen werde. Momentan schläft sie seelenruhig betäubt von Schmerzmitteln. Hartmut - ihr Lebensgefährte- hält ihre Hand. Ich sitze hier auf der Couch und habe angst, die schreckliche Nachricht zu bekommen. Man kann nichts machen. nur hoffe, dass sie in Frieden ruht. Meine Familie geht davon aus, dass es in den nächsten Tagen wenn nicht sogar in dieser Nacht passieren wird. Es ist so schrecklich, aber auf der einen Seite auch eine Befreiung ihrer Schmerzen.

MAMA ich liebe dich vom ganzen Herzen.
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