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#11
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So hin und wieder verleitet ihr mich doch immer noch zum Schreiben....
"Loslassen", ich hab diese Empfehlung mancher Mitmenschen an mich immer gehasst, mag den Ausdruck irgendwie immer noch nicht. Nein, auch ich will nicht vergessen. Will meine Liebe und mein altes Leben nicht loslassen. Ich halte (mich) noch immer fast täglich an dem fest, was mein Mann für mich war und auch heute noch ist. Akzeptieren und damit leben lernen, dass es kein Nocheinmal geben kann, dass er nicht zurückkommen wird, egal wie sehr ich mich nach ihm sehne. Annehmen, dass ich wieder glücklich sein darf, ohne ihn. Wir wollten diesen Abschied nicht, mussten eine Trennung hinnehmen, die wir weder verursacht noch abwenden konnten. Ich bin schon eine Weile auf meinem Weg durch die Trauer, im Oktober waren es 6 Jahre. Losgelassen in Form von vergessen und nicht mehr traurig sein, habe ich bis heute nicht. Die Veränderung im Schmerz habe ich registriert und bin froh darüber. Den Schmerz der Anfangszeit, der körperlich zermürbt, man würde es auf Dauer nicht aushalten. Der Übergang geht nahtlos, die Abstürze werden kürzer, die Abstände dazwischen länger, man ertappt sich dabei, dass man sich wieder auf etwas freut, leider kommt es auch wieder dazu, dass man sich über Unwichtiges aufregt. Es ist schleichend und irgendwann findet man das, was ich unter Seelenfrieden verstehe. Was bleibt ist die innere Veränderung. Die Welt dreht sich zwar weiter, aber nichts ist mehr wie es einmal war. Da ist eine Stelle in mir reserviert, da ist - um mit Helmuts Worten zu sprechen - ein besonderes Zimmer in meinem Herzen. In dieses Zimmer ziehe ich mich tagtäglich zurück, berate mich auf eine neue Art und weise mit Claus, wenn eine Entscheidung ansteht, sehe seine Augen, sein Lächeln und vermisse ihn schrecklich. Mittlerweile habe ich mich ganz und gar wieder dem Leben zugewandt, lebe glücklich und zufrieden, habe Zukunftspläne und oftmals das Gefühl: Mir gehört die Welt :-), zwar mit der ganz besonderen Angst, es könnte nochmal geschehen aber auch voll Dankbarkeit, dass es das Schicksal wieder gut mit mir gemeint hat. Zum zweitenmal im Leben. Aber alles, was ich auch tue, tue ich wie in folgendem aus einem Film entnommenen und etwas gekürzten Text im Herzen: Ich trage Dein Herz bei mir ich trage es in meinem Herzen nie bin ich ohne es, wohin ich auch gehe gehst Du mit mir und was auch nur von mir allein gemacht wird ist dein Werk, mein Schatz Hier ist das tiefste Geheimnis um das keiner weiß hier ist die Wurzel der Wurzeln und die Knospe der Knospe und der Himmel des Himmels eines Baumes namens Leben, der höher wächst als unsere Seele hoffen und unser Geist verstehen kann das ist das Wunder, das den Himmel zusammen hält: Ich trage Dein Herz, ich trage es in meinem Herzen Nein, nicht loslassen... LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
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