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  #1  
Alt 19.12.2010, 23:56
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Ute08 Ute08 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut
schön von dir zu lesen.

Aber wo spricht man dieses Platt?
Komm ja kaum mit unserem eigenen hier klar.
Da ist deine ne echte Herausforderung.

Komisch, früher hätte ich mich auch aufgeregt wegen dem Schnee.
Wenn man das Haus besser nicht verlässt, hätte ich ständig gemurrt,
weil ich noch dies und jenes zu erledigen habe.
Das ist heute anders. Ich kann den Schneefall ganz entspannt verfolgen, auch mal das Gesicht in die Schneeflocken halten und den unberührten Garten bewundern. Heute denke ich, morgen ist auch noch ein Tag, um manches zu erledigen , oder übermorgen oder...
Man wird doch um einiges gelassener...
Dir einen lieben Gruß und weitere nette Begegnungen bei nem Bierchen
Ute
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Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr
Du durftest nur 17 Jahre alt werden.
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  #2  
Alt 20.12.2010, 00:15
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Daumen hoch AW: Hinterblieben, nur wo?

Zitat:
Zitat von Ute08 Beitrag anzeigen
.....Ich kann den Schneefall ganz entspannt verfolgen, auch mal das Gesicht in die Schneeflocken halten und den unberührten Garten bewundern.....
Liebe Ute,

hat das was mit Akzeptanz zu tun? Mit der Weisheit und der Ruhe des Älterwerdens? Naja, Weisheit, ich weiss nicht so recht. Also, zumindest was mich betrifft . Ich behalte mir vor, manchmal auch noch Kind sein zu dürfen. Annehmen, das Beste draus machen. Den rauschenden Regen zu hören, dem Getöse des Sturms, das Donnern zu hören und die Blitze zu sehen, die Sonne geniessen und den taumelnden Schneeflocken zu zu schauen. Meine Enkelinnen haben mich wieder dran erinnert, was es heisst, unvoreingenommen zu sein.

Heute hab ich unten in der Wohnung meiner Schwiegermutter gestanden und den winterlichen Garten durch die grossen, bis zum Boden reichenden Fenster bestaunt. Ein längst vergessener und lange übersehener Ausblick.


Liebe Grüsse

Helmut
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  #3  
Alt 20.12.2010, 00:23
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Ute08 Ute08 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Und wo kommt nu dieses Kauderwelsch an Platt her?
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  #4  
Alt 20.12.2010, 00:28
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Lächeln AW: Hinterblieben, nur wo?

Achso......

sorry, vergessen . Eine Nebenwirkung des Älterwerdens .

Dass Platt kummt aus da Näh vunn Saabrigge em Saalond unn de umliejende Derfa. Klaro?




Helmut


PS: en francais: Sarrebruck et ces jolie petites villages, Saarlande
enn deitsch in deutsch: Saarbrücken, Saarland, und umliegende Dörfer
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Geändert von HelmutL (20.12.2010 um 00:39 Uhr) Grund: Übersetzung
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  #5  
Alt 21.12.2010, 12:50
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Lächeln AW: Hinterblieben, nur wo?

Zitat:
Zitat von Birgit763 Beitrag anzeigen
Ein Lächeln für euch alle hier mit lieben Grüßen
Guten Morgen liebe Birgit,

du hast mich an was erinnert: ein Lächeln. Ein Lächeln für die Anderen und für sich selbst. Ich geb dir meins zurück .

Ich kann mir die Riesengaudi vorstellen, die ihr Beide hattet. Keine Schneeballschlacht? So mit "einseifen" und so? Als Kinder kamen wir oft genug halb erfroren mit nassen Schuhen und Kleidern nach Hause. Mama oder Oma haben dann zwar regelmässig geschimpft von wegen und "wie siehst du wieder aus" und "willst du krank werden" und "musst du dich immer im Schnee rumwälzen" und so. Doch ich denke, innerlich haben sie uns beneidet und gelächelt, dann auch gleich heisses Wasser in die Wanne und uns zum Auftauen da hinein gesteckt. Die Kleider am Ofen zum Trocknen aufgehängt oder, je nach dem, gleich in die Waschküsche.

Es gab damals nur wenige Autos. Gleich beim Haus gibts eine abschüssige Seitenstrasse, das war unsere Schlittenbahn. Heute unvorstellbar. Nach der Schule schnell die Hausaufgaben und dann ab. Innerhalb kürzester Zeit war der Schnee platt und spiegelblank. Doch zuerst musste der Schlitten ordentlich präpariert werden. Der Rost an den Kufen wurde mit Schnee so weit es geht abgerieben und dann wurden die Kufen sorgfältig mit einer Speckschwarte aus Mama's Kühlschrank eingerieben. Dann ging es auf die Piste.

Diese Vorbeitung war sehr wichtig und musste sorgfältig gemacht werden. Schliesslich ging es darum: wer hat den schnellsten Schlitten! Am schnellsten waren die kurzen. Die Sitzfläche war mal gerade höchstens 40 cm lang. Mein Kumpel und ich, wir besassen solche Schlitten. Man musste schon sehr gut lenken können, um mit diesen Dingern ohne Sturz und Dreher nach unten zu kommen. So manches Mal haben wir die Strasse geküsst und ich kann mich an einige Blessuren erinnern.

Nix da: ein Indianer kennt keinen Schmerz! Also aufstehen und nochmal von vorne. Gegen Abend kamen dann noch die Grösseren und manchmal auch ein paar Erwachsene. Riesigen Spass machte auch das Bobfahren. Drei, vier, manchmal fünf Schlitten aneinander gebunden und dann ab. Alleine das Anfahren war eine Kunst. Der Erste vorne war zu schnell. Anschieben und ..... rumms .... nach vorne übern Schlitten gerutscht und auf die Nase gefallen. Irgendeiner in der Reihe hat mal wieder gepennt und alle ausgebremst. OK, irgendwann hats dann funktioniert und wir donnerten mit viel Geschrei die Strasse runter. Manchmal kamen wir auch alle unten an. Oft fehlte einer, weil er unterwegs runtergefallen ist oder es gab einen Dreher unterwegs (manchmal mit Absicht ), die Schlitten verkeilten sich und alles purzelte kunterbund lachend und schreiend über die Schlittenbahn oder seitlich in die tiefen Schnee, was noch besser war. Keine Sorge, wirklich ernsthaft verletzt hat sich dabei niemand.

Der von uns am meisten gefürchteste Mann im Winter war Ä-Ä-Ärwin. OK, nicht besonders nett von uns Kindern. Eigentlich hiess er Erwin. Er stotterte fürchterlich und war geistig auch nicht besonders helle. Das war der Gemeindearbeiter. Es gab damals nur den einen. Damit er sich versorgen kann, hatte die Gemeinde ihn als solchen angestellt. Er machte seine Arbeit durchaus gut, da gibt es nichts zu sagen. Naja, das ist ja noch kein Grund, jemanden zu fürchten. Leider war er auch für das Streuen der Strassen zuständig. Damals nicht mit Salz sondern mit Granulat aus dem Kraftwerk.

Anscheinend ( ) hatte er sich mal wieder über uns geärgert. Na gut, wir waren keine Unschuldslämmer . Jedenfalls treffen wir uns alle und was war? Ä-Ä-Ärwin hatte seine Rachegelüste gestillt: die ganze schöne, spiegelblanke Schlittenbahn war mit Granulat gestreut ! Wir nach Hause gerannt und Besen geholt. Half nix. So ein Mist. Na warte.....Erwin . Na gut, dann irgendwo anders. Ging dann auch. Ich kann mir so manches grinsende Gesicht hinter den Fensterscheiben der Häuser vorstellen .


Ich wünsche euch ein "mal innehalten",
ein Lächeln,
nach aussen,
nach innen,


euer Helmut
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  #6  
Alt 21.12.2010, 22:58
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HelmutL HelmutL ist offline
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Lächeln AW: Hinterblieben, nur wo?

Liebe Mollie,

schön, dass es dich noch gibt.

Mal so gesehen ist Weihnachten doch jeden Tag. Um an unsere Lieben zu denken und dabei traurig zu sein, bedarf es keines Festes. Sicher gibt es Tage im Jahr, an welchen wir besonders an sie denken, die Lücke mal wieder schmerzlich bewusst wird. Sei es Weihnachten, der Geburtstag, der Hochzeitstag oder der Todestag.

Weihnachten. Ein Fest der Liebe. Nicht nur für einen einzelnen oder innerhalb der Familie. Ein Fest zur Feier der Geburt eines Menschen, der alle Menschen gleichermassen geliebt hat. Bedingungslos. Ein Tag, um auch und vorallem denen Liebes zu wünschen, die uns vielleicht Böses wollen. Ein Tag der Nächstenliebe.

Weihnachten. Ein Fest der Freude. Der Freude über die Geburt dieses Menschen. Ein Tag der Erinnerung an die kleinen und grossen Freuden, welche wir im vergangenen Jahr erleben durften. Ein Fest der Freude, dass uns Menschen nahestanden und immer noch nahestehen.

Weihnachten. Ein Fest der Hoffnung. Der Hoffnung und Gewissheit, dass das Leben dieses Menschen nicht vergebens war. Der Hoffnung auf eine gute Zukunft.

Weihnachten. Ein Fest der Zuversicht. Der Zuversicht, dass Liebe, Freude und Hoffnung zusammen etwas bewirken können. Für uns selbst, unsere Familie und alle Menschen: Frieden.


Verstecke dich nicht vor deinen Töchtern. Dann wissen sie nicht nur, dass du für sie da bist sondern auch, dass sie mit ihrer Trauer nicht alleine sind. Vielleicht erzählst du ihnen, was ich oben über Weihnachten geschrieben habe?

Auch bei uns wird an Heiligabend ein Stuhl frei bleiben, ein Gedeck unbenutzt. Wir werden ein Glas auf Myriam, die Mama, die Oma, die Tochter trinken und dann fröhlich feiern.


Alles Liebe

Helmut
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  #7  
Alt 22.12.2010, 21:39
Kamuffel Kamuffel ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Danke Helmut für Deine Geschichten, deine Worte, dein Lachen, die Schlittenfahrt habe ich geistig mitgelebt (obwohl ich als Kind nie Schlitten fahren durfte, meine Eltern waren das sehr eigen, aber mein verstorbener Mann war bei der Bergwacht in Baden-Baden und hatte mir ähnliche Geschichten erzählt, wie du sie beschrieben hast). Die ganze Zeit bin ich Mitleserin, und muss einfach nur schreiben Deine Worte sind Balsam und tun so gut.
Vielen, vielen Dank Ilonka
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