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Alt 11.07.2012, 22:50
Manuelio Manuelio ist offline
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Standard AW: Kann es nicht mit ansehen

Hallo Cuxland,

Ja ich hatte diese Angst auch aber jetzt in der (wie es aussieht) wenigen Zeit die uns noch bleibt, versuche ich so oft und gut wie möglich für sie da zu sein.

Ihre "Freunde" meinten auch sie wollen sie gesund in Erinnerung behalten... Für mich nicht ganz durchschaubar, da man einen Menschen ja nicht nur mit den letzten Begegnungen in Erinnerung behält...
Bei einem Freund von ihr den ich auch gut kenne, habe ich gerade eben Nägel mit Köpfen gemacht. Normalerweise rede ich auch vor anderen sehr wenig darüber, habe ihm aber gerade klipp und klar gesagt wie es um sie steht und wenn er ihr nochmal etwas sagen möchte, das bald machen sollte. Das hat ihn zum Denken gebracht und er möchte sie besuchen. Ohne ihn natürlich zu irgendetwas gedrängt oder überredet zu haben, jeder hat sein Entscheidungen selbst zu fällen...
Was das jetzt zur Sache tut? Nun ich glaube, dass fast jeder genug Courage hat jemandem beizustehen, es aber eben nur aufbringen muss.
Das fällt manchmal schwer, wie eben auch uns, ist aber das einzig Richtige.

Die Aussage der Ärzte mit "wenige Monate" haben wir auch gehört... vor mehr als einem Jahr!! Natürlich darf man nicht vergessen mit welcher Krankheit man es zu tun hat, aber ebenso wenig die Hoffnung aufgeben.

Dass du dir "wünscht" dass alles vorüber ist kann ich schon irgendwo verstehen. Zwar kam das bei mir erst in letzter Zeit, aber als ich z.B. heute an ihrem Bett gesessen bin und sie so leiden sah, war mir klar dass es auch das letzte Mal sein könnte. Wobei es sich ja Gott sei Dank nochmal gewendet hat.
Jemanden zu verlieren ist so unbeschreiblich schwer! Aber wenn man sich das Leid und den Schmerz ansieht den in meinem Fall meine Mutter über sich ergehen lassen muss, ist es schon irgendwo eine Erlösung die bevor steht. Und die hat man sich auch irgendwann verdient.
Das klingt auch irgendwie herzlos, wenn ich es jetzt so von mir selbst lese, aber so ist es nicht gemeint. Ich denke du weisst was ich ausdrücken will.

Die Kraft das alles durchzustehen habe ich eigentlich selbst auch nicht. Ich bin zerbrochen, aufgelöst, sitze hier ebenfalls mit Tränen in den Augen... Das bisschen Kraft das ich schöpfen kann, bekomme ich von Mitmenschen, mit denen ich über dieses und jenes rede und mich auch ablenke.
Auch wenn das ja genau genommen schon wieder unfair ist, weil der/die von der Krankheit Betroffene immer damit konfontiert ist, wird man uns das nicht übel nehmen wenn wir zwischendurch mal Auszeit nehmen.

lg, Manuel
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