uff, so da bin ich wieder.
@ liebe Marietta,
ich habe mich ganz besonders gefreut, wieder von Dir zu lesen.

wow - 18. Geburtstag - welch ein aufregender Tag. Ist es Dein erstes 18 jähriges Kind? War die Feier schön? Und: bist du stolz auf dich? Dass du das geschafft hast, dein Kind soweit zu begleiten? Das ist doch ein zufrieden machendes Gefühl, oder?
Leider schreibst du wieder von den familiären Problemen - das zieht sich schon eine gute Weile, nciht wahr? Es muss sehr belastend für dich sein, und ich wünsche dir, dass ihr es schafft, mehr Frieden einziehen zu lassen. Ich weiss aber aus eigener ERfahrung, dass diese Erkrankung eine immense Herausforderung für die Beziehung und das Familienleben darstellt, - nichts ist wie früher und häufig wird die Belastung schier zu viel. das ist auch bei uns so. und man "funktioniert" halt auch nicht mehr so, wie es eigentlich sein müßte. Das klingt irgendwie doof , wenn man es so hinschreibt, aber entspricht doch der wahrheit. leider

auf jeden Fall bekommst du mal eine dicke Umarmung


von mir und einen ganzen zentner an Durchhaltevermögen und Power.
und ich finde nicht, dass diese (nicht nur Deine) Probleme Jammern auf hohem Niveau sind. Sie sind Folgeerscheinungen oder Begleiterscheinungen einer garvierenden Krankheit. Niemand hat uns darauf vorbereitet, was uns das Schicksal da vorbeibringt. DArüber Reden, die Probleme ernst nehmen, sich austauschen und verstanden zu werden, -all das ist wichtig.

Und du sprichst mir so aus der Seele, wenn du sagst:
Was für mich auch nicht zu unterschätzen ist, ist die Tatsache, immer und immer wieder durch das Avastin alle drei Wochen massiv mit der Krebserkrankung konfrontiert zu werden ohne ein Ende in Sicht.
Das macht mir momentan psychisch auch ein Problem. Die Chemo ist vorbei, aber vorbei ist gar nichts. Ich kämpfe mit Nebenwirkungen (habe das Gefühl, Avastin zerfrisst meine Nase von innen und das tut sauweh, neben dem täglichen nasenbluten, dass ich schon als normal ansehe

)
und ich bin immer nur müde.

Abends geht gar nichts mehr.
ja, und nun heißt es, sich alle drei Wochen der Erkrnkung zu stellen. Wieder das schmerzhafte Portanstechen ... Ganz abgesehen davon, dass meine Psyche schon so gaga ist, dass mir übel wird, sobald ich das Gebäude des ONkologen nur sehe ....
Es ist an einer grossen Straße, die wir öfter nutzen, um in den Prenzlberg zu fahren - und wirklich jedesmal durchflutet mich wie eine RIESEN-Welle das Übelkeitsgefühl, wenn wir das Haus passieren...

Ganz normal ist das nicht mehr, oder ??
Liebe Marietta, fühl dich lieb gegrüßt aus Berlin. Ich denk an dich.
@ liebe Tündeline,
vielen Dank für diese ausführliche Radl-Beratung. Heute hat das Forum lustige Facetten: mit Mucki hatte ich heute schon Garten-Forum und Haustier-Forum, mit Dir jetzt Radl-Tipps-Forum. Super.
Tatsächlich habe ich noch nie darüber nachgedacht, auf was ich da sitze. Ein Fahrradsitz halt, dachte ich. Aber ich hab mir vorgenommen, jetzt mal andere auszuprobieren. Bin zwar nicht - also nicht in Ansätzen - so ein Profi wie du, aber Spaß machen solls doch und ich radel zwar nur kurze Strecken, aber das dann doch täglich, wenns Kräfte mäßig geht.
Radlhosen BRRR - ne, das geht gar nicht bei meinen Storchenbeinen ... Aber auch das ist abgespeichert für Zeiten, sollten die Kids dann mal auf die Idee kommen und nach einer Radltour verlangen ... 8Ohne unterhosen



o.k. ich glaub das jetzt mal.
Du bist ja echt crazy: 20.000 km ????





Das fahr ich ja noch nicht mal in 1 Jahr auf mein Auto (und ich liebe autofahren !!) . Unglaublich.
@ all
momentan habe ich etwas mit der Psyche zu kämpfen. wobei das eine nette Umschreibung dafür ist, dass ich teilweise mal wieder in tiefe schwarze Löcher falle.
Gründe? Meine Kräfte sind so begrenzt, meine Zukunft ebenso, ich habe Angst um die Kinder, da ich merke, wie sehr sie mich brauchen.
Ich habe Dauerschmerzen in Hüfte/Becken - keine Ahnung woher und warum. Ehrlich gesagt will ich es auch nicht wissen. Doch wie immer wenn Schmerzen da sind, kommen die Gedanken: na, da wird sich der ungeliebte Untermieter doch nicht etwa neu formieren ?? So kurz nach der Chemo wäre das ja wohl der Supergau.
Ich warte jetzt einfach auf den nächsten TM Test.
Zudem vermisse ich natürlich meine Mama schmerzlich. Jeden Tag und jetzt im Frühling ist es besonders schlimm.
Zudem kommen noch die Erbstreitereien mit der Familie, das empfinde ich als wirklich schlimm. Ich mag es mir kaum eingestehen, aber es ist tatsächlich so, dass ich mich mit Erpressungsversuchen aufgrund meiner speziellen Lebenssituation konfrontiert sehe. (ich soll Land, das ich verkaufen will, innerhalb der Erbengemeinschaft völlig unter WErt an die family verkaufen, anderenfalls blocken sie den Verkauf nach aussen .... Wohl wissend, dass ich 1. schnell verkaufen muss, um überhaupt was davon zu haben. 2. ich weder Zeit noch Nerven noch Kraft habe, mich auf gerichtli. Streitereien einzulassen....) es ist zum


ich fühle mich so verletzt, da ich das einfach als gemein empfinde... na ja, ich wollte Euch eigentlich hier nicht als tagebuch missbrauchen und auch ncht als jammerort. Es geht mir nur dauernd im Kopf herum.
Und dann die grosse Aufgabe, den HOf meiner Mama aufzulösen. ... uppss, da reißt schon wieder eines vor mir auf: ein riiiieeesiges Loch.


Ich ziehe mich jetzt mal Richtung Bett zurück


und lass Euch in Ruhe mit meinen dunkle-Wolken-Gedanken. Eigentlich wollte ich noch den Eulen-Rock für meine Tochter fertig nähen, aber das schaff ich auch nicht mehr


Ich bin auch schon ein bisserl verwirrt heute abend, vermutlich einfach zuviele Worte produziert. Wenn es wirr ist, entschuldigt das bitte.
Wünsche allen eine Gute nacht
birgit
PS: @ lieber Paul und @lieber Rainer - ich schreibe Euch noch, komme aber gerade nicht nach mit Postfach-Mails beantworten. Entschuldigt bitte. Paul: ich freue mich sehr mit euch, soweit man das so sagen darf. Rainer: es tut mir so unendlich leid für euch, solch eine schlimme Nachricht zu erhalten.