Frage zur Diagnose
Hallo Monika,
es kommt nur in etwa 5 % der Fälle, dass der Tumor Progesteronrezeptoren hat aber k e i n e Östrogenrezeptoren.
Ich zietiere eine Aussage von Prof. Possinger aus der Internet-Sprechstunde:
>Zur Frage „Was bewirken Progesteronrezeptoren? ... Es ist so, dass der Progesteron-Rezeptor nur anzeigt, dass das Östrogenrezeptor System hervorragend funktioniert. Wenn der Östrogenrezeptor mit dem Östrogen reagiert und der Zelle den Auftrag gibt "Teile dich" geht gleichzeitig der Auftrag heraus den Progesteron-Rezeptor zu bilden. Er hat sozusagen nur eine Zeichnungs-Funktion "hier liegt ein funktionierender Östrogenrezeptor vor". Wenn der Progesteronrezeptor negativ ist (Achtung: darauf aufpassen), kann das dadurch zu Stande kommen, dass andere Wachstums-Faktoren (z.B. HER 2= erbB2, EGF) das Kommando in der Zelle übernommen haben und der Östrogen Rezeptor zwar noch ein Motor ist, aber ein zweiter Motor, ein Wachstums-Faktor-Motor schon angeworfen ist. Unter diesen Wachstums-Faktor-Motor wird der Progesteron-Rezeptor negativ. Das heißt, er hat nur ein Indikator Funktion.<
Bei Hormonrezeptorstatus ER minus und PR plus wird also die Antiöstrogentherapie durchgeführt und das mit einigem Erfolg.
Es gibt zu diesem Themenkomplex einige wissenschaftliche Erkenntnisse, wobei mein Eindruck ist, dass noch viele Fragen nicht beantwortet sind oder es kommen neue fragen dazu. Bei den Studien zur Wirkung von Aromatasehemmern ist die Subgruppe ER minus und PR plus meines Wissens nicht ausgewertet worden. Vielleicht weiss doch jemand etwas Näheres darüber?
Viele Grüße,
TP
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