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Alt 24.11.2010, 09:51
Cameronia Cameronia ist offline
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Standard Fatale Diagnose nach 3 Monaten / Fehlbeurteilungen / Verzögerungen

Zitat:
Zitat von Norma Beitrag anzeigen
Was ich aber nicht verstehe:
Warum hat man bei 3+ die Herceptin-Therapie nicht fortgeführt?
Exakt diese Frage habe ich mir auch gestellt. Angeblich (lt. des Professors, der sie an einem Uniklinikum operierte und dessen Forschungsschwerpunkt die "Entwicklung neuer Therapiekonzepte bei gynäkologischen Tumoren" ist), sei das Absetzen des Herceptins bei Symptomfreiheit gängige Praxis. Das hat er ihr noch gestern beim Einholen der Zweitmeinung (zusätzlich zu der ihres Onkologen) gesagt. Ab jetzt müsse sie allerdings "lebenslang" Herceptin nehmen.


Zitat:
Bei Vorliegen des pathologischen Befundes...
sind bei dir da keine "Alarmglocken" angegangen!?
Diese Frage ist sehr berechtigt. Und ich mache mir jetzt auch Vorwürfe, dass ich mich damals nicht intensiver mit dem Befund auseinandergesetzt habe. Ich wusste zwar, dass es schon ein heftiger Krebsbefund ist, aber meine Mutter und auch ich waren davon überzeugt, dass sie bei dem o.a. Professor und ihrem Onkologen in den allerbesten Händen ist. Nie hätte ich gedacht, dass offenbar notwendige Untersuchungen nicht gemacht werden. Da am Ende der Herceptin-Gabe die Blutwerte ausnahmslos in Ordnung waren und auch die Tumormarker keine Auffälligkeiten aufwiesen, gab es aus Sicht des Onkologen keine Indikation die Therapie fortzuführen. Wie gesagt, das ist wohl gängige Praxis.

Meine Mutter hatte immer große Angst davor an Krebs zu erkranken, da ihre Mutter 1972 im Alter von 54 (da war meine Mutter 33) an Krebs verstorben ist. Diese Angst führte aber nicht dazu die Vorsorgeintervalle, notfalls auf eigene Kosten, zu verkürzen, sondern "nur" ein Mal jährlich zur -m.E. wenig aussagekräftigen- Mammografie zu gehen. Dabei ist dann auch im Januar 2009 die Erkrankung aufgefallen.
Nach Abschluss der Chemo-Therapie im August und dem sehr positiven Abschlussbefund war sie heilfroh das Ganze "überstanden" zu haben. Ich hatte ihr mehrfach geraten unbedingt in kürzeren Intervallen zur Nachuntersuchung zu gehen, aber nach ihrer Rücksprache mit dem Onkologen sei dies absolut nicht notwendig. Und darüber war sie natürlich froh, weil sie sich nicht mehr mit der Krankheit, sondern ihrem Leben beschäftigen wollte. Und gegen ihren Willen konnte (und wollte) ich nichts unternehmen. Sie ist zwar 70, steht aber voll im Leben und ist weit davon entfernt eigene Entscheidungen nicht mehr treffen zu können. Sozusagen eine "junge" 70jährige.

Fakt ist, dass ganz offenichtlich fahrlässig gehandelt wurde. Aber offenbar im Einklang mit den medizinischen Leitlinien. Letztendlich dürfte es eine Frage des finanziellen Investments in Krebspatienten sein. Es werden nur bestimmte Therapien und Untersuchungen in bestimmten Zeiträumen von der Kasse bezahlt und daran müssen sich die behandelnden Ärzte wohl halten. Ich bin mir aus eigener Erfahrung mit anderen Krankheiten ziemlich sicher, dass wenn sie Privatpatientin wäre, das genaue Gegenteil der Fall wäre und ihr ein ganzes Paket von Nachsorge-Untersuchungen offeriert worden wäre. Aber das würde jetzt zu weit führen.


Zitat:
Zitat von Norma Beitrag anzeigen
Allein dieser Befund deutet (für mich) darauf hin, dass es sich bereits im Februar 2009 um eine fortgeschrittene Erkrankung handelt.
Ich habe mir nochmal den Befund vom Febrauar 2009 angeschaut. Dort steht:

Diagnostik:
Thorax, 2 Ebenen vom 23.02.2009
Kein Hinweis auf intrapulmonale Filiarisierung

Da dürfte in der Lunge also noch nichts vorhanden gewesen sein.

Zitat:
Ich wundere mich nur, dass du sehr gut informiert zu sein scheinst, aber nicht erkannt hast, wie schwer erkrankt deine Mama schon bereits letztes Jahr gewesen ist.
Ich wusste schon um die Schwere der Erkrankung. Aber erst nach dem Schock vom 15.11. habe ich viele Stunden vor dem PC gesessen und mich tiefer in das Thema eingelesen.

@ bobbele
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du keine Metas bekommst. Toi toi toi!

Und gerade habe ich in den Leitlinien zur Behandlung von BK noch folgendes gefunden:

Eine brusterhaltende Therapie ist kontraindiziert, wenn

- eine histologisch komplette Tumorresektion auch bei Nachresektion
nicht gelingt
- die Tumorerkrankung multizentrisch ist
- ein inflammatorisches Mammakarzinom diagnostiziert wird
- eine Lymphangiosis oder Hämangiosis carcinomatosa besteht
- bei invasiv duktalem Karzinom ein ausgedehntes (> 25 %) intraduktales Karzinom in und um den Tumor gefunden wird

Quelle: http://www.tumorzentrumhh.de/Leitlinien/mamma.html

...und genau der rot markierte Satz (Lymph- UND Hämangiosis carcinomatosa) steht im OP-Befund vom 26.02.2009.

Meine Mutter wurde brusterhaltend operiert...

Uli

Geändert von gitti2002 (24.11.2010 um 23:05 Uhr) Grund: zusammengeführt