Einzelnen Beitrag anzeigen
  #305  
Alt 16.07.2013, 15:18
le90 le90 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 16.07.2013
Ort: nähe Bremen
Beiträge: 1
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Ich möchte von meiner Mama erzählen..

ich bin gerade 23 geworden und meine Mama starb ca. 4 Monate vor meinem 18. Geburtstag..

als ich ein halbes Jahr alt war erkrankte sie an Brustkrebs, ein weiters halbes Jahr später die andere Brust.. Sie hat es geschafft und die Chemo durchgestanden und es ging ihr gut.

13 Jahre lang führten wir ein normales Leben und dann kam die Diagnose
Eierstockkrebs.. es brach eine Welt zusammen.. meine Mama ließ sich operieren und bekam erneut Chemo, bei der OP wurde festgestellt, dass einige Krebszellen sich im Magen festgesetzt hatten.. daraufhin ging sie
in eine Spezialklinik, die den Bauchraum mit einer Chemo spühlt nachdem die
Krebszellen entfernt wurden..
Auch das überstand sie auch wenn es sehr schwer war, denn die Klinik war weit weg von uns zu Hause..

Kurz darauf erfuhren wir, dass sich etwas an der Lunge festgesetzt hat, was nicht entfernt werden konnte.
Wenig später lang meine Mama wieder im Krankenhaus, weil ihr das atmen schwerer fiel.
Dort sagten ihr die Ärtze, dass ihre linke Lungenhälfte nicht mehr arbeiten würde und sie ab nun ein Sauerstoffgerät nutzen müsste.

Sie kam nach Hause mit dem Gerät und blieb 2 Tage dort, dann musste sie wieder ins Krankenhaus.
Sie wollte, dass mein Papa, ihre Eltern und ich zu ihr kommen und unterbreitete uns ihren Plan in eine Klinik zu wollen, die speziell für sowas ausgeblidet sind und rief bei vielen Leuten an (das war der Mittwoch).
Am Freitag sollte Sie nach Hause kommen, ich kam Mittags von der Schule und sah meinen Papa im Garten und frage mich wieso er im Garten ist, wenn Mama zu Hause ist.
Ich frage ihn wieso er nicht bei ihr ist und er sagt zu mir "Mama kommt nicht mehr nach Hause!"
dieser Satz hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen..
am gleichen Abend lag ich mit fast 40Fieber und starker Erkältung im Bett.
Noch am gleich Tag kam sie ins Links der Weser auf die Palliativstation.

Als ich am Sonntag das erste mal mit Papa bei ihr war durfte ich nur mit Mundschutz in ihr Zimmer und nicht näher als 2m an ihr Bett. Dabei wollte ich sie doch nur umarmen.. Es war furchtbar..
Mittwochabend war ich wieder mit Papa da und ihr ging es nicht geht.. obwohl es ihr die letzten zwei Tage erstaunlich gut ging..
Sie schlief sehr viel und als wir fahren wollten sag sie und 2min lang und sagst gar nichts. dann verabschiedete Sie uns und wir fuhren nach Hause.

Am nächsten Morgen wachte ich plötzlich auf und sah auf mein Handy, in dem Moment rief mein Papa mich an und sagte ich soll mich fertig machen, wir müssen zu Mama ihr Zustand hat sich rapide verschlechtert.
Als wir ankamen nahm sie und kaum noch wahr.. weil sie nicht mehr genug Sauerstoff bekam.
Wir verbrachten den ganzen Tag und die ganze Nacht an ihrer Seite und sie kämpfte..
am Freitagmorgen (29.2.2008) fuhren wir nach Hause um zu duschen in der Zeit kamen ihre Eltern zu ihr.
Mein Papa fuhr wieder hin.. ich musste erstmal schlafen, das war alles zu viel für mich.
Am 01.03.2008 um 7:25Uhr hörte sie auf zu atmen.

Meine Oma und Opa, Tante und Onkel, mein Papa und ich waren noch den ganzen Tag bei ihr und durften Abschied nehmen.

Das schlimmste war sie nicht mehr in den Arm genommen zu haben, weil es nicht durfte und sie es aus Angst vor der ansteckung nicht wollte.

Sie fehlt mir unheimlich...
Jeden Tag wieder.

Am 29.07. bekomme ich mein Ergebnis des Gentests ob ich die BRCA-Mutation von ihr geerbt habe..
Mit Zitat antworten