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#1
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Kai in der Kiste / Jack in the box
Da bin ich nun hier gelandet.
Heute genau vor einem Monat hat mein Papa aufgehört zu atmen. und ... mir geht es gut. Oder jedenfalls deutlich besser als die gesamte Zeit lang ab Diagnose. Manchmal trifft mich die Traurigkeit wie ein Messerstich in den unerwartetesten Momenten, ich komme mir so vor, als wenn ich in einem großen Raum eingesperrt wäre mit diesem Erschreckemonster in der Kiste. Das Monster ist die Trauer bzw. eigentlich der Schmerz darüber das er einfach nicht mehr da ist. Kein Anruf mehr "Na meine Große" kein Blödsinn machen mit meinem Keks wo ich immer zwischen meinem Mann und meinem Papa vermitteln musste (klar darf ein 6-jähriger kein Fluch der Karibik gucken , aber wie soll ich meinem Pa was verbieten?), keiner mehr den ich mitten in der Nacht anrufen kann, weil ich nicht weiß wie ein bestimmtes Lied heißt oder von wem es ist. Niemand der mich mit den neusten CD s versorgt (ob ich will oder nicht),... nie mehr. Dieses Monster sitzt da also in der Ecke. Wenn ich es anstupse wie gerade eben kommt es raus und es tut weh. Ich weiß immer das es da ist und darauf wartet rauszuspringen. Meist wenn ich es gerade nicht sehen will. Alle sind immer erstaunt, wenn Sie mich mitfühlend fragen "Wie geht es Dir" und ich sage "Es geht mir richtig gut." Ich denke es wird sich noch ändern, aber im Moment ist alles so wie es ist / war in Ordnung. Dadurch das ich fast zwei Jahre das Sterben meines Vaters befürchtet habe und mich gefragt habe wie wird es sein, wie grausam wird es, wie lange dauert es, wie reagiere ich, wie verkraftet es mein Sohn,.... und dieses Karussel 21 Monate lang ... und dann war alles nun ja, "in Ordnung" bin ich immer noch, ich bin versucht erleichtert zu schreiben, aber eigentlich bin ich immer noch getragen von dieser gemeinsamen Woche, die ich im Haus meiner Eltern verbracht habe und in der wir Restfamilie so eng zusammen gerückt sind, dass es sich einfach nur schön anfühlte und die ganze Zeit lang das Gefühl, dass mein Pa dabei war und seeehr zufrieden mit seinen Mädels. Tja, so wechsel ich jetzt also nach hier um schon mal das Thema zu haben, wenn Kai sich doch nicht wieder einsperren lässt.
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Nicht mehr OpaTochter Beruf: Optimistin (meistens) Motto: Schlimmer geht immer. Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012 Den Kampf verloren am 18.11.2013 Hier gibt es meine Vorstellung: http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524 Geändert von OpaTochter (19.12.2013 um 09:24 Uhr) Grund: Thema fortgeführt |
#2
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AW: Kai in der Kiste / Jack in the box
kann bitte mal jemand dieses besch... Jahr abstellen???
Nachdem der Papa von meiner Sandkastenfreundin (und Nachbar und Freund meines Papas) am Heiligabend auch mit LK hinter meinem Pa hinterherging, ist mein Schwiegervater heute Morgen an Asbestose gestorben. Ich fühle mich nur noch müde. Schlimmer geht immer? Stimmt wohl, aber 2014 muss sich schon sehr anstrengen wenn es noch dicker kommen soll. In dem Sinne wünsche ich allen ein 2014 das besser wird. Müde Grüße |
#3
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AW: Kai in der Kiste / Jack in the box
Ja. 2013 war für viele einfach nur mega-beschissen. Sagen wir wie es ist. Es tut mir so leid, dass du so viel Leid erfahren musstest - und mein Beileid :-( Ich hoffe du hast Wegbegleiter auf dem kommenden Weg der Heilung.
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Mein Papa (54): Ende Februar 2013 Diagnose CUP-Syndrom mit Metastasen im ganzen Körper. Drei Chemos. Am 16.05.2013 in den Armen meiner Mutter verstorben. Papa, wir lieben dich!! http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=58546 |
#4
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AW: Kai in der Kiste / Jack in the box
Liebe OpaTochter,
dieses enge Zusammenrücken in der letzten gemeinsamen Woche konnte ich fast körperlich nachempfinden. Uns ging es genauso. In den letzten Tagen zählten nur noch wir drei. Meine Mama, meine Schwester und ich. Es war ein schönes Gefühl so eng zusammen zu sein wie schon ewig nicht mehr. Dieses Gefühl trägt mich auch heute noch und ich kann es immer abrufen. Meine Trauerkiste öffnet sich meistens, wenn ich alleine im Auto sitze... Es tut mir sehr leid, dass Du so viele Schicksalschläge in kurzer Zeit erleben musstest. Und auch mein Beileid. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie müde du bist. Fühl Dich umarmt! Traurige Grüße, Tina |
#5
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AW: Kai in der Kiste / Jack in the box
Über zwei Monate,... ich habe den 18. einfach ignoriert.
Schauen wir mal was das Jahr so bringt. Die Beerdigung von Schwiegervater war sehr schlimm. Die Rednerin hat von seiner Krankheit gesprochen, der Pflege von Schwiegermutter die auch an LK gestorben war (schimmer geht immer) und sofort war dieser grausame 17. November wieder da. Immer noch sind es die Bilder von meinem Papa, wie er sprachlos, aufgedunsen vom Cortison, im Pflegebett liegt, sich an den Kopf fasst und das einzige Wort was er artikulieren konnte war "Hilfe". Dafür ist sein Fehlen in meinem Leben immer noch nicht so real. Es ist immer noch Winter und da ist er "nie da". Manchmal merkt man es, so wie jetzt die neue Springsteen rauskam und ich das ganz alleine merken musste . Sonst habe ich immer die mp3s von Papa frei Haus geliefert bekommen zusammen mit den Informationen "wie toll was ist" . Ich hätte nicht gedacht das es mir fehlt. @Papa: Die Springsteen ist übrigens klasse. Aber ich denke die hast du schon gehört. Nein die DVD habe ich noch nicht angeguckt. Dafür nehmen wir Mama mit in Urlaub. AllIn. Konnte sie ja mit dir nicht machen, da Du ja nicht am Buffet ums Essen kämpfen mochtest. Ach ja, schönen Gruß von Fabian, du sollst bitte doch mal lernen die Betten auszuschütteln, dass mit dem Schnee funktioniert noch überhaupt nicht. Hier kommt nur Eisregen .Und wo wir schon dabei sind, wenn du mit Fred am buddeln bist, pass auf eure Häuser auf. Denk daran, wir heizen nicht mehr mit Kohle, da brauchen wir nicht so viel. Liebe Grüße Deine Große
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Nicht mehr OpaTochter Beruf: Optimistin (meistens) Motto: Schlimmer geht immer. Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012 Den Kampf verloren am 18.11.2013 Hier gibt es meine Vorstellung: http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524 Geändert von OpaTochter (24.01.2014 um 13:29 Uhr) |
#6
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AW: Kai in der Kiste / Jack in the box
liebe opa tochter.
habe gerade deinen tread gelesen es tut mir sehr leid das du soviel leid erleben musst, das was du schreibst kenne ich das gefühl als er krank war, war für mich im ersten moment auch schlimmer, der gedanke wann wie wird es geschehen kann ich dabei sein will ich das, undsoweiter, ich lese hier soviel mit und in denn meisten worten von dir und auch von anderen kann man sich wieder finden, wünsche dir ganz viel kraft, lg maria |
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