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#1
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Hallo@noch mal,
o.k.......letzten Montag wäre Klaus 49 Jahre alt geworden, mhh..keine Rakete gezündet, aber immer dran gedacht, musste auf der Arbeit dieses Datum komischerweise ganz oft schreiben...10.03. ja, und dann eigentlich 08...und ich schrieb immer 59, warum?...-darum! Auf dem Friedhof war ich mit meinen Blümchen, glaub ich, die Letzte- aber egal, Klaus wär's egal gewesen- da bin ich mir ganz sicher!!! Irgendwann hab ich Klaus mal gefragt "möchtest Du nicht vielleicht noch mal irgendwohin...Paris, London, New York, Karibik oder ins alte Land?" und er hat gelacht und gesagt "ich möcht einfach nur bei Euch sein, zwischen Fliesenkleber, angefangenen Bastelarbeiten, Hausaufgaben, Katzenklos und Hundehaufen fühl ich mich wohl...das ist besser als jede Reha!" O.k.dann eben nicht.... Aber, da Ihr Euch alle erinnert... mir geistert diese letzte Nacht noch so oft im Kopf rum, diese letzte OP... nach dem Heimweg von der Chemo- Darm geplatzt in der Garage- wieder Krankenwagen- ab ins Krankenhaus- OP bis Mitternacht- halbwegs gut gelaufen, Klaus auf Intensiv, ich finde, er sieht gut aus...ich denke, wieder mal gutgegangen? Naja, ich fahre nach Hause, sag der Schwester: rufen Sie mich an! wenn irgendwas ist! Um 6.40Uhr der Anruf, Frau L. können Sie ins Krankenhaus kommen, ok. ich bin auf Intensiv-war ich schon öfter- aber diesmal ist vieles anders- mein Schatz ist nicht mehr der, der er war! Nach einiger Zeit des Abschiednehmens sage ich der Schwester, ich möchte, dass die Kinder ihren Papa noch mal sehen-sie sagt, ich werde den Arzt fragen, im Moment sieht es ja wieder besser aus!? Kaffee ist angesagt- zu Hause, da geht das Telefon ![]() Ich weiß nicht, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hab,aber ich glaube, so hätte ICH nicht leben wollen....und Klaus auch nicht! Liebe Grüße Annette
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Wer nicht traurig seien kann, hat im Leben nicht getanzt. (Herbert Grönemeyer) |
#2
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Hallo Marina,
das hast Du richtig gemacht, deinem Klaus seine Lieblingshose und- pulli anzuziehen. Man hat so das Gefühl hat, für den Verstorbenen noch das letzte Schöne machen zu können. Jedenfalls ging es mir so. Ich wollte, das mein Ecki (hübsch klingt blöd) gut aussehend ins Regenbogenland geht, jedenfalls nicht im L.hemd. Ich habe ihm dem Anzug mit Hemd + Binder anziehen lassen, den er zur Hochzeit unserer Tochter trug, die genau vor 2 Jahren und 1 Tag zuvor geheiratet hat. Dann zur Trauerfeier habe ich mich so grfreut, ihn noch mal sehr zu dürfen, er sah so friedlich aus. Abgesehen davon, dass der Bestatter ihn saublöde und wohl auf die Schnelle angezogen hat. Die Kleidung saß nicht richtig, (Ärmel verdreht, Jacketkragen abstehend, Binderknoten nicht mittig) Das hat mich sehr geärgert, habe hinterher beim Ansprechen dieses Punktes fast einen hysterischen Anfall bekommen, als der Bestatter vor Frechheit noch sagte, was ich wolle, der obere Hemdknopf war doch zu. Ja manche Bestatter kassieren nur das Geld ohne die entsprechende Leistung zu bringen. Ich fand das nicht schön, dabei wollte ich alles perfekt machen für meinen Ecki. Ja, da war ich wütend, sehr wütend, weil so vieles schief gelaufen bzw. nicht nach meinen Vorstellungen gelaufen ist. Annette, auch Du hast Dich richtig entschieden. Dein Klaus hätte so auch nicht leben wollen, er konnte es Dir nur nicht mehr sagen bzw. zu verstehen geben. Ich denke und bin auch überzeugt, dass wir alle, die uns hier am Stammtisch treffen, wir alle haben alles richtig gemacht. Deshalb sollten wir uns keine Vorwürfe machen. Liebe Grüße Rowa |
#3
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Hallo Marina, Annette und alle anderen,
jede von uns hat eine andere Geschichte und doch sind sich alle so sehr ähnlich. Spontan fallen uns diese Tage ein: Diagnose, OP, die Erkenntnis, es gibt keine gemeinsame Zukunft mehr für dich und mich. Und wie tapfer sie waren, unsere liebsten Menschen. Tapferer als wir selbst. Ich habe mich so schrecklich geschämt, als ich in Tränen ausbrach und mein Schatz mich tröstete. Es war so verkehrt, hätte ich nicht diejenige sein müssen, die tröstet? Solche Gedanken kommen mir oft, und dann freut sich das Trauertier und rückt näher. Ja, Marina und Rowa, auch Klamotten kaufen, weil nichts mehr passte, weil alles viel zu groß war für diesen abgemagerten Mann, der doch früher immer gegen seine Pfunde gekämpft und sich manchmal über seinen nicht gerade schlanken Bauch geärgert hatte. Eine neue, kuschelige Winterjacke musste her (...ach Schatz, die ist ziemlich teuer, das lohnt sich doch nicht mehr für die paar Monate, die ich vielleicht noch habe...) NEIN (fast hab ich geschrieen) - und wenn Du nur noch drei Tage da wärst, kaufe ich dir diese Jacke, du frierst doch immer so arg. Tut mir Leid, ich will eigentlich nicht, aber wenn nicht hier, wo dann soll ich diese Gedanken rauslassen, kann ja mit keinem darüber reden außer mit Euch!! Besser als Psychotherapie. Bin mal wieder ins Loch runtergerutscht, hoffe, dass ich es bis zum Wochende schaffe, wieder rauszukrabbeln. Ich fahr doch am Sonntag für eine Woche in Urlaub (Fitness, Wellness etc.). Da werde ich dann mein "Gutgeh-Gesicht" aufsetzen und irgendwie versuchen, die Tage zu genießen. Liebe Grüße an alle, kommt gut durch die Tage und Feiertage, Anemone ![]() Geändert von Anemone (13.03.2008 um 11:10 Uhr) |
#4
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Hallo an alle,
die Schuldgefühle, natürlich sollten wir sie nicht haben und doch, irgendwie rückblickend frage auch ich mich oft: Wieso hast du so und nicht anders gehandelt, reagiert u.s.w. Klar, ich bin ich, Claus hätte vielleicht - nein ich glaube ganz sicher - besser gewusst, was er tut, wäre die Geschichte anders verlaufen, wäre ich der Betroffene und er der Angehörige gewesen. Die Gespräche mit meinen Kolleginnen im Hospiz haben mir schon etwas weitergeholfen. Der Vorwurf, dass ich ihn alleine gelassen habe mit seinen Ängsten, dass ich ihn nicht angesprochen habe auf das, was in ihm vorgeht. Ich habe es totgeschwiegen und ihm somit die Chance auf ein Gespräch genommen. Aber dann wieder: Er hätte mich angesprochen, wenn er es gewollt hätte. Aber warum hat er mich geschützt? Warum hat er es mit sich selbst ausgemacht? Warum glaubte er sogar auf seinem letzten Weg noch, mich beschützen zu müssen, für mich stark zu sein. Und auf diese Frage bekam ich eine wunderbare Antwort: Es war das einzige, was er noch hat tun können. Es war das letzte, womit er mich beschützen konnte. Er konnte sich nicht mehr um seine Familie kümmern wie er und wir es gewohnt waren. Die Vorzeichen hatten sich gedreht. Die körperliche Schwäche machte es ihm unmöglich sich noch um uns zu kümmern, uns zu beschützen, der Fels in der Brandung zu sein. Er kam sich vielleicht sogar vor wie ein Versager. Und so konnte er wenigstens seine Ängste für sich behalten, nicht auch das noch auf meine Schulter legen, auf diese Weise stark sein, für mich für die Kinder. Es war sein Ehrgefühl, nach wie vor stark sein zu wollen. Nein für mich hätte er nicht stark sein müssen. Er war und ist mein Held, ich hätte ihn gerne im Arm gehalten, mit ihm geweint. Aber wenn es für ihn richtig und wichtig war, dann ist es doch ok. Ich freue mich auf unsere Auszeit über Ostern. Die Dreieinigkeit unterwegs in Thüringen. Diese Woche und die ersten drei Tage der nächsten werden noch sehr heftig. Derzeit einen 9 Stunden Arbeitstag, da eine Kollegin erkrankt ist und die andere direkt nach Ostern in Reha muss. Somit heißt es aufarbeiten, auffangen was liegenbleibt. Und ich fühle mich ziemlich ausgebrannt. Aber am Mittwoch nach Feierabend werde ich auf dem Rücksitz Platz nehmen (der Beifahrersitz ist für Mäxchen reserviert) und meine Freundin und ich werden uns die erste Flasche Cremant bereits während der Fahrt genehmigen ![]() @Baghira. Rosenstolz, wir werden dieses Konzert auch erleben, allerdings in einer anderen Stadt. Wenn es nur halb so gut wird wie das letzte, wird sich dein Mut bezahlt machen, glaub mir! @Teechen, vor lauter Rückwärtsschauen ist dein Beitrag ein wenig untergegangen. Sei lieb gegrüßt hier am Stammtisch. Erzähle uns, wenn du möchtest. Hier wird dir immer zugehört. @Anemone, ich hoffe, dass dein Befinden deinem Gesicht entsprechen wird. Genieß die Zeit, lass dich verwöhnen, weißt ja: Du darfst das jetzt ![]() @alle ![]() ![]() LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#5
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![]() Zitat:
danke dafür, das ist für mich ein Trost, an dem auch ich mich festhalten kann. Liebe Grüße AndreaM |
#6
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Hallo Ihr lieben Frauen und (!) Männer vom Stammtisch - es ist fast Wochenende,
ausschlafen, nicht nach Programm funktionieren und sich so ein wenig bewusst gehen lassen - das ist doch eine gute Aussicht. Ich gestern Abend nach der Arbeit zu IKEA - Möbel abmessen - gedüst, fast Crash auf der Autobahn, dann Steinschlag in der Frontscheibe und zum Schluss auf dem Heimweg geblitzt. Ein lieber Freund heute - Du nimmst aber auch alles mit - ich " ist doch fast normal, wenn man jeden Tag über 50 km runterschrubbt". Auf die Einstellung kommts an. Noch drei Tage Arbeitstage ...mir ist mulmig, habe eine schöne Einladung zu meiner Abschiedsfete vorbereitet und meiner Hausgmeinschaft eine Bank mit Inschrift (von Klaus und mir) zum Abschied bestellt. Manchmal ist mir ganz schwindlig, bin ja keine unbekümmerte 30jährige mehr. Heute mit meiner neuen Vermieterin telefoniert - echt, sie freut sich auf mich und meine Tochter will mir die Küche einrichten und Bewerbungen habe ich auch schon verschickt. Im Kopf schwirrt Einiges durcheinander und Tränen sind neben freudiger Erwartung plaziert. Aber nun ist erst einmal Wochenende! Kommt lasst uns bewusst diese wunderschönen viel zu früh blühenden Wiesen genießen, lasst uns unser Glas Rot- oder Weißwein genießen .... Anemone, genieße Deine Wellnessstunden und lass Dich vom Trauertier nicht runterziehen, sondern streichle es und schließe mit ihm einen Kompromiss, dass es Dir nicht weh tut bzw. wehtuen kann. Einen guten Freitagabend Euch allen! Marina |
#7
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Hallo zusammen,
irgendwie bekomme ich unter der Woche die Kurve nicht um zu schreiben und so winke ich Euch an diesem stürmischen Sonntag mal wieder zu. Ja Silvia, genauso fühlt es sich an. … nicht irgendjemand um nicht alleine zu sein. Mmmh Rowa, Fingerarbeit und der Kopf galoppiert. Von meiner letzten Aktion habe ich mich noch immer nicht wirklich erholt und ich laß im Moment ganz sicher die Finger von allem. Ja Annette, Rosenstolz ist etwas Besonderes – ich mag „Willkommen“. Und mir ist es tatsächlich passiert, daß ich im Januar Karten für das Rosenstolz-Konzert im Dezember besorge – nach wie vor sehr erstaunlich. Und an Jürgens letzem Tag sah ich eine Frage in seinen Augen und ich habe ihm zugenickt, habe mein ok gegeben... Diagnosestellung, OP, Befund, Chemo, Nachsorge, Warten, Bangen, Hoffen, Bestrahlung, wieder Chemo, noch eine andere Chemo und dann ein ganz anderer Weg. 6 Jahre der Krankheit, 6 Jahre Berg- und Talfahrt. Kostbare Jahre. Vor 3 Jahren mußte ich es mir eingestehen, daß wir auf dem letzten Weg sind. Hätte es noch irgendeine Möglichkeit gegeben das nicht sehen zu müssen, ich hätte nach jedem Strohhalm gegriffen, wäre weiterhin blind und taub durchs Leben gegangen. Ja, vor 3 Jahren sahen meine Augen wieder und die Ohren hörten. Vielleicht ein bißchen spät, vielleicht auch nicht. Liebe Annemone, vermutlich bist Du schon angekommen in Deinem Wellness und Fitness-Urlaub und ich wünsche Dir eine gute Woche, mit ganz viel wohlfühen. Liebes Andrealein, ich denke an Dich, nein, ich habe es nicht vergessen. Du hast Dir in den Beiträgen selbst viele Antworten auf Deine Fragen gegeben und doch werden immer mal wieder Fragen scheinbar unbeantwortet bleiben. Ich freue mich auf Dich, auf Euch, auf die Fahrt, auf unsere Gespräche mit all den Tränen und mit all dem Lachen das immer wieder aufblitzt wie der erste Sonnenstrahl nach dem Regen. Grüßle Bruni |
#8
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Hallöchen,
Forumsucht heisst ein Thread viel weiter unten. Rischtisch. Gibt es . Auch wenn ich viele neue Threads nicht mal mehr anklicke, um sie zu lesen, man schaut nach den bekannten , nach den "gleichgesinnten", in der Form , dass man glaubt, verstanden zu werden, so wie man selber nur verstehen kann, was geschrieben wird. Der Schmerz verändert sich. Das Trauertier bleibt dasselbe, aber die Angriffe sind es, die jetzt anders sind. Indem ich darüber nachdenke, weiß ich , warum ich hier lese und schreibe. Ich suche Antworten von teilweise virtuellen und teilweise auch sehr real lieb gewonnen Gleichbetroffenen. Und dann muß ich ich bekennen. Ich bin süchtig !!! Ich bin manchmal flüchtig im lesen , gehe noch lange nicht so auf die "mitschreiber" ein wie andere hier, aber ich nehme mir viel mit, was eine Therapie auch selbst von der Kasse bezahlt niemals erreichen könnte. .... Schnitt. Elendes Mistwetter heute. Nur Landregen , endlos. Eigentlich völliges "depri"-Wetter. Nein, raus jetzt. Regencape, Mütze,Hund dabei und auch den Regen einfach mal genießen. Kommt mit, reden kann man auch im Regen . Und das ist es was hilft. Austausch der Gedanken. Immer wieder einen neuen Zug suchen , der in die Sonne fährt. Wie meine Oma (92) immer sagt "denk dran , die Sonne scheint immer, auch hinter den Wolken" Sprüche ? Nee, es sind doch ein paar Weisheiten , die die Alten weitergeben können.
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Jede Lebensphase hat ihren eigenen Wert
und ihr eigenes Glück. daraus das Beste zu machen ist der Schlüssel zur Zufriedenheit. Geändert von gaertner (16.03.2008 um 18:13 Uhr) Grund: ? |
#9
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Hallo,Ihr Lieben im Forum,
ich wollte ja auch nichts mehr hereinschreiben, aber mir geht es wieder so schlecht, sodass ich sogar am Karfreitag in der Notambulanz war. Da ich ja kein Auto fahren kann und mein Sohn in England war, habe ich diese Wege alles mit der Strassenbahn erledigt. Bei uns in Magdeburg fahren die Bahnen nur im 30 Minuten Takt. Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, wie lange man unterwegs ist. Ich habe einen Hautausschlag am Körper und meine Angst war, dass er sich noch mehr ausbreitet. Da ja auch nur zwei Apotheken Notdienst hatten und die erste die Tabletten nicht besass, musste ich wieder durch die ganze Stadt. Zu guter Letzt habe ich dann durch eine Sportfreundin die Tabletten von der anderen Apotheke abgeholt. Ich habe noch einen Bruder,den hatte ich nicht angerufen, weil ich wusste er fährt nicht gerne Auto. Dieses habe ich ihn denn gesagt und er hat darauf garnichts erwidert. So ist das mit der eigenen Verwandtschaft. So etwas wäre bei meinem Mann nicht vorgekommen. Er war für alle da. Meine Tränen hörten den ganzen Tag nicht auf zu laufen. Er fehlt mir so sehr, da weiss ich, dass er nicht wieder kommt und ich muss mich eben mit dem Schicksal abfinden. Aber das ist nur mein Immunsystem, dass bei mir verückt spielt. Morgen gehe ich wieder zum Arzt und hoffe, er kann mir helfen. Die 5 jährige Pflege und die Sorgen um meinen Mann haben Spuren hinterlassen. Es werden nun schon bald 15 Wochen, dass er nicht mehr hier bei mir ist. Es grüsst Euch ganz lieb Teechen. Geändert von teechen (24.03.2008 um 17:37 Uhr) Grund: Habe mich verschrieben |
#10
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Hallo und Guten Abend in die Runde,
Teechen, ich hoffe, Dir konnte geholfen werden und Du krabbelst bergauf oder wenigstens geradeaus! Ich selbst kann wieder - bin seit dem 01.04. selbst gewollt und herbeigeführt arbeitslos. Nach über 18 Dienstjahren ...am letzten Tag bin ich bald auf allen Vieren raus ...und nun sitze ich zwischen Umzugskisten in der Sperrzeit von der Agentur für Arbeit gegen die ich freilich in Widerspruch gehe .."geleistet wird nur beim Zuzug zum Ehepartner ...(he, hallo das geht nicht mehr...)", befinde mich beim Archivieren von Fotos und Dokumenten in einer schwindelerregenden Zeitreise - das ist wie eine Achterbahn - und mit Schlafen etc. ist nicht, Gefühlschaos ...aber mit dem Blick nach vorn. Heute habe ich geräumt und entsorgt und 8 Briefe über Um- und Abmeldungen geschrieben und mich 3x beworben da unten in der neuen Heimat (?). So, für heute komme ich zur Ruhe, gieße mir ein Glas Rotwein ein und lange mal in unseren Korb für den Seelenfrieden und hoffe, Ihr kommt mal wieder zu (Stamm-)Tisch! Liebe Grüße! Marina |
#11
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Hallo,liebe Marina und alle,die am Stammtisch zu finden sind,
mir geht es wieder besser und habe Tabletten verschrieben bekommen. Sie müssen ja nun erst einmal nach einer gewissen Zeit helfen. Heute morgen war ich schon zum Sport (1 Stunde )und danach geht es mir gut, weil ich mich dort mit Sportfreunden unterhalten kann und somit meine Sorgen mitteilen kann. Das Wetter ist hier regnerisch. Ich werde mich nur am PC beschäftigen, denn da vergeht die Zeit. Meine Tasse Suppe habe ich schon gelöffelt. Nun kann ich mich voll auf mich konzentrieren. Als mein Mann noch lebte, wusste ich manchmal nicht was ich kochen sollte, denn er hatte Oberkieferkrebs (Sarkome,die immer wieder schneller wuchsen und er 15x operiert werden musste). Das einzige Gefühl, dass mir Trost gibt ist, dass er jetzt von seinem Leiden erlöst ist. Auf dem Grab steht ein Engelskopf, der ihn dort beschützen soll. Es heisst immer so schön, die Zeit heilt alle Wunden,aber es stimmt nicht. Es fehlt der Partner, denn die Erinnerungen sind überall gegenwärtig und man ist allein, wenn man die Wohnung betritt. Denn wir waren fast 42 Jahre verheiratet. Ich möchte Euch Allen nur Gutes wünchen Euer Teechen. |
#12
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Hallo an alle
![]() Ich bin mir nicht sicher, was ich schreiben soll, aber lese ich auf dieser Seite die letzten Einträge von Gracia, muss ich sagen, dass ich mich ähnlich fühle: "...ich weiß nicht wirklich, wie ich das überstanden habe, wilder Aktionismus, tiefe Täler, es ist nur schrecklich, aber es reiht sich ein Tag an den anderen..." Bei mir sind es auch 3 Monate her, dass ich ohne meinen geliebten Papi mein Leben neu erleben muss. Ich habe mich oft gefragt: wo ist die Zeit hin, wie hab ich das bis jetzt geschafft?! Und ich sehe auch bei mir, dass ich es durch viele Aktionen und Organisationen überstanden habe. Ich bin auch umgezogen, Mitte Februar. Und das hat mich alles soo sehr abgelenkt, dass ich erst jetzt, wo alles um mich herum etwas ruhiger wird, die Trauer immer mehr rauslassen kann. Ich schreibe oft in verschiedenen Threads mit, wenn ich was zu sagen habe und merke, dass es mir sehr hilft. Ich unterstütze meine Mama (77), die jetzt nach 40 Jahren Ehe alleine ist. Sie kommt eigentlich gut klar, wird selbstständiger - fühlt sich aber abends alleine. Da fehlt er einfach, der Papa. Der Couch-Papa, der mit ihr zusammen TV gesehen hat, der Papa, der mit ihr Rummi-Cup und vieles mehr gespielt hat, der ihr einfach das Gefühl gegeben hat, dass sie abends geborgen neben ihm auf dem Couch einschlafen kann. Mir fehlt mein persönlicher Ratgeber, die sanfte Hand, die meine Wange streichelt, wenn ich traurig war, das lobende Wort, die liebenden Augen... einfach alles an ihm fehlt mir... und alles mit ihm... Ich bin so unendlich traurig, dass so viele liebe Menschen dieses Schicksal - ob als Betroffener oder Angehöriger - teilen. Was müssen so schwer kranke Menschen alles mitmachen... ![]() Ich kann immer wieder meine Beiträge damit beginnen, dass ich schreibe, wie leid es mir tut, eine "neue" Geschichte eines Menschen hier zu lesen. Man kann nicht direkt helfen, möchte es aber so gerne. Daher will ich auch immer darauf hinweisen, wie gut es mir tut, sich hier austauschen zu können. Wie lieb hab ich meine Freunde - aber wie wenig können sie meine Trauer verstehen, da sie sowas selbst noch nicht erleben mussten. Ich verstehe das. Nach außen hin bin ich die Starke, möchte auch nicht ständig über meine Gefühle sprechen oder gefragt werden - aber wenn wir in der Familie zusammensitzen, reden wir viel über den Papa und da kann ich raus mit allem, weil da Menschen sitzen, die ich liebe, die von Papa kommen, die so fühlen wie ich. Ich wünsche uns allen - meiner Familie und allen, die das lesen - eine Menge Kraft, die Gefühle rauszulassen und mit dem Verlust umzugehen. Ich bin der Meinung, dass man es zwar nicht zeigen muss, aber ruhig zeigen darf, wie es einem geht. Ich möchte eigentlich nichts mit mir selbst ausmachen - und doch tu ich das manchmal... Viel Kraft für alle ![]()
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Alles Liebe. ********************** Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007 |
#13
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Hallo Arnika!
Du hast ja schon öfters in meinem Thread geschrieben und ich wollte mich mal hier bei dir melden. Wie du schon richtig schreibst können aussenstehende den Schmerz den wir haben nicht beurteilen, denn selbst in meiner Familie ist es schwer den anderen begreiflich zu machen was man im Moment fühlt. Zur Zeit habe ich das Problem das ich mich so wie es aussieht mich von meinem geliebten Hund verabschieden. Manche sagen zwar es ist nur ein Tier aber auch er hat mich 12 Jahre meines Lebens begleitet und war auch ein treuer Begleiter meiner Mutter. Meine Schwester versteht zwar meine Furcht aber wenn sie meine Wohnung verlassen hat lässt sie alles hinter sich. Ich glaube fest daran das unsere Verstorbenen uns aus dem Regenbogenland beschützen und wir uns irgendwann mal wiedersehen aber den Schmerz bis dahin müssen wir leider alleine mit uns ausmachen. Ich wünsche allen die hier oder schreiben das bald die schönen Erinnerungen von unseren lieben zurückkommt und wir ein Licht am Horizont erblicken. Ingrid |
#14
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Und ich lege nun einen ganz besonderen Tag in unser Körbchen:
Wie ich bei "trauernde Männer" geschrieben hatte, heute ist ein besonderer Tag. Der Regenbogentag des Sohnes meines Weggefährten der neuen Zeitrechnung. Irgendwie hätte ich gern die "rettende Idee" gehabt, wie er denn aussehen könnte, dieser Tag, ein wenig Seelenfrieden nach der alljährlichen Talfahrt der letzten Wochen. Nun, Pläne sind sowieso nur dazu da, ihr wisst schon ![]() Auf der Arbeit der erste (von 5???) Anrufen meiner Großen. Sie hat Post bekommen. Meine Reaktion "die wollen uns doch wirklich verar...." der entsetzte Blick meines Chefs und meine schnelle Erklärung: ich spreche mit meiner Tochter ![]() Ok, letzte Woche war sie in Ludwigsburg(2,5 Autostunden) hat bereits die Schlüssel zur Studentenbude überreicht bekommen. Alles unter Dach und Fach. War ja schon der zweite Anlauf, denn die erste Zusage kam aus Schwäbisch Gmünd(3,5 Autostunden) Nicht das Gelbe vom Ei, im 6. Stock, recht klein, eigentlich richtig mini und das gesamte Haus nicht gerade einladend. Naja, was will man mehr. Soll ja nur ein Platz zum Schlafen und Lernen sein. Und nun das. Ein Brief aus Landau. Nachrückverfahren, erreichbar in einer einzigen Stunde!!!!. Aber, nur noch zwei Zimmer im Studentenwohnheim, morgen zwei Besichtigungen. Und nun? Klar, Steffen unser verlässlicher Fahrer, in einer Stunde waren wir da. Das Zimmer: Echt toll, echt groß und das ganze Haus samt der Hausmeisterin sehr sympathisch und einladend. Mietvertrag unterschrieben, ein strahlendes, offenbar endlich zufriedenes Kind. Liebe Freundin, so werden wir uns dann auf halben Weg treffen können... Und so fuhren wir zufrieden wieder Richtung Heimat, hielten an einem Gashof und gönnten uns ein prima Essen samt abschließendem Kaffee und Eis (ja, ja, Trennkost, erst der Kaffee dann das Eis ![]() Und als wir im Auto saßen spielten sie ein Lied von Christina Stürmer. An sie musste ich schon die ganze Zeit denken : "Lebe lauter" haben wir auf dem Weg von Jena gehört. Irgendwie leben wir lauter im Augenblick, vollgepackt, tatsächlich immer wieder neue schöne Tage, wer hätte das gedacht, wer hätte es zu hoffen geglaubt vor noch gar nicht so langer Zeit. Und heute spielten sie ein Lied, das ich nicht kannte, aber es hat gepasst zu dem heutigen besonderen Tag: Träume leben ewig: Wir wollten den Tag und bekamen die Nacht Auf einen Schlag wurden wir um unsren Plan gebracht Wir waren die Welt jetzt hat sie dich verloren Alle Weichen sind verstellt auf unserem Weg nach vorn Träume leben ewig hab ich gedacht doch es ist nicht so Unsre Zeit vergeht nicht hab ich gedacht doch es war nicht so Ich weiß genau du bist nicht mehr hier doch ich halte mich fest an dir Träume leben ewig hab ich gedacht doch es schien nur so Ich sehe dich nirgendwo So was wie wir das geht nie vorbei Du lebst in mir weil unser Plan derselbe bleibt Wir waren das Licht das die Schatten besiegt Jetzt verfolgen sie mich weil es dich nicht mehr gibt Träume leben ewig hab ich gedacht doch es ist nicht so Unsre Zeit vergeht nicht hab ich gedacht doch es war nicht so Ich weiß genau du bist nicht mehr hier doch ich halte mich fest an dir Träume leben ewig hab ich gedacht doch es schien nur so Du warst immer der größere Kämpfer hast mir viel beigebracht Hast gesagt was nicht geht, musst du ändern und mir Mut gemacht Träume leben ewig hab ich gedacht doch es ist nicht so Unsre Zeit vergeht nicht hab ich gedacht doch es war nicht so Ich weiß genau du bist nicht mehr hier doch ich halte mich fest an dir Träume leben ewig hab ich gedacht doch es schien nur so Ich sehe dich nirgendwo Und eben haben wir die Rakete gezündet, für Robert im Speziellen, für Claus und Jürgen und der Gruß hat gewiss alle lieben Seelen im Regenbogenland erreicht. Ein schwerer Tag aber zum Glück und aus welchem unverständlichen Fügungen heraus doch auch ein ganz besonderer! Ja ich glaube an solche Dinge. Du lebst in mir weil unser Plan derselbe bleibt LG Andrea, kommt gut durch die Nacht
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#15
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![]() Zitat:
Danke für deine Worte. ![]() Auch wenn man oft das gleiche schreibt oder liest, es tut einfach nur gut. Jeder meint es hier mit dem anderen gut - so habe ich es erfahren - und ich merke, dass ich nicht alleine bin. Ich wünsche auch dir weiter viel Kraft. Ich glaube dir, dass es nochmal schwerer ist, wenn man grade ein liebes Tier verlieren wird, was einen noch mit einem geliebten Menschen verbunden hat. Das ist nochmal eine Ladung Schmerz und Trauer, die zusätzlich auf dich zukommt. Gib nie auf, an die Licht-Momente zu glauben, die uns alle hoffentlich bald erreichen. Unsere Schutzengel sorgen für den richtigen Zeitpunkt. ![]()
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Alles Liebe. ********************** Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007 |
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