Geht es dem Ende zu????????

[paula2007]

liebe katrin,

lass dich einfach mal in den arm nehmen...

deine geschichte liest sich (leider, leider) wie meine, bzw. unsere.

mein papa ist leider auch nur 58 jahre alt geworden. wir hatten eine ähnliche situation mit einer ärztin. und zwar im krankenhaus. kurz bevor mein papa (zum sterben) nach hause entlassen wurde sagte die behandelnde stationsärztin (ca 30 jahre alt) auf dem krankenhausflur (!!!!!) zu ihm er solle sich mal gedanken machen ob er nicht direkt aus dem krankenhaus in ein hospiz gehen möchte...da habe ich meinen papa das erste mal weinen sehen. es tat so weh! ich habe mich am gleichen tag noch an die krankenhausleitung gewandt und die ärztin bekam einen mega-ärger. am nächsten tag kam sie reumütig und hat von mir (ebenfalls auf dem flur) vor allen kollegen und patienten das bekommen was sie brauchte! das hat hat meinem papa nichts gebracht, aber mir gab es eine innere zufriedenheit. und bin mir sicher, dass sie so etwas nicht noch einmal bringt!

wir haben meinen papa dann mit nach hause genommen und ihn bis zum schluß zu hause gepflegt (wenn du magst kannst du das in meinen threads nachlesen).

ich weiss wie schwer diese letzte zeit ist. es ist schwer das alles zu aktzeptieren. aber leider ist irgendwann der punkt gekommen wo man nichts mehr machen kann. auch ich fand es schlimm als es hiess "austherapiert"...bumm, wie ein schlag ins gesicht...

sicherlich weiss dein papa (und auch deine mama) wie es um ihn steht. oft ist es einfach eine art selbstschutz...mein papa war auch so. er hat bis zum schluss gekämpft und nie über den tod gesprochen.

was ich jedoch wichtig finde ist, dass jeder mensch respekt verdient hat. und diese ärzte haben verdammt nochmal die pflicht ihren patienten diesen respekt entgegenzubringen! zu mir haben viele gesagt, dass sie es sich nicht getraut hätten so mit der ärztin zu reden. aber das sind auch nur menschen und keine götter! ich würde es immer wieder tun. und wenn dich etwas an der art und weise der ärzte stört, dann sag es!

ich wünsche euch für das letzte stück eures gemeinsamen weges ganz viel kraft und mut! seid einfach für deinen papa da!

glg, nicole

[engel7499]

Ich muss zugeben,dass ich im Moment nicht die Kraft habe,gegen diesen Arzt etwas zu unternehmen

Heute morgen wollte er überhaupt nicht aufstehen und im Bett frühstücken.3 Löffel Pudding..dann wurde ihm schlecht.Sein Rücken schmerzte wieder also wollte er in die Badewanne.Mama ihn dahin geschleppt.Aus der Wanne auf´s Sofa geschleppt...dann schlief er wieder.Mittags 2 Löffel Linsensuppe..seitdem schläft er.

Wir kamen dann zu Besuch..ich hab ihm die Beine gestreichelt,damit er sieht,dass ich da bin.
Er schlug die Augen auf und lächelte.
Ich fragte wie es ihm gehen würde:Ich weiß nicht sagt er,nicht so gut.Ich frage:Hast du Schmerzen? Er: Ich weiß nicht."Geht schon".Schloss seine Augen und schlief weiter.
Sei ehemaliger Hausarzt hat zu allem immer "Geht schon" gesagt..und wir fanden es witzig.
Wir haben den Spruch übernommen und beibehalten.Ich weiß,dass es Papa nicht gut geht und er weiß es auch...aber so ist er...immer noch einen Kommentar dazu

Mein armer kleiner Papa...er war immer derjenige,der auf den Tisch gehauen hat,wenn was nicht okay war.Der konnte meckern,wenn ich zu spät nach Hause kam

Ich habe immer gesagt:Meine Eltern waren immer!!!! für mich da,nun möchte ich es ihnen zurückgeben und für sie da sein.

Am Mittwoch gehe ich zu einer offenen Veranstaltung zum Thema: Zuhause bis zum Schluss".Ein Hospizdienst aus der Umgebung hält einen Vortrag und ich würde mich gern erkundigen,was ich für meinen Papa noch tun kann.

Mir ist sehr wichtig,dass ihm die Schmerzen genommen werden...

Selbst,wenn ich hier schreibe könnt ich schreien,heulen,...

Liebe traurige Grüße

Katrin

[paula2007]

hallo katrin,

ja, das ist alles verdammt schwer! aber ich glaube, dass ihr auf einem guten weg seid. auf dieser veranstaltung wirst du sicherlich viele hilfreiche tips bekommen. wir hatten meinen papa ja auch bis zum schluss zu hause. das war sein größter, letzter wunsch und ich bin froh, dass wir ihm dieses ermöglichen konnten.

sei einfach für deinen papa da, zeig ihm, dass er nicht alleine ist. viel mehr wirst du nicht mehr für ihn tun können...was die schmerzen angeht- meinem papa hat eine morphiumpumpe sehr geholfen.

ich wünsche dir einen annehmbaren tag und schicke dir weiterhin ganz viel kraft und liebe grüße, nicole

[monika100]

Hallo Katrin,

als ich deinen letzten Beitrag gelesen habe, kamen wir die Tränen. Es erinnerte mich so an die letzte Zeit meines Vaters...

Es ist so schwer, aber wenn es deinem Vater immer schlechter geht, dann wünscht du dir irgendwann für ihn, dass er erlöst wird. Der Schmerz wird mit der Zeit besser, aber ganz geht er nicht weg, leider.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft und dass ihr zusammen noch schöne Momente habt.

LG Monika

[engel7499]

Auch heute möchte ich euch für euren Zuspruch danken...ich fühle mich verstanden.

Papa fühlt sich heute unwohl,essen mag er fast nichts.Ein paar Löffel Mehlsuppe,ein winziges Stückchen Quarkkeulchen...seinen geliebten Apfelmus wollte er nicht.

Morphiumtabletten nimmt er..Hustentropfen und Schmerztropfen( Valoron) lässt er stehen.

Er schläft circa 23 Stunden am Tag.

Ich war heute beim HA und habe mit der Sprechstundenhilfe gesprochen.Ich fragte sie,ob man eine Palliativpflege beantragen muss und ob jemand bestimmtes für unser Gebiet zuständig sei.Da meinte die,da meine Mama ihn ja pflegen würde,bräuchten wir sowas nicht....( ich denk da anders drüber...)

Ich hab von Elisabethh einen tollen Link per PN erhalten und eine Link von Kerstin....da rufe ich morgen früh gleich mal an..ich platze vor Fragen und will Antworten.

Papa ist heute mal auf die Waage gestiegen..46kg..und ich frage mich,wieviel er noch abnehmen wird...
Ich will doch nicht dass er verhungert.Ich wünsche mir,dass mein geliebter Papa in Ruhe und Frieden einschlafen kann.Das ist doch ein Sch..leben.

Meine Mama meinte vorhin schon am Telefon,dass ihr heute schon schlecht vor Sorge sei und sie nix essen könnte.
Ich riet ihr,den HA anzurufen,er solle morgen mal zum Hausbesuch kommen und sich Papa anschauen.

Wie geht es nur weiter...wie lange wird das noch gehen...

Papa freut sich schon,dass morgen sein Pflegebett kommt.

Liebe Grüße Katrin

[marzel14]

Hallo!

Zitat von engel7499

Ich war heute beim HA und habe mit der Sprechstundenhilfe gesprochen.Ich fragte sie,ob man eine Palliativpflege beantragen muss und ob jemand bestimmtes für unser Gebiet zuständig sei.Da meinte die,da meine Mama ihn ja pflegen würde,bräuchten wir sowas nicht....( ich denk da anders drüber...)

Da gebe ich Dir völlig Recht! Genau für Menschen in Situationen wie ihr es leider gerade erleben müsst, gibt es schließlich die SAPV (spezialisierte ambulante Palliativversorgung). Ich finde es gut, dass Du Dich nicht entmutigen lässt und Dich morgen darum kümmern wirst. Dort wirst Du sicherlich kompetente Beratung und Unterstützung erhalten!

Du schreibst, dass Dein Papa viel schläft; kann er seine Schmerztabletten regelmäßig nehmen?
Apropos Medikamente: meines Wissens nach ist die Kombination von Morphintabletten mit Valoron-Schmerztropfen nicht sinnvoll.

Ich wünsche Dir, Deinem Papa und Deiner Familie alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit.

LG,
marzel

[engel7499]

Apropos Medikamente: meines Wissens nach ist die Kombination von Morphintabletten mit Valoron-Schmerztropfen nicht sinnvoll.

Ich habe gestern abend noch beim Palliativdienst angerufen und die nette Dame sagte mir das auch.
Leider haben sie ihren Sitz in Dresden und sind für unser Gebiet nicht zuständig bzw. schaffen es nicht.
Ich soll sie aber gleich nochmal anrufen und sie versucht mit einem Arzt zu sprechen um die richtige Medizusammenstellung für meinen Papa zu erfragen.Sie möchte auch versuchen den passenden,zuständigen Palliativdienst für uns zu finden.
Ich finde es klasse,dass sie sich kümmert...und uns nicht allein lässt.

Meine Mama hat gestern noch am Telefon geweint und meinte,Papa isst nix mehr..ich glaube es geht dem Ende zu.....Ich dachte meine Mama wüsste es nicht so genau..doch sie spürt es nun.Und hat natürlich,wie wir alle Angst.

Mir brummt der Kopf...ich könnte nur noch heulen.

Gestern sprach mich meine 8 jährige Tochter auch drauf an,wie es Opa geht.Ich habe versucht es ihr kindgerecht zu erzählen.Sie wollte natürlich auch wissen,was Krebs ist und warum man nicht operieren kann....heute mittag nach der Schule möchte sie nochmal mit mir reden,weil sie so traurig wegen Opa ist.Sie möchte aber nicht,dass Opa von unserem Gespräch erfährt...ich denke,dass auch meine Tochter es spürt..obwohl sie nicht ganz so oft bei meinen Eltern ist...

Traurige Grüße Katrin