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  #1  
Alt 26.01.2011, 09:51
ammi ammi ist offline
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Registriert seit: 28.12.2010
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Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

liebe mareike!

du brauchst keine angst haben, dass deine schwiegermama als "versuchskaninchen" behandelt wird! sie suchen nur weiter um die therapie evtl. anpassen zu können. ich finde auch, dass ihr ihr letztlich die entscheidungen überlassen solltet. wichtig ist nur, jedes pro und contra genau zu erörtern. wenn eine untersuchung zu belastend ist und die erfolgsaussichten etwas zu finden auch nicht überragend, dann kann man auch guten gewissens darauf verzichten. was bringt es denn wenn es deiner schwiegermama dann nur noch schlechter geht!
und ich bin da ganz anges meinung: wenn sie sagt, sie kommt doch eh nimmer raus, dann sast du: quatsch, natürlich! bestärkt sie positiv! ihr sollt sie ja nicht anlügen (eine gradwanderung...ich weiß), aber ganz wichtig ist die positive einstellung von euch allen. ich bin auch dabei, das noch zu lernen. deshalb verstehe ich deine gedanken und ängste sehr gut!

ich wünsche euch ganz viel kraft

seid lieb gegrüßt
ammi
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  #2  
Alt 28.01.2011, 11:17
Benutzerbild von mareike1981
mareike1981 mareike1981 ist offline
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Registriert seit: 24.01.2011
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Beiträge: 7
Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

Hallo zusammen!!

Danke ammi, du hast es auf den Punkt gebracht.
Die Gradwanderung zwischen Mut zusprechen und anlügen....die hab ich wohl noch nicht so ganz raus bzw. bin ich mir schon wie eine Lügnerin vorgekommen wenn ich gesagt hätte daß sie noch mal aus dem Spital kommt.

Auch daß meine Schwiegermama nicht als Versuchskaninchen missbraucht wird tut gut zu lesen.
Umso schöner, daß sie für sich entschlossen hat alle möglichen Untersuchungen die ihr die Ärzte noch vorschlagen durchführen zu lassen.
Gestern hatte sie eine Mammographie, heute eine Koloskopie und auch der Bronchoskopie steht sie nach wie vor positiv gegenüber.

Noch tun wir uns sehr schwer zu glauben, daß sie in ein paar Monaten nicht mehr da sein soll.
Wenn wir sie besuchen ist alles, bis auf die Umgebung, so wie immer.
Auch der Arzt hat sich überrascht gegeben, daß es ihr noch so blendend geht obwohl sie schon voller Metas ist.
Er findet es auch erstaunlich, daß sie noch keine Schmerzen hat....sie bekommt derzeit ja noch keinerlei Medikamente.
Sie ist einfach die Schwiegermama, die ich schon seit meiner Kindheit kenne und sieht so gar nicht totkrank aus.
Ich wünsche ihr, daß es noch lange so bleibt und "es" dann sehr schnell geht.

@ange:
Ja, bei uns wurde auch im Dezember festgestellt, daß sie Krebs hat und bis dato erhält sie noch keine Medikamente.
Ich kenne das Gefühl, wenn einen alles zu langsam geht und noch viel hässlicher finde ich das Gefühl nichts dagegen tun zu können.


Liebe Grüße,
Mareike
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  #3  
Alt 28.01.2011, 12:37
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
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Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

Liebe Mareike,

ich schließe mich meinen Vorpostern gänzlich an. Erzähl nichts Falsches.

Es gibt wahre Geschichten, die Grund zur Hoffnung geben.
Ich lebe seit über drei Jahren mit dieser Krankheit und bin nicht der Einzige!
Schau mal im LK-Forum nach!

Bei mir kennt man den Sitz des Mutterkarzinoms auch nicht, hat aber auch nie ernsthaft danach gesucht, da man davon ausgeht, es sei wegen der vielen Metastasen nicht operabel.

Während der drei Jahre hatte ich gZsZ, gerade erhole ich mich von den Folgen der Gehirnbestrahlungen und liege bevorzugt im Bett. Es ist aber zum Aushalten. Keine Schmerzen, ich bin nur etwas schwach.

Ich habe mich immer schön brav an die Therapianweisungen des Onkologen gehalten. Das heißt Chemotherapien, Bestrahlungen und seit gut einem Jahr Iressa-Tabletten statt Chemo.

Warum will der Onkologe Gewebeproben der Lunge? Ist er sich in der Art des Krebses nicht ganz sicher? Falls ja, wäre die Gewebeprobe sicherlich nicht verkehrt. Es gibt seit ein paar Jahren Tabletten, die genau auf den jeweiligen Krebstyp wirken ( Tarceva oder Iressa). Lies mal bei der Lk-Fraktion. Da wird von einer Patientin berichtet, die seit neun Jahren Tarceva nimmt. Das ist fast unglaublich.
Viele haben aber eine Krebsart, für die es keine Tabletten gibt. Das muss aber nicht heißen, dass man dann notgedrungen nach wenigen Monaten stirbt.
Lies mal bei Christel (mouse) nach. Die überlebt jetzt schon im fünften Jahr und macht in Kürze Golf-Urlaub in Ägypten.

Liebe Grüße Reinhard
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  #4  
Alt 28.01.2011, 21:39
ammi ammi ist offline
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Registriert seit: 28.12.2010
Beiträge: 21
Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

liebe mareike!

es ist doch toll, dass deine schwiegremama sich für die untersuchungen entschieden hat. das heißt doch, dass sie kämpfen will! und wer weiß, vielleicht schlägt die chemo doch gut an und es geht ihr noch eine gute und lange weile so gut wie jetzt und sie kann noch ganz viele schöne dinge unternehmen und alles machen was ihr spaß macht! ich drücke ganz fest die daumen!!!
mich wundert es auch etwas, dass zwischen diagnosestellung und therapiebeginn so lange zeit vergangen ist! allerdings glaube ich nicht, dass die ärzte so lange warten würden, wenn dann ein sehr viel größeres risiko bestehen würde. bei meiner schwiegermama ging die chemo einen tag nach der diagnose los. allerdings hat sie ja auch nen kleinzeller und der wächst bekanntlich ja wesentlich schneller. deshalb denk ich, dass es evtl daran liegen könnte und dass die 4 wochen für den erfolg der therapie bei den nicht-kleinzellern keinen unterschied macht.
ich wünsche euch weitehrin viel kraft! versuch nicht so viel an den tod zu denken, sondern sei glücklich, dass es deiner schwiegermama so gut geht!

@reinhard: ich bin auch immer wieder beeindruckt von all den positiven geschichten hier im forum, die jeglichen prognosen trotzen! nur leider hab ich noch keine bzgl eines kleinzellers gefunden...oder hab ichs nur übersehen?? ich wünsche dir weiterhin soviel kampfgeist und bestmögliche gesundheit

liebe grüße,
ammi
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  #5  
Alt 29.01.2011, 05:13
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

Liebe Ammi,

beim Kleinzeller scheint alles möglich zu sein. Totale Heilung durch Chemo, aber auch plötzliche Vermehrung der Krebszellen.

Liebe Grüße Reinhard
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  #6  
Alt 29.01.2011, 07:02
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ange ange ist offline
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Beiträge: 505
Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

Liebe Mareike,

sei einfach froh das es ihr so gut geht!! Und immer positiv denken!! Zumindest ihr gegenüber, das man mal ein Tief hat ist ganz normal. Denk dir einfach, natürlich geht es ihr auch während der Chemo gut. Auch wenn mal ein zwei Tage danach Übelkeit oder Durchfall auftreten, ist das nur eine kleine Nebenwirkung!! Ich drücke die Daumen, das sie die Therapie gut verkraftet und weiterhin so gut drauf ist.
Geniesst es einfach. Und nicht ständig dran denken, was ist in ein paar Monaten? oder Wochen? Das bringt nichts. Ihr könnt es eh nicht ändern. Denk nur im Heute!!!

@ ammi
ich glaube so pauschal kann man das nicht sagen, das bei der Art 4 wochen was ausmachen und bei der nicht. Bei dem Knochenszintigramm haben sie dann Metastasen gefunden, die vorher nicht da waren, leider welche im Kopf, hätten sie vielleicht mal nicht 6 Wochen mit den Bestrahlungen gewartet wären die vielleicht nie da gewesen...man weiss es nicht, am Ende ist es jetzt auch egal.

Alles Liebe
ange
__________________
-Meine Schwiegermama + 4.10.2010
-Meine Patentante + 4.9.2011
-Meine Mama
*15.2.1944 - + 22.11.2014

-Ich selber Polycythaemia Vera
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  #7  
Alt 11.02.2011, 22:22
Benutzerbild von mareike1981
mareike1981 mareike1981 ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

Hallo zusammen!

Erstmals vielen Dank für die vielen, mutmachenden Beiträge.

Seit ich das letze Mal hier war ist viel geschehen.
Nachdem meine Schwieger-Mama letzte Woche von der onkologischen "Ambulanz" auf die onkologische Abteilung übersiedelt worden ist blieb ihr dort nicht viel Zeit zu verschnaufen.
Da ihr Bauch immer größer und größer wurde und sie immer stärkere Schmerzen bekam untersuchen sie die Ärzte erneut und fanden ein Loch im Darm.

Am 09.02. wurde ihr im Zuge einer Not-Operation der gesamte Dickdarm entfernt und ein künstlicher Darmausgang geschaffen.
Leider hat sie, wohl weil man das Loch zu spät entdeckt hat, eine schwere Bauchfellentzündung bekommen.
Der Arzt der sie operiert hat wundert sich wie man a) ein Loch im Darm so lange überleben kann und b) dann auch noch die OP so gut übersteht.

Heute waren wir Ridi, ein Kosename von Maria - so heisst meine Schwie-Ma besuchen.
Wir waren auf ALLES gefasst und wurden einmal mehr überrascht.
Sie hat gleich munter darauf losgeplappert daß sie dem Tot von der Schaufel gesprungen ist und daß sie heute schon eine Suppe gegessen hat.
Über den Rote-Rüben ( Rote-Bete ) Saft hat sie sich sehr gefreut, musste aber erst nachfragen ob sie ihn trinken darf.
Sie hat uns ihren künstlichen Darmausgang gezeigt und ihren Port erklärt den sie im Zuge der Narkose auch gleich erhalten hat.
Auch wenn sie noch sichtlich schwach ist - sie strahlt Optimismus und Lebensfreude pur aus!!!

Um 21Uhr hat sie mich extra noch mal angerufen, daß der Saft herrlich schmeckt und daß die Ärzte gesagt haben der sei sehr gut für sie.

Ach ja!
Nun heißt es es sei ein Adenokarzinom welches in der Lunge seinen Ursprung hat und man diese Info eh schon länger weiß. *hääää*
Bis vor 3 Tagen hatte man noch nicht mal die Ergebnisse des Pet-Scans und meinte der Primärtumor sei in der Gebärmutter.
Zuvor vermutete man ihn in der Brust und nun will man plötzlich "schon lange" wissen daß er in der Lunge ist?!?!

So, das waren meine Neuigkeiten.
Ich werd mal weiter das Forum durchstöbern - so viele starke Leute sind hier, echt suuuuuper! Hut ab!

Liebe Grüße,
Mareike
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