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#1
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Liebe Morgana,
ja, es gibt ihn tatsächlich noch, diesen Baum von damals. Die Wiese und der Wald haben sich nicht verändert. Wie du sagst: Wir haben uns verändert. Das was ich für euch war, bin ich immer noch. Wir wissen auch, wer dieser Baum"geist" ist. Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt. Wir können mit ihm reden, ihm unsere Sorgen, Ängste, unsere Trauer erzählen. Jedoch auch die schönen Dinge, die uns heute passieren und manchmal erhalten wir sogar eine Antwort. Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt. Und manchmal können wir auch wieder mit ihm lachen, uns über Dinge von früher und heute freuen. Lacht weiter über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Kein Holzfäller wird je seine Säge an den Baum halten dürfen und kein Bauer die Wiese mähen. Kein Orkan kann ihn entwurzeln und kein Blitz ihn treffen. Ihn werde ich hüten und verteidigen, denn dieser Baum und die Wiese, das ist der "mein Schatz". Diesen Schatz möchte ich nicht für mich alleine, auch wenn nur ich weiss, was er bedeutet. Ich möchte wieder Kinderlachen hören und sehen, wie sie auf der Wiese herum tollen. Menschen, im hüfthohen Gras wandernd, entspannt von der Hektik ihres Alltags. Möchte auf dem Bauch liegend einen Käfer beobachten oder ein Vergissmeinicht bestaunen. Möchte zufrieden an den Baum gelehnt ein neues, gutes Buch lesen. Das alte Buch liegt neben mir. Ich kann es jederzeit wieder aufschlagen. Es gibt viele solcher Orte und es freut mich, wenn du deinen gefunden hast. Die verlorene Unschuld, das ist das Wissen, was Schreckliches geschehen ist. Ist das Wissen um die riskanten Strudel im Fluss und der wacklige Untergrund auf dem die Wiese wächst und der Baum steht. Ist die Verantwortung, diesen Ort zu erhalten. Alles Liebe Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#2
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hallo Helmut
ich wünschte, es gäbe für mich auch so einen friedlichen Ort. Als ich klein war, gab es ihn nicht denn ich lernte früh: Alkoholismus zerstört Familien. Als ich das erste mal geheiratet habe und meine Kinder hatte, war ich einsam. Ich liebe meine Kinder aber durch Überforderung hatte ich nur wenig Zutritt in deren friedliche Welt. Nur einmal, einmal durfte ich diese Welt betreten und ein kleines bischen bleiben. Dann zerstörte der Krebs diesen Frieden, diese Wärme, diese Nähe. Er vernichtete unssren Baum unsere Wiese, unseren Bach. Aber er konnte nie unsere Liebe zerstören. Jetzt kämpfe ich ums berufliche Überleben und nur die Liebe aus der Vergangenheit gibt mir die Kraft für meine Zukunft zu kämpfen silverlady |
#3
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Lieber Helmut,
und der Baum mit seinem Geist wurzelt in der Erde und reicht in den Himmel und ist somit eine Verbindung zwischen den Welten. Herzlich ulphin |
#4
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OK, er reicht bis in den Himmel. Nur, was nutzt mir das? Ich bin nicht schwindelfrei, kann also nicht hochklettern.
Drei Jahre sind es jetzt her. Wo ist die Zeit hin? Manchmal ist es so, als ob es gestern war. Bilder tauchen auf, laufen vorbei wie ein Film ..... und trotz allem, was die letzten 3 Jahre passiert ist, oft so frisch wie am ersten Tag. Ich vermisse dich. Dein Helmut
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#5
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Musst Du auch nicht, Hochklettern, lieber Helmut. Behalte einfach den Boden unter den Füßen oder unterm A..., wenn Du unter dem Baum sitzt, lasse Dir die Sonne durch die Blätter ins Gesicht scheinen, sie kommt zu Dir.
Herzlich ulphin |
#6
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Starrer Blick auf den Monitor ....... gleichmässig läuft die Kurve über den Bildschirm ...bumm-bumm........bumm-bumm....... ein Motor surrt, drückt Medikamente in die Venen........der Atem tief und gleichmässig.
Wer ist das? Dieses eingefallene Gesicht, dieser kleine, ausgemergelte, geschundene Körper? Am Ende seiner Kräfte. Er wartet auf das Ende. Der Kopf zuckt hoch. Leere, dunkle Augen blicken sich um, die Hände greifen zu. Erschöpft, beruhigt fällt er wieder in die Kissen, die Augen schliessen sich. Du bist nicht allein. Wir sind da. Alle. Du spürst es. Du weisst es. Wo sind sie? Diese strahlenden Augen, das wunderschöne Gesicht von einst? Dein schöner Körper. Klein und zierlich und doch so stark und voller Ausdauer? Dein freier Geist, durch nichts gebunden. Deine Seele, immer offen. Die Augen, schwarz und hohl, sehen und blicken doch durch mich hindurch. Dein Körper. Kraftlos. Dein Geist. Willenlos. Nur deine Seele. Sie will hier weg. Gute Reise.
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#7
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Ach Mensch Helmut, ich weiß auch nicht, als ich Deinen Text gelesen habe, standen die letzten Bilder mit Dieter vor mir, genau so wie du es beschrieben hast.
Ein Blick auf die Uhrzeit, daran sehe ich, daß die Zeit des Weinens wieder da war. Ich sitze hier im Schlafanzug -Chef hat mir Zwangsurlaub verpasst- finde ich gar nicht gut, will lieber wieder ins Geschäft- und habe nach dir gesucht. Lass dich also von mir verstrubbelt, ungewaschen, ungepflegt einfach nur mal drücken -in der Hoffnung Dir bleibt vor lauter Stinkefrau der Atem nicht weg. Gruß und knuddel Ilonka |
#8
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9 Menschen stehen um den gedeckten Tisch. Sieben Gläser mit Sekt, zwei Gläser mit O-Saft klingen zusammen: ein Prost auf die wunderbarste Frau der Welt. Frau, Mama, Oma und Freundin. Ein Danke, dass es dich gab.
Lacht weiter über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Geschichten werden erzählt. Über "Gott und die Welt" diskutiert. Viel gelacht und gut gegessen. Ein besonderer Tag. Ein Tag, den wir noch oft so feiern wollen. Bereits der dritte Jahrestag und anders als die davor. Freier, unbeschwerter, stell ich fest. OK, es geht weiter. Packen wir's an!
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