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  #1  
Alt 26.02.2011, 16:31
Zetchen Zetchen ist offline
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Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

Hallo Ylva!

Danke für den Sonnenstrahl. Sowas können wir hier wirklich gebrauchen. Ich seh die letzten Tage nur grau, grau, grau draußen. Regen, trübe, kalt, nass. Bäh.
__________________
liebe Grüße,

Zetchen

"Wir verstehen den Tod das erste Mal, wenn er seine Hand auf eine geliebte Person legt." - Madame de Stael

Ich hab dich lieb, Mama
*26.07.1961 - † 30.03.2011
So tapfer gekämpft... und doch verloren...
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  #2  
Alt 26.02.2011, 20:00
silverlady silverlady ist offline
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Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

hallo Zetchen

ich mische mich hier mal als alte Tante ein.

Du sagst, du magst deinen Vater nicht belasten. Ich denke, das siehst du verkehrt.

Überlege doch mal ob nicht ein offenes Gespäch zwischen dir und deinem Vater eine Entlastung bedeutet. Vermutlich will er dich auch nicht belasten.

Und so trägt jeder seine Last allein.

Ihr braucht noch so viel Kraft. Verschwendet sie nicht aus falsch verstandener Rücksichtnahme.

silverlady
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  #3  
Alt 26.02.2011, 22:56
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

Hallo Zetchen,

ich kann das nachvollziehen. Ich war immer das totale Mamakind und hatte zu meinem Vater kein wirklich gutes Verhältnis, wobei ich dazu auch sagen muss, dass ich alles andere als einfach war und mein Vater mit mir auch einfach nicht umgehen konnte und mit meiner psych. Erkrankung. Heute weiss ich das und heute kann ich das auch akzeptieren.
Naja, damals war es jedenfalls wie bei dir. Mama war nur im Krankenhaus und mein Vater saß zu Hause, war verzweifelt und ertrank seinen Kummer im Alkohol. Heute weiss ich, dass Gespräche sicherlich mehr gebracht hätten als schweigen. Aber ich konnte es einfach nicht.
Ich finde das du schon einen Schritt gemacht hast, indem du hier schreibst. Worte auf Papier, bzw. in den PC zu bringen ist auch ein kleiner Schritt zur besseren Verarbeitung. Und du hast dich ja auch weiter infomiert und Prospekte mitgenommen. Wenn du es schaffst, versuche es, dorthinzugehen! Dann kannst du immer noch entscheiden ob es etwas für dich ist oder nicht.

Wie geht es deiner Mama den psychisch? Inwiefern kannst du momentan mit ihr reden? Worüber redet ihr? Meiner Mama hat es geholfen das ich ihr immer von meinem Alltagswahnsinn erzählt habe...(Arbeit, Tiere usw. )

Ganz liebe Grüße
Ylva
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  #4  
Alt 26.02.2011, 23:06
Zetchen Zetchen ist offline
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Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

Hallo Ylva,

naja in Alkohol ertränken tut mein Vater seine Sorgen nicht. Er trinkt nämlich seit so ca. 10 Jahren keinen mehr

Psychisch gehts meiner Mutter ganz gut, aber mit ihr reden kann ich gar nicht
Ich kann ihr zwar erzählen, wies mir geht und was so passiert ist, aber sie kann nicht antworten. Wegen der Luftnot hat sie momentan keine Sprechkanüle, sondern eine mit Aufsatz über den permanent Atemluft verfügbar ist. Sie versucht immer uns trotzdem was zu sagen aber weder mein Vater und ich verstehen was - außer dem Geräusch von ihrem Atem wenn sie die Worte formulieren will. Schreiben geht auch nicht. Das konnte sie vor drei Monaten noch ganz gut, aber jetzt kann man kaum ein Wort mehr lesen. Wir stehen dann zu zweit vor dem Blatt und können rein gar nichts entziffern. Dann regt meine Mutter sich immer auf, aber wir können da ja nichts für. Selbst die Ärzte und Schwestern verstehen sie nicht.
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liebe Grüße,

Zetchen

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  #5  
Alt 26.02.2011, 23:18
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

mein Vater hat nie getrunken und jetzt auch nicht mehr..ich glaube das war damals die grosse Verzweiflung aber er hat gemerkt das es nicht besser wurde. Das nur als Erklärung warum nie Gespräche zustande kamen.

Das ist sicherlich oft sehr schlimm für dich/euch. Durch meine Arbeit im Krankenhaus kenne ich die Kanülen und es ist unmöglich ohne Sprechkanüle etwas zu verstehen. Wir hatten dann oft Bilder für unsere Patienten, auf die sie dann gezeigt haben, oder, allerdings mühsam eine Zeitung und der Patient hat dann auf die einzelnen Wörter gezeigt und so einen Satz gebaut (hat aber sehr angestrengt)

Was ist denn mit deinen Grosseltern? Gibt es welche? Bekommst du da ein wenig Unterstützung?

Hast du ein Tier?
Mir hat es sehr geholfen..das ich durch meine Tiere und meine Ausbildung einfach mein Leben so gut wie möglich weiterführen musste.
Hast du irgendeinen Traum/Wunsch wie es für dich weitergehen soll?
Wenn dir meine Fragen zu privat sind, überlese sie einfach.
Aber ich glaube das es wichtig ist, dass man ein Ziel vor Augen hat. Das man weiss, wofür.

Ylva
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  #6  
Alt 26.02.2011, 23:30
Zetchen Zetchen ist offline
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Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

Hast du irgendeinen Traum/Wunsch wie es für dich weitergehen soll?
Wenn dir meine Fragen zu privat sind, überlese sie einfach.
Aber ich glaube das es wichtig ist, dass man ein Ziel vor Augen hat. Das man weiss, wofür.


Von meinen Großeltern lebt nur noch die Mutter von meiner Mutter... aber die ist auch schon über 70 und scheint so langsam an Demenz zu leiden. Ich bin mir nichtmal sicher ob sie sich so bewusst ist, wie es ihrer Tochter geht.
Sowieso hat die ganze Familie mütterlicher Seits keine gute Geschichte mit Krebs. Ihr Vater an Kehlkopfkrebs gestorben, ihr Onkel an Kehlkopfkrebs gestorben, der andere Onkel, die Großmutter... *seufz*

Tiere haben wir leider keine. Ich wollte immer mal ne Katze oder nen Hund, aber meine Eltern meinten immer "Nein, du kümmerst dich eh nicht darum."
Ich wollte eigentlich ein Fernstudium anfangen im Bereich Grafikdesign, aber bei der momentanen Situation kann ich mich auf das Studienmaterial nicht konzentrieren.
Sowieso weiß ich seit mehreren Jahren nicht, was ich irgendwann mal machen will... irgendwie kann ich so von allem ein kleines bisschen und weiß nicht wohin es mich überhaupt wirklich zieht
Als ich jünger war wollte ich mal Archäologie studieren, hab extra deswegen in der Schule Latein gewählt als 3. Fremdsprache, aber nun interessiert es mich nicht mehr. Entweder im Moment was im Computerbereich oder was im künstlerischen Bereich...
Verkauf oder sowas fällt für mich flach solange ich nicht auf Leute zugehen kann und Probleme habe mit ihnen zu reden.

Einziger Traum in näherer Zeit im Moment ist dass ich mit meiner Mutter ihren 50. Geburtstag im Juli groß feiern will und weiß dass es ihr die nächsten Jahre gut geht - was ja bei Krebs immer so ne Sache ist. Ich wollte auch irgendwann mal in die USA fliegen, dort die Leute besuchen, die ich online kennen gelernt habe über ein Rollenspiel.

Aber ansonsten... fall ich wohl in die Kategorie "ohne Perspektive" - zumindest im Moment.
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liebe Grüße,

Zetchen

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  #7  
Alt 27.02.2011, 20:15
mahanuala mahanuala ist offline
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Ort: norddeutschland
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Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

hallo zetchen

mir tut es leid dass deine mutter so krank ist! das ist immer schwierig und macht angst und sorgen.

allerdings macht es auch (oft) andere probleme überdeutlich weil man sie nicht mehr so gut wegpacken kann.

die symptome die du schilderst, die du auch als vor der erkrankung deiner mutter bereits bestehend, schilderst deuten darauf hin dass du umgehend ärztlich therapeutischen rat benötigst.

erster anlaufpunkt wäre, einen psychiater aufzusuchen und eine umfassende diagnose machen zu lassen, welche art der erkrankung du hast. deine symptome, die bereits vor der erkrankung deiner mom da waren, solltest du so schildern wie hier auch. ev. kann dir zuznächst mit medis als erste hilfe etwas *luft* verschafft werden...und der arzt kann auch genau gucken, welche form von therapeutischem angebot für dich das richtige ist.
therapie ist nicht gleich therapie, da muss schon therapie zur diagnose passen.

ich denke als erwachsene junge frau solltest du das schon hinbekommen, da anzurufen und einen termin zu machen. bitte ggf deinen vater um untersütztung dabei.

niemand kann etwas dafür, wenn er eine seelische erkrankung hat, aber jeder ist verantwortlich sich dann auch behandeln zu lassen....antriebslosigkeit hin oder her.

das was du schilderst wird sich nicht von selbst auflösen,m selbst dann nicht, wenn es, was ich dir sehr wünsche deiner mom wieder besser gehen wird.
sorry, wenn ich so deutliche worte schreibe, aber abwarten macht alles schlimmer..solche seelischen erkrankungen entwickeln i.d regel irgendwann eine eifendynamik und der *ausstieg* richtung arztbesuch wird nur noch schwieriger!

also, nur mut, vielleicht kann dir dein hausarzt einen guten psychiater/in nennen.

alles gute für euch!!!
mahanuala
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once you have tasted filght,
you will walk the earth with your eyes

turned skyward
for there you have been
and there you want to return

leonardo da vinci
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