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  #1  
Alt 16.03.2011, 12:14
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?


Meine Traubenhyazinthen haben Blätter - doch keine Blüten bisher...
Vielleicht weigern sie sich "dennoch" zu blühen...
Hallo Sturkopf...Du warst ein ganz besonderer Mensch, den ich vermissen werde.


...Freedom is just another word for nothing left to lose...

Morgana
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Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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  #2  
Alt 16.03.2011, 20:30
Mara M Mara M ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

ich glaube das NICHT!!!!!!!!!!

weil ich es nicht glauben und wahrhaben will!!!!!!!!!!!!!!!!

ich bin tieftraurig und diese Situation lässt mich fast verzweifeln.

warum konnten wir uns nicht helfen??????? aber anderen beistand gewähren .... ich kann es noch ,anderen menschen beistand gewähren...es wird aber immer schwerer....wie sagen wir immer...geh deinen weg und lass die Leute reden...
nun bist du genau da wo du sein wolltest.....hoffe soooooooo sehr das alles stimmt an was du geglaubt hast.....
bin aber auch stinke sauer auf dich....und DAS ist mein recht.....
gehabt dich wohl mein freund,der die geschriebenen geschwollenen Worte so liebte..... auf wiedersehen


ich habe dich ganz ganz doll lieb
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  #3  
Alt 16.03.2011, 20:49
Benutzerbild von karatina
karatina karatina ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Ein sehr sturköpfiger, interessanter und ehrlicher Mensch ist nicht mehr da.
Ich habe selten hier so authentische und provokative Beiträge gelesen.

Möge er seinen "Frieden" wo auch immer gefunden haben.. zumindest hat er jetzt seine Ruhe... die gepflanzten Blumenzwiebeln werden dennoch für ihn blühen.
Katharina
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  #4  
Alt 03.04.2011, 13:04
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen @all,

draussen scheint die Sonne und ich werde sie heute noch draussen geniessen. Wie? Noch keine Ahnung, was ich machen werde.

Auch gestern schien die Sonne vom Himmel. Sollte auch so sein. Gestern war ich mit der ganzen Familie auf dem Standesamt. Nein, nicht wegen mir oder jemand aus der Familie. Die beste Freundin von Myriam hat sich gestern dort "getraut". Mit ihrem langjährigen Lebensgefährten.

Ich mag die Beiden sehr. Sie kenne ich inzwischen seit 30 Jahren. Ihre Älteste und meine Jüngste haben bereits im Kinderwagen viele gemeinsame Kilometer zurück gelegt. Etliche gemeinsame Urlaube, viele Ausflüge in die Umgebung, Schwimmbad, Geburtstagsfeiern, Grillabende der beiden, damals noch jungen Familien, bleiben mir für immer im Gedächtnis. Auch der Umzug ihrer Familie, die räumliche Trennung, hat unserer Freundschaft keinen Abbruch getan. Myriam selbst war sie (und ist sie immer noch) eine feste Burg. Bis zum letzten Atemzug.

Vor 8 oder 9 Jahren haben wir ihn dann kennen gelernt. So genau weiss ich das nicht mehr. Auch er hat uns damals begleitet bis zum Schluss. Er war es auch, der mich 2008 wieder zur Fotografie brachte. Vielleicht auch mit Hintergedanken. Wer weiss?

Es war ein komisches Gefühl, da hin zu gehen. Alleine. OK, meine Töchter, Schwiegersöhne, Enkel, alle sind mit gegangen. Doch irgendwie fühlte ich mich auf Abstand. Einerseits natürlich, weil Myriam nicht mehr dabei war. Darüber waren auch die Beiden sehr traurig. Doch da ist noch was anderes.

Ein würdiger Raum, für solche Gelegenheiten, im alten Rathaus der Stadt. Der ehemalige Sitzungssaal der Stadtoberen. Wunderschöne Glasfenster von 1905, die Deckenverzierungen, der Kamin, die Wandvertäfelung erzählen von einstigem Reichtum der Stadt. Ein gut aufgelegter Standesbeamter, welcher eine launige Rede und Erklärungen zum Besten gab, führte durch die Trauung. So manche wohlverdiente Lacher konnte er einheimsen. Wie er berichtete, kommen viele Päärchen aus ganz Deutschland, um sich gerade hier trauen zu lassen. Als sich Braut und Bräutigam dann küssen "durften", ging ihm das viel zu schnell: "Halt! Soooo leicht kommt ihr da nicht raus. Das Ganze nochmal und jetzt auch länger. Da stehen so viele Fotografen rum, die müssen doch Zeit für ein ordentliches Foto haben." Ich denke, die Beiden haben das nur zu gerne wiederholt .

Kann man unter solchen freudentränenlachenden Menschen alleine sein? Wird man da nicht mitgerissen? Ohja, man kann. Meilenweit entfernt. Weiter entfernt als Mond und Sonne. Den Beiden hab ich dann gewünscht: "Haltet euch fest. Passt auf euch auf. Geniesst euer Zusammensein." Gedacht hab ich dabei: bis ins hohe Alter, so es euch gegönnt ist. Von Herzen gewünscht. Auf die anschliessende Hochzeitsfeier "musste" ich nicht. Ich hätte das auch nicht ertragen. Ob die Beiden das gewusst haben? Keine Ahnung. Ja, vielleicht.

4 Kränze haben sie bei meiner Jüngsten als Tischschmuck für die Hochzeitsfeier anfertigen lassen. In Grün und Weiss mit Farbtupfern in Lachs/Orange, in der Mitte ein grosses Glas, darin Steine aus Glas und eine dicke, weisse Kerze. Ich habe sie ausgeliefert und aufgebaut. Einen Fünften, in gleicher Ausfertigung, haben sie auch bestellt. Ihn hab ich gestern Morgen auf den Friedhof gebracht.


Helmut
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  #5  
Alt 03.04.2011, 15:09
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petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Helmut,

diese Situationen kommen immer und immer wieder.
Am Anfang habe ich noch gedacht, ich stecke das Alles so gut weg.
Am Anfang war noch nicht Alles so bewusst. Alles noch so verdrängt.
Die Tage des Trauerns, des Vermissens werden zwar weniger, aber dafür kommt es manchmal von Null auf Jetzt soooo intensiv.

Und wenn man dann zwischen den Pärchen sitzt, dann sitzt man mitten in der Menge und doch allein und einsam.

Manchmal denke ich, einmal los zu gehen, unter neue Leute, vielleicht einen neuen Partner finden. Dann verwerfe ich es wieder, weil ich es mir überhaupt nicht vorstellen kann.

Ich funkioniere, funktioniere und versuche, meiner Tochter ihren Weg mit zu ebnen, ihr Studium erfolgreich zu beenden.
Hab im Haus ja noch ne Menge zu tun. Aber nicht immer den Antrieb.

Dann kommt vielleicht die Zeit als Oma.
Dazwischen wünsche ich mir eigentlich auch nochmal ein schönes Leben.
Dazu muss man erstmal loslassen wollen. Garnicht so einfach.

Ich habe an meinem neuen Wohnort viele neue Bekannte. Wir unternehmen auch was zusammen. Aber nur eben Sachen, die Frauen unter sich machen. Die Wochenenden gehören den Familien.

In den letzten 2 Jahren fange ich mir dauernd mal einen Virus.
Hab allein in diesem Jahr schon zum 3. Mal eine richtigen dicken grippalen Infekt. Bin bisher noch immer damit arbeiten gegangen. Morgen lasse ich mich mal krank schreiben. Muss mal auskuriert werden. Bin total anfällig geworden. Hatte früher nie was.

Jetzt gehe ich mal mit dem Hund ne Minirunde. Mehr schaffe ich heute nicht.
Bin noch zu schlapp. Gott sei Dank kann unser Hund im Garten rumtoben.

Wünsche dir viel Spaß bei deinen Fototouren. Hier fängt es allerdings gerade wieder an zu regnen.

Liebe Idee mit dem Kranz für deine Frau.

Liebe Grüße
Petra
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Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)

Geändert von petra48 (03.04.2011 um 15:15 Uhr)
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  #6  
Alt 03.04.2011, 18:55
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Petra,

wir könnten uns jetzt in den Armen liegen und gemeinsam heulen. Nur, es nutzt weder dir noch mir. Naja, vielleicht doch. Es tut gut, die Gewissheit zu haben, von anderen verstanden zu werden.

Ich hab auch gedacht, das wäre mal zu schaffen. Ich wäre vielleicht sogar so weit. Pustekuchen. Klar, die Familie, der Freundeskreis. das Umfeld läuft weiter, manches ändert sich auch zum Guten. Man funktioniert nicht nur, man ergreift auch wieder mal die Initiative. Vieles von dem, was ich heute tue, wäre noch vor ein paar jahren undenkbar gewesen. Nur, 35 Jahre, die zieht man nicht mit dem Unterhemd aus.

Hinzu kommt die Sehnsucht auch selber mal wieder was zu erleben. Nicht nur zuschauen. Nicht nur der zu sein, der immer alleine zu Besuch kommt, sondern auch mal der, der für eine Überraschung gut ist. Die grosse Frage ist das "wie und wo" und geht das überhaupt? Einerseits das Verlangen danach, andererseits die Angst davor. Keine Ahnung. Ich weiss es nicht.


Liebe Grüsse,

Helmut
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  #7  
Alt 03.04.2011, 18:55
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo zusammen,

heute Morgen hatte ich Gedanken, die in eine ähnliche Richtung gingen.
Und zwar hatte ich mich gefragt, ob ich Probleme mit dem alleine sein haben könnte.
Und da ist mir aufgefallen, dass es eigentlich zwei ganz unterschiedliche Arten davon gibt.

Alleine auf einer einsamen Berghütte oder alleine auf einer Waldlichtung. Kein Problem. Was wünsche iCH mir das manchmaL, wenn mich meine Kinder 'vollquasseln' und ich nocht nicht mal richtig wach bin
Alleine unter vielen anderen? finde ich ungleich schwieriger. Der Verlust wird einem drastisch vor Augen geführt.
lG
Jutta
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  #8  
Alt 04.04.2011, 00:24
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Jutta,

Stimmt. Allein ist nicht unbedingt allein. Auf der Berghütte, am Küchentisch, vorm Fernseher oder im Urlaub, da kann man tun und lassen was man möchte. Keiner lämmert rum. Das innere Gleichgewicht wird wieder gerade gerückt. Das muss ab und an so sein damit man sich wieder dem Umfeld, dem Leben stellen kann.

Unter Menschen kann man alleine sein. Vielleicht im falschen Fussballstadion? Im falschen Bus oder was weiss ich. Man kann alleine sein, weil man sich gegen die Meinung der anderen stemmt. Egal was. Man ist trotzdem wer.

Und es kann passieren wie oben geschildert. Man ist geladen, erwünscht, aufgenommen in der Gemeinschaft und trotzdem möchte man am liebsten weglaufen. Dieses Alleinsein kommt von innen obwohl man selbst nach aussen genau das Gegenteil zu präsentieren versucht. Man hat keine richtige Bindung zu dem, was da um einen herum passiert, obwohl man diese Bindung verzweifelt sucht. Dass die anderen das garnicht so sehen und auch gewiss nicht wollen, macht es manchmal nur noch schlimmer.

Manchmal beneide ich meine Schwiegermutter um ihr Vergessen. Aber nein, das wär auch keine wirkliche Lösung.


Alles Liebe und gute Nacht,

Helmut
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