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  #1  
Alt 04.04.2011, 22:31
lyra lyra ist offline
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Registriert seit: 18.09.2008
Ort: bei Köln
Beiträge: 375
Standard AW: Wie geht es mit meinem Vater weiter?

Sorry Anhe- das wusste ich nicht- ok, ab sofort keine Firmennamen mehr-
Marie, Dieter- danke für Eure lieben Worte mir gegenüber- tut gut...
Euch alle Kraft der Welt
liebe Grüße
Lyra
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  #2  
Alt 08.04.2011, 22:41
Pantan Pantan ist offline
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Registriert seit: 08.04.2011
Beiträge: 1
Standard AW: Wie geht es mit meinem Vater weiter?

Hallo Hennenski,

ich kann sehr gut verstehen das du besorgt bist über das was kommen wird.

Meine Mutter ist 2002 an brustkrebs erkrankt und war seither immer in behandlung. 2006 kam dann die hiobybotschaft, der krebs ist nun auch in der leber. Sie starb 2007 im alter von 55 jahren.

Eines vorweg, es geht meistens sehr schnell und schmerzlos für leberkrebs patienten. Meine mutter nahm zum schluss auch das hier schon heiß diskutierte N...... mittel und ab da an ging es in windes eile bergab. Ich bin für den sommer zu meiner familie ins ausland gereist, das war am anfang der sommerferien( ich war 17). Meine mutter hatte gerade mit ihrer chemo begonnen und es ging ihr wirklich gut dafür. Sie hatte farbe, war wie immer sehr humorvoll.
Eine woche nach meiner abreise, rief mich mein vater und sagte ich soll so schnell es geht in den nächsten zug steigen weil meine mutter stirbt.
mir grauste es. ich bin ganz ehrlich, ich konnte aus angst nicht essen und kaum atmen vor dem was mir bevorstand.
am nächsten tag fuhr ich zurück und fand sie im bett vor, der bauch war voll mit wasser und sie war gelb, aber sie war normal ansprechbar.
nach diesem ersten schock ging ich ins bad und weinte bitterlich.

wenige tage später ging es dann los, wirre gespräche und schwäche. sie schlief die ganze zeit.
bald konnte sie dann nicht mehr alleine stehen und redete nur noch wirr.
die ärztin hat mir damals alles sehr gut erklärt so das ich wusste was mit ihrem körper passiert und weshalb sie so ist.

das schlimmste für mich war zu einem ihre verwirrrtheit. sie fragte die ganze zeit nach mir und obwohl ich vor ihr stand hat sie mich nicht erkannt.
die andere sache war der fakt das meine mutter eine wirklich schöne frau war, intelligent und sehr lebensfroh, ständig am lachen. Wenn man dann als junge tochter sieht wie das alles binnen weniger tage weg ist steht man unter schock.
aufgrund unserer situation, ( ich alleine mit mutter) bekamen wir innerhalb einer woche einen hospizplatz. sie wurde nachmittags eingeliefert, am nächsten morgen um 9 uhr bekam ich einen anruf, sie sei gerade friedlich eingeschlafen, ihre freundin war gerade bei ihr.

Rückblickend muss ich wirklich sagen, dass leberkrebspatienten den großen “vorteil“ haben das es schnell und schmerzlos ist. was man da über andere arten hört ist brutal.


ich selber habe heute die botschaft erhalten das mein bruder jetzt auch krebs hat. ein absoluter schock, deswegen bin ich wieder in den foren gelandet. das mit meiner mutter ist gerade mal 3,5 jahre her und nun mache ich so etwas schon wieder durch(ich will nicht egoistisch klingen, aber als nahes familienmitglied leidet man schrecklich mit).
ich weiß nicht wo mir der kopf steht, aber es hilft darüber zu reden/schreiben.

ich wünsche dir mit deinem vater alles gute, genieß die zeit die du noch mit ihm hast!

Liebe Grüße
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  #3  
Alt 11.04.2011, 09:35
hennenski hennenski ist offline
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Registriert seit: 13.03.2011
Beiträge: 10
Standard AW: Wie geht es mit meinem Vater weiter?

Hallo Pantan,
deine Geschichte hat mich sehr berührt, aber auch darin bestärkt, meinem Vater kein Nexavar zu geben.

Auch mir hilft dsa Schreiben sehr. Ich kann mich sehr gut in deine Situation hineinversetzen und wünsche dir viel Kraft, für dich und deine Bruder.

Lg Marie Hennenski
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  #4  
Alt 11.04.2011, 17:24
Stephanie07 Stephanie07 ist offline
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Registriert seit: 30.10.2010
Beiträge: 32
Daumen hoch AW: Wie geht es mit meinem Vater weiter?

Liebe Marie,

ich finde die Entscheidung gut - keine Quälerei mit Medikamenten. Weder für Euren Vater/Ehemann noch für Euch, Hoffnung zu schöpfen, wo keine ist.

Mein Mann hat seit 10/2010 HCC diagnostiziert. Unsere Hausärztin hat nach Rücksprache mit entsprechenden Spezialisten von irgendwelchen Behandlungen abgeraten. Wir haben uns eine weitere Meinung eingeholt - es ist nichts mehr zu machen. Oder besser, man wüßte nicht, was man tun sollte.

Meinem Mann geht es bisher recht gut und ich freue mich mit ihm solange daran, wie es geht. Schau´n wa mal. Wir haben erstmal noch zwei kleine Reisen gebucht und werden über Ostern in Warnemünde sein und Ende Mai in Lissabon, das hat er sich immer mal gewünscht.

Dann schau´n wir weiter. Und ich werde immer etwas in Aussicht stellen, damit er nicht das Gefühl hat, daß sein Leben am Ende sei.

Also - viel Kraft, es ist nicht immer leicht. Ich muß immer daran denken, daß es vielleicht unser letzter Frühling/Sommer sein wird und wenn ich allein bin, dann habe ich oft großen Katzenjammer. Aber mein Mann, der davon nichts weiß, baut mich immer wieder auf. Gestern ist er z.B. ganz toll drauf gewesen. Wir sind viel gelaufen und haben viel Freude gehabt, da habe ich zeitweise mal nicht daran denken müssen und war fast ausgelassen.

Also - nicht unterkriegen lassen. Krebs kann mit Ignoranz ihm gegenüber und guter Laune überhaupt nichts anfangen !

Stephanie
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  #5  
Alt 11.04.2011, 18:55
dphw dphw ist offline
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Registriert seit: 28.07.2010
Ort: hannover
Beiträge: 425
Standard AW: Wie geht es mit meinem Vater weiter?

hallo Stephanie,hallo @all,
deinem Beitrag kann ich mich nur 100%ig anschliessen.
Das ist genau die Einstellung die auch ich habe.
Komme gerade vom Onkologen,alles bestens,morgen krieg ich noch die neuen
Blutwerte,dürften aber auch nicht wesentlich schlechter sein als letztes mal:
Wir lassen uns doch vom Krebs nicht kleinkriegen...

alles liebe und gute

Gruss, Dieter
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  #6  
Alt 12.04.2011, 16:25
Stephanie07 Stephanie07 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.10.2010
Beiträge: 32
Standard AW: Wie geht es mit meinem Vater weiter?

Lieber Dieter,

freut mich, daß es Dir soweit gut geht und Du nach wie vor mutig voran gehst.
Hoffe, daß die Blutwerte "in Ordnung" sind.

Herzliche Grüße
von Berlin nach Hannover
Stephanie
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  #7  
Alt 07.08.2011, 10:15
hennenski hennenski ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.03.2011
Beiträge: 10
Standard AW: Wie geht es mit meinem Vater weiter?

Hallo zusammen,

habe jetzt lange nichts mehr geschrieben....mir fehlte einfach die Zeit und Ruhe.

Bei uns sieht es mittlerweile so aus, dass mein VAter seit 3 Tagen im KH liegt, da er sich bei einem Sturz den Oberschenkel gebrochen hat.
Die OP konnte aufgrund seines schlechten Allgemeinustandes nur in Teilnarkose durchgeführt werden, welche er aber allen Anschein nach recht gut vertragen hat.

Da wir uns entschieden haben, meinem VAter keiner weiteren Therapie zu unterziehen und der Meinung waren bzw. sind, dass er seine verbleibende Zeit zu HAuse in seiner gewohnter Umgebung und so mobil wie möglich verbringen soll, sind wir das Risiko eingegengen, dass er sich bei einem Sturz auch verletzen könnte. Aufgrund seiner Schwäche und seiner Gleichgewichtsstöhrungen, war es fast vorauszusehen, dass irgendwann mal was passieren würde....um ein Verletzungsrisiko auszuschließen, hätten wir meinem VAter verbieten müssen, das Haus auf eigene Faus zu verlassen um im Garten nach seinen geliebten Pflanzen zu sehen oder die Witterungsverhältnisse zu beobachten....dies wollten wir jedoch nicht, um ihn das bisschen Selbstständig und Lebensfreude nicht auch noch zu nehmen.
Ich glaube, wenn wir ihn seine "Ausflüge" in den GArten nicht ermöglicht hätten, würde es ihm psychisch viel schlechter ergangen sein und er hätte schon viel eher kein SInn mehr in seinem Leben gesehen. Der Garten war doch das einzigste, was ihm noch richtig Freude bereitet hat. Dort konnte er sich mit seinem Wissen einbringen und uns "jungen" noch etwas lernen usw.

Nun, da tatsächlich dieser Sturz mit dem gebrochenen Oberschenkel passiert ist, bin ich zwar immer noch der Meinung diesbezüglich richtig gehandelt zu haben...doch wenn ich ihn nun an seinem Krankenbett besuche, sehe wie er SChmezen hat und mir auch die Zukunft vorstelle (wahrscheinlich Rollstuhl oder komplette Immobilität, usw....) plagen mich insgeheim doch Zweifel über die Richtigkeit unseres Vorgehens. Zumahl auch Bekannte und NAchbarn mit inirekten Vorwürfen nicht sparen.....

So...nun habe ich wieder ewig geschrieben...aber es tut gut sich seine Gedanken von der Seele schreiben zu können.
Werde nun ins KH fahren.

Lg und allen viel Kraft

Marie
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