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#1
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AW: Hinterblieben, nur wo?
Du hast recht, aber man ist so sch...... allein.
Liebe Grüße Ilonka |
#2
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AW: Hinterblieben, nur wo?
stimmt, es ist leer
silverlady |
#3
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AW: Hinterblieben, nur wo?
Leer?........ schon, manchmal. Ja und nein. Die Bandbreite ist gross.
Ich habe meine Familie, die sich um mich kümmert und ich mich um sie. Meine Aufgaben als Opa, die nur allzu gerne erfülle. Der kleine Job im Blumenladen. Der Computerclub, der Fotoclub mit vielen Menschen, die sich für mich interessieren. Meine Freunde hier und meine Freunde da draussen (i-Net sei Dank). Nein, mein Leben ist nicht leer. Das Haus, in welches ich mich im letzten Halbjahr reingekniet habe um es mietfähig zu machen. Die Mieter in Parterre. Junge Menschen, sympathisch, freundlich und hilfsbereit. Ich höre Türen klappen, Schritte im Treppenhaus und rieche den Braten, der unten in der Pfanne schmort. Gespräche ab und zu im Treppenhaus. Ein fröhliches Guten Morgen. Besuch kommt und geht. Nein, mein Haus ist nicht mehr leer. Wenn ich in Urlaub fahre, dann allein. Logisch. Doch das stört mich nicht mehr so sehr. Ich kann wunderbar antspannen, meinen Gedanken nachhängen. Menschen beobachten (eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ). Mich sacken lassen und keiner stört mich dabei. Kann Menschen besuchen, die ich ansonsten nie zu Gesicht bekäme. Ich fahre gerne Auto und auf einer gemütlichen Fahrt, wie z.B. von Hamburg nach Österreich, kann ich stundenlang Musik hören, Gedanken lassen sich wunderbar sortieren und ich kann unterwegs meinem Hobby frönen. Nein, da ist auch keine Leere. Zitat:
Was soll's! Es ist so! Jetzt geht es wieder nen Stock tiefer. Schliesslich möchte ich irgenwann in diesem Jahrtausend wieder in meine alte/neue Wohnung . Alles Liebe Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#4
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AW: Hinterblieben, nur wo?
Leise trete ich in Eure Reihen - auch bei uns ist die Welt ganz aus den Fugen geraten. Am 14.03.2011 ging meine Andrea über die Brücke in die andere Welt.
Die Tage gehen irgendwie dahin - da wir über Jahre hinweg eine Fernbeziehung führten und sie erst letzten November zu mir in den Süden zog ( entdeckt wurde der Krebs dann im Dezember ) waren alltägliche Trennungen die Norm. Ich warte Abends auf die vertraute Stimme am Ohr... Die vertrauten Worte - die vertrauten alltäglichen Banalitäten die man besprochen hat - der Kollege der wieder nervte - die Bahn die wieder verspätung hatte... all diese Kleinigkeiten. Kommende Woche werde ich mich langsam wieder in den beruflichen Alltag eingliedern. |
#5
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AW: Hinterblieben, nur wo?
Lieber Helmut,
Ihr lieben anderen, Alleinsein/Einsamkeit und Leere, diese nicht so wirklich fröhlichen Worte springen mir aus Euren letzten Postings ins Auge. Mir ist klar, dass ich aus einer anderen Sicht hier her schaue, als Ihr, denn Ihr habt, so weiß ich' s von Helmut und so vermute ich es bei Euch, Silverlady, Petra, Ilonka, Euren liebsten, langjährigen Partner verloren, ich dagegen „nur“ meine Mami, um die ich nach wie vor sehr sehr trauere. Mir ist auch vollkommen klar, dass die Situation sich nur bedingt vergleichen lässt, aber ich denke, das man das sowieso nicht kann. Jeder trauert anders, jeder vermisst denjenigen, der gegangen ist anders, auf seine Weise. Aber ich lese auch heraus Versuche für Lösungen. Und auch diese sind individuell. Aber es scheint mir gut, es freut mich. Ein Teil meiner Lösung ist eine viel innigere, intensivere, vertrauensvollere, bewusstere Beziehung zu meinem Papi, zu meiner Schwester und anderen mir nahestehenden Menschen. Herzlich ulphin |
#6
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AW: Hinterblieben, nur wo?
Am Fenster
Die Morgenzigarette Ein Vogel fliegt vorbei Schwarz und weiss Schön und elegant Perfekt gebaut Für kurzes Leben Rauch kräuselt Windstill zum Himmel Ein Autokran In schreienden Farben Fährt polternd vorbei Zum Lastenheben Vier Augen Schauen fordernd Zwei Katzen Weich und schmusig Mach frisches Futter In unsern Topf! Fensterladen Rumpelt nach oben Neuer Tag Laut und schrill Seh die Bilder In schwerem Kopf Aufgewacht In wohliger Wärme Gedanken, Ideen Weiss und schwarz Der Körper schwer Von Schlafes Arm Weisses Papier Es ruft nach Tinte Sammelt Wörter Ideen, Gedanken Ein Blick nach draussen Die Sonne scheint warm Die Augen Im Wiederstreit mit Gedanken Eindrücke, Ausdrücke Von innen, von aussen Gestern, heute , morgen wie zu fassen? Der Gau vor langen Jahren brodelt, strahlt, rumpelt In Beton ihn giessen Meterdick versiegeln Wie zulassen?
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
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#7
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AW: Hinterblieben, nur wo?
Hallo Helmut,
ich war lange nicht mehr hier und nun möchte ich Dir mal liebe Grüße dalassen und Dich drücken... Mir geht es soweit eigentlich ganz gut, ich versuche nicht soviel an die Details zu denken und versuche alte Erinnerungen mit Papa wieder neu zu beleben. Ich habe sein Fotoalbum weitergebastelt, nur für mich. Aber ich habe noch keinen "Ersatz" gefunden, keine Person mit der ich so reden kann wie mit Papa oder kleine AUtotouren machen kann so wie wir das oft und gerne gemacht haben... Aber ich gebe nicht auf!
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Papa (20.12.1949-03.10.2010) - die Zeit die ich mit Dir haben durfte war schön, ich wünschte Du hättest mehr davon gehabt - ich hoffe es geht Dir besser da wo Du jetzt bist! Und ich hoffe Du kannst mich von irgendwo noch sehen und an meinem Leben teilhaben, wenn Deins schon so plötzlich enden musste . |
#8
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AW: Hinterblieben, nur wo?
Lieber Helmut,
ich habe nun schon so oft hier in Deinem neuen Thread gelesen, aber immer wieder habe ich mich leise weggestohlen. Aber dieses "Allein-sein", dass Ihr hier in letzter Zeit verstärkt thematisiert, bringt mich immer wieder zum Grübeln und bringt mich dazu, doch mal in die Tasten zu hauen. Helmut weiß es, ich habe meinen Partner verloren, einen wunderbaren, liebevollen Menschen. Und doch ist es passiert, was ich nie gedacht habe, ich habe mich wieder verliebt, habe ein neues "Goldstück" an meiner Seite. Ich bezeichne ihn oft als mein persönliches Wunder, ich kann es gar nicht fassen, dass solche Gefühle nach einer innigen, tiefen Liebe und Ehe nochmal passieren können. Aber alleine.... das Gefühl bleibt, das kann ich Euch sagen. Egal wie glücklich ich jetzt bin, ganz plötzlich ist das Einsamkeitsgefühl wieder da. Das verdammte Trauertier springt mich immer noch (und wird ja auch auf ewig immer wieder) an und wirft mich um. Ich sitze in einer Menge Menschen, mein neuer Partner ist ganz anders als mein Mann, ein Vereinsmensch, immer und überall dabei, "einsame" Momente, friedliche Abende auf der Couch, die muss man sich mühsam freischaufeln, da sitze ich auf jeden Fall und ganz plötzlich muss ich raus, weg, es passiert, dass ich keine Menschenseele mehr ertragen kann. Dann will ich zwar keinen mehr sehen, aber eben nur, weil ich mich unverstanden fühle, weil diese Menschenmenge mir auf einmal fremd und unheimlich ist. Anfangs war ich um jeden Tag traurig, an dem ich meinen Partner nicht sehen konnte, aus beruflichen Gründen oder warum auch immer. Aber irgendwann war mir auch klar, dass ich zuhause weglaufen wollte, mich verstecken vor meiner Trauer. Ich hatte aufgehört, Trauer zu bearbeiten. In den letzten Monaten war ich wieder in einem ekelhaften Loch, ich weiß, dass ich versuche, die Trauer zu verdrängen, anstatt ihr ehrlich ins Gesicht zu sehen. Aber daran arbeite ich jetzt. Ach Helmut, Deine Schilderung vom Standesamt hat mir dermaßen die Tränen in die Augen getrieben, ich hab einen ganzen Tag "einsam" in mir verbracht. Ich frage mich seitdem ständig, was wäre, wenn mein Partner mich fragt, ob wir uns "trauen" sollten??? Er betreibt gerade intensiv seine Scheidung, ist eigentlich nur Formsache, weil er schon Jahre von seiner Frau getrennt ist. Kopflos bin ich seitdem.... und immer wieder in mir... einsam halt, obwohl mit diesem neuen, liebevollen, wunderbaren Mann so glücklich. Nein, Einsamkeit in Menschenmengen, die vergeht nie, die kommt mit dem Trauertier immer wieder....... Liebe Grüße Erle |
#9
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AW: Hinterblieben, nur wo?
Liebes Karolinchen,
schön, mal wieder von dir zu lesen. Ersatz wird es in dem Sinne auch nicht geben. Das würde weder deinem Vater noch dem "Ersatz" gerecht. Ich auch nicht Liebe Mollie, nein, Freunde können dieses Loch nicht füllen. Unmöglich. Eben weil es "nur" Freunde sind. Was sie jedoch können, das ist eine Brücke bauen oder zumindest die Hand reichen. Das ist doch schon was, oder? Zitat:
ja, das stimmt. Und es tröstet auch ein bisschen. Wir sehen unsere Verstorbenen in ihnen wieder. Das verbindet. Seltsam nur, dass man so eine Verbindung nicht schon früher aufbauen konnte. Musste erst ein Mensch sterben, damit man das erkennen kann? Nähe? Liebe Erle, ich kann dich nur zu gut verstehen. Hin und her, her und hin. Höre einfach auf dein Herz. Wie war das damals in eurem ersten gemeinsamen Urlaub? Du und deine neue Liebe? Der Handtasche blieb zu. War es die Handtasche? Egal. Hauptsache zu. Du weisst, was ich meine . Mal ne Frage: warum eigentlich Standesamt? Muss doch nicht sein. Zumindest nicht jetzt. Auch das würde dein Partner verstehen. Ganz bestimmt. Einsamkeit, Stille, alleine sein ....... kann Luxus sein, den wir uns leisten können. Manchmal ja, manchmal nein. In letzter Zeit sitze ich wieder oft unten auf meiner Terasse und geniesse die Ruhe und die Aussicht, die Geräusche und die Stimmen, das Vogelgezwitscher und das Grün. Alleine. Bin dabei nicht glücklich, doch zufrieden. Wissend, das sich das jederzeit ändern kann. Alles Liebe Helmut
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