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  #1  
Alt 28.04.2011, 08:28
edith57 edith57 ist offline
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Standard AW: Machs gut Mama...

Hallo liebes Zetchen,

Ich wollte dich mal wieder besuchen und nachsehen, wie es dir inzwischen geht. Ich freue mich sehr für dich, dass die Untersuchungen bisher alle gut verlaufen sind und du nicht körperlich krank bist. Gottseidank.

Du kannst sehr stolz sein auf dich - du hast soviel geschafft in der kurzen Zeit, noch vor ein paar Wochen hast du geglaubt, dass es ohne deine Mama überhaupt nicht mehr weiter gehen wird. Nun gehst du deinen Weg - zwar noch ein wenig holprig, aber stetig vorwärts. Dein Papa und du - ihr beide leidet unter dem Verlust - für jeden von euch hat sich sehr viel verändert. Es ist nicht einfach, damit zurecht zu kommen und deshalb gibt es immer wieder Reibereien. Aber ich bin sicher, dass auch das besser werden wird, wenn ihr immer wieder in Ruhe miteinander redet.

Liebes Zetchen, deine Mama ist gegangen - aber sie hat dir etwas wichtiges da gelassen: ihre Liebe und ihre Stärke, die dir dabei helfen werden, dass aus dem kleinen hilflosen Mädchen eine erwachsene starke Frau wird - so eine, wie deine Mama war.

Ich wünsche dir viel Glück auf deinem Weg!

Liebe Grüße
Edith
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  #2  
Alt 28.04.2011, 09:40
Tajana N Tajana N ist offline
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Standard AW: Machs gut Mama...

Hallo jessilessi!
Vielen Dank das du mir geschrieben hast. Es tut so gut zu hören, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist. Bei mir ist es genauso wie bei dir. Mein Papa läßt auch niemanden richtig an sich ran. Jeden Tag kommt er zum Frühstücken oder auch zum Mittagessen, aber ich kann halt auch nicht alles für ihn machen, aber das kennst du ja sicherlich. Mein Papa denkt auch das seine Freunde und Bekannten nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, obwohl das echt Quatsch ist. Wie lange hat denn deine Mama mit der Diagnose gelebt? Gestern war ich nochmal beim Arzt und er sagte ich hätte jetzt ne dicke fette Bronchitis weil ich jetzt nach Jahren mal ein wenig zur Ruhe gekommen bin. Ich hoffe die Nordseeluft tut gut. Ich wollte nochmal kurz etwas erwähnen: Ich bin immernoch sicher dass Mama noch leben würde, wenn ihr Dr. mehr auf ihre Probleme eingegangen wäre. Sie hatte sschon 2 Jahre eine Bauchspeicheldrüsenentzündung und hat Medikamente bekommen, dann klagte sie ständig über Übelkeit und hat rapide abgenommen und sie war jede Woche beim Arzt. Und jetzt der Hammer. Mamas Dr. ist Onkologe und Allgemeinmediziner und hat die Praxis in einer bekannten Krebstagesklinik. Er hat es nicht erkannt, deshalb hatte der Krebs schon Milz, Leber und Lunge mit angegriffen. Ich mußte das einfach mal loswerden. Ich werde mich dann jetzt mal für eine Woche ausklinken und bin in Gedanken immer bei euch allen. LG
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  #3  
Alt 28.04.2011, 09:56
jessilessi jessilessi ist offline
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Standard AW: Machs gut Mama...

hallo Tajana,
Mama hatte nur 5 Monate seit diagnose.
Ja, genau wie bei uns, sie ging seit zwei Jahren zum arzt wegen beschwerden.Hatte immer Durchfall, dann wurde eine Darmspiegelung gemacht, dabei kam der arzt mit dem gerät nicht weiter und sagte. sie haben bestimmt verwachsungen die haben viele ist nicht schlimm. Da hätte schon hinterhergeforscht werden müssen.Danach ist sie zum Frauenarzt weil die Beschwerden nicht nachliesen, der sagte: sie haben eine Züste, aber nicht schlimm die haben fast alle Frauen. Absolut der knaller, da war es schon der Tumor am eierstock.Die Hausärztin hat alle zwei Monate blut abgenommen und dann stimmte immer die roten und weißen Blutkörperchen nicht und sie meinte nur, dann hätte Mama vielleicht ne erkältung unter. Mama ging ständig zum Arzt und sagte auch, daß sie immer mehr abnehmen würde und der Bauch dicker wird, da meinte die Ärztin nur das wäre vererbung. Mama würde noch leben wenn nur einer der drei Ärzte vor zwei Jahren schon reagiert hätte. Was soll das immer, dafür sind die doch da.
Ich wünsche dir schöne Tage. Bin auch am überlegen ob ich mal wegfahre oder in kur gehe mit den Kindern. Ich hatte mal viele Jahre Magersucht und Mamas Sorge in ihren letzten Tagen waren das ich wieder krank werde und mich nicht um die Kinder kümmern kann. Wie gesagt die Realität ist in meinem Kopf noch nicht angekommen, und vielleicht sollte ich rechtzeitig mir hilfe holen, bevor es mich überrennt.Papa war gestern auch zum essen hier, 10 minuten, nichts gesprochen und direkt wieder abhehauen, oh man man macht sich um alle sorgen. Bis dahin Gruß Jessi

meine Mami

29.12.1952 - 30.03.2011
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  #4  
Alt 28.04.2011, 10:16
jessilessi jessilessi ist offline
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Standard AW: Machs gut Mama...

Liebe Zetchen,
ich bewundere dich , du bist viel jünger als ich und schaffst das so super selbständig.
Vielleicht ist es auch noch nicht so richtig in deinem Kopf angekommen, daß Mama nicht mehr wieder kommt.
Irgendwann wird bestimmt auch der Tag kommen, an dem du dich fallen lassen mußt und auch noch Kind vom Papa sein mußt.
Hol dir professionale Hilfe wenn du nicht mehr kannst, das kann schon mal sehr helfen, wenn man in ein Loch fällt. Und ich bin mir sicher, daß das Loch bei uns noch kommen wird. Egal wie alt du bist, egal wie alt ich bin, wir sind und bleiben das Kind von unsere Mama .
Ich würd am liebsten uns alle mal in den arm nehmen, es tut sehr gut mit euch zu schreiben.
Halt durch, du bist super stark!
Gruß jessi

meine Mami

29.12.1952 - 30.03.2011
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  #5  
Alt 28.04.2011, 22:46
Zetchen Zetchen ist offline
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Standard AW: Machs gut Mama...

Ohje, kaum guckt man mal nen Tag zwei nicht hier rein schon verpasst man so viele liebe Kommentare

Leider weiß ich bei den meisten nichtmal was ich darauf antworten soll, daher sage ich einfach mal vielen, vielen lieben Dank

@Edith:

Zitat:
Liebes Zetchen, deine Mama ist gegangen - aber sie hat dir etwas wichtiges da gelassen: ihre Liebe und ihre Stärke, die dir dabei helfen werden, dass aus dem kleinen hilflosen Mädchen eine erwachsene starke Frau wird - so eine, wie deine Mama war.
Ja meine Mama war wirklich sehr stark. Leider habe ich das erst einen Tag vor ihrem Tod wirklich begriffen. Der Erziehung wegen hing sie immer sehr an ihrem Vater, ihre Mutter, also meine Oma, war immer etwas... kalt oder hatte scheinbar Probleme ihre Emotionen so zum Ausdruck zu bringen, jedenfalls war sie immer sehr viel lieber bei meinem Opa, ihrem Vater. Eine gute Freundin, die mich während der Zeit als meine Mutter starb besucht hatte, hat mir die Augen geöffnet. Sie war nicht das erste Mal zu Besuch, hatte öfter mal Abends auch allein mit meiner Mutter geredet und sie hatte eigentlich den Eindruck, dass meine Mama im Grunde ein ziemlich sensibler Mensch war, dem alles sofort nahe ging, auch wenn es nur gute Freunde betraf.
Meine Mama hat mir immer gesagt ich soll mir "ein dickes Fell anschaffen", vor allem wenn Leute was schlechtes über mich sagen, dabei bin ich mir mitlerweile sogar sicher, dass sie selbst kein solches "dickes Fell" hatte. Ich glaube nun zu wissen, dass sie mich nur so erzogen hat, wie sie es gemacht hat, liebevoll und unterstützend, damit ich nicht irgendwann die gleichen Probleme haben werde wie sie.
Hätte ich das doch nur vorher bemerkt...

@jessi

Zitat:
Mama hatte nur 5 Monate seit diagnose.
Meine Mutter hatte Halsschmerzen seit Oktober, im Dezember kam dann Atemnot dazu weil der Tumor anfing zu wachsen. Da ging sie dann mal zum Arzt. Anfang Januar hatten die aber dann erst die Diagnose Krebs, nachdem sie zu Anfang die Schilddrüse vermutet hatten. Die wollten sie dann operieren und stellten Krebs fest. Und Ende März war es dann schon vorbei
Blöder aggressiver Krebs...

Zitat:
Vielleicht ist es auch noch nicht so richtig in deinem Kopf angekommen, daß Mama nicht mehr wieder kommt.
So langsam macht es sich schon... breit in meinem Kopf. Die ersten zwei Wochen waren mehr so an mir vorbeigerauscht. Besuch, Beerdigung, Dinge regeln. Man hat viel geweint und getrauert, aber nie wirklich... realisiert was es heißt. Nun macht sich das aber langsam immer mehr bemerkbar.
Wenn mein Vater auf Arbeit ist, ist das Haus leer, keiner zum Reden, ganz allein. Aber überhaupt verschmelzen die Tage und Wochen nur noch zu einem einzigen großen Klumpen für mich. Gefühl für Tag und Datum habe ich vorher schon immer wenig gehabt. In den Schulferien war es immer ganz schlimm, aber nun ist dieses Gefühl komplett im Eimer. Stunden ziehen sich zu Tagen, Tagen zu Wochen und dann ist auch schon ein ganzer Monat vorbei. Rauscht eigentlich alles nur noch an mir so vorbei, seit Dezember.

Ich vermisse die belanglosen Gespräche mit meiner Mutter. Manchmal, wenn ich grade Langeweile am PC hatte, oder sonst einfach nix los war, hab ich einfach nur unten mit meiner Mutter ferngesehen und geredet. Vor meinem inneren Auge sehe ich sie immer noch auf dem Sofa sitzen, im Schneidersitz und fernsehen, ich aufm Sessel gegenüber.

Zitat:
Hol dir professionale Hilfe wenn du nicht mehr kannst, das kann schon mal sehr helfen, wenn man in ein Loch fällt.
Darüber denke ich in letzter Zeit sehr oft nach. Jetzt wo meine Mutter weg ist, begreife ich erst langsam was "Tod" und "Sterben" eigentlich wirklich ist. Und jetzt plagen mich immer wieder abstruse Ängste, z. B. dass mein Vater plötzlich auch noch stirbt und ich ganz alleine bin oder dass ich selbst einfach so im Schlaf sterbe. Und unsere Zukunft... allein beim Gedanken daran fühle ich mich so furchtbar hilflos und allein. Es ist schwer zu formulieren. Ganz schlimm wird das, wenn es Abend wird.






Heute haben wir die ganzen Gestecke mal vom Grab runtergeholt Mama und dir einen selbstgezimmerten Holzkasten aufs Grab gelegt, Erde und ein paar Blumen drauf. Die Gestecke waren ja auch schon verwelkt ohne Ende, sah einfach nicht mehr schön aus. Papa würde am liebsten jeden Tag auf den Friedhof gehen, aber das funktioniert nicht immer wegen seiner Arbeit. Und ich fühle mich auch nicht so gut wenn ich da immer hin gehe. Ich gehe eigentlich nur an dein Grab, wenn mein Bauchgefühl mir sagt 'Geh hin', auch wenn es nur alle paar Tage ist. Ich denke ja zu Hause ziemlich viel an dich, oft schon direkt nach dem Aufstehen. An manchen Tagen bestehen meine Gedanken die meiste Zeit nur daraus an dich zu denken.
Fast einen Monat ist es jetzt her, am Samstag ist 30er Amt in der Kirche. Eigentlich bin ich ja keine Kirchengängerin mehr, aber da werde ich gehen.
Eben unter der Dusche bin ich von Trauer gerade zu angefallen worden und hab mal wieder richtig heulen müssen. Krieg die Bilder deiner letzten Woche einfach nicht aus dem Kopf, die sind wie eingebrannt, tauchen immer wieder vor meinem inneren Auge auf. Auch im Moment laufen wieder mächtig Tränen, meine Wangen fühlen sich schon richtig steif an.
Ach Mama, wenn ich doch nur die Möglichkeit hätte es ungeschehen zu machen, irgendwie...
__________________
liebe Grüße,

Zetchen

"Wir verstehen den Tod das erste Mal, wenn er seine Hand auf eine geliebte Person legt." - Madame de Stael

Ich hab dich lieb, Mama
*26.07.1961 - † 30.03.2011
So tapfer gekämpft... und doch verloren...
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  #6  
Alt 29.04.2011, 06:49
Zetchen Zetchen ist offline
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Standard AW: Machs gut Mama...

An die, die dieses Thema lesen, sorry für den langen Textblock der jetzt folgt, aber ich musste es niederschreiben.



Hallo Mama...

jetzt ist es schon wieder nach 6 Uhr morgens und ich bin immer noch nicht im Bett. Ich bin mir sicher du würdest dich darüber wieder ganz furchtbar aufregen und wir würden uns dann darüber streiten, weil ich der Meinung wäre es sei ja meine Entscheidung wann ich ins Bett gehe... immerhin sei ich ja volljährig. Wie oft haben wir uns darüber gestritten. Eigentlich wirklich banal.
Aber es geht einfach nicht. Gerade im Moment kann ich nicht schlafen. Habe wieder mal wahnsinnige Angst. Angst vor der Zukunft, Angst um Papa, der gerade unten die Rollläden hochzieht. Du weißt ja, er konnte noch nie lang schlafen...
Ich fühle mich so furchtbar hilflos. Vor einem Jahr schon hatte ich keine Ahnung, keine Persepektiven bezüglich der Zukunft. Da war ich noch in der Schule, kurz vorm Abitur... du warst so froh, dass ich es bestanden habe, wenn auch nicht mit dem schönsten Durchschnitt.
Erinnerst du dich noch an die Abifeier? Wie du dich über das Essen aufgeregt hast und wie dämlich das geplant und umgesetzt war?
Ich erinnere mich noch dran wie wir fast eine halbe Stunde in der Reihe standen und versuchten etwas vom Buffet zu ergattern...
Jetzt, wo du nicht mehr da bist, habe ich noch weniger Perspektive als zuvor, lebe nur noch in den Tag hinein. Spät aufstehen, PC, kochen, PC, spät ins Bett. Tagein, Tagaus, nur manchmal etwas Abwechslung z. B. wenn wir einkaufen müssen.
Mir fehlt die Motivation irgendwas zu machen, mir fehlt schon allein die Vorstellungskraft mich irgendwann mal in einem Beruf zu sehen. Und dann fühle ich mich so unglaublich schuldig. Weil es Leute gibt, die gerne einen Job hätten, aber keinen kriegen. Und ich würde nur Papa und dem Staat auf der Tasche liegen, arbeitslos.
Apropos Papa. Ja, er ist erst 54, hatte vorgestern erst Geburtstag (zu dem ihm fast keiner gratuliert hat... von deinen Bekannten hat keiner angerufen, schon traurig oder?), Opa wurde 90, Oma auch ein paar Achtzig bis der BSDK kam, wir könnten noch locker 30 Jahre haben, aber trotzdem plagen mich schon jetzt die Ängste - was mache ich wenn ihm was passiert? Was mache ich, wenn er krank wird? Was mache ich, wenn er ganz plötzlich wie du weg ist und ich ganz alleine bin?
Und wenn er davon spricht, dass ihm das Sitzen im Garten keinen Spaß mehr macht, dass ihm allgemein nichts mehr Spaß macht, dass er den Gemüsegarten wegmachen will... keine neuen Blumen mehr kaufen... das macht mich so furchtbar traurig, zieht mich auch runter.
Ich habe Angst, dass ich aus diesem Loch nie wieder rauskommen werde. Seit du krank wurdest im Dezember fühle ich mich gefangen. Gefangen zwischen "Ich will nicht mehr leben" und "ich will noch nicht sterben." Manchmal habe ich geradezu gefleht ich möge doch einfach den Verstand und meine charakterliche Existenz verlieren, alles was mich als Mensch definiert, damit das Leben einfacher wird...
Und jetzt, wo du weg bist, sitze ich manchmal bis spät vorm PC und habe Angst davor, im Schlaf einfach zu sterben, Papa allein zu lassen. Und diese Zukunftsängste. Zwangsgedanken die sich mir Abends seit Tagen immer wieder aufdrängen. Nichtmal ein Tag vergeht an dem ich nicht daran denken muss. Die letzte halbe Stunde habe ich wieder viel geweint, ich wundere mich woher ich überhaupt all die Tränen nehme. Dürften doch schon keine mehr da sein... Sowieso habe ich die letzten Wochen und Monate mehr geweint als in meinem ganzen Leben zuvor. Und sogar H. habe ich geschockt damit. Sie hat mich immer bewundert, weil ich so neutral und kühl war in der Art, aber deine Krankheit hat alle meine Schutzwälle niedergerissen und mich ganz klein und hilflos zurück gelassen...
Ich wünschte du könntest mir irgendwie ein Zeichen geben Mama. Vielleicht im Traum. Weißt du, vor ein paar Tagen habe ich geträumt sie hätten dich im Krankenhaus wiederbelebt um den Krebs doch noch zu bekämpfen und ich habe mich ganz fürchterlich darüber aufgeregt, was für einen Schaden das doch deinem Körper bringen würde, deinem Gehirn, weil du schon Tod warst für eine lange Zeit.
Schon irgendwie absurd, manche Träume...
Überhaupt habe ich seit deinem Tod ein paar Mal von dir geträumt Mama. Im ersten Traum... da war alles ganz normal... Sonntag Abend, es gab Gulasch zu essen, das du gekocht hast. Normalerweise weiß ich doch in Träumen, dass eine Person tot ist, wenn sie es in der Wirklichkeit ist, aber in diesem Traum habe ich mir nichtmal Gedanken darüber gemacht. Wir haben einfach nur wie gewöhnlich zu Abend gegessen. Nur dein Gesicht war irgendwie überschattet die ganze Zeit... komisch. Ich habe dich auch nie richtig angesehen im Traum.
Dann einmal geträumt... da weiß ich nicht mehr um was es ging, aber du hattest den Krankenhauskittel an, daher warst du da wohl schon krank, lagst auch in einem Bett...
In einem anderen Traum hab ich bei dir im Krankenhausbett gelegen und mich an dich gekuschelt...

Ich würde gerne wieder von dir träumem Mama... wie gerne hätte ich einen luziden Traum in dem ich mich mit dir unterhalten kann...

Herrje, jetzt ist es schon fast sieben Uhr... wird Zeit, dass ich ins Bett komme. Hoffentlich sind morgen diese Kopfschmerzen endlich weg... hab sie seit drei Tagen. Ich weiß nicht, ob es von der Medizin kommt, die mir Haus- und Frauenarzt verschrieben haben (stand in den Nebenwirkungen bei beiden Medikamenten) oder vom Wetter.

Draußen zwitschern die Vögel schon... ohje ich schlafe bestimmt wieder bis um 15/16 Uhr. Dann regt Papa sich dann wieder auf, weil er den ganzen Tag allein ist. Aber selbst wenn ich um 10 Uhr schon auf den Beinen wäre, bin ich mir nicht sicher ob ich mehr Zeit unten verbringen würde. Es drückt mir einfach nur ziemlich auf die Stimmung wenn ich unten sitze und mit Papa fernsehe. Sitze leider lieber vorm PC und chatte oder sehe Videos um mich abzulenken... was jedoch auch nur für einen Moment funktioniert und dann denke ich wieder an dich Mama.
Ich hätte dir zu deinen Lebzeiten öfter "ich hab dich lieb" sagen sollen (in den letzten Jahren hab ich das ja nie gemacht!), aber ich kann sowas einfach nicht. Zu Papa kann ich es auch nicht sagen. Manchmal frage ich mich, ob ich einfach nicht in der Lage bin solche Emotionen zu verstehen und rüberzubringen...
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liebe Grüße,

Zetchen

"Wir verstehen den Tod das erste Mal, wenn er seine Hand auf eine geliebte Person legt." - Madame de Stael

Ich hab dich lieb, Mama
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So tapfer gekämpft... und doch verloren...
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  #7  
Alt 30.04.2011, 14:39
Zetchen Zetchen ist offline
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Standard AW: Machs gut Mama...

Hey Mama,

zwar hab ich vorletzte Nacht nicht von dir geträumt, aber letzte Nacht. Du sahst völlig gesund aus im Traum, aber ich wusste, dass ich nicht mehr viel Zeit mit dir habe und ich wollte mit dir noch über viele Dinge reden. Wir sind also im Wald spazieren gegangen. Es war sehr sonnig und angenehm und es waren auch viele andere Leute da, die mich aber irgendwie gestört haben, denn manche von ihnen haben dann auch noch mit dir gesprochen, wo ich doch die ganze Zeit am liebsten allein mit dir verbracht hätte...
__________________
liebe Grüße,

Zetchen

"Wir verstehen den Tod das erste Mal, wenn er seine Hand auf eine geliebte Person legt." - Madame de Stael

Ich hab dich lieb, Mama
*26.07.1961 - † 30.03.2011
So tapfer gekämpft... und doch verloren...
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