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intravenöse Ernährung nach Darmkrebs
Hallo, ich bin neu hier und habe ein paar wichtige Fragen. Mein Papa ist im Januar mit der Hipec Methode behandelt worden. Wir dachten, daß es ihm danach besser gehen wird, obwohl nach Darmkrebs dann chronischer Bauchfellkrebs festgestellt wurde. Der Arzt meinte aber, daß man, mit engmaschiger Kontrolle und Behandlung gut leben könnte. Leider hat die Hipec viel Schaden angerichtet. Erst kam es zu Übelkeit und ständigen Erbrechen, dann vor 4 Wochen der Totalzusammenbruch(Kalium und Elektrolytspiegel vollkommen im Keller). Nach 2 Wochen Krankenhausaufenthalt wurde er nach Hause entlassen. Seitdem bekommt er über seinen Port intravenöse Ernährung von Fresenius Kabi. Die Option ist, er soll zunehmen und das brechen soll aufhören. Leider ist nach 2 Wochen mit dieser Nahrung kein Fortschritt zu erkennen. Sind wir zu ungeduldig? Hat jemand Erfahrungen mit dieser Form der Nahrung? Wann kann man eine Gewichtszunahme erwarten? Es muß endlich was passieren, denn mein Papa ist dabei, sich aufzugeben Wäre für eine schnelle Antwort dankbar, wir sind mit unserm Latein so ziemlich am Ende.
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#2
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AW: intravenöse Ernährung nach Darmkrebs
Hallo Lucky,
was sagt der Onkologe dazu? Mit welcher Prognose wurde dein Vater aus dem KH entlassen? Leider dauert es sehr sehr lange bis der Körper zu Kräften kommt, 2 Wochen ist dabei absolut keine Zeit. Eine wirkliche Gewichtszunahme ist bei dieser Art der Ernährung (und der Diagnose) nur minimal sichtbar, falls überhaupt. Habt ihr versucht wieder leichte Festnahrung deinem Vater zu geben? Wie frische Nachspeisen, Suppen oder Kartoffelpürree? Wird dein Vater dabei von seinem Arzt begleitet?
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Jutta _________________________________________ |
#3
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AW: intravenöse Ernährung nach Darmkrebs
Zitat:
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#4
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AW: intravenöse Ernährung nach Darmkrebs
Hallo Lucky,
die Reaktion der Hausärztin ist nicht gerade das Feinste was man sich wünscht. Wahrscheinlich ist sie mit seiner Situation komplett überfordert? Bekam sie vom Krankenhaus Anweisung wie dein Vater nun weiters behandelt werden soll? Gerade wenn ein HIPEC nicht gut verlief ist viel Betreuung notwendig. Intravenöse Ernährung ist wohl eine Lösung den Verdauungsapparat Zeit zum Genesen und Beruhigen zu bringen, aber keine Dauerlösung. Leider ist mir bis heute niemand begegnet der danach Verklebungen davon trug. Deshalb wirst du hierzu wahrscheinlich keine Ratschläge bekommen. Vielleicht schaust du einmal hier in der Rubrik für Peritonalkarzinom rein, und findest dort Antwort auf die sog. Verklebung und Umgang damit? Wie sieht es mit Schmerztherapie aus? Wurde die von anerkanntem Therapeut eingestellt? Habt ihr ein onkologisches Zentrum, oder Verbund mehrerer Ärzte, welche Krebspatienten betreuen in der Nähe? Wohnen deine Eltern auf dem Land? Es ist traurig, dass Ihr in dieser Situation so alleine gelassen werdet. Jeder Eingriff in das lebenswichtige Verdauungssystem kostet unserem Körper alle Kraft und dauert dementsprechend oft extrem lange, bis sich die Dinge wieder einpendeln. Da bleibt nach großen Eingriffen oft nicht mehr viel über für das tägliche Leben. Dasein, das bißchen was da ist zu unterstützen und vielleicht doch eine bessere Betreuung zu finden, das ist alles was du tun kannst.
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Jutta _________________________________________ |
#5
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AW: intravenöse Ernährung nach Darmkrebs
hallo lucky
ich kann aus erfahrung mit meiner mutter sagen das es länger als 2 wochen bedarf um erfolge zu sehen weil es alles sehr langsam voran geht aber ihr dürft die hoffnung nicht aufgeben jeder noch so kleine schritt in die richtige richtung ist verdammt viel wert bei meiner mutter war es auch so gewesen das sie sich immer übergeben musste bis wir mal dahinter kammen das sie das garnicht vertragen hat diese bestimmte sorte dan hatte man uns eine andere sorte gegeben sie übergab sich immer noch... dann gab uns jemand denn tipp es langsamer einzustellen und der war gold wert denn sie übergab sich immer weil es viel zu schnell aufgenommen wurde ich weiss nicht ob es bei euch auch der fall ist falss ja schaut doch mal ob es bei euch dann auch daran liegen könnte ich wünsche euch viel kraft und niemals die hoffnung aufgeben lg mary |
#6
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AW: intravenöse Ernährung nach Darmkrebs
Hallo Lucky,
wer verordent denn Deinen Vater die künstliche Ernährung? Läuft die Ernährung über eine Infusionspumpe? Wurde Deinem Vater in dieser Situation ein Ernährungstechniker zur Seite gestellt? Wieviel trinkt Dein Vater täglich? Wurde zwischenzeitlich ein Blutbild gemacht um die Vitalwerte zu kontrollieren? liebe Grüße crab |
#7
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AW: intravenöse Ernährung nach Darmkrebs
Hallo Lucky,
ich habe künstliche Ernährung bekommen. Kurz gesagt ich habe letztes Jahr die Diagnose Rektumkarzinom bekommen. Radiochemotherapie viel Gewicht verloren alle Werte im Keller!!!! Also ich war von 58 kg auf 49 kg runter. Dann habe ich künstliche Ernährung bekommen. Bei mir hat das die Uniklinik Münster gemacht. Ich habe, dank eines tollen Arztes eine Individualtherapie bekommen. Sehr teuer, die Kassen meckern, aber mit dem richtigen Arzt geht das. Also meine Ernährung war genau auf mich abgestimmt. Hatte auch damals noch einen Port. Ich war innerhalb von 6 Wochen auf 59 kg. Habe auch eine Betreuung gehabt. Alle 2 Wochen kam jemand und hat eine Biamessung gemacht. Da sieht man alle Werte die wichtig sind. Es ist zwar sehr lästig aber es hilft. Ich bin jeden Abend um 19.00 Uhr angehängt worden und morgens um 7.00 Uhr wieder ab. Also die Infusion lief bei mir 12 Stunden. Ich bekam 1800 ml. über Infusion. Ist Lästig weil man nachts alle 1,5 Stunden auf die Toilette muß wegen der Flüssigkeit. Ich muß dazu sagen ich habe auch noch ein Stoma also einen künstlichen Darmausgang was auch noch zehrt. Ich kann nur sagen das es bei mir sehr geholfen hat. Und ich hatte schon die ersten Erfolge nach 2 Wochen. Ich hoffe ich konnte dir helfen. LG Dany |
#8
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AW: intravenöse Ernährung nach Darmkrebs
Hallo an alle,
erstmal vielen lieben Dank für eure Antworten. Sie geben mir Mut und haben mir auch schon wesentlich weiter geholfen. Gestern waren wir wieder meinen Papa besuchen( ist nicht immer einfach, sie wohnen 100km weg und ich arbeite im Schichtdienst):-( Aber man macht es so oft es geht möglich. Endlich gibt es erste, wenn auch ganz kleine, Fortschritte zu berichten. Nach einer Woche kompletter Resignation hat er sich mal wieder eigenständig hin gesetzt, mit uns erzählt und sah alles in allem auch wesentlich besser aus. Natürlich sieht man noch keine Gewichtszunahme, aber ich denke jetzt ist er auf einem guten Weg. Wie ich von euch gelesen habe, dauert das auch noch etwas. Das leidige Problem mit seiner Hausärztin werden wir jetzt auch in Angriff nehmen. Nach wie vor sträubt sie sich bei jedem Rezept (meine Mama soll viel privat bezahlen, damit das Budget der Ärztin nicht noch mehr belastet wird). Sie kommt nach wie vor nur nach mehrmaliger Aufforderung vorbei. Alles sehr anstrengend. Heute soll endlich die Nahrungslieferung von Fresenius klappen, seit 1 Woche warten wir auf die größeren Beutel! Trotz der vielen Schwierigkeiten sind wir wieder optimistisch. Eure Beiträge haben mir sehr geholfen. DANKE! Liebe Grüße |
#9
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AW: intravenöse Ernährung nach Darmkrebs
Hallo,
ich melde mich hier heute das letzte Mal, mein Papa ist gestern verstorben. Leider hat er den Kampf gegen den Krebs ( als letztes kam noch eine Lungenentzündung dazu) nicht gewonnen. Es ist sehr schwer für mich, aber da wo er jetzt ist, geht es ihm auf jeden Fall besser. Sein Onkologe hat einen Satz gesagt, der mich sehr beschäftigt: "Er hatte das Glück ruhig sterben zu dürfen." So muß man es wohl auch sehen, obwohl es für uns sehr schwer und schmerzhaft ist. Ich wünsche allen, die den Kampf noch vor sich haben viel Glück, Kraft und Ausdauer! Liebe Grüße Lucky68 |
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