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#1
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Hallo Zusammen,
selbstverständlich kann man nach einer Hodenkrebsbehandlung noch Vater werden, im Regelfall ohne eingefrorenes. Selbst bei 3-4 Zyklen PEB ist die Wahrscheinlichkeit einer Unfruchtbarkeit "nur" bei ca. 15%. Also keine Bange machen lassen. Gerdsch, Andy, iLive, bin ja auch Retro und habe einen Versuch mit Tofranil bzw. Imipramin gerade abgeschlossen. Auch wenn es nicht so funktionierte, wie gehofft, gab es trotzdem unregelmäßig etwas, ich wiederhole den Test in 6 Monaten. Hat mich also hoffnungsvoller gemacht. Die OP ist ja erst ein Jahr her... Hat schon paar Nebenwirkungen, ist aber durchaus auszuhalten... Gruß Ilmarinen |
#2
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Welche Nebenwirkungen wären das?
mfg |
#3
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Ich pack das die Tage nochmal in den passenden Thread zu retrograder Ejakulation, aber gern schonmal vorab: Ich habe 5 Wochen Imipramin genommen, die erste Woche morgens und abends eine á 25mg, danach 3 mal am Tag. Die ersten beiden Nächte waren sehr unruhig (Herzschlag, Nervosität), danach legte sich das und es blieben nur die regelmäßigen Nebenwirkungen Müdigkeit (vor allem nachmittags und abends ca. eine Stunde nach Einnahme) und ein gestörtes Temperaturempfinden. Bedeutete abwechselnd Gänsehaut, auch an Rücken oder Stirn, und Schweißausbrüche. Das ging aber ganz gut. Wirklich ärgerlich war, dass Imipramin bei mir ein starker Lustkiller war, nicht nur, dass man weniger an Sex denkt, es reduzierte die Standfestigkeit deutlich (Erektion und Kommen gerade so möglich). Dass man natürlich immr schon kurz vorher darüber nachdenkt, ob was kommt, macht es nicht besser. Für mich interessant und nächstes mal überprüfbar war jedoch, dass die kleinen Tröpfchen Erfolg genau dann kamen, wenn er doch etwas fester war, gerade am Anfang und am Ende, auch jetzt nach Absetzen noch. Ich hatte ewas Angst, dass die Lust nicht so wiederkommt, dass hat sich aber in wenigen Tagen komplett wieder ergeben
![]() Jetzt habe ich leider noch Entzug, da ich entgegen der Empfehlung des Arztes und der Packungsbeilage nicht langsam ausgeschlichen habe sondern in 2 Tagen absetzte, und das ist etwas unangenehmer als erwartet. stechende Kopfschmerzen, gestörtes Temperaturempfinden, Lichtempfindlichkeit, Unruhe, stark träumende Nächte und auch kurz ein gestiegenes Angstgefühl (Kopfschmerzen = Hirnmetastasen), was völliger Schwachsinn ist, auch bei Stufe 3c, wenn man gerade frische saubere CT-Bilder und keine nachweisbaren Tumormarker hat. Aber da machen die Hormone halt komische Sachen mit einem. Ich habe dies gerade sehr ehrlich und ausführlich geschrieben und empfehle genauso ernst den Versuch, da die Nebenwirkungen zwar nicht schön sind - aber aushaltbar und kein Vergleich zu den Hormonen, die eine mögliche Vaterschaft irgendwann auslösen wird ![]() Wenn Du weitere Fragen hast, gern... Gruß aus Köln Ilmarinen |
#4
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Hallo zusammen,
was mich interessieren würde: Taugt das Ejakulat was? Hast Du es untersuchen lassen? Und wieso ausgerechnet ein Antidepressivum, wer hat Dich drauf gebracht??? Meine OP ist jetzt 30 Monate her und Ergußtechnisch ist da weiterhin nichts am Start. Ich hatte ja gehofft, dass es eventuell doch noch an der Chemo liegen könnte, die hatte mich nämlich schon vor der OP "trockengelegt". Daher auch meine Frage: Die OP trennt ja den Nerv, der zwischen Harnröhre und Hoden umschaltet, sodass der Hoden quasi in die Blase feuert, wenn ich das richtig verstanden habe - ich kann nicht nachvollziehen, wie ein Antidepressivum da helfen soll...? Beste Grüße, Christian
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Hodenkrebsprofi seit 2007. |
#5
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Hi Christian,
auf Wikipedia kannst Du die Wirkweise teilweise nachvollziehen. Kurz gesagt, die Signale / Botenstoffe, die wegen des beschädigten Nervs nicht ausreichen, um den Blasenschließmuskel bei der Ejakulation zu schließen, werden durch das Imipramin verstärkt. Dadurch wird eine teilweise Schließung des Muskels erreicht. Darauf gebracht wurde ich in der UK Aachen, aber auch in der UK Köln wurde davon gesprochen. Es gibt auch einige Studien von Urologischen Unikliniken, die die Wirksamkeit geprüft haben, die meisten jedoch schon paar Jahre alt. Leider wirkt es abhängig von der Beschädigung und bei mir musste viel vom Sympathikusnerv weggeschnitten werden, um die Metas zu entfernen. Das Imipramin wurde dann auch im Arztbericht als Weiterbehandlung empfohlen, sonst hätte ich meinen Hausurologen wahrscheinlich schwer dahin bekommen. Es gibt hier übrigens auch einen älteren Thread hier im Forum mit anderen Erfahrungsberichten - aber so viele Retros sind es ja glücklicherweise nicht. Untersuchen konnte ich es leider noch nicht, da es nicht vorhersehbar genug kam, ist aber natürlich auch eine meiner Fragen. Jetzt, ein Jahr nach der Behandlung, versuche ich erstmal zu sehen, was so möglich ist, Urin untersuchen (auch schon komisch genug), Imipramin, Gespräche wegen des Ablaufs einer künstl. Befruchtung mit dem Backup,... Auf eine erneute TESE habe ich ehrlich gesagt nicht so viel Lust... Ich finde es gut, dass man sich hier austauschen kann, denn z. B. mein Urologe hat nur noch ältere Retros, die sich gut damit abfinden können, und daher keine Vergleiche und Erfahrungswerte. Ich bin auch an anderen Erfahrungswerten interessiert. Im amerikanischen Forum las ich einige Berichte über eine Wiederkehr auch noch Jahre später, meist jedoch im Zeitraum 6-36 Monate nach der RLA. Nerven wachsen ja leider sehr sehr langsam... Gruß Ilmarinen |
#6
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Hat eigentlich eine Bestrahlung negative Auswirkung auf den Samen?
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#7
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@conquerer: Frag' Deinen Arzt, aber ich denke, bei Bestrahlung gilt – wie bei Chemo – dass man zwei Jahre keine Kinder machen sollte. Wegen Erbgutschädigung durch die Behandlung usw. gibt es ein relativ hohes Risiko, dass das Kind geschädigt ist.
@Ilmarinen: Das war mir unbekannt, dass die Nerven wieder "zusammenwachsen" können – meine 36 Monate sind fast rum und hier tut sich absolut nichts. Aber ich werde meinen Urologen bei der nächsten Nachsorge mal drauf ansprechen, das mit Imipramin zu versuchen, ein bisschen Antidepressivum hat ja noch keinem geschadet ![]() Gruß, C.
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Hodenkrebsprofi seit 2007. |
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