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#1
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AW: 1 1/2 Jahre Chemo...
Danke Wölckchen,
für die Antwort. Bisher wurde meine Bruder nicht punktiert, dass ist wohl das nächste was ihm bevorsteht.Davor hat er wieder riesen Angst, die ich ihm derzeit versuche zu nehmen, indem ich ihn über meine Bauchpunktion während der Schwangerschaft berichte, die auch nicht schlimm war.Ich hoffe ich erzähl ihm da nix falsches. Zur Zeit hat mein Bruder 2 Wochen Pause bis zur weiteren Besprechung.Er muss nur 1 mal die Woche eine 24 Stunden Infusion mit Folsäure abholen. Gerne würde ich ihm das hiesige Palitativzentrum nahe bringen.Aber er schaltet sowas von auf Stur.Seit 1 Jahr geht er kaum vor die Tür, qualmt wie ein Schlot und vegetiert vor sich hin.Er sagt immer er will nicht sterben, ist aber auch nicht gewillt etwas für sich zu tun.Naja, mittlerweile fehtl ihm wohl auch die Kraft. Mit den anderen Schmerzmitteln macht Sinn, komisch dass seine behandelnden Onkologen da nicht drauf kommen.Er bekommt FentanylPflaster 100mg alle 3 Tage. Gemeinsam mit meiner Schwägerin werde ich aber nochmal das Thema Palitativzentrum aufnehmen und ihm nahe legen sich helfen zu lassen. lg anke |
#2
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AW: 1 1/2 Jahre Chemo...
Tja mittlerweile geht alles sehr schnell Chemo wurde abgesetzt und ihm eröffnet, dass diese nun mehr schaden als helfen würde.Es gäbe jetzt nix mehr was man gegen den Tumor machen könne..
Psychisch war und ist er völlig am Ende.Mttlerweile wurde er 2mal punktiert und er nimmt immer mehr ab. Er sitzt jetzt oft einfach am Tisch, dreht seine Zigaretten und schläft dabei ein. Oft ist er verwirrt und wir haben Angst ihn allein zu lassen.Meine Schwägerin leistet was sie eben kann.Sie ist voll berufstätig und sitzt den ganzen Tag auf der Arbeit in Angst, dass mein Bruder ,durch sein Einnicken, sich und die ganze Bude abfackelt; er stürzt oder sie ihm beim nach Hause kommen verstorben auffindet.Ich versuche so oft ich kann, bei ihm zu sein.Aber dass recht alles ncht.Er weigert sich weiter, auch nur einen Gedanken an eine stationäre Unterbringung zu tun.Er wiegelt ab und läugnet, so gut er kann seinen Zustand. Der Gang zur Toilette allein ist eine Tortour, weil er sich kaum auf den Beinen halten kann...Auch als Laie gehe ich davon aus, dass er bald ins Leberkoma fällt..es ist einfach nur schrecklich!!Und ich denke, ich hätte mich bereits bei Diagnosestellung mehr für ihn einsetzen müssen, sodass auch andere Therapieformen in Frage hätten kommen können.Jetzt sehe ich keine Chance mehr für ihn, selbst ein Wunder schliesse ich mittlerweile aus Danke fürs lesen anke |
#3
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AW: 1 1/2 Jahre Chemo...
Hallöchen Ihr Lieben!
So nun haben wir also das Gespräch mit der Sozialarbeiterin gehabt und einen Teilerfolg erkämpft.Mein Bruder tat mir vor,während und nach dem Gespräch dermassen leid..aber es ging ja nun nicht anders.Er geht nun diese Woche übertags zu meiner Mutter, damit er nicht allein ist und er ist bereit am nächsten Montag dann auf die Pallitativstation zu gehen, um zu schauen, ob man seinen derzeit verwirrten Zustand durch Medikamentenumstellung verbessern kann.Das zu erreichen war ein harter Kampf über das ganze Wochenende über.Er fühlt sich abgeschobenEs ist einfach nur schrecklich. |
#4
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AW: 1 1/2 Jahre Chemo...
So, ich berichte mal den Stand der Dinge.
Nachdem mein Bruder gestern den tag bei meiner Mutter verbracht hat, hat er sich nun heute doch entschlossen,hilfe anzunehmen und ist zur Aufnahme auf die palliative Station gefahren.Meine Schwägerin begleitet ihn und kümmert sich dass er soweit alles da hat, dass er nicht allein da steht.Da heute wohl erstmal die Aufnahme und der ganze Kram statt findet, werde ich morgen zu ihm fahren. Es ging ihm nun körperlich schlechter Schmerzen kamen dazu , sein Stuhl hat sich selbständig gemacht und auch sein gegessenes kam wieder raus.Das Brechen hatte er aber schon öfter, weil er alles immer runter schlingt, da ihm nix schmeckt.Das kann ich auch nachvollziehen.Zu essen wenn man keinen hunger hat und einem garnix schmeckt ist ätzend.Mein Bruder geht davon aus, dass er dort für 2 -3 Tage bleiben muss.Mal schauen.Ich freue mich, dass er Hilfe annimmt und ich hoffe, dass sie ihm dort helfen können, dass es ihm wieder ein wenig besser geht.Vielleicht kann er dann wirklich wieder in ein paar Tagen nach Hause. So das wars von mir.Vielen Dank fürs lesen. lg anke |
#5
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AW: 1 1/2 Jahre Chemo...
Nabbend.
Ja heut habe ich meinen Bruder also besucht und bin positiv Beeindruckt.eine sehr schöne station, mit tollem Pflegepersonal.Mein Bruder wird nun eingestellt auf Polamidon, er bekommt eine antibiose und cortison sowie sein Wasser in den Beinen wird in angriff genommen.er scheint mir nicht mehr so nieder geschlagen.Irgendwie werde ich es schaffen, ihn morgen wieder zu besuchen und ihm etwas gesellschaft zu leisten. @sternchen: Ja mit den Männern und ihren Tränen ist es so eine Sache. Man wünscht sich dass sie doch endlich ihre Gefühle zeigen und uns teilhaben lassen.Und weint der Mann dann wirklich, so fühlt man sich noch hilfloser Drücke dich mal ganz doll(virtuell) |
#6
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AW: 1 1/2 Jahre Chemo...
So will mich auch mal wieder melden.
Hier ist zur Zeit die Hölle los.Mein Bruder ist noch bis morgen auf der paliativen Station.Mein kleiner Sohn hat aufeinmal heut über 40 Fieber und meine Mutter hat sich heute einer Augen Op unterzogen und musste im Anschluss (von mir) beaufsichtigt werden.Hätte mich heut zu gern in 3 Teile gerissen um allen gerecht zu werden Nun ja, Hauptaugenmerk ist natürlich mein Bruder.Leider sieht er dass garnicht so.Körperlich konnte ihm dort sehr geholfen werden.Wegen seiner Nikotinsucht,hat er kaum im Bett gelegen, war viel, wenn nicht fast den ganzen Tag draussen.Er ist wieder etwas mobiler, aber umso verbitterter Dort wurde er mit sanften Druck auf das unvermeidliche vor bereitet und ihm auch nahe gelegt sich mal gedanken zu nem Hospitz zu machen...Er blockt vollkommen ab und beschimpft uns, wir wollen ihn abschieben. Aus seinem Werdegang,seiner geistigen Behinderung weiss ich, wie wichtig für ihn die häusliche Umgebung für ihn ist.Klar, jeder fühlt sich zuhause am wohlsten, aber bei ihm hat das einfach noch einen gewichtigeren Stellen wert.Mein Ziel nun ist, es irgendwie möglich zu machen, ihn so lang es eben geht in häuslicher Umgebung zu lassen.Bei der Umsetzung hapert es momentan noch.Zu mir nehmen kann ich ihn nicht, weil er Kettenraucher ist und mein jüngster Sohn Lungenkrank Zu meiner Mutter will er nicht, was ich nachvollziehen kann.Und bei seiner Lebensgefährtin geht es auch nur bedingt. Mir tut das alles sooo unendlich leid und irgendwie muss ich es schaffen ihm diesen letzten Wunsch(zuhause zu sein) zu ermöglichen....Wenn man Millionär wäre, wär das kein Problem... Naja, mal morgen schauen, wie es ihm geht!!! Danke fürs lesen lg anke |
#7
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AW: 1 1/2 Jahre Chemo...
Hallo Anke!
Gibts denn keinen Balkon etc. wo er rauchen könnte? Ich meine das sollte man da schon zur Bedingungen machen. Auch wegen der Sicherheit. Ist nur ein Vorschlag...vielleicht geht er darauf ein. Drück dir feste die Daumen, dass du/ihr eine Lösung findet die jedem irgendwie gerecht wird. Liebe Grüße Karina |
#8
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AW: 1 1/2 Jahre Chemo...
Jetzt ist er grad mal seit Samstag zuhause und morgen fährt er wieder zur palliativstation, weil das wasser im bauch schon wieder übermässig istletzte Punktion war Freitag...Es ist unfassbar, was die menschliche Psyche und Physe alles aushält...
Mein Bruder hat anscheinend kapituliert, und es mag sich schlimm anhören, aber ich denke es ist gut so.Wie anstrengend muss es für ihn die ganze Zeit gewesen sein die Wahrheit zu verdrängen, den Starken zu mimen die Hoffnung nicht aufzugeben, obwohl alles so offensichtlich schlecht für ihn lief. Wir haben heute beisammen gesessen, geweint und ich habe ihm versichert, dass ich so gut es nur eben geht für ihn da bin. Seine Stimme ist sehr leise, sein Blick leer, er stiert Löcher in die Luft, mit grossen Pupillen.Ich glaube ich habe heute dem Tod in die Augen gesehen.Heute habe ich die Vorsorgevollmacht für ihn unterschrieben.... Warum kann das Schicksal es mit einem einzigen Menschen so schlecht meinen, dass er ein ganzes Leben, schon im Kindesalter, nur leiden muss?? Den Glauben an Gott habe ich schon nach dem Tod meines Sohnes verloren, aber jetzt verliere ich allmählich den Glauben an das Gute-- |
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