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#1
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Ich kann Euch da nur zustimmen. Die anderen denken, dass wir schon wieder normal funktionieren.
Da wäre die schwarze Kleidung vielleicht doch ein gut sichtbares Zeichen nach außen. Kann ich mir zumindest vorstellen, dass es dann mehr auffällt, dass man noch so tief traurig ist. Mir hat nur ein einziger Bekannter jetzt mal gesagt, dass er weiter fragen wird, wie es mir geht. Und dass es mindestens ein Jahr dauern wird, bis man so halbwegs damit klar kommt. So war seine Erfahrung als er seinen Opa verloren hat, bei dem er aufgewachsen war. Alle anderen reden einfach nicht drüber oder fragen erst gar nicht, wie es mir jetzt geht. Wahrscheinlich könnten sie mit ehrlichen Antworten auch nicht umgehen. Ich bin selber auch hilflos, wenn ich jemand anderen sehe, dem es nicht gut geht. Gut Freunde kann ich ja in den Arm nehmen. Aber ansonsten? Viele Worte wirken da so leer und wie FLoskeln. Ich bin am Überlegen, ob es gut ist, es selber anzusprechen, wenn es von der Situation her paßt. Vielleicht sind die Anderen uns gegenüber einfach nur hilflos, wissen einfach nicht, was sie sagen sollen. Sind nur so Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen. Ich muss über meine Gefühle reden können, sonst frißt mich das so von innen auf, versteht Ihr das? Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
#2
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Ja Carla,
ich versteh das, es frißt einen auf! Und man hat das Gefühl, man erstickt daran, weil es ja raus will, man es mitteilen muss. Der Spruch "geteilte Leid, ist halbes Leid", der stimmt. Mir hilft es, wenn ich mit meiner Schwester telefoniere, irgendwann landen wir immer bei Mama und dann öffnen sich alle Schleusen. Das tut dann so gut, zu wissen, da ist noch jemand, der genauso empfindet, genauso hilflos ist, sie genauso sehr zurück wünscht. Stell dir vor, wir würden schwarz tragen, der Bogen um uns herum würde noch größer werden, glaub ich jedenfalls. Ich muss aber ehrlicherweise auch sagen, dass ich, bevor das mit meiner Mama passiert ist, auch eher auf Distanz gegangen bin, wenn jemand einen nahen Angehörigen verloren hat. Ich hatte Angst, die Wunde wieder aufzureissen. Jetzt seh ich das mit anderen Augen, ich bin durch diese ganzen schrecklichen Ereignisse gereift, so blöd das vielleicht klingen mag. Ich kann auf andere Menschen zugehen, die in ähnlichen Situationen stecken und nachfragen, sie sind dankbar, wenn jemand da ist, der zuhört und einfach nur versteht..... Ganz liebe Grüße von Heike |
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