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#1
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Liebe Carla,
erstmal möchte ich dich ganz doll in den Arm nehmen und dich knuddeln. ![]() ![]() ![]() Weisst du, dass mit den Männern ist denke ich so eine Sache. Ich denke dein Mann ist einfach mit der Situation überfordert und weiss nicht, wie er dir helfen kann. Meiner ist auch so. Letztens hab ich ihn gefragt, warum er mich nicht mal trösten kann wenn ich traurig bin oder wie letztens so verletzt war. Er sagte, das er das nie kennengelernt hat und deshalb nicht weiss, was er dann machen soll. Dabei reicht es manchmal schon einfach in den Arm genommen zu werden. Das bedarf auch mal keiner Worte und man fühlt sich verstanden. Der Besuch auf dem Markt, das hat er bestimmt nicht böse gemeint und er wollte dir bestimmt nicht weh tun. Er hat es sicher gut gemeint und wollte dich ein bisschen ablenken, nachdem du so traurig warst. Aber zwingen musst du dich nicht und es muss dir auch nicht besser gehen. Das braucht halt alles seine Zeit, damit fertig zu werden. Du hast deinen Papa unheimlich geliebt und das es dir noch schlecht geht ist doch zu verstehen. Lass dir einfach Zeit. ![]() Ganz liebe Grüße und ne dicke Umarmung Jäcky
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mein liebster Papa seit 2006 Multiples Myelom seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen. ![]() Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig! Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!!! |
#2
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Liebe Carla,
hab eine Weile schon an dich gedacht, wie gehts dir im Moment? Ganz liebe Grüße Jäcky
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mein liebster Papa seit 2006 Multiples Myelom seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen. ![]() Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig! Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!!! |
#3
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Liebe Jäcky,
diese Woche bin ich kaum zum Schreiben gekommen. Die Arbeit frißt mich auf und abends bin ich dann müde und kaputt. Montag war wieder Therapie. Dabei geht es ja auch um das Durchatmen und Luftholen im Hier und Jetzt. In so einem Moment kamen dann urpötzlich die Bilder von Vati hoch, seine letzten Minuten, seine letzten Atemzüge ... alles wieder da, volle Wucht der Gefühle, genau wie damals am 17. Juli. Das ist immer noch kaum auszuhalten. Selbst jetzt hier beim Schreiben laufen schon wieder die Tränen. In der Woche sprach mich eine Kollegin noch an. Sie hatte vor 8 Jahren ihre Mutter verloren und hat immer noch Schwierigkeiten, damit umzugehen. Besonders das Ausräumen der Schränke, weggeben von Sachen usw. machen ihr bis heute zu schaffen. Oh Mann, nach 8 Jahren. Das ist wirklich hart. Auf der anderen Seite hatte ich einen dienstlichen Termin bei meinem Chef (höchste Ebene bei uns). Der hatte mir damals sogar einen persönlichen Beileidsbrief geschrieben. Im Gespräch kam dann dieses Thema kurz auf und von ihm die Aussage: na zum Glück heilt die Zeit alle Wunden ;-( Da fällt mir echt nichts dazu ein. Ich glaube nicht, dass er wirklich weiß oder es ihn tatsächlich interessiet, wie es mir geht. Hauptsache ich arbeite und mache meinen Job gut. Na super. Der Mensch ist dabei egal. Dann soll er besser gar nichts dazu sagen. Mein Bruder ist nun wieder für Monate im Ausland (Asien). Meine Mutter ruft dauernd bei mir im Büro an und ich denke jedes Mal, es ist was passiert. Ich verstehe ja, dass sie jemanden zum Reden braucht, aber tagsüber muss ich nun auch mal meine Arbeit machen und kann nicht immer privat telefonieren. Sie will mir meistens nur erzählen, dass sie gerade einkaufen war oder so. Von einer Freundin der Partner hat nun auch noch Krebs (Niere), wird in 2 Wochen operiert. Das war diese Woche auch ein Schock, er ist gerade 50 geworden vor ein paar Monaten. Der Tumor ist nur zufällig entdeckt worden, aber immerhin über 10 cm groß, ohne dass er Beschwerden hatte. Da mag ich gar nicht drüber nachdenken, wie schnell es einen erwischen kann. Liebe Grüße Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
#4
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Nun habe ich gestern zufällig beim Kramen in einer Schublade einen Zettel gefunden. Da hatte meine Mama mit der Schreibmaschine ein Rezept für mich drauf geschrieben: Kirschpfanne mit Griesklößchen.
Daneben stand handschriftlich von meinem Vati: Hm und dem Vati hat das auch lecker geschmeckt. Ich habe keine Ahnung, wie lange der Zettel da schon in der Schublade lag und wieso ich den nie ins Kochbuch gelegt habe. Aber es riss mir mal wieder komplett den Boden unter den Füßen weg. Und es kam noch heftiger. Weiter unten lag dann auch noch eine Postkarte, die mein Vati mal aus dem Urlaub an mich geschrieben hatte. Zur goldenen Hochzeit hatte ich meinen Eltern eine Woche Urlaub in einem Kurhotel mit Whirlpool, Massagen und tollen Menüs geschenkt. Auf der Karte schreibt mein Vati, wie schön es doch dort ist und was für ein tolles Geschenk das war. Ich habe meine Eltern damals dort einen Tag besucht und es war ein schöner Tag. Jetzt bleibt nur noch die Erinnerung und es tut so weh, seine Handschrift zu lesen und die Gedanken an die glücklichen Tage, die es so nie wieder geben wird. Auf der einen Seite die schönen Erinnerungen und auf der anderen Seite der Schmerz über den Verlust. Leider saß ich gestern mit meinen ganzen Gefühlen mal wieder alleine da. Mein Mann hat nicht einmal gefragt, was denn eigentlich los ist ;-( Ich könnte nur noch weglaufen oder mich irgendwo verkriechen. Langsam habe ich das Gefühl, es interessiert ihn überhaupt nicht, solange das Essen pünktlich auf dem Tisch steht und die Wäsche gewaschen ist. Ich weiß da echt nicht mehr weiter. Liebe Grüße an Euch alle, die hier immer mitlesen. Carla, heute mal wieder sehr traurig.
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
#5
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Liebe Carla,
ich habe gerade deine letzten Postings gelesen, und kann dich sooo gut verstehen!! Mir geht's nicht anders.....irgendwie fühlt man sich so alleingelassen in seinem Schmerz. Aber Du bist nicht allein, es geht mir genauso!!! Ich kann dich nicht drücken, aber ich kann hier von dir lesen, und mit dir trauern ![]() Ich bin in Gedanken bei dir ![]() Anja
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Meine geliebte Mama Dezember 2008 Diagnose Leiomyosarkom - 07.07.2011 ![]() Mein geliebter Papa 8.12.10 plötzlicher Herzinfarkt ![]() Ich sterbe,aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht. Ich werde Euch vom Himmel herab lieben, wie ich Euch auf Erden geliebt habe. http://youtu.be/2nh7A-0Z5zs |
#6
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Ja Mädels, ich bin auch bei euch! *Gruppenumarmung!*
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Mama: 19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs 29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen 03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2 04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie, 30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner 21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg 18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU 25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-( Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas) 16.06.2011: Jetzt doch OP? 11.07.2011 : friedlich voraus gegangen |
#7
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Liebe Carla,
ich kann das so gut verstehen, wie weh das tut, diese Zettel zu finden, diese Erinnerungen... ![]() ![]() ![]() Ich habe von anderen Betroffenen gelesen, dass sie sich irgendwann auch wieder mit einem Lächeln an diese schönen Dinge erinnern können - darauf hoffe ich ja noch... Ich habe ja das große Glück, dass mein lieber Mann sehr verständnisvoll ist - er fragt meist auch nicht nach, er weiß ja, was los ist, aber wenn ich ihm so eine Karte zeige, nimmt er mich lieb in den Arm. Trotzdem fühle ich mich auch alleine - ich bin die einzige, die um meine liebe Mami trauert... es mag ein paar Freunde geben, die noch ab und zu an sie denken (habe ich aber auch keinen Kontakt), aber ich bin die einzige, die diesen Schmerz empfindet... Alles Liebe, ![]() Anja |
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