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#1
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Liebe Bärbel,
Du sprichst mir aus der Seele!!!!! Es ist ein ziemliches Gefühlschaos. Ich war gerade bei ihr im Krankenhaus. Sie schaut nicht gut aus. Hat lauter Infusionen angeschlossen und wenn man sie so sieht, denkt man sich, es muss bald ein Ende haben. Aber dann unterhält man sich mit ihr, nimmt sie in den Arm usw. und dann möchte man, dass es niiiiieeemals anders ist. Dass die Mama immer da ist. Mein Tag schaut auch so aus, ich ruf sie an, besuch sie, kümmer mich um mein Kind, versuch zwei Haushalte am laufen zu halten, spiel für alle Seelentröster und bin in Sorge. Es ist wirklich sehr zermürbend. Manchmal meint man auch, man hat keine Kraft mehr, aber irgendwie schafft man doch alles. Kopf hoch, wir schaffen das!!!!!! Gruß |
#2
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Hallo Tanj,
ich wollte Dir nur ein großes Kraftpaket schicken. Alles Gute für Euch.
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Jiska |
#3
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Hallo Tanj,
fühl dich mal ganz herzlich gedrückt......wenn ich deine Zeilen so lese,weiß ich wieder ganz genau, wie du dich gerade fühlst. Aber du schaffst das....deiner Mama zuliebe. Wenn deine Mama über den Tod reden möchte, wird sie es dich wissen lassen.....aber ich würde ihr nicht sagen, wieviel Zeit ihr die Ärzte noch geben.....denn kein Arzt kann wissen,wann es soweit ist und deine Mama gehen muss ( oder darf ? ). Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächsten Wochen oder Monate. Liebe Grüße Simone
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In Liebe geboren. In Liebe gelebt. In Liebe gestorben. Meine geliebte Mama ![]() 14.10.1945 - 15.01.2011 |
#4
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Hallo Tanj und auch die Anderen,
kennt ihr das auch??? Wenn ich zu meiner Mutti fahre und sehe, das es ihr nicht gut geht, habe ich totale "Fluchtinstinkte"-nur weg, nichts sehen und nicht mitleiden müssen.Mache ich natürlich nicht, aber ich weiß immer gar nicht was ich so als erstes sagen soll und brauch ne Weile mich zu sammeln und zu akzeptieren. Wenn ich wieder gehe, will ich sie gar nicht loslassen und atme doch auf, wieder nach Hause zu fahren. Bin dann meist so verkrampft, das mich noch am nächsten Tag Kopfschmerzen und Verspannungen plagen. Ach es ist schon ein Mist, das alles so miterleben zu müssen, aber es tut gut, sich hier austauschen zu können, weil man weiß, das man diese Gefühle nicht alleine erlebt. Liebe Grüße aus dem "Feiertagsfreien" Sachsen, an dem ich mal ausgeschlafen habe, aber nach dem gestrigen Besuch mit meiner Mutti beim Onkologen total verspannt bin! Bärbel |
#5
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Mensch Bärbel Du sprichst mir echt aus der Seele. Ich habe heute mit meiner Mama telefoniert und dachte mir nur, wann ist das Gespräch endlich zu ende, ich mag nicht mehr. Ich kann es manchmal echt nicht ertragen, sie leiden zu hören oder sehen und will nur weg. Morgen fahre ich in Krankenhaus. Sie liegt jetzt auf der Palliativstation. Mir graut davor!!!!!!!!!!!! Aber ich freu mich auch sie zu sehen.
Sagt mal kennt ihr es auch, dass sich jeder Bekannte bei Euch meldet und Euch voll heult, wie grausam alles ist und warum es so ist, wie es ist? Mich kotzt es an, dass ich mir sowas anhören muss. Ich bin doch auch betroffen. Warum muss ich anderen zuhören, wie traurig sie sind? Ich kann bald nicht mehr. Ich habe das Gefühl, dass jeder nur an sich denkt. Warum denkt denn keiner an meine Mama, sie leidet doch. Man muss ihr doch schon fast wünschen, dass es bald vorbei ist. Außerdem werde ICH meine Mama verlieren und nicht nur irgendwen!!!!!!!!!! Oh Mann, ich bin heute ein wenig grantig. Tut mir leid. Danke für Eure netten Worte ![]() |
#6
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Hallo Tanj!
Ich hoffe, dein heutiger Besuch war nicht ganz so schlimm, aber so recht glauben kann ich es nicht. Auch meine Mutti lag schon auf der Palliativ, für mich war das alles mit Sterben verbunden, aber meiner Mutti hat es da gut gefallen, weil die Schwestern sich wirklich Zeit genommen haben. Ich glaub wir sind zur Zeit seelenverwandt und empfinden dasselbe Chaos der Gefühle, die Ohnmacht, die Hoffnungslosigkeit der Diagnose, das Suchen nach ein bißchen Hoffnung und Optimismus. Dann Besuche oder Anrufe, die einem wieder den Boden unter den Füßen wegziehen. Ging mir vorhin erst wieder so. Dabei ist meine Mutti so tapfer, jammert nie. Es war schon total erschreckend und makaber, wie "ruhig" und abgeklärt wir uns unterhalten haben, was wird, wenn sie in Vollpflegefall ist oder mit dem Haus nach ihrem Tod passiert, als würde man von einer dritten Person sprechen. ![]() Ja das mit den Bekannten, die nur von ihren Problemen reden kenne ich auch. Ich glaube, da spielt auch viel Unsicherheit mit. Ich habe aber auch liebe Kollegen und Freunde, die mich einfach in den Arm nehmen, wo ich heulen kann was ich zu Hause nicht mache um die Familie nicht zu belasten und die mir zuhören. Aber du hast schon recht, im Endeffekt haben wir den Verlust zu verkraften und allein der Gedanke an den Abschied ist grausam. Lass bitte hören, wie es heute war! So können wir uns vielleicht gegenseitig etwas stützen. ![]() Bärbel |
#7
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Hallo Bärbel,
ja es tut sehr gut mit Dir zu schreiben, ich habe wirklich das Gefühl, dass wir gerade das gleiche durchmachen und du mich auch wirklich verstehst. Bei meiner Mama war es ganz gut. Naja soweit man davon sprechen kann. Ich war nur ne halbe Stunde dort, länger hab ich es dann doch nicht ausgehalten. Es fängt langsam an, dass man mit ihr nicht mehr wirklich reden kann. Sie hört sich alles an und dann kommt nur ein "Aha". Naja was soll man dann mehr sagen? Diese Palliativstation ist schon sehr nett, aber es hat zu viel mit sterben zu tun. Es ist wirklich nicht einfach, wenn man es so bewusst erlebt. Es ist wirklich hart, wenn man mit seiner Mama über den Tod und was danach ist redet. Sei tapfer!!!!!!!!!!! Ich heule vor meiner Familie auch nicht, ich will sie nicht belasten. Meinem besten Freund, konnte ich es noch nicht sagen. Ich bekomme es einfach nicht über die Lippen, dass meine Mama sterben wird. Er ist aber trotzdem für mich da, auch wenn er einfach nur normal mit mir umgeht. Was er auch machen würde, wenn er es wüsste. Danke Bärbel. Wie gehts denn bei Dir so? Gibts was neues? Gruß ![]() Tanja |
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leberkrebs, leberpforte, mama, oma |
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