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AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung
Hallo alle zusammen
Zu diesem Thema muss ich auch was sagen. Ich habe ja BK und weiss, dass ich 2 je 6cm grosse Metas in der Leber und eine Meta auf dem Brustbein habe. Meistens kommt mir die ganze Situation irgendwie unwirklich vor. Wie ein surreales Gemälde. Ich habe im Moment keine Beschwerden vom den Metas und kann mir nicht vorstellen, dass mich die Biester irgendwann umbringen werden. Aber in etwas dunkleren Momenten sitze ich da und verdrücke bittere Tränen, weil ich wohl nicht mehr erleben werde wie ich Oma werde oder dass ich in Pension gehen kann und das Leben mit meinem Mann geniessen kann. Alles Sch........ Zum Thema Lebenserwartung sagt meine Ärztin nur, sie kenne einige Patientinnen mit einem ähnlichen Krankheitsbild wie meinem. Und einige leben damit schon 10-15 Jahre sehr gut damit. Aber man könne natürlich nicht vorhersehen wie der Verlauf bei einem Patienten sei. Darum----denken Sie Positiv Frau .......... ist immer ihr letzter Satz beim Verabschieden. Trotz allem, oder gerade darum, habe ich noch Hoffnung, dass sich meine Leber wehren kann und die Biester wenigstens in schach halten kann. Hat doch bis jetzt auch funktioniert. Ich pflege mein Leberchen auch brav mit warmen Wickeln und versuche ihr jedenTag Kraft zu schicken. Zusammen sind wir stark!!!! Ich kann zwar im Moment nicht arbeiten, weil meine Füsse zu sehr schmerzen, aber ich versuche trotzdem ein möglichst "normales" Leben zu führen. Treffe mich mit Freunden, versuche meinen Haushalt in Schuss zu halten und freue mich auf Weihnachten! Weil dieses Jahr habe ich Zeit um es so richtig zu Geniessen. Geht ja sonst nicht, da ich im Lebensmitteldetailhandel arbeite. Ha!!! Da hat die Krankheit doch eine gute Seite So nun gehe ich auch ein bisschen Pflege betreiben und gehe etwas in der Sonne spazieren. Ich wünsche euch allen einen sonnigen Sonntag und Kopf hoch!!! Brigitta Geändert von mami64 (20.11.2011 um 13:12 Uhr) |
#2
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AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung
Hallo sus,
das hast du toll geschrieben! Bei mir ging die Welt unter als die "nette" Ärztin mir nach meiner ersten OP sagte "tut mir leid, Sie haben Krebs" (es war lt. Biopsie nur ein DCIS). Aber nach der ganzen Behandlung war ich 7 Jahre gesund und hab das alles auch irgendwie vergessen. Jedenfalls dachte ich nur selten dran, so nach dem Motto "mein Risiko, dran zu sterben, ist auch nicht höher als bei anderen Frauen". Nach der Meta- Diagnose dachte ich, "mein letztes Weihnachten" ... "mein letzter Geburtstag" ... Aber auch das ging vorbei, genau wie du schreibst, man lernt, damit zu leben. Und, ja: Auch ich habe düstere Momente, aber selten, und das einzige, was manchmal weh tut ist die Tatsache, dass ich eine neue Liebe habe, und es fällt mir schwer, diese zu genießen. Es beschäftigt mich ständig, ob ich ihm "das" antun kann. Aber auch hier kommt langsam die Erkenntnis, dass ich es nicht ändern kann und er erwachsen ist und selbst entscheiden muss, ob er es aushalten kann. Meine düsteren Momente vergehen schnell, ich habe allerdings manchmal Angst vor dem Moment, in dem ich wirklich krank werde, und alles mögliche nicht tun kann - in dem Wissen, es nie wieder zu können. Aber so weit ist es noch nicht. Früher hätte ich mir auch nicht vorstellen können, keie Sportwettkämpfe mehr zu bestreiten - jetzt macht es mir eigentlich nur ganz wenig aus. Und jetzt gehe ich joggen (meine Motivationspunkte: -die Metas hassen Sport- und -tu es jetzt, damit du später nicht denkst: wäre ich doch gelaufen, als ich es noch konnte -) Calypso |
#3
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AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung
Hallo Calypso,
du schreibst: "Früher hätte ich mir auch nicht vorstellen können, keie Sportwettkämpfe mehr zu bestreiten - jetzt macht es mir eigentlich nur ganz wenig aus." Ich weiß genau, was du meinst, mit der Angst vor dem "richtig" Krankwerden. Aber ich gewinne langsam wieder etwas Vertrauen in mich, insofern als ich doch merke, dass man mit seinen Anforderungen wächst. So habe ich das ganze letzte Jahr unterschwellig Angst davor gehabt, wie ich a) ein Leben ohne Joggen und Fitness-Center aushalten könnte, und b) wie ich damit leben würde, dass die ganze Uni-Verwaltung (mein Arbeitgeber ist die Uni) Bescheid weiß und mich bemitleidet. Beides ist nun mit Beginn der Chemo eingetreten. Und es ist okay! Dass ich keinen Sport mache, ist auch meine eigene Entscheidung (ich wollte meine verbleibende Energie, und das ist noch ganz schön viel!, lieber in meinen Job stecken, wo ich sonst eine große Lücke hinterlassen hätte. Davon abgesehen habe ich keinen Zweifel daran, dass ich wieder sportlich sein werde!). Und die unangenehmen Momente, bis es bei allen angekommen war, dass ich jetzt mit Perücke rumlaufe etc, die liegen auch längst hinter mir und alle verhalten sich toll! Also, man wächst wohl wirklich mit seinen Aufgaben und ist erstaunlich anpassungsfähig! So, nun bemerke ich eigentlich doch noch ein richtig positiver Grundton in unserer philosophischen Nebliger-November-Sonntagnachmittags-Unterhaltung.... LG sus Geändert von susaloh (20.11.2011 um 14:38 Uhr) |
#4
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AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung
Hallo Sus, Calypso und allen anderen lieben Mitstreiter,
der Gedankenaustausch hier ist wirklich sehr tröstend. Eigentlich denke ich so wie Ihr. Nur wenn ich von den Nebenwirkungen anhaltend plattgewalzt werde, verwandel ich mich in ein frustriertes Weichei. Leider! Es geht ja wieder bergauf! (Aber hoffentlich etwas schneller als bisher) Liebe Grüße Tina |
#5
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AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung
Hallo zusammen!
Das ist ein toller Gedankenaustausch hier. Von jedem Beitrag nehme ich ein Stück mit und würde vieles genauso schreiben. Danke! Karin |
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Stichworte |
hirn metastase, knochenmetastasen, lebermetastasen |
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