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#1
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Liebe Carlotta,
ich bin neu hier und habe heute deinen Beitrag gelesen. Meine Mama hat ebenfalls Krebs -Plasmoytom (Blutkrebs)-. Ich habe es am 18.10.11 erfahren. Es ist schlimm für mich! Ich bin oftmals völlig fertig und habe unglaubliche Angst um meine Mutter. Sie befindet sich derzeit in der Chemo, aber die schlägt nicht richtig an... Man steht so hilflos daneben und kann nichts machen. Ich würde mich darüber freuen, wenn du antwortest. Ich bin 32 Jahre und wohne in der Nähe von Bremen. LG Birgit |
#2
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Liebe Birgit,
zunächst möchte ich Dir sagen, dass es mir leid tut, dass Du und Deine Mama auch mit dieser fürchterlichen Krankheit zu kämpfen habt. Mit dem Plasmozytom kenne ich mich natürlich leider nicht aus. Bei uns ist es so, dass sich meine Mama in einem Stadium befindet, in dem man grundsätzlich nur noch eine begrenzte Lebenserwartung hat. Ich kann sehr gut verstehen, dass die Nachricht, dass die eigene Mutter schwer erkrankt ist, einem den Boden unter den Füßen wegzieht, das ist mir im Mai genauso ergangen. Und es tut fürchterlich weh, dass man nicht wirklich helfen kann. Das Leben ändert sich durch die Diagnose. Und es geht mal besser und mal auch wieder schlechter. Deswegen möchte ich Dich ermutigen, hier zu schreiben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir das Schreiben im Forum gut tut, man merkt, dass man mit diesem fürchterlichen Problem nicht alleine dasteht. Ich bin 35 und komme aus Süddeutschland. Aber das ist ja im www. kein Hindernis. ![]() Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und sende Dir ganz liebe Grüße Carlotta |
#3
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Hallo,
meine Mama ist noch in der Reha. Ich konnte sie letztes Wochenende nicht besuchen, da ich total erkältet war, somit hatten wir nur das Telefon. Ich habe den Eindruck, meine Mama ist hoch motiviert dort hin gegangen, und sie hat sich sehr bemüht, da auch das ganze Programm zu absolvieren. (Jetzt weiß ich, was Hockergymnastik ist ![]() Leider hat das nichts genutzt. Die Stationsärztin hat mit meinem Papa gesprochen und mitgeteilt, dass sie der Meinung ist, dass die Reha für meine Mama ziemlich sinnlos sei, da sie sehr eingeschränkt wäre und dass mit einer Verbesserung ihres Zustandes auch nicht zu rechnen sei. ![]() Überhaupt haben ihr Hausarzt und auch der Chef der Inneren im Kreiskrankenhaus meiner Mama eine ganz schlechte Prognose gegeben. Wir wissen das ja, aber trotzdem tut es weh. Auch, weil meine Mama nach der Diagnose in ein so tiefes Loch gefallen war und erst vor ein paar Wochen neuen Mut gefasst hat. Jetzt wird ihr mitgeteilt, dass sie mit Sicherheit einen Progress habe, da die Tumormarker stark erhöht seien. Ich war in meinem bisherigen Leben immer ein Pessimist. Für mich war das Glas immer halb leer, niemals halb voll. Mein Motto war immer: Rechne immer mit dem Allerschlimmsten, dann haut es Dich nicht um, wenn es eintritt. Erst seit der Krankheit meiner Mama habe ich erkannt, was Menschen hoffen lässt und warum Hoffnung auch gut sein kann: Es lässt einen die Gegenwart besser ertragen. Nach diesen Nachrichten hat mich mein Pessinismus leider wieder fest im Griff. Traurige Grüße Carlotta |
#4
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Liebe Carlotta,
es tut mir sehr leid ![]() Bitte lass' die Pessmistin nicht wieder raus! Die darf Urlaub im Nirgendwo machen! Da ich eine Das-Glas-ist-halb-voll-Tante bin, ist das vielleicht daher gesagt, aber bitte, bitte gebt nicht auf! Schau dir meine Ma an: eigentlich schon lange mehrfach tot gesagt und sie ist immer noch da. Und vor allem: immer noch gerne! Trotz allem!! Und es ist jeden Tag einfach wunderschön mit ihr...trotz allem!!!!! Alles, alles Liebe, Undine ![]()
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_________________________ Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet. Sie starb Weihnachten 2011. Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten. |
#5
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Liebe Undine,
danke Dir für Deine lieben Zeilen. Es ist schön, dass Deine Ma immer noch gerne da ist und dass ihr diese Zeit so bewusst miteinander verbringen könnt und ihr die schöne Seite daran erkennt. Deine Ma und Du, ihr seid zwei ganz tolle Frauen! Ich gebe mir Mühe, nicht mehr in meine alte Pessimisten-Rolle zu verfallen, aber das ist verdammt schwer! Alles Liebe ![]() Carlotta Hallo, meine Mama hatte gestern Abend schlimme Herzrhythmusstörungen und ist deswegen auf die Akut-Station verlegt worden, wo sie mit einem EKG überwacht werden kann. Ihr Handy hat sie im Moment nicht bei sich und deswegen kann ich gar nicht mit ihr telefonieren. Meine Mama hatte schon häufiger Herzrhythmusstörungen, auch schon vor ihrer Erkrankung, sie hatte vor dem LK auch schon einen Schlaganfall. Jetzt ist die Angst natürlich wieder groß. Liebe Grüße Carlotta |
#6
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Liebe Carlotta,
es tut mir sehr leid, dass ihr so schlechte Nachrichten bekommen habt und Deine Mama jetzt auch noch mit anderen Problemen zu kämpfen hat! ![]() Das ist wirklich traurig, wo sich Deine Mama doch so gut aufgerappelt hatte zu der Reha. "Progress" ist ein so schreckliches Wort... ![]() Mit dem Pessimismus kann ich SEHR gut nachvollziehen... und wie schwierig es ist, Hoffnung aufrecht zu erhalten... wie leicht die Angst überhand nimmt... Es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe - am 13.12. war es bei mir ein Jahr her, dass meine liebe Mami gestorben ist und ich war mit meinen Gedanken so viel bei diesen schrecklichen Tagen, dass ich im Hier und Jetzt ein bißchen geflüchtet bin... Ich wünsche Euch so von Herzen noch möglichst viel gute Zeit! Alles Liebe, ![]() Anja |
#7
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Liebe Carlotta,
ich kann so mit dir mitfühlen! In einem anderen Beitrag hatte ich ja geschrieben das meinem Papa auch keine Chance mehr eingeräumt wird. Das ist so furchtbar. Es gibt aber auch etwas "positives" - klingt so merkwürdig in diesem Zusammenhang. Meine Mutti und ich können uns jetzt "erlaubt" damit auseinandersetzen das wir unseren Vati verlieren werden. Da ist jetzt Platz für unsere Traurigkeit, aber auch weniger Druck kämpfen zu müssen. Mein Vati erinnert sich jetzt an viel früheres, vieles was wir vergessen haben. Das ist auch schön und verbindet auf eine bestimmte Art. Ansonsten ist es in vielen Momenten furchtbar und ich fühle mich hilf- und sprachlos. Es hat diese 2 Seiten. Ich wünsche euch viel Kraft!
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Liebe Grüße bosko! |
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