#31
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
Hallo,
zu diesem Thema, wenn auch nicht zur Sendung fällt mir noch Sylvie van der Vaart ein. Vor einiger Zeit ließ sie in der Bild am Sonntag kundtun, wie toll sie es fand sich während der Chemo zu schminken und shoppen zu gehen. Also ich hatte während meiner letzten 3 Chemozyklen nur mit mir selbst zu tun.Ich hatte weder die Kraft einzukaufen noch Interesse daran. Vielleicht "ticken" Prominente ja anders. LG Tracey |
#32
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
Hallo Juli,
ich denke, wir tolerieren schon den jeweilig gewählten individuellen Weg, aber es ist doch eher ungünstig, wenn eine betroffene Frau wie Frau Sixt vor breitem Publikum verkündet, dass der eigene Weg der einzig richtige sei. Viele Grüße Lucca |
#33
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
@all
wieviel bei betroffenen Promis reine PR oder echte Überzeugung ist, erschließt sich mir nicht und sollte vielleicht uns "normal Sterblichen" im Grunde auch völlig wurscht sein Ich habe mich an meinen eigenen Befindlichkeiten und/oder am Beispiel meiner Mit-Patientinnen orientiert. Während der Chemozyklen war ich an manchen Tagen froh, wenn - beispielsweise - meine rheuma-artigen Beschwerden oder sich ablösenden Fußsohlen mir ganz normale Aktivitäten erlaubt haben
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Ilse |
#34
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
Hallo an alle,
ich schließe mich eurer Meinung über die Sendung 100% an, aber zu der Promi-Diskussion wollte ich doch auch mal sagen: Nicht nur Prominente haben Spaß beim Shoppen während der Chemo .... Ich habe jetzt die 5 Chemo (Carbotaxol) hinter mir und bis jetzt (toi toi toi) war ich schon einige Male shoppen, mit einer erstaunlichen Ausdauer wie früher (das muss dieser spezielle Shopping Kick sein...). Da ich das auch nicht erwartet habe, also dass das überhaupt geht, habe ich das auch in sehr positiver Erinnerung. Da ich mich auch sorgfältig schminke und meine Perücke sehr schick finde (rot, asymetrisch, mit langer Pony-Strähne auf einer Seite, also ganz im Trend) und auch etwas dünner war als sonst, mochte ich mich beim Anprobieren auch gern im Spiegel sehen. Außerdem muss ich irgendeinem der Promis zustimmen, die behauptete, sie habe ganz normal gearbeitet und das wäre toll gewesen. Ich habe wirklich fiese Nebenwirkungen von meiner Chemo, 3 Tage liege ich komplett und völlig fertig im Bett, zwei davor und einen danach reicht es nur so gerade für häusliche Aktivitäten. Aber die restlichen 15 Tage fühle ich mich ganz normal und gehe zur Arbeit. Nach 6 Stunden ungefähr reicht es meist aber auch und am Freitag bin ich platt. Aber ich arbeite auch noch viele Stunden zuhause, die ich mir anrechnen lassen kann. Das spornt mich enorm an, weil ich meinen Job liebe und so nicht "raus" komme. Alle Kollegen haben sich auf diesen Rhythmus eingestellt und unterstützen mich, wo sie können. Da ich auch das nicht erwartet hatte, freue ich mich total darüber, dass es mit dem Arbeiten so gut klappt. Bitte denkt nicht, ich will hier angeben, schließlich habe ich Metastasen und alles wird nur noch schlimmer werden. Aber gerade deswegen erlebe ich das alles im Moment als sehr positiv.... Und ich denke, vielleicht trägt mein Beitrag ein wenig zu einem ausgewogenen Bild bei. LG sus |
#35
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
Egal ob Promi oder sonstwer, es kann uns natürlich wurscht sein. Ist es uns wohl auch. Solche Sendungen können, egal bei welchem Thema, nie alle Meinungen abdecken, und beim Thema BK sind wir halt besonders sensibel. Journalisten wie bei dieser Sendung sind keine Fachjournalisten sonder Showmenschen, von ihren Themen haben sie keine Ahnung.
Blöd nur, dass Nichtbetroffene aus sowas falsche Schlüsse ziehen. Ich hab schon mal zu hören bekommen, dass mein metastasierender BK heutzutage doch wohl nicht so schlimm wäre, es gibt ja jetzt so viele Medikamente. (Das war in der Reha, in der gleichen Klinik war auch eine psychosomatische Abteilung, von deren Patienten öfter mal solche Sachen kamen). Und die (lieb gemeinten) Ratschläge kennen wir zur genüge (vom Aprikosenkern bis zum handauflegen) Mir ging es während der Chemo auch gut, ich konnte Sport treiben, war jeden Tag Joggen und hab sogar an einem kleinen Wettkampf teilgenommen. Das fand ein Journalist ganz toll und wollte das in einer (Sportfach-)Zeitschrift bringen. Klar, fand ich auch ganz toll, fühlte mich geschmeichelt, anerkannt, bewundert ... was auch immer. Als er dann wegen Termin anrief, wollte ich nicht mehr, ich hatte mir einfach überlegt, dass das für all die Menschen, die schwer unter der Chemo leiden, ein Stoß vor den Kopf wäre, wenn ich da als blühendes Leben abgebildet wäre. Dass es für Nichtbetroffene ein falsches Signal gewesen wäre, kam mir erst hinterher. Ich bin froh, dass ichs nicht gemacht habe. Mein Beitrag hat sich jetzt mit sus' überschnitten .... Ihr Beitrag zeigt, wie schwierig diese Gratwanderung ist. Denn auf der anderen Seite will ich auch nicht, dass ich permanent bedauert werde und alle mich schon als Todgeweiht sehen. Ich war auch nur ganz wenig krankgeschrieben, hatte und habe auch viel Glück mit meinem Job, der mir Spaß macht und auf meine Befindlichkeiten Rücksicht genommen wird. Aber der Grat zwischen "kann ja wohl alles nicht so schlimm sein" und "die arme Frau, so eine schreckliche Krankheit (vor der alle Angst haben)" ist sehr schmal, und von Nichtbetroffenen kann man m. E. nicht erwarten, dass sie den Grat entlang gehen können ohne runterzufallen. Geändert von Calypso (15.12.2011 um 08:37 Uhr) |
#36
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
Zitat:
Liebe Calypso, das hast du ganz toll gesagt. Sie fallen runter, aber das muss man ihnen auch zugestehen. Andererseits kennen die meisten aber nicht nur eine BK-Betroffene und mit der Zeit können sie sich sicher auch ein differenzierteres Bild machen. Was das Bild angeht, das sie von mir haben sollen, da bin ich eher egoistisch, denn diese "Todgeweiht-Blicke" von Kollegen kann und will ich nicht ertragen, da reiß ich mich lieber noch ein wenig mehr zusammen. Wenn der Moment kommt, wo ich wirklich so aussehe, weiß ich jetzt schon, werde ich mit mir hadern, ob ich dann noch öffentlich bei der Arbeit auftreten möchte oder lieber Rente beantragen - aber andererseits tut mir die Beschäftigung so unendlich gut! Schon an den wenigen Tagen, die ich hier zu Hause alleine abhängen muss, sinken mein Selbstwertgefühl und mein Optimismus total in den Keller....natürlich eher nur im Winter... aber trotzdem. LG sus |
#37
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
Zitat:
lg Parvati |
#38
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
Hallo,
Calypso und susaloh ich sprecht mir aus der Seele. Nicht nur die andere Seite, auch ich möchte nicht immer bedauert werden. Ich versuche so normal wie möglich zu leben. Alles das zu machen was ich vorher auch gemacht habe. Shoppen, Urlaub machen, Freunde treffen, zum Essen gehen, ins Kino, Sport treiben und und... Habe ich so vorher auch nicht erwartet. Schminken, schickmachen wenn ich rausgehe macht mir Spaß. Ich muss allerdings sagen, dass es mir bis jetzt 3.Chemo von 6 auch sehr gut geht und die NW wirklich nur sehr schwach sind. Nur manchmal kommt schon die Angst, wie gehts weiter???? Als Betroffene muß man einfach schauen wie man seinen eigenen Weg geht. Bei jedem schaut es anders aus. Vieles ist hilfreich was man hört,liest und sieht, einiges ist einfach Schrott. Ich wünsch euch einen wunderschönen NWfreien Tag Namaste |
#39
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
Hallo zusammen,
ich lese grad Frau Sixt??!!! Ich lese ihr Buch und habe mich manchmal gewundert was sie da schreibt......ich habe wegen einer Sache eine Email an Frau Sixt geschrieben...bis heute habe ich keine Antwort bekommen. Nunja wenn man Ratschläge nicht belegen kann, sollte man sie besser nicht aufschreiben oder?! Kennt jemand das Buch? wenn ja was haltet Ihr davon? LG Natasha
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste Deines Lebens zu werden Mark Twain |
#40
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
Zitat:
wie kommst Du darauf?Ich habe das Buch gelesen und habe keinerlei Hinweis darauf gefunden.Leider beschreibt sie die Beschaffenheit ihres Tumors nirgends,so dass man da nur spekulieren kann. Frau Sixt wurde eine Knochenmarksuntersuchung angeboten-das wird beim DCIS normalerweise nicht gemacht,da diese Zellen nicht wandern(können). Ferner bekam sie eine Chemo angeboten...alles das spricht gegen ein Insitu Ca.Aber wie gesagt,alles spekulativ... @ Tasha: Also,ich fand das Buch langweilig,ihr Denken und Handeln ist so gar nicht meins Mit der Mistel habe ich so gar nichts am Hut und einseitig laufe ich auch nicht durch die Gegend. Sie lehnt die Schulmedizin weitgehend ab-was ich je nach Befund schon etwas bedenklich finde. Also für mich war das Buch nichts,ich hatte eher das Gefühl,da will jemand-sie ist ja auch Autorin,hat das Drehbuch zu ihrem Buch geschrieben,welches natürlich verfilmt wurde - unbedingt durch das Schreiben eines Buches in die Schlagzeilen kommen-was ihr ja auch gelungen ist. Na ja,ist eben Geschmackssache. LG,Jule |
#41
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
Update/TV-Tipp!
Aus gegebenem Anlass: Wer sich Frau Caroline Beil noch einmal bzw. mal wieder zu einem medizinischen Tema zu Gemüte führen möchte, kann das heute abend tun: http://www.swr.de/nachtcafe/-/id=200...031132/ofohwc/ |
#42
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
@Wynette
Vielen Dank für den Hinweis Für alle SWR-Ungeübten: Erfahrungsgemäß wird jede "Nachtcafe"Sendung wiederholt; im Grund kann man dahingehend nichts versäumen ... Gleichwohl haben meine Familie und ich bei dieser Art Talk-Show (nicht nur wegen Wieland Backes betulicher und manchmal neckischer Art oder gar der gewöhnungsbedürftigen C. Beil) den Umschalteknopf an der Fernbedienung sehr zu schätzen gelernt
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Ilse |
#43
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
Ich hab die Sendung in der Wiederholung gesehen und ich fand sie sehenswert. Der Herr Backes hat eine wohltuende, unaufgeregte Art, so dass auch Frau Beil besser herüberkommen konnte als in der "Hart aber fair" Sendung. Habe mir vorgenommen, mir mal ihr Buch zu Gemüte zu führen.
Auch der Herr Bartens vertritt interessante Ansichten u. hat auch schon jede Menge Bücher zum Thema Gesundheitwesen geschrieben. |
#44
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AW: "Hart aber fair" am 07.11.11
@Wynette
Herrn Backes sehe ich seit Jahren in den unterschiedlichsten Sendungen .... unter Anderem in der sehr ansprechend gemachten Kult-Sendung "Ich trage einen großen Namen". Dass er in seiner Gesprächsrunde "Nachtcafe" neuerdings bei den schwierigsten Themen auch mal neckisch reagiert, ist nicht nur mir aufgefallen Gleichwohl sehe ich es mir immer wieder gerne an - ich gehöre ja altersmäßig durchaus zur Zielgruppe :grins: Bezüglich Deines letzten Satzes bin ich der Auffassung, dass nicht alle Autoren von "Gesundheitsbüchern" Garanten dafür sind, dass man ihre Werke als lesenswert empfehlen kann Ob ihre Ansichten seriös sind, weiß man allerdings erst, wenn man sich durch eine Flut von guten und schlechten Büchern gearbeitet hat Wenn man sich das unbedingt antun möchte sollte man versuchen, sich diese oft aufwändig verpackten Klugscheixxereinen (wie es mal eine geschätzte Mit-Kämpferin formulierte) nicht zu kaufen sondern zu l e i h e n, denn diese schriftlichen Selbsterfahrungstrips und manchmal pseudo-wissenschaftlichen Elaborate kosten richtig Geld
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Ilse |
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