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  #1  
Alt 09.01.2012, 14:39
Benutzerbild von heidi2509
heidi2509 heidi2509 ist offline
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Standard AW: Der letzte Kampf ist vorbei...

Hallo mein Mausi,

heute ist kein guter Tag für mich. Mir ist unglaublich schwindlig, so als hätte ich zuviel Alkohol getrunken - dabei hab ich gar nichts getrunken. Und bohrende Kopfschmerzen habe ich noch dazu...Du würdest mir jetzt über den Kopf streicheln, mich ins Bett stecken und mich umsorgen. Aber du bist nicht mehr da...

Du fehlst mir. Ich fange schon an mit den Gegenständen in der Wohnung zu reden - völlig irre, ich weiß. Letzten Endes bekomme ich ja doch keine Antwort. Ich weiß, dass du immer bei mir sein wirst - aber eben nicht körperlich. Ich hätte nicht gedacht, dass mich dein Tod so umwirft. Du warst immer meine Kraftquelle - und plötzlich ist die versiegt. Wo soll ich bloß die Kraft zum Kämpfen her nehmen???

Unser Motto war immer: "Niemals aufgeben!" Es fällt mir nur schwer das momentan umzusetzen. Ich hab dir versprochen mich um Magiro zu kümmern. Dein treuer Hund ist gerade 12 Jahre alt geworden und immer noch fidel. Ich halte mein Versprechen!!! Auch wenn ich lieber aufgeben würde - aber das hättest du nie geduldet, nicht wahr mein Schatz!?

Wenn ich aufgeben würde, um zu dir auf deine Wolke zu kommen, könnte ich mich wahrscheinlich auf ein gehöriges Donnerwetter gefasst machen.

In diesem Sinne - ich bleibe noch hier und du schimpf lieber nicht, das tut meinem Kopf noch mehr weh...

Ich lieb dich,

dein Engelchen
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TOMMY *24.03.1977/ gest. 04.12.2011 - du fehlst mir so...
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  #2  
Alt 09.01.2012, 16:03
Benutzerbild von geliechen
geliechen geliechen ist offline
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Böse AW: Der letzte Kampf ist vorbei...

Liebe Heidi
Erst mal mein herzliches Beileid weil trösten kann dich Keiner dennn den schmerz um einen geliebten menschen kann dir keiner nehmen ,auch meine kleine schwester hat dieser mistkerl Krebs aufgefressen ich habe sie täglich leiden gesehen und als sie es vor schmerzen nicht mehr aushielt ging auch sie ins krankenhaus und wenige stunden später starb sie das ist nun fast zwei jahre her aber glaub mir der schmerz ist noch da es vergeht kein tag an dem ich nicht an sie denke ich zünde ihr täglich eine kerze an und spreche mit ihr und ich glaube sie hören uns und dieser schmerz um einen geliebten menschen er wird immer bleiben suche dir auf jeden fall eine gruppe mit betroffenen oder verwandten und spreche über deine schmerz wenn du das schon kannst .
in inniger verbundenheit.
Angelika
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  #3  
Alt 15.01.2012, 10:23
Benutzerbild von heidi2509
heidi2509 heidi2509 ist offline
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Standard AW: Der letzte Kampf ist vorbei...

Hallo Mausi,

und wieder ist eine Woche ohne dich vergangen. Es kommt mir immer noch so vor, als wärst du nur im Krankenhaus und gleich packe ich die Tasche, um dich zu besuchen. Und dann erwischt es mich schlagartig: Ich kann dich NIE WIEDER besuchen!!!

Du wirst mich NIE WIEDER erwarten, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme. NIE WIEDER wirst du mir ein: "Hallo Engelchen, schön dass du da bist." entgegenschmettern. NIE WIEDER wirst du für mich kochen. NIE WIEDER werde ich deine Stimme hören. NIE WIEDER werden wir beide spazieren gehen und uns irgendwo für ein Käffchen hinsetzen und "People watching" betreiben. Immer wieder "NIE WIEDER"...

Meine Kollegin hat letzte Woche gesagt, ich würde mich "ja ganz gut halten"...wenn sie wüsste, wie es innen drin aussieht...

Ja, ich halte mich - oberflächlich betrachtet - ganz gut. Ich lache auch mal auf der Arbeit. Ich erledige meine Arbeit. Aber eigentlich funktioniere ich nur. Sowohl beruflich als auch privat.

Erinnerst du dich an Sven??? Er hat mich gefragt, ob ich denn langsam mal wieder runterkommen würde...Runterkommen??? Wovon??? Er meinte, ich müsse mich wieder dem Leben zuwenden...Du kennst mich ja. Erst war ich sprachlos, weil ich das für einen Scherz - wenn auch einen schlechten - gehalten habe. Aber es war sein Ernst. Er meinte, er wüsste GANZ GENAU, wie ich mich fühle. Da bin ich ausgetickt. Er weiß gar nichts. Weder von der Verbindung zwischen uns, geschweige denn von mir.

Es ist schon schwer genug, sich mit solchen Dingen auseinander setzen zu müssen. Aber es ist noch schwerer nicht mehr mit dir darüber reden und lachen zu können. Ich weiß nicht wohin mit all meinen widersprüchlichen Gefühlen.

Ich liebe dich!!! Du fehlst mir!!!

Dein trauriges Engelchen...
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TOMMY *24.03.1977/ gest. 04.12.2011 - du fehlst mir so...
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  #4  
Alt 15.01.2012, 12:59
Nimm2 Nimm2 ist offline
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Standard AW: Der letzte Kampf ist vorbei...

Hallo Heidi

Auch ich habe meinen Mann verloren, ich bin 39 Jahre alt. Mein Mann und ich waren 19 Jahre verheiratet. Allerdings kann ich gerade nicht arbeiten. Ich bin Pflegekraft und fühle mich im Umgang mit kranken, besonders krebskranken Menschen gerade überfordert. Ich bin schwach und halte zur Zeit gar nichts aus.

Schon das Aufstehen erscheint mir sinnlos. Wozu sollte ich mich schick anziehen, es gibt niemanden mehr für den ich mich schön machen sollte. Ja, und alle erwarten irgendwie von mir, daß ich wieder auf die Füße komme. Dabei ist mein Mann nicht mal 4 Wochen tot. Ich werde gefragt, was für Zukunftspläne ich habe..

Ich schaffe es nicht mal in unserem Schlafzimmer zu schlafen, alles erinnert mich an ihn. Ich kann Dich gut verstehen, und ich finde es toll, daß Du "stärker" bist..

Ich wünsche Dir alles Gute

Nimm2
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Mike (großzelliger neuroendokriner Tumor ED 10.11.11 gestorben 23.12.11)
Bin dankbar für jeden Tag mit Dir! Ich liebe Dich!
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  #5  
Alt 15.01.2012, 13:34
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: Der letzte Kampf ist vorbei...

@ nimm2,

wer sowas nach kaum 4 Wochen zu Dir sagt, den würd ich aus meinem Leben schmeissen.
Auf die Idee wären meine Freunde damals nie gekommen, die waren immer für mich da und wenns nur zum trösten war und zugucken, wie ich weine.
Nach 4 Wochen kommt doch der Schmerz erst richig hoch, da beginnt ja die echte Trauerphase.
Die Leute die jetzt nach Zukunftsplänen fragen, die ticken ja nicht richtig.
Ich bin heute noch sehr empfindlich, wenn man mich wegen nen neuen Partner anspricht, der Kontakt wird gekappt und Ruhe ist.
Weiterhin viel Kraft und....wenn Du traurig bist dann ist es so, egal was andere sagen.
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  #6  
Alt 15.01.2012, 14:36
Nimm2 Nimm2 ist offline
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Beiträge: 28
Standard AW: Der letzte Kampf ist vorbei...

leider kann ich meine Eltern nicht so einfach aus dem Leben schmeissen..
Meine Arbeitsstelle will von mir wissen, wann ich wieder arbeiten komme .. dabei kriege ich gar nichts auf die Kette
Ansonsten gehe ich gerad nicht ans Telefon. Aber ich habe einen sehr guten Freund bei dem ich zur Zeit die meiste Zeit bin.. Er war der beste Freund meines Mannes und er gibt mir die Schulter zum Ausweinen
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Mike (großzelliger neuroendokriner Tumor ED 10.11.11 gestorben 23.12.11)
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  #7  
Alt 15.01.2012, 14:49
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Registriert seit: 16.10.2007
Beiträge: 611
Standard AW: Der letzte Kampf ist vorbei...

Ich würde den Eltern klar sagen, was ich von der Druckmacherei halte. Die sollen das selbst erstmal erleben wie man sich fühlt.
Und wenn Du krankgeschrieben bist, dann ist das so....hilft ja nix wenn es nicht geht.
Aber vielleicht würde Dir die Arbeit und Ablenkung wirklich gut tun.
Hast Du mal drüber nachgedacht ne Trauertherapie zu machen?
Mir hat sie damals geholfen mit jemanden zu reden, der Aussenstehender ist und trotzdem ein Ohr hat
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