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  #1  
Alt 09.01.2012, 21:23
Eisenherz Eisenherz ist offline
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Beiträge: 64
Standard AW: Krebs in der Schwangerschaft

Liebe Forumsmitglieder,

eine Forenteilnehmerin hat davon geschrieben, dass ihre Brust direkt in der gleichen OP wie die Tumorentfernung wieder aufgebaut wird. Es geht hier allerdings um eine "Ablation".

Ist das auch bei einer teilweisen Entfernung heute Standard oder ein besonderes Qualitätsmerkmal einer Klinik oder des Operateurs? Oder geht das garnicht, wenn nur ein Teil der Brust entfernt wird?

An erster Stelle steht für mich die Gesundung meiner Frau, die Kosmetik kommt dann irgendwann. Ich habe allerdings bisher nur bei einer Klinik einen Hinweis auf diese Vorgehensweise von kombinierten Operationen gefunden, was mich nun etwas wundert.

Gruß,
Eisenherz

Geändert von gitti2002 (24.04.2012 um 16:36 Uhr) Grund: Titel belassen und nicht mitten im Thema ändern
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  #2  
Alt 09.01.2012, 21:38
dasriek dasriek ist offline
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Beiträge: 557
Standard AW: Krebs in der Schwangerschaft

Hallo Eisenherz,

so ganz allgemein kann man das kaum beantworten. Und ich verstehe gut Eure Gedanken grad, aber bitte - geht doch einen Schritt nach dem anderen. Solange ihr nicht genau wisst, um was für einen Tumor mit welchen Eigenschaften es sich handelt, kann man auch noch nichts über zu erwartende OP-Methoden sagen.

Allgemein: Vorzugsweise wird brusterhaltend operiert, das ist sicher das, was Du meinst mit "ein Teil der Brust entfernen". Das geht jedoch leider nicht immer, und manche Frauen fühlen sich auch mit Ablatio wohler.
Auch die Ergebnisse bei brusterhaltender OP sind sehr unterschiedlich - mein Tumor war immerhin knapp 3 cm groß, außer der (sehr kleinen) Narbe und einem minimalen Größenunterschied ist heute, 8 monate nach OP, nichts zu sehen. Aber es kann auch nötig sein, da mehr zu korrigieren.

Brustaufbau meint aber in der Regel eine Rekonstruktion der Brust nach Ablation. Allerdings gibt es auch hier so viel verschiedene Methoden, dass man Deine Frage nicht allgemein beantworten kann - kommt halt drauf an...

Ich möchte Euch beiden sehr viel Glück wünschen und dass alles so gut wie eben möglich läuft! Ich drücke jedenfalls sehr die Daumen!

Fragt nur weiter, mit der Zeit klären sich viele Fragen. BK ist ja keine Akuterkrankung, man muss nicht innerhalb Stunden entscheiden. Wichtig ist erstmal, dass Euch die Daten des Tumors bekannt sind, davon hängt vieles ab.

Herzliche Grüße
Ulrike

Zum besseren Verständnis: Meine Antwort bezieht sich auf die Frage, ob Tumorentfernung und Brustaufbau normalerweise in einer Op durchgeführt werden. Wurde ursprünglich in einem separaten Thread gefragt.
__________________
Zuviel Denken schadet manchmal - zuwenig immer.
(Unbekannt)

Geändert von gitti2002 (24.04.2012 um 16:38 Uhr) Grund: Ursprünglichen Titel wiederhergestellt
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  #3  
Alt 10.01.2012, 13:02
Benutzerbild von Lucky 2
Lucky 2 Lucky 2 ist offline
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Standard AW: Krebs in der Schwangerschaft

Hallo,
ich habe hier einen Link, Stand 2010, von zertifizierten BZ in NRW, vielleicht hilft das bei der Entscheidungsfindung. http://www.mais.nrw.de/08_PDF/002/Br...-Westfalen.pdf
Euch alles Gute
Ute

Geändert von gitti2002 (24.04.2012 um 16:40 Uhr) Grund: Ursprünglichen Titel wiederhergestellt
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  #4  
Alt 10.01.2012, 15:39
Benutzerbild von Annedore
Annedore Annedore ist offline
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Beiträge: 509
Standard AW: Krebs in der Schwangerschaft

Lieber Eisenherz,

von mir noch ein Gedanke zur Op. Vielleicht macht Ihr Eure Entscheidung daran fest, welche Op am schnellsten gemacht werden kann. Ihr müßt doch auch immer an das Kind denken, dass auch unter der Narkose zu leiden hat.

Die Entscheidung für ein Krankenhaus sollte auch davon getragen werden, wo Ihr Euch wohl fühlt. Das ist sehr wichtig.

Alles Gute und berichte uns weiter
Annedore

Geändert von gitti2002 (24.04.2012 um 16:40 Uhr) Grund: Ursprünglichen Titel wiederhergestellt
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  #5  
Alt 10.01.2012, 20:56
henni henni ist offline
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Beiträge: 391
Standard AW: Krebs in der Schwangerschaft

hallo eisenherz!
ich bin zwar nicht schwanger aber ich leide an ein seltenen brustkrebs inflammatorisches mammakarzinom.ich war auch in einem kh behandelt worden.jedes kh kann sich brustzentrum nennen was ich persönlich nicht gut finde,habe damit sehr schlechte erfahrungen gemacht.auf alle fälle würde ich in ein zertifiziertes brustzentrum gehen oder in eine uniklinik die an der krebsforschung teilnimmt.die zertifizierten brustzentren kannst du im internet googln und auch die kliniken der krebsforschung.
liebe grüße
henni

Geändert von gitti2002 (24.04.2012 um 16:41 Uhr) Grund: Ursprünglichen Titel wiederhergestellt
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  #6  
Alt 11.01.2012, 23:55
Eisenherz Eisenherz ist offline
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Beiträge: 64
Standard AW: Krebs in der Schwangerschaft

Liebe Forenmitglieder,

vielen Dank für die Tipps!

Wir haben nun eine Klinik gefunden, die sich auch auf der Liste der zertifizierten Brustzentren befindet, allerdings unabhängig davon.

Der Ansatz wird nun wohl erst Chemo, dann Kind, dann AK-Therapie, dann OP sein.

Lustigerweise leitet das BZ ein Arzt, der vorher ein anderes BZ geleitet hat, auf das wir "geschielt" hatten. Durch unseren FA sind wir dann "leicht" abgelenkt und zur jetzigen Klinik gelangt.

Mein Fazit nach kurzer intensiver Suche und Gesprächen mit Betroffenen:
- Gyn oder diagnostizierenden Arzt nach Empfehlung fragen, wenn nicht in einem BZ zur Diagnose
- wenn keine Empfehlung dann in der näheren Umgebung anfangen zu suchen
- mindestens zwei oder sogar drei zertifizierte Zentren aufsuchen, davon mindestens eine Uniklinik
- Zahl der Behandlungen abfragen wenn möglich
- wenn möglich direkt mit Oberarzt oder leitendem Arzt sprechen
- ist der Arzt bekannt?
- verschiedene Lösungsansätze auf tatsächliche Unterschiede vergleichen, entspricht zweiter oder dritter Meinung

Nach dem (für uns Laien nur sehr eingeschränkt zu bewertendem) objektiven Teil finde ich den subjektiven Teil wie schon so oft und von so vielen beschrieben mit am wichtigsten:

- fühlt man sich in der Umgebung wohl?
- wie wurde man angenommen?
- wie wurde vermittelt?

Wir haben uns nun für ein Zentrum entschieden, das vielleicht etwas weniger als die Uniklinik behandelt hat, dafür aber bei Arzt und auch Umgebung (in unserer subjektiven Wahrnehmung) positiver abgeschnitten hat.

Ich glaube man kann nicht wirklich vereinfachen, aber in der kurzen Zeit habe ich glaube ich für uns die oben genannten Kriterien ausgemacht.

Zusätzlich habe ich allgemeingültig festzustellen dass
- man die Ruhe und einen kühlen Kopf behalten muss
- man sich ein zeitliches Limit setzen sollte, bis zu dem man eine Entscheidung treffen will
- diese Entscheidung auf jedenfall als gut bewerten muss. Jedes Ergebnis ist ein gutes Ergebnis in solch einer Situation. Man kann nicht in der Zeit zurückreisen, man kann nur nach vorne blicken. Wir sind leider lineare Lebewesen, und die Zeit tickt. Manche Dinge sind aber durch geradliniges Handeln sicherer als durch übereiltes Handeln zu lösen.

Jetzt geht es erstmal weiter, und zwar nur vorwärts.

Gruß,
Euer (momentan rotglühendes) Eisenherz


- auf "Bauch" hören

Geändert von gitti2002 (24.04.2012 um 16:41 Uhr) Grund: Ursprünglichen Titel wiederhergestellt
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  #7  
Alt 24.04.2012, 15:12
Eisenherz Eisenherz ist offline
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Standard AW: Krebs in der Schwangerschaft

Liebe Forenmitglieder,

wir haben eine sehr wichtige Etappe meistern können!

Das Kind ist da, rund und gesund! Geburtsgewicht bei ca. 3250g in der 39.SSW, also voll im normalen Bereich.

Untersuchungen (Blut, Herz-, Kopf, Abdomen-US, reguläre U1 und U2 u.a.) haben nichts ungewöhnliches zutage gefördert. Kurzum, das Baby scheint kerngesund!

Die Vorgehensweise war tatsächlich so wie bei einer "normalen" Krebspatientin. Viermal EC. Nach der letzten Gabe wurde eine Pause von 21 Tagen eingelegt, damit sich die Blutwerte der Mutter wieder erholen konnten und sichergestellt ist und die Leber des Fötus nicht durch die Zellgifte belastet ist, sprich, er brauchte Mutterns Support noch

Die Untersuchungen des Fötus wurden bis zur 34.SSW 14-tägig gemacht, danach wöchentlich, abwechselnd beim Frauenarzt und in einem spezialisierten Schwangerschaftsdiagnosezentrum. Es ist bekannt, dass die Plazenta durch die Gabe von Zytostatika vorzeitig altern kann, da die Mittel bekanntermassen Gefässe angreifen (darum ja auch der Port, wie mir erklärt wurde). Eine vorzeitige Alterung (in Grannum-Grade 0 bis 3 unterteilt) würde je nach SSW zu einer Unterversorgung des Kindes führen. Diese Unterversorgung hätte sich auf den Herzschlag des Kindes ausgewirkt, weshalb als Mittel der Diagnose das CTG zusätzlich zu den bildgebenden Verfahren eingesetzt wurde. Zum Schluss der Schwangerschaft hin wurde alle zwei bis drei Tage ein CTG geschrieben.
Die Plazenta hat sich glücklicherweise wohl als nicht beeinflusst von der Chemotherapie gezeigt, die Untersuchungen haben zwar ein Fortschreiten der "Reifung" gezeit, aber diese waren wohl immer entsprechend der Schwangerschaft selber. Ein Vorteil war hier, dass äusserst selten und schon garnicht regelmässig Alkohol und noch nie Nikotin konsumiert worden war.

Es gab zwischenzeitlich eine Episode mit einer sogenannten "Schmierblutung". Diese konnte nicht eindeutig auf die Chemotherapie zurückgeführt werden, lag jedoch nach Art und Menge auch in einem für die SSW wohl üblichen Bereich, vor allen Dingen weil einziges Ereignis dieser Art.
Die befürchtete vorzeitige Wehentätigkeit durch Gabe von Chemo trat auch nicht ein. Grundsätzlich sollen Zytostatika nicht nach der 35.SSW gegeben werden, da dadurch Wehen ausgelöst werden könnten. Wir hatten mit der 35.SSW +3 so gerade noch Glück bei der Gabe der letzten Dosis.

Am Tag der Einlieferung hatte sich beim CTG erstmalig eine Einengung der Herzschlagfrequenz gezeigt, die auf eine mögliche Unterversorgung des Kindes hindeutete. Da dies das erste Mal war und die Entbindung nur wenige Stunden weg war, gab es keinen Grund zur Beunruhigung.

Tja, und dann kam die Geburt, das Baby wollte nicht raus, es wurde ein paarmal gedrückt, ein Schrei und stolze Eltern

Wir sind sehr froh, dass alles gut gelaufen ist. Es gab bisher keine schwierigere Zeit in unserem Leben als die, die wir nun teilweise hinter uns haben. Nun wird die Energie auf das Kind und die Gesundung und Gesunderhaltung meiner Frau konzentriert. Das Forum werde ich nicht verlassen, da nun der schwierige Teil der letzten Chemo, OP, Bestrahlung und Antikörper-Therapie folgt.

Wenn die Mods es erlauben werde ich noch einige Links beifügen sowie um eine Titeländerung des Threads bitten.
Es gibt unheimlich wenig gesammelte Information zu diesem Thema, und dieses Forum ist IMO eine der wichtigsten Anlaufstellen für Betroffene.

Geändert von gitti2002 (24.04.2012 um 16:42 Uhr) Grund: Ursprünglichen Titel wiederhergestellt
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