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  #1  
Alt 12.01.2012, 09:21
stefan_herbert stefan_herbert ist offline
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Registriert seit: 10.01.2012
Beiträge: 5
Standard AW: Meine Mutter hat Leberkrebs

Hallo liebe Leute,

zunächst einmal möchte ich mich herzlich für Eure Anteilnahme bedanken. Ich habe inzwischen Genaueres über den Krebs meiner Mutter herausgefunden.

Sie ist vor 4 Jahren wegen eines bösartigen Augenmelanoms am linken
Auge operiert und bestrahlt worden. Kann es sein, das das Ding in die Leber gestrahlt hat?

Der Arzt hat auch nicht gesagt, daß es Leberkrebs ist - da habe ich mich geirrt - sondern nur daß die Leber voller Metastasen sind und daß Ihre Leber nicht mehr richtig arbeitet.

Leider weigert sich meine Mutter beharrlich, noch einen Weg zu einem Onkologen zu machen. Die Diagnose beruht alleine auf Blutwerten und
Ultraschall, daß ihr Hausarzt gemacht hat. Muss ich aktzeptieren, daß
meine Mutter nicht mehr zu einem Spezialisten will? Solch eine Diagnose muß
doch durch einen Facharzt abgesichert werden!

mfg,
Stefan
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  #2  
Alt 12.01.2012, 09:32
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Registriert seit: 16.10.2007
Beiträge: 611
Standard AW: Meine Mutter hat Leberkrebs

Hallo Stefan,

es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Melanom Lebermetastasen macht, auch nach der langen Zeit nicht.
Du kannst Dich gerne im Forum für Hautkrebs erkundigen.
Tja was soll man machen, wenn Deine Mama nicht mehr kämpfen will?
Zwingen kannst Du sie nicht.
Du weisst auch nicht, ob das Melanom weiter gewütet hat und nicht nur Lebermetastasen da sind.
Ein Melanom ist ja ein Krebs, der gerne überall seine Zerstörungen anrichtet.
Meine persönliche Meinung ist, wenn ein Mensch keine weiteren Behandlungen mehr möchte, sollte man das respektieren, oft ist die Lebensqualität erheblich besser, als wenn man ihn durch Chemo und Co schickt.
Deine Mutter ist ja nun keine 30 mehr, so dass sie auch weiss was sie will.
Was hast Du von einer Mutter, die sich wegen der Chemos und Bestrahlungen und weiteren Operationen quält?
Ich würde die Zeit geniessen und mich auch um Dinge wie Pflegestufe etc im Vorfeld kümmern, man weiss nie was kommt.
Viele Grüße
Mel
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  #3  
Alt 13.01.2012, 12:13
stefan_herbert stefan_herbert ist offline
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Registriert seit: 10.01.2012
Beiträge: 5
Standard AW: Meine Mutter hat Leberkrebs

Hallo Mel_1

vielen Dank für Deine Antwort

Zitat:
Tja was soll man machen, wenn Deine Mama nicht mehr kämpfen will?
Zwingen kannst Du sie nicht. Du weisst auch nicht, ob das Melanom weiter gewütet hat und nicht nur Lebermetastasen da sind.
man selbst ist völlig machtlos.

Zitat:
Was hast Du von einer Mutter, die sich wegen der Chemos und Bestrahlungen und weiteren Operationen quält?
Und was ist mit der Qual der Angehörigen?

Zitat:
Ich würde die Zeit geniessen und mich auch um Dinge wie Pflegestufe etc im Vorfeld kümmern, man weiss nie was kommt.
Pflegestufe ist beantragt. Morgen sehe ich mir wir mit Mama ein Zimmer in einem Pflegeheim an. Habe mich selbst inzwischen an eine Krebsberatungsstelle der Caritas vor Ort gewendet und werde mir dort weitere Hilfe suchen.

Viele Grüße
Stefan

Geändert von Anhe (13.01.2012 um 12:34 Uhr) Grund: Zitate als solche kenntlich gemacht
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  #4  
Alt 13.01.2012, 13:53
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Registriert seit: 16.10.2007
Beiträge: 611
Standard AW: Meine Mutter hat Leberkrebs

Ich seh das auch so....der Egoismus der Angehörigen sollte da nicht im Vordergrund stehen.
Es ist halt mal so, dass die Eltern im Normalfall vor den Kindern gehen.
Dann sollte man zumindest den Eltern keine Vorwürfe machen, wenn sie eben keine lebensverlängernde Massnahmen haben wollen.
Mein Mann hat alle Entscheidungen selbst getroffen, schon Jahre vorher mit einer Vorsorgevereinbarung und Patientenverfügung.
Ich habe alle seine Wünsche respektiert, da es schwer genug war, ihn so leiden zu sehen.
WIR die Angehörigen sind doch die, wo weiterleben dürfen.
Wir haben "nur" den Verlustschmerz, der Patient selbst hat Todesangst auch wenn er nicht darüber redet.
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  #5  
Alt 13.01.2012, 14:34
Benutzerbild von micha54
micha54 micha54 ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 532
Standard AW: Meine Mutter hat Leberkrebs

Hallo Stefan,

ich habe über einen Darmkrebsfall mit Lebermetastasen in der Familie ein wenig Einblick in die Materie bekommen. Leider wäre ein Melanom als Primärtumor eher ungünstiger. In diesem Fall handelt es sich eben nicht um Leberkrebs, sondern und Melanommetastasen, die leider gegenüber Chemos und Bestrahlung sehr resistent sind.

Was die Transplantation angeht - auch hier habe ich einen Kollegen mit einer neuen Leber - ist es so, daß die Abstoßung mit Immunsuppressiva unbedingt erfolgen muß damit das neue rgan überhaupt angenommen wird. Diese Medikamente erhöhen das Krebsrisiko dramatisch, so daß einzelne Krebszellen plötzlich zu wachsen beginnen, so daß die Transplantation eher lebensverkürzend wirkt.

Nachdem ich ja nun inzwichen selbst betroffen bin muß ich sagen, daß man immer das Recht haben sollte, weitere Behandlungen abzulehnen. Den oben genannten Darmkrebsfall hatten sie noch mehrmals mit Ops, Chemos und Biopsien gepiesackt, obwohl er dann nach 8 Monaten endlich über den grossen Regenbogen gehen durfte.

Ich selbst bin heute froh, daß uns so lange blieb, es ist schlimm, innerhalb von wenigen Wochen Abschied nehmen zu müssen.

Ich bin auch froh, daß ich in den letzten Sekunden dabei sein durfte, und es war eigentlich nur ein unglaublicher Zufall oder eben Vorsehung.

Traurig bin ich heute, 4 Jahre später, immer noch, daß viele Gespräche, die er beginnen wollte, zwischen uns nicht mehr zustande gekommen sind, weil die Umgebung nicht vertraulich genug war.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute.

Gruß,
Michael
__________________
Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt
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  #6  
Alt 13.01.2012, 18:16
ulphin ulphin ist offline
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Registriert seit: 08.08.2010
Beiträge: 140
Standard AW: Meine Mutter hat Leberkrebs

Lieber Stefan,


es tut mir sehr leid für Euch, dass Deine Mutter von dieser Schxxxxkrankheit betroffen ist.


Meine Mutter starb im August 2010. Sie hatte ebenfalls ein in die Leber metastasiertes Aderhautmelanom. Bei ihr war im Herbst 2007 das befallene Auge auf ihren Wunsch hin entfernt worden, im Frühjahr 2010 wurden dann die Lebermetastasen diagnostiziert. Es wurde noch versucht, mittels Chemoembolisation (eine spezielle Form der Chemotherapie, die direkt in die Leber infundiert wird) die Mestastasen zu bekämpfen. Leider hat dies aber nichts gebracht, obwohl meine Mutter sehr sehr gekämpft hat.


Ich kann in jedem Fall gut verstehen, dass Du Wert auf eine gesicherte Diagnose legst denke aber, dass Deine Mutter die Herrin des Verfahrens ist uns bleiben sollte. Ihre Erkrankung ist schon schlimm genug, so dass ihre Wünsche – welcher Art auch immer – im Vordergrund stehen sollten. Wenn es Dir aber gelingt, sie von einer weiteren Diagnostik durch Spezialisten zu überzeugen, kann dies sicher nicht schaden.


Auch ist mir das Gefühl von Ohmacht, Wut, Hilflosigkeit noch gut erinnerlich, das ich in dieser ganzen Zeit der Krankheit dauernd hatte. Aber in dem Begleiten meiner Mutter (bei uns aus der Ferne) steckte auch ganz viel Gutes, Nähe, Weinen, Lachen, Erinnern, Reden … nutzt die Zeit.


Alles Gute für Euch.


ulphin
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  #7  
Alt 20.02.2012, 17:43
stefan_herbert stefan_herbert ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 10.01.2012
Beiträge: 5
Standard AW: Meine Mutter hat Leberkrebs

Hallo,

der Zustand meiner Mutter hat sich seit letztem Monat weiter verschlechert. Werde morgen Pflegestufe II beantragen müssen.
Kann mir jemand etwas über die mittlere statistische Lebenserwartung
bei metastasietem Tumor, Lebermetastasen im Endstadium sagen?
Weiss jemand von euch ein gutes palliatives Sterbehospiz im Raum
Hannover?

Viele aufmunternde Grüße,
Stefan
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Stichworte
leberkrebs, metastasen


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